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nutzt hat. Ein anderer Zugang (der kein Wagenweg ist) führt vom Norden durch eine felsige Schlucht, wobei ein relativ geringer Anstieg überwunden wird. Der heutige (dritte) Hauptzugangsweg vom Osten her führt durch einen markanten künstlichen Einschnitt im Felsen des östlichen Abhangs; er mündet jedoch mit einer straßen- formigen Talenge (Länge 15 m, Breite 4-5 m) senkrecht auf die Kante des Plateaus von ho. Der Einschnitt im Bergabhang wirkt rezent, auch wenn man sagen kann, daß im Mittelalter oder in der Neuzeit hier eine ältere Verbindung erneuert worden sein mag, die gerade in den Flachlandkomplex des mittleren Ohfetals gezielt hätte, das sowohl in der Urzeit als auch im Mittelalter zweifelsohne am intensivsten besie delt war (Preidel 1940, Kt. 1-16 im Anhang). Alle drei Zugangswege auf das Pla teau von Ühosf sind allerdings bereits in der ersten böhmischen Militärkartierung vom Jahre 1792 (Taf. 24,3) gekennzeichnet. Es mag scheinen, daß das Plateau von Ühosf, in der Höhe von 500-600 m ü. d. M. und darüber hinaus der Windinversion aus dem Erzgebirge und den Doupovske hory ausgesetzt, infolge der hierdurch verkürzten Vegetationsperiode für eine Besiedlung und vor allem für die landwirtschaftliche Nutzung nicht geeignet war. In Wirklich keit ist es aber anders gewesen, was durch den polykulturellen Charakter der Be siedlung bewiesen wird, wie auch durch die Tatsache, daß dieses Gebiet mindestens seit dem Ende des 14. Jh. dauernd besiedelt war (die erste schriftliche Erwähnung eines Verkaufs des Dorfes „Uhosczt“, genannt „Purkberg“, stammt aus dem Jahre 1401). Diese Lokalität bildet eine ausgeprägte Insel xerothermer Fauna; die Flora weist einen Steppencharakter auf (Smrz/Mlady 1979, S. 48, Abb. 15). Dank des warmen (und auch ziemlich nährstoffreichen) Basaltgrundes erreichen hier die Durch schnittstemperaturen in der Vegetationsperiode derart hohe Werte, daß auch der gekürzte Vegetationszyklus immer abgeschlossen ist. In den südlichen Quadranten und auf den Ebenen oder in milden Depressionen mit einer dickeren Bodendecke waren die Voraussetzungen für eine landwirtschaftliche Nutzung gegeben; in Berei chen mit einer dünneren Bodendecke (stellenweise gibt es hier nur Rasen auf Felsen) war Beweidung möglich. Die Fläche von ca. 78 ha zusammen mit dem terrassenarti gen südlichen Bergabhang und mit dem flachen Terrain darunter hat ohne Zweifel genügt, die Ernährung einer kleineren Kommunität zu sichern. Die genannten Be dingungen 1 haben natürlich eine wichtige Rolle vor allem in der Vorzeit und im Mit telalter gespielt. Sie dürften jedoch auch Voraussetzungen für eine eventuelle Konzen tration der Bevölkerung auf dem Plateau von Ühosf (im Sinne einer zusätzlichen Pflanzen- und Tierproduktion) geboten haben. Geschichte der Forschung Archäologen haben ihre Aufmerksamkeit bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf Ühosf gelenkt, im Zusammenhang mit der Lokalisierung der früh geschichtlichen Wogastisburg durch A. Sedlek (1884). Mit Ausnahme der Beschrei- 1 Für deren Kenntnis gebührt mein Dank F. Mlady, Botanisches Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Prühonice.