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Abb. 1. Aufmessung des Grabes von Liebau von N. 1:20. (Nach Coblenz 1956 a) Zwischen Schwert spitze und Wetzstein Bronzehülse, links vom Schwertgriff beim Lanzenschuh Gürtelhaken und Kno chenreste, dicht östlich davon Unterkieferrest. Nö. der großen runden Verfärbung am Rand der Grube Messerklinge. 113, 122, 124, 234, 236, 237, 285, 291, 297, Anm. 2, Abb. 15 [131, 17,7-2) (Taf. 4), ein elegant geschwungenes eisernes Hiebmesser mit bronzenem Rahmengriff (Taf. 5) sowie eine Lanze, von der noch die Spitze und der Schuh aus Eisen vorliegen (Abb. 2). Hinzu kommen kleinere Metallgegenstände, darunter ein kunstvoll durch brochener Bronzegürtelhaken (Taf. 6), eine Anzahl Tongefäße: fünf Schalen (u. a. Taf. 7,2,3) und vier Terrinen (u. a. Taf. 7, 1,4) sowie ein Wetzsteinbruchstück. Diese Altsachen lassen sich wie der angetroffene Befund an nordostbayrisch-nord westböhmisch-südthüringische Vorbilder, darüber hinaus überwiegend an solche des westlichen Latenekreises, anschließen. Der Fund konnte somit als „wichtigster Vor posten der Frühlatenekultur im äußersten Südwesten des Landes“ (Coblenz 1956 a, S. 341) bezeichnet werden. Für den Anfang der Latenezeit wurde weiterhin bestimmte glättmusterverzierte Tonware angesichts ihrer Seltenheit in Sachsen sowie der genauen böhmischen Gegen stücke als Einfuhrgut in Anspruch genommen. Gemeint sind Schalen oder Schüsseln, die auf der graphitierten Innenseite ein ein geglättetes Sternmuster zeigen; die Zwi schenfelder tragen ein Rautengitter. Vom angrenzenden Böhmen, wo diese Variante 127