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schwemmten Bodenbelags“ nimmt selbstverständlich nach den Seiten hin ab, weil sich dort der Hauptstrom der Erosionsmaterialien weniger auswirkte. An keiner Stelle der gesamten Untersuchungsfläche gelang der Nachweis eines primären bronzezeitlichen Siedlungsplatzes, wohl aber von mittelalterlichen Stein- und Pfostensetzungen, die sicher in Zusammenhang mit den besonders an der nörd lichen Felswand deutlich sichtbaren Resten von überdachten Gebäuden (Balkenlager von Ställen, Scheunen, Unterkünften) stehen. Im allgemeinen ist der Boden abgelagerter Schwemmsand, der z. T. durch Regen wasser durch die Ritterschlucht herabgespült worden war. Im Westteil des Gra bungsgeländes fehlen infolge der Lage abseits des Abwasserstromes die mächtigen sandigen Auflagerungen, und die Erde ist lehmhaltiger, wie ja auch an anderen Stel len der primäre Untergrund. Aus den einzelnen Grabungsflächen wollen wir hier nur typische Beobachtungen wiedergeben und kennzeichnende Funde vorlegen. 24 Wegen der starken Wurzelzer störungen, die auch die Profile weitgehend negativ beeinflußten, wurde von einer Abbildung der verschiedenen Plana abgesehen. In Fläche I fanden sich neben mittelalterlicher Tonware (meist Weißbrand) schwarzpolierte Scherben, weiter in I 2 Reste von Schalen, steilwandigen Rauhtöpfen, Gefäßscherben mit vertikal gerippten Schultern, ausgelegte Ränder, waagerechte Griffleisten, Scherben von gebauchten Terrinen (Abb. 10,11-16) und eine größere Anzahl von atypischen Wandungsscherben. Fläche II 1 war durch den Wurzelstock einer Eiche stark verfilzt und blieb ohne wesentliche Funde, die dann in größerer Zahl in II 2 zum Vorschein kamen. Dazu gehörte auch eine größere Menge von Hüt tenlehm. Zwischen die Schicht mit den Kulturresten war gelbbrauner Sand zwischen geschwemmt und erfaßte auch eine stark holzkohlehaltige Strate. Die darunterlie gende Sandschicht war grau bis weiß und stellte sich als Denutationsablagerung dar. Aus Fläche II 1 stammt noch ein kleiner langrechteckiger geschliffener Schiefer mit abgebrochenen Enden, so daß über eine eventuelle Durchbohrung dieses vermuteten Wetzsteines oder Anhängers mit Sicherheit nichts ausgesagt werden kann (Abb. 11,1). Von Fläche II 2 verdienen besonders die zahlreichen Backtellerreste Beachtung, zu denen noch horizontal geriefte Scherben, Schalenränder und das gleiche Material wie in Fläche II 1 treten (Abb. 11,2-11, 12,1-12). Drei Reihen Pfostenlöcher lagen in Fläche III 3 parallel zum Felsen und dürften zur Abstützung von Dachkonstruktio nen gedient haben. Sie gehören nach Aussage der mittelalterlichen Scherben in die Burg- und Klosterzeit. Die Funde werden durch Nägel ergänzt und durch Verrot tungsspuren von Brettern. Weitere Verfärbungen (von Pfosten) liefen rechtwinklig auf die Felswand zu. Keramische Reste aus Fläche II 3 weisen auf späte gekerbte Doppelkegel mit Horizontalriefen und Dellengruppen, die darüber angeordnet sind, hin (Abb. 13). Dazu kommen Reste von gehenkelten steilwandigen Rauhtöpfen mit Knubben, flachen Schalen und steilwandige Ränder (Abb. 14,1-6). Zu den bemer- 24 Die entsprechenden keramischen Funde wurden in Auswahl schon einmal vorgelegt (Coblenz 1961, S. 362-373, Abb. 7-9).