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Sette 6. gestaltete sich glatt. Bei den Schafen war der Geschäfts- gang langsam; eS wird nicht ganz ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief langsam und wurde nicht ganz ge räumt. — Gegen Stallknappen der Schafe hat sich folgendes Mittel sehr gut bewährt: Man nehme fein pul verisiertes Kupfervitriol, feines Schießpulver uud etwas Alaun, vermische solches mit gutem Schweinefett und schmiere die krummen Schafe damit ein, vorausgesetzt, daß die Klauen gut au-geputzt und ausgeschnitten sind, laste die Schafe in gut eingestreutem Stalle und schmiere am zweiten oder dritten Lage mit Terpentinöl nach. — Flechten entstehen meist bei jun gen Kälbern durch Pilze, welche sich in der Haut festsetzeE und fort wuchern. Man beseitigt sie durch Waschen der kranke» Stellen mit einer Auflösung von 1 Teil Karbolsäure, in 20 Teilen Master oder durch Einreiben mit Karbolöl, be stehend aus einem Teil Karbolsäure und IO Teilen Rüböl. Dabei ist es aber nötig, daß die Kälber einen reinen Stand erhalten und gleichzeitig bis zur Heilung täglich mit Seife rein abgewaschen und gut trocken abgegeben werden, wo rauf dann die Karbolsäure zur Anwendung kommt. Die kranken Tiere müssen von den gesunden gleich gesondert werden. Durch fleißiges Bürsten und Anwendung reiner trockener Streu wird dem Nebel am besten vorgebeugt. Auch die Anwendung einer 4 prozentigen Kreolinlösuug, die wöchentlich zweimal mit einer Wurzelbürste aufgetragen wird, hat sich gut bewährt. Eine Mischung von einem Teile Petroleum und drei Teilen Rapsöl in gleicher Weise aufgetragen und gut eingebürstet führt zum Ziel. — Die Maikrankheit der Bienen ist leicht zu erkennen. Die Bienen können nicht gut fliegen, sie laufen vor den Stöcken und in den Wegen des Gartens umher, ihr Leib ist dick aufgetrieben, sie ermatten und sterben ab. Ost liegen die toten Bienen in großer Maste am Boden der Wohnung oder vor dem Stocke. Zerdrückt man eine Biene, so quillt aus dem Leib eine dunkle, übelriechende Maste heraus. Wird dieselbe unter das Mikroskop gebracht, so zeigen sich eine Menge kleiner Körperchen; es sind die Pilze, welche die Krankheit verursachen. Die Krankheit, welche auch Toll- oder Drehkrankheit genannt wird, hat ihren ursprünglichen Namen daher, weil sie sich im Monate Mai oft am augenscheinlichste» zeigt, doch tritt sie auch zu anderen Zeiten auf. Zu ihrer Heilung sind schon viele Mittel und Arzneien, wie Tymol rc. empfohlen worden. Wir möchten aber von all diesen Quacksalbereien abraten, denn solche Mittel nützen nichts, richten im Gegenteil eher noch größeren Schaden an und verursachen außerdem dem Imker noch unnötige Geldausgaben. Als bestes Mittel hat sich bis jetzt das Füttern von dünnflüssigem Honig bewährt, dem man etwas Kochsalz zusetzt, vielleicht auf 1 Liter Flüssigkeit 10 Gramm Salz. Man kann mit der Flüssig, keit auch die Waben des kranken Volkes einspritzen. Es hat dies den Vorteil, daß alle Bienen sehr bald von der- selben zu kosten bekommen. „Sächsische Dorfzeitung." — 16. Mai 1905. Gemeinnützige-. — Die Buttermilch wird in ihrem Werte als Nahrungsmittel weit unterschätzt, sonst wäre es nicht er- klärlich, daß sie fast ausschließlich zur Biehfütterung benutzt wird. Sie ist außerordentlich leicht verdaulich und deshalb Rekonvaleszenten, Magen- und Lungenleidenden sehr zu- träglich. Ihr hoher Gehalt an Mineralbestaudteilen hat einen günstigen Einfluß auf die Blutbildung zur Folge. — Blumenkohl mit Tomatensauce. Der Blumenkohl wird in Salzwafser weich gekocht und, nach- dem abgetropst, auf eine Platte gelegt. In der Zeit setzt man 4—6 schöne reife Tomaten mit etwas Wasser und einem Bouquet aufs Feuer, läßt dieselben recht weich kochen und filtriert den Brei durch ein Haarsieb. Nun zerläßt man in der Pfanne ein Stück Butter mit einem halben Löffel voll Mehl und setzt dieses mit soviel Bouillon zu den Tomaten, daß es eine lange Sauce gibt. Nachdem dieselbe gesalzen und gepfeffert noch einmal aufgekocht, wird sie über den Blumenkohl gegossen. — Künstliche Roheisbereitung im Hause. Es wird jeder Hausfrau angenehm sein, zu erfahren, auf »velche Weise sie schnell etwas künstliches Eis erhält. Hier das Rezept: Man nehme einen irdenen Topf, gieße 100 Gramm Schwefelsäure und 50 Gramm Master hinein und füge sodann 30 Gramm schwefelsaure Soda hinzu. In diese Mischung, die natürlich auch in größerer Menge her- gestellt werden kann, stelle man ein kleineres Gefäß, welches das zum Gefrieren zu briugende Wasser enthält, decke es zu und drehe das Ganze leicht hin und her, damit die Kältemischung in Bewegung bleibt. In wenigen Minuten wird das Wasser in dem kleinen Gefäß zu Eis ge- worden sein. Dieselbe Lösung läßt sich mehrere Male verwenden. — Das Waschen von Haarbürsten. Zum Waschen der Haarbürsten bediene man sich niemals der Seife; man nehme vielmehr etwas Soda, löse sie in warmem Wasser auf und lege die Bürste mit den Borsten nach unten in die Lösung, so daß das Wasser nur gerade die Borsten bedeckt. So werden diese bald weiß und rein sein. Dann läßt man die Bürste an freier Luft und mit auf- wärts gekehrten Borsten trocknen. — Man gewöhne die Kinder möglichst früh zeitig ans Gurgeln, denn ganz abgesehen davon, daß dies zur Reinlichkeit gehört, so härtet es auch den Hals ab, macht denselben gegen Krankheiten widerstandsfähiger und arbeitet im Falle einer Halserkrankung dem Arzte vor, indem dieser zu Gurgelmitteln greifen kann, tvährend andernfalls, wenn das Kind an das Gurgeln nicht gewöhnt ist, dasselbe oberflächlich und mcuwelhaft aus- geführt wird, so daß die Arznei nicht zur Wirkung ge langen kann. — Ein einfaches und billiges Mittel gegen Wanzen ist Ammoniak. Es wirkt sicherer, als alle Tink- turen, welche zum Ausweichen der Möbel usw. bestimmt sind, toeil das Gas leicht in die feinsten Spalten eindringt. Man stellt in einem infizierten Zimmer mehrere flache Taffenschälchen mit etwas Salmiakgeist, welcher Ammoniak enthält, hier und da auf, hält das Zimmer mehrere Tage streng verschlossen, worauf man dann durch Oeffnc» von Fenstern und Türen für Wiederherstellung reiner Luft sorgt. Wenn der Verdacht auf Wanzen begründet war, d. h. wenn wirklich welche da waren, so wird man wohl zwar tote, aber keine lebenden mehr finden. Sind mehrere Zimmer infiziert, so setzt man dort das Verfahren fort. Vermischtes. * Die Gustel von Blasewitz. Als Schiller sich in Loschwitz befand, besuchte ihn der Kapellmeister Naumann häufig, und beide machten gewöhnlich abends Spazierfahrten auf der Nbe. Dabei wurden sie oft durch den Gesang der schönen Auguste, der Tochter der Gastwirtes zu Blasewitz am anderen Ufer, überrascht und angelockt. Auguste aber floh gewöhnlich vor dem Dichter und dem Musikanten. Vielleicht hielt sie es für Spott, wenn Naumann sie auf forderte, zum Theater zu gehe», oder es erschienen ihr mch den damaligen Ansichten die Jünger der freien Künste nich ehrlich. Tatsache ist es, daß sie mit Schiller, der fir herzlich lieb hatte, kaum zehn Worte gewechselt hat. Da schwur der Achter der Spröden, sie aus Rache auf das Theater zu bringen und er hat sein Wort bekanntlich in Wallensteins Lager gelöst. Die Gustel von Blasewitz lebte bis 24. Februar 1856 in Dresden als hochbetagte Matrone und Witwe des Senators Renner, sprach aber nur höchst ungern von ihrem Abenteuer mit Schiller, dem sie es immer nicht verzeihen konnte, daß er ihr ein komisches Denkmal setzte. * In welchem Alter heiraten die preußischen Prinzen? Ter preußische Kronprinz wird, da er vor wenigen Tagen sein 22. Lebensjahr vollendet hat, fast genau in dem gleichen Alter in den Ehestand treten wie der Kaiser, sein Vater, denn dieser vermahlte sich am 27. Februar 1881, also einen Monat nach seinem 32. Ge burtstage. Erscheint dieses Alter für einen Ehemann nach bürgerlichen Gepflogenheiten wohl als ein verhältnismäßig junges, so darf man nicht vergeßen, daß die Fürsten alle- zeit nach dem Grundsätze gehandelt haben: „Jung gefreit, hat niemand gereut." Unter den jetzt lebenden europäischen Monarchen hat König Leopold ll. der Belgier am frühesten geheiratet: er war erst knapp 18 Jahre alt, als er die Erzherzogin Marie Henriette am Tage vor ihrem 17. Ge burtstag zur Frau nahm. Von den Vorfahren des Kron prinzen aber, bis zurück zum ersten Hohenzollernschen Kron fürsten von Brandenburg, waren nicht weniger als fünf noch jünger an Jahren als der Hrbe der deutschen Kaiser- und preußischen Königskrone. Und von diesen fünf waren König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Joachim I. mit 18 Jahren die Jüngsten. Und ein Jahr älter, also 19 war der Prinz August Wilhelm, jener Bruder Friedrichs privat -Bekanntmachungen. Witanz am 31. März 1905. Aktivs Kassenbestand M. 298,84. Landesgenossenschaftskaste „ 1434,55. Geschäftsmobiliar „ 80,00. Maschine 4550,00. Außenstehende Forderung 309,01. Sa.: M. 6672,40. knunlv». Geschäftsguthaben der Genossen M. 1065.78. Reservefonds 404,71. Betriebsfonds 146,50. Landesgenostenschaftskasse 3951,97. Darlehn 1000,00. Reingewinn 103,44. Sa.: M. 6678,40. Zahl der Zahl der L^Äumme Mitglieder Geschäftsanteile Maik Stand Ende des Vorjahres 9 16 1015,32 16000 Zugang im Laufe des Geschäftsjahres — — 50,46 — Stand am Schlüsse des Geschäftsjahres 9 16 1065,78 16000. Rähnitz, am 12. Mai 1905. Dampfdresch-Genoffenschaft Rähnitz, E. G. m. l>. H. M. Kuntzsch. M. Be-Kr. Ilv) . /LO/- z ^L/r. -n //6SL6, Sc/reMM Von Mittwoch, den 17. d. Mts., ab stelle ich wieder eine große Attslvahl (38 Stück) der vorzüglichsten Milchkühe, hochtragend und frischmelkend, zu soliden Preisen bei mir zum Verkauf. Dieselben treffen heute Dienstag ein. Ferns^^lM Denken W. / «n grv» SN ästnil Haus- und Küchengeräte — Bürsten- und Besenwaren KarlmtHtn, Zier- il. ZMMkMtl, MeeWchick Spezialität: Post- und Bahnkisten August LoHse Inh.'Maul HeHme Schuhmachergafse 9, Näh« Alt- und Neumarkt. in Kostebcruöe. Die mir vom hohen Königlichen Ministerium des Innern konzessionierte Apotheke habe ich am heutigen Tage unter der Firma „VeMn-HoNieke 6cke Hemrick- vnö vreröner Ztrrne eröffnet. Golfehaude, den 15. Mai 1905. Horn, Apotheker. hat billigst abzugeben Lrusl Aodudartl, Dresden, Wettintrstraße 8t. Fräulein, Gnt-besitzer-tvchter, sucht Stell* als Wirtschafterin unter Leitung der Hausfrau per 1. Juli. Off unter IV »0 postl. K-ff-ttdsrf (Sachsen) erbeten. (18^