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Seile 2. - Vorbehalten ist. Es ist aber auch ungehörig, den An geklagten durch den Vorwurf »hartnäckigen Leugnens" zu einem Geständnis zu drängen. Noch weniger stehe dem Vorsitzenden, sei es innerhalb, sei es außerhalb des Gerichtssaales, eine Kritik des Verhaltens von Zeugen, zu. Die Zeugen ständen in keinem Unterordnungs verhältnisse zu dem Vorsitzenden Bomhard weist mit Recht darauf hin, daß durch ungehöriges Verhalten von Vorsitzenden die Aufgabe der Strafrechtspflege wesentlich erschwert wird, weil das Publikum sich dann der Zeugnispflicht durch Verschweigung jeder Wissen schaft von begangenen Straftaten möglichst zu entziehen suchen wird. Anders liegt die Sache bei der Urteils füllung. Hier wird der Vorsitzende zur Begründung der Bestrafung und des Strafmaßes unter Umständen so wohl das Verhalten des Angeklagten wie der Zeugen kritisieren müssen. Bomhard verlangt aber, daß dies mit Takt geschieht, und er schließt mit den goldenen Worten: „Denn es ist stets im Auge zu behalten, daß der Zeuge nicht Angeklagter, sondern ein zur Ausübung einer Pflicht berufener Bürger ist, der den Schutz des Gerichts zu beanspruchen hat und nicht unnötigen An griffen ausgesetzt werden darf" Ausprägung von Reichsmünzen. Im Monat April sind in den deutschen Münzstätten für 4,268,700 M. Doppelkronen und für 925,380 M. Kronen, beide auf Privatrechnung, für 725,972 M. Zweimarkstücke, für 1,807,577 M. Fünfzigpfennigstücke, für 166,218,90 M. Zehnpfennigstüae, für 97,614,30 M. Fünfpfennigstücke, für 6,589,08 M. Zweipfennigstücke und für 6213,61 M. Einpfennigstücke geprägt worden. Einen erheblichen Rückgang der sozial demokratischen Gewerkschaften stellt der soeben veröffentlichte Geschäftsbericht des Arbeitersekretariats für die Kreise Altena-Iserlohn fest. Desterreicd-Ungarn Anläßlich einer gestern Mittwoch abend in Floridsdorf bei Wien abgehaltenen christlich-sozialen Wählerversammlung fanden von Sozialdemokraten große Straßendemonstrationen statt. Die Demonstranten zertrümmerten Fensterscheiben und zerstörten Häuser und Geschäftsläden. Die ein schreitende Polizei wurde mit einem fürchterlichen Stein hagel empfangen, wobei zwei Polizisten schwer, 15 leichter verletzt wurden. Sechs Pferde der berittenen Wache wurden durch Messerstiche verwundet. Erst als die Polizei energische Maßregeln ergriff, konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen, von den Demonstranten wurden etwa 20 verwundet. Italien. Im Senat hat gestern Minister Tittoni die erwartete Erklärung über Tripolis und die Stellung gegeben, die die italienische Regierung zu den aufs neue aufgeworfenen tripolitanischen Fragen einnimmt. Das Wichtigste in dieser Erklärung ist, daß Italien nicht daran denkt, ohne zwingende Not Tripolis zu besetzen, ebensowenig aber auf sein Vorzugsrecht ver zichten will. Frankreich. Der Marineminister Thomson, welcher zu den Motorbootrennen in Toulon erschienen war, hielt dort eine Rede, in der er die Vorlage des Flottenprogramms für die nächsten Tage in Aussicht stellte. Er führte aus: Die erste Pflicht der Demokratie ist die, den Frieden zu sichern, und um den Frieden zu sichern, müssen wir unsere Marine mächtig und stark erhalten. Die meisten Völker bringen Opfer in dem Bestreben, sich eine Verteidigungsmacht zur See zu schaffen, und wenn wir uns überflügeln lassen, würden wir bald von der zweiten auf die dritte, vierte und fünfte Stufe sinken. Das wollen wir nicht, sondern wir wollen unsere Ueberlegenheit zur See aufrecht er halten. Das Beispiel von 1870 bleibt uns immer vor Äugen. Wenn Frankreich zu jener Zeit besiegt worden ist, so geschah dies, weil es nicht vorbereitet war und weder Geschütze noch Gewehre hatte. Auf der Demo kratie lastet die Verantwortung für die nationale Ver teidigung, und die Verantwortlichkeit für irgend welche Fahrlässigkeit würde auf sie und von ihr auf die Re gierung und die Republik zurückfallen. Wir wollen Akunst und Wissenschaft. Literatur. f Königliches Opernhaus. „Tell" von Rossini. Die Schillersche Dichtung, von der im Textbuch allerdings nur noch ein Gerippe geblieben ist, mit bunten Stücken nach Bedarf des Komponisten behangen, diese Schiller dichtung ist stark genug noch wirksam, um im Verein mit Rossinis in oft überreichlicher Freiheit vom musikalisch Korrekten geschaffener Musik einen großen Erfolg zu er- möglichen. So wurde denn auch diese Schillerfeier der Oper ein solcher großer Erfolg. Schon die von der Kapelle unter Schuch hinreißend gespielte Ouvertüre (Wille und Nusser als Solo-Cellisten!) rief einen Beifallssturm hervor, der erst endete, als sich Schuch dankend verneigte. Den andern großen Erfolg des Abends hatte Scheidemantel als Tell nach der Apfelschußszene, die er mit seiner großen Darstellnngskunst zu tiefergreifender Wirkung brachte. Der dreimalige Hervorruf genügte offenbar nicht; denn noch etwa 5 Minuten währte bei geschloffenem Vorhang der Beifall. Hätte es sich nicht empfohlen, am Schillertage eine Ausnahme vom strengen Hausgesetze vorher zu ver fügen? — Neben Scheidemantel verdient Frau Wedekind wegen ihrer vortrefflichen Darstellung des Tell-Knaben genannt zu werden. Als Gast sang Herr Petter. „Er war unser" läßt sich vom Gaste sagen, doch, wenn auch seine klangvolle Höhe und der anfangs immer angenehme Stimmklang bestechend wirken, lasten manche Mängel seines Gesanges und Spieles nicht gerade den dringenden Wunsch erwachen, daß er etwa wieder unser werden möchte. Frei- lich, seit auch Gießen ging, ist ein Ersatz in diesem Tenor- fache sehr erwünscht. — u. f Im Residcnztheater setzt sich der Spielplan sür - „Sächsische Dorfzeitung." — 12. 1870 nicht vergessen; damals haben wir nur die Ehre gerettet, und wenn wir nichts als die Ehre retten wnnten, so ist die Schuld denjenigen beizumeffen, die das Land von Deutschland entwaffnen ließen. Es herrscht Einstimmigkeit darüber, daß daran das Kaiser reich schuld war, schloß Thomson. Es soll niemand einst am Tage vor einem nicht mehr aut zu machenden Unglück sagen, daß dafür die Republik verantwortlich zu machen sei. Schweiz. Aufder Internationalen Arbeiter schutzkonferenz zu Bern sprachen sich Dienstag die Delegierten teils völlig zustimmend zum Verbot der Verwendung weißen Phosphors in der Zündhölzchen industrie aus, teils machten sie ihre endgültige Ent scheidung entweder von weiteren Verhandlungen mit den auf der Konferenz nicht vertretenen überseeischen Konkurrenzstaaten oder von eingehenderer Aussprache in der Kommission abhängig. Der Vorschlag des Bundesrats betreffend Verbot der Nachtarbeit der Frauen wurde von den Delegierten sehr sympathisch begrüßt. Deutscher Reichstag. Die Sitzungen sind gestern Mittwoch wieder aus genommen worden. Es waren zu Beginn gestern 30—40 Abgeordnete anwesend. Sehr kostbar ist die Tagesordnung wirklich nicht: Zunächst vier Berichte von verschiedenen Nechnungskommissionen mit den eintönigen, von niemandem beachteten Ansprachen der Referenten: Reichsschuldenkommission, Oberrechnungskammer, Ueber- sickten, kurz, alles, was Steine erweichen, Menschen rasend machen kann. Was beim fünften Punkt über die Pariser Sanitätskonferenz von 1903 Herr Schrader murmelte, betraf glücklicherweise kein Geheimnis. Wäh rend dann Graf Ballestrem eine geschlagene halbe Stunde lang Zahlen und Paragraphen verliest, hat man Zeit, die in der Wandelhalle neu aufgestellte Statue des ersten Kaisers zu bewachten. Lebhafter wird es erst, als die Anträge Hagemann zur Gerichts verfassung zur Verhandlung gelangen. Hier handelt es sich um die Erweiterung der schöffengerichtlichen Kom petenz und die Entlastung der Landgerichte in Straf sachen. Herr Hagemann, der den vielschichtigen Antrag vertritt, ist Landgerichtsdirektor in Ersurt, seiner Auf gabe also durchaus gewachsen. Aber nach den langen und gründlichen Beratungen in der Kommission begnügt er sich mit einer kurzen Erläuterung, und auch die Reichspartei bescheidet sich mit eiuer knappen Erklärung durch den Mund des Herrn Brunstermann. Ab geordneter Lattmann (wirtschaft!. Vereinigung) begrüßt es als ein erfreuliches Zeichen, wenn die Beteiligung des Laienelements in der Rechtsprechung sehr ausgedehnt wird, aber da durch dieses Gesetz die Arbeit der Amts gerichte vermehrt wird, müsse man auch auf Vermehrung der Beamten dringen. Da aber bei der Vermehrung von Schöffensachen auch die Auswahl von Schöffen schwerer wird, so verlange er und beantrage, daß die Schöffen und Vertrauensmänner Reisekosten und Tagegelder erhielten. Staatssekretär Nieberding ist aber mit den Ausführungen des Vorredners nicht einverstanden. Er meint, so viel werde die Arbeit für die Gerichte nicht mehr werden. Er bittet darum, den Antrag zurück zustellen, bis erst einmal die Strafprozeßreform im Gange sei. Genosse Stadthagen querulierte über die zum Himmel schreiende ungerechte Behandlung der Genossen als unqualifizierbare Schöffen. Der Frei sinnige Pohl hält es für gar keine üble Sache, wenn auch noch die Geschworenen Tagegelder erhielten. Aber obwohl auch noch Peter Spahn und der Reformer Böckler den Antrag Lattmann unterstützen, wird dieser dennoch abgelehnt vr. Nieberding hat gesiegt. Dann geht es zu den Anträgen der Genossen, aus deren Mitte natürlich Stadthagen wiederholt das Wort ergreift, aber ganz unnatürlich — wenigstens für die Natur Arthurs — kurze Reden hält. Das Haus lehnt etliche Anträge ab, etliche nimmt es an, einen durch Zufalls mehrheit. Die Aufmerksamkeit wird immer schwächer, die Unruhe immer stärker. Man geht nach Hauie. die nächsten Tage wie folgt zusammen: Freitag zum ersten Male „Die Fliege" (La Mouche), Schwank in 3 Akten von Antony Myrs, deutsch von Benno Jacobson. Sonnabend „Der Familientag". Sonntag „Die Fliege". Montag „Der Familientag". Dienstag beginnen die Schlierseer Gastspiele mit der ländlichen Posse „In der Sommerfrisch'n". Ueber diesen neuesten Schlager der Schlierseer äußert sich der „Nürnberger Anzeiger" gelegentlich des dortigen Gast spiels wie folgt: Die neue ländliche Posse „In der Sommer frisch'n", welche sehr lustig und mit schönen Musik- und Gesangs - Einlagen geschmückt ist, wurde überaus flott ge spielt und erzielte schier unaufhörliche Stürme der Heiter keit. Meister Xaver Terofal und alle übrigen Darsteller waren vortrefflich, deshalb gab es aber auch lebhaftesten Beifall und jedermann war befriedigt von dem heiteren, köstlichen Theaterabend. f Eine Gesamtausgabe der Werke Josef Haydns wird in Wien vorbereitet: Es wurde beschlossen, die Kirchenwerke, Oratorien und Jnstrumentalkompositionen in ihrer Gesamtheit zu veröffentlichen, hingegen von den dramatischen Werken sich vorläufig auf eine Auswahl zu beschränken. Als Mitarbeiter bei der Gesamtausgabe werden vorzüglich österreichische Kräfte verwendet werden. Mit dem Verlage wurde die Firma Breitkopf L Härtel betraut, bei der auch die andern Gesamtausgaben der Wiener Klassiker bisher erschienen sind. -f Ausgrabungen in Aegina. Die unter Leitung des Professors Furtwängler von der k. b. Akademie der Wissenschaften (Bastermann-Jordan-Stiftung) veranstalteten Ausgrabungen auf Aegina haben soeben die Entdeckung einer merkwüdigen prähistorischen Stadtanlage auf der Spitze des Oros, des höchsten Berges der Insel, geführt. Hier Mai 1905. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 11. Mai — Se. Majestät der König traf gestern nachmittags 4 Uhr 17 Min., aus Steiermark kommend, auf dem Haupt- bahnhofe in München ein, vom Prinzregenten und den Prinzen des Königshauses empfangen und herzlichst be grüßt. Alsbald stattete der König bei sämtlichen fürstlichen Herrschaften Besuche ab. Abends 7 Uhr fand in der Re sidenz große Hoftafel zu 150 Gedecken statt. In dem Trinkspruche, welchen der Prinzregent dabei ausbrachte, hieß er den König von Sachsen in seiner Residenz will kommen, dankte ihm für die Ehre seines Besuches, knüpfte an die bestehende Verwandtschaft der Häuser Wettin und Wittelsbach an und wünschte dem König, seinem hohen Verbündeten, eine lange, gesegnete Regierung. König Friedrich August erhob sich unmittelbar darauf; er dankte dem Prinzregenten zunächst für den glänzenden und herzlichen Empfang, den er und die Stadt München ihm bereitet. Die von altersher bestehende Freundschaft seines Hauses mit der königlichen Familie zu erhalten und noch fester zu knüpfen werde sein Bestreben sein. Der König sprach ferner dem Prinzregenten seinen Dank aus für die Verleihung des 15. Infanterieregiments. Der bayerischen Armee nunmehr anzugehören sei ihm eine hohe Ehre. Der König schloß seinen Toast mit einem Hoch auf den Prinz- rezenten und das königliche Haus Bayern. Nach der Tafel nahm der König beim sächsischen Gesandten Freiherrn von Friesen den Tee ein. — Se. Majestät der König ist vom Prinzregent Luitpold von Bayern zum Chef des 15. Infanterie-Re giments ernannt worden. — Die Rückkehr Sr. Majestät des Königs von München nach Dresden wird morgen früh gegen '/«8 Uhr erfolgen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Karl Anton von Hohen- zoller n dinierten heute mit den Prinzen-Söhnen Sr Majestät in der Königl. Villa Wachwitz. — Der Bronzesarkophag, der die sterblichen Reste der vor Jahresfrist Heimgegangenen Gemahlin des Prinzen Johann Georg, der Prinzessin Isabella, aufnehmen soll, ist vollendet und wurde heute mittag aus der hiesigen Kunstgießerei von Pirner Franz, die mit der Herstellung betraut war, nach der Gruft in der katholischen Hofkirche gebracht. Der Sarkophag zeigt nicht die wuchtigen Barockformen des Sarkophages König Alberts, sondern ist in dem zarteren Stile der Zeit Ludwigs XIV. gehalten. Beide aber brechen mit der fast schablonenhaften Formen- gebung, die man sonst an den Sarkophagen in der Fürsten gruft der Wettiner schaut, und stellen schon damit ihrem Schöpfer, dem Hofbaurat Frölich, ein glänzendes Zeugnis künstlerischen Streben aus. — Das Ministerium des Innern hat die von angesehenen Männern aus allen Teilen des Landes nach gesuchte Genehmigung zur Veranstaltung einer öffentlichen Sammlung zum Zwecke der Errichtung eines Denkmals für den hochseligen König Georg und zur Veröffentlichung eines Aufrufes zur Zeichnung freiwilliger Beiträge erteilt. — Von der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen in Dresden wurden im Monat März 1905 (gegenüber Februar 1905) 900 (726) In validenrenten, 106 (97) Krankenrenten und 113 (100) Altersrenten neu bewilligt und angewiesen. Beiträge ge- langten zur Rückzahlung an die Berechtigten in 1301 (1092) Heirats- und 294 (243) Todesfällen sowie an 3 (5) Unfallrentner. Die der Versicherungsanstalt durch den Verkauf von Beitragsmarken zugeführte Einnahme bezifferte sich auf 1,155,137 M. 76 Pf. (1,033,899 M. 28 Pf.). — Das Gendarmerieschießen für die beiden Dresdener Amtshauptmannschaften, dem Herr Amtshaupt mann Oe. Krug von Nidda und als Leiter Herr Gen- darmerie-Oberst v. Heygendorfs beiwohnten, hat gestern im „Schützenhof" zu Vorstadt Trachau stattgefunden. Es erzielten dabei aus der Amtshauptmannschaft Dresden - Altstadt die Herren Gendarm Siegert-Niedersedlitz den I., Gendarm Halang-Döhlen den 2., Gendarm Fröhlich sand sich in historischer Zeit nur ein Altar des panhellc- nischcn Zeus, dessen großes Heiligtum unterhalb des Oros durch dieselben bayerischen Ausgrabungen nachgewiesen wurde. In uralter Zeit aber befand sich oben rings um die Spitze herum eine ausgedehnte Ansiedlung, deren Haus- und Terrassenmauern zum Teil noch heute über den mit Geröll übersäten Boden emporragen. Diese prähistorische Stadt erhob sich malerisch in mehreren übereinander liegenden, zum Teil durch Treppen verbundenen künstlichen Terrassen, deren zyklopische Mauern, wie die Ausgrabung zeigte, zum Teil noch über drei Meter hoch stehen. Enggedrängt reihte sich Haus an Haus, mit einem zum Teil mehrere Meter tiefen uralten Schutte bedeckt, über den die klassische und die spätere Zeit nur eine dünne Schicht gebreitet hatte. Das besonders Merkwürdige an den Funden in diesen alten Häusern ist die nahe, bisher in Griechenland noch nirgends nachgewiesene Verwandtschaft mit speziellen Eigen- tümlichkeiten der Schliemannschen Funde von Troja. So finden sich hier die für Troja so charakteristischen Gesichts^ Vasen, so der Basendeckel mit Henkelgriff, so gewiße tro janische Verzierungsweisen der Vasen. In einem Hause wurde auch ein Schatzfund von Bronzegeräten gemacht, deren Typen (Sicheln, Messer, Meisel und Werkzeuge ver schiedener Art) zum Teil neu und mannigfaltiger sind als die in Troja gefundenen. Ferner ist ein prächtiges Idol von bemalter Terrakotta zu erwähnen, eine Göttin, die von den gewöhnlichen mhkenischen Idolen sehr verschieden ist. In den massenhaft gefundenen Vorratsgefäßen waren zum Teil noch verkohlte Zerealien enthalten. Die Zeit der Blüte der Ansiedlung scheint, nach den gefundenen mykenischen Vasen zu urteilen, die der sechsten trojanischen Stadt ge wesen zu sein.