Volltext Seite (XML)
«Nttog» U,t«r< vt« «t»Ipaltt«< S«il« I» Pf,., ui« W pfL «rMgt ht^i " Mon, a m : ^xotzlt»rc«fi«t»»«ir i droöo, Vtt»VU«rfchMl L—dnttz.N«»chtra,»ini chkim« i> Vn»ö«».rM N« Lostebrllld«, Nedin. Dito NÜ»Mtz t» L-tt«, M«, ZiuMtz tn 67. Jahrgang Dresden, Dienstag, den 28. März 1905. llr.72 104,50 B en, aber »ich! urle Mater!-! 20,46 S 81,20 » '1,10 » '1,10 » !2,25 « 0,75 b» >1,- B >1,50 S «,-» )l',7b » )0,60 » r»edr»«te» lvaat« der »e- t Jänner, ch de» Ra»'» erste »>«lt« 1,10» »,- b» S,- » 0,50 T 5,25» e s^ennnnte« lnteil an den IrUstternkt» »» )1,25 » )5,10Ä )2,- » )4'- » )4,40 G «'- » )2,-G »,-Ä 01,-» 01,- G 01,- « 04,- » ,10» ,'40 » i-» ),- » D I!!ism gksHW M! Wiederum steht ein neues Vierteljahr vor der Tür und abermals bitten wir unsere geschätzten Leser, uns auch zukünftig nicht nur ihre alte Anhänglich keit und Treue zu bewahren, sondern weitere neue Freunde für uns zu erwerben. Wir werden dagegen immerfort bestrebt fein, durch ferneren Ausbau Lvsncs Blattes dasselbe so auszugestalten, daß alle Svsrlderungen der heutigen Zeit ihre Besriedigung finden und dem Leser das Blatt geradezu unentbehrlich wird. Was unser Blatt inhaltlich bietet, wissen unsere geschätzten Leser, neu hinzutretende aber werden sich sehr bald davon überzeugen können, daß dasselbe unter sorgfältiger Auswahl des vorliegenden Stoffes schnell und zuverlässig eine uwfassende Uebersicht aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens gibt. Unfer Blatt besitzt eine weite Verbreitung in allen Schichten der Bevölkerung und darum sind auch An zeigen in demselben von besonderer Wirksamkeit. Die selben kosten pro einspaltige Zeile nur kV Äf7^ Der AbonncwentSpreiS unseres Blattes ist in Anbetracht des reichen Inhalt- desselben so mäßig, daß jedermann denselben ohne wesentliche Opfer erschwingen kann, denn er beträgt nur L.8V Mk. für das Viertel' jahr oder tt« Pf. für den Monat, ohne Zustellungs gebühr. Abonnements und Anzeigen werden außer iu unserer Geschäftsstelle auch in unseren Aus gabestellen, die durch Plakate besonders kenntlich gemacht wurden, jederzeü angenommen. Für das bevorstehende 2. Vierteljahr IlltdS bitten wir, das Abonnement möglichst umgehend zu erneuern bezw. Neubestellungen bei den Ausgabe stellen oder auch bei allen Postanftalten und Landbrief- Wägern tunlichst bald anzumelden. Hochachtungsvoll Verlag -er ZaMea Iorszeitaug. 99,- » 102,60 » 102',75 » 101, - « 97,- » 97.50 « 105.50 « 102, - G 99,- » 99,- » 101,10 » 102,- « 102,75 » 100'75 » 102'- « Zur ländlichen Arbeiterfrage. Mein Vorschlag, schreibt vr. von Frege-Weltzien in der „Sächsischen Landwirtschaftlichen Zeitschrift", zielt auf ein Gebiet praktischer Selbsthilfe unserer Land wirte. Nachdem beste Fachschulen, Winterkurse, Buch- Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der Kaiser fährt auf dem Dampfer „Hamburg" gegenwärtig in der Richtung nach dem Mittelmeer zu an der französischen Küste entlang. Gestern sandte der Kaiser durch Funkentelegraphie eine Depesche an den deutschen Geschäftsträger in Paris, worin dieser beauftragt wurde, den Angehörigen JÄes Bernes das Allerhöchste Beileid auszudrücktlt^mit dem Beifügen, daß der Kaiser in seiner Jugend sich an den Werken de» verstorbenen Schriftstellers stets besonders erfreut habe. Die Kaiserin, welche mit den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar auf der »Hohenzvllern* inr Mittel- merre kreuzt, empfing am Sonnabend in üivfiavecchia den Besuch de» italienischen Königspaares. Gestern nachmittag traf die „Hohenzollern" vor Messina ein. Die Kaiserin begab sich mit den Prinzen an Land und nahm verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein. Der Kronprinz wird am 9. April in Schwerin anwesend sein zur Teilnahme an der Geburtstagsfeier des Großherzogs Friedrich Franz, der mit seiner Ge- sührungskurse, Haushaltung-schulen usw. mit Hilfe des Staate» und einzelner Verbände lüühen und gedeihen, fehlt es noch in der Arbeiterfrage. Auch kleine Bau steine helfen, in richtigem Ausbau den sozialpolitischen Turm zu festigen gegen die sozialdemokratischen Wühler, welche so gern von den Industriezentren au» auch das platte Land infizierten. Ta gilt eS, Stocheldrahtzäune gegen diese roten Gäste aufzurichten, daß sie nicht gar zu leicht in die Bauernhöfe und Gutsbezucke eindringen können. Unsere patriotischen, fleißigen, genügsamen Ar beiterfamilien müssen wir kräftiger als bisher unter stützen, ihre eignen Kinder dem'Berufe der Eltern zu erhalten, oder diese aufzuklären, wenn sie in verkehrter Schwäche erstreben, daß der Sohn Kommis, die Tochter Ladenfräulein werden sollen! Bald muß ja die länd liche Hausfrau polnisch, der Verwalter oder Groß knecht galizisch, der OrtSdiener russisch gelernt haben. Unsere Volksschule hat aber doch schon genug Fächer und Lehrpläne; erfahrene Pädagogen meinen, e» seien schon jetzt fast zu viel, zumal bei der Unregelmäßigkeit des Besuchs der Fortbildungsschulen. Das berechtigte Streben, manche nennen es auch ,,Sucht", weiterzukommen als die braven Eltern, muß in unserer mobilen, fast atomisierten Zeit der Land mann ausnutzen zum wahren Vorteile aller Beteiligten. Fast kein rbe» konfirmierter Junge will ja noch Klein knecht werden, sogar in trefflich geleiteten Anstalten (für Waisen oder Besferungsbedürsnge) wird der Knabe ver höhnt, der noch dienen und mit Ochsen oder Kuben ackern will — die langsamen Fortschritte unserer yei- mischen Pferdezucht erklären sich zum guten Teile aus Mangel an brauchbaren Pferdewärtern, während die Ostpreußen und Holsteiner stolz sind, ein junges Tier bändigen zu lernen —. Hat der Militärpflichtige aber erst gedient, dann ade! verräucherte Gesindestube, die Fubrrlsälc sind Heller und luftiger und vor allem: der Zwang geht nur von 6 Uhr ftüh bis 6 Uhr abends, dann freie Nacht, denn gefütter und gestriegelt braucht die Maschine nicht zu werden, Kohlen und Oel werden in der Arbeitszeit beschafft, Hafer und Heu aber müssen vom Boden heruntergetragen werden. Vielleicht läßt sich durch Prämien für tüchtige junge Ackerknechte (nicht nur durch Medaillen wie jetzt, erst nach langer Dienstzeit, denn unser Geschlecht ist kurz lebig) in jedem Vereinsbezirk und da» Ersparnisbuch ein Wea finden, in jedem Dorfe einige praktische Männer für diese Fragen zu gewinnen; ja kein neuer Verein zur Fürsorge von Dienstboten oder dergleichen, aber alljährlich im kleinsten Wirkungskreise positive Dffolge herbeizusühren, das muß als Ziel gelten. Das Be harren im Berufe, möglichst auch in einem Dienstver hältnisse, aber dies nicht obligatorisch, müßte vor allem lohnend gemacht werden; einige Sonntage im Jahre zu diesem Zwecke Sammelbüchsen bei den Skattifchen lwr Landleule aufgestellt, könnte schon einen kleinen Grund stock liefern, und bald würde der lokale Ehrgeiz der Ortseingesessenen einen Wettstreit herbeiführen, von wem und wo das meiste für solche Prämienkaffen bei gesteuert wurde. Wie für diesen Zweck die Landwirte zu erwärmen wären, mußte es gelingen, deren Frauen und Töchter für Beschaffung und Erhaltung guter Mägde zu ge winnen. Mit allen erlaubten Mitteln sollte der Zug nach der Großstadt den konfirmierten Mädchen unserer landwirtschaftlichen Arbeiter verleidet werden. Geschenke in Form praktischer Kleidungsstücke, nicht sogenannte SammetjackettS aus den Basaren oder Rembrandthüte und dergl., die noch kurzem Gebrauche wertlos find, aber eine geschmackvolle Tracht für ländlich« Dienst boten, Anwartschaft auf me^c Geschenke, sobald die ersten Lehrjahre erfüllt wären, fremitlliche Wohn- und Schlafräume; Prämien für Reinlichkeit, Erfolge bei Kllmviehaufzucht und dergl., diese Zwecke sollten in jede« Kirchstnel, von der Gattin des Geistlichen und Lehrers unterstützt, einige Landwirtinnen zusammen führen zur Ausbildung in den notwendigsten Grund lehren de» Haushalts für sogenannte Kleinmägde, zum Ansammeln von Ausstattungswäsche usw. für ältere. Der anfängliche Mißerfolg dürfte nicht abschrecken. Al» ein weitere- Mittel, berechtigte- Standes- bewußtsein auch in unseren ländlichen Arbeiterkreisen zu fördern, diese den organisierten Innungen ähnlicher zu stellen, wären sogenannte Schweizerlehrschulen zu empfehlen. Erprobten Oberschweizern müßten Prämien Da- dte-reste. König Friedrich August hat seinen Besuch a» bayerischen Hofe für die erste Hälfte des Monats Mai angemeldet. Der Kaiser wird heute in Lissabon erwartet. - Die Kaiserin ist gestern an Bord der .Hohen- zollern" in Messina eingetroffen. Professor Giuseppe Levy in Mailand will ein sichert« Heilmittel gegen die Tuberkulose gefunden In Warschau wurde gegen den Polizeichef Baron Nolken ein Bombenaltentat verübt. Bäron Nvlken wurde verwundet. Gin Tagesbefehl de- Zaren enthebt de« General der Infanterie Gripenberg von dem Posten des Kommandierenden der zweiten Mandschurei-Armee. In verschiedenen Teilen Transkaukasien» ist die Bevölkerung iu offenem Aufruhr gegen die russische Regierung. Der Sultan von Marokko entsendet mehrere hohe Würdenträger zur Begrüßung des Deutschen Kaisers nach Tanger. 8520 w 16^33» —r l einem ketu Material zufließen für jeden ausgebildeten Lehrlina oder söge- nannten Untrrschweizer, ver au» Einheimischen hervor gegangen wäre. Diese wieder müßte» Vorteile finden in möglichster Ausdauer an einer Arbeits stätte, Prämien beim Berkaus der Rinder und Kälber nach Gewicht, für Maximolmilcherträue usw erhallen und ihnen, ebenso wie tüchtigen Knechten und Mägden, die MöglicWt der Verheiratung durch billiae Wohnungen geboten werden. Natürlich nur unter der Voraussetzung und Bedingung, daß beide Eheleute in der Landwirtschaft tätig blieben und nicht etwa die Ehefrau Fabrikarbeiterin, der ehemännliche .Schweizer" Handlanger bei Maurern oder anderen Gewerken würde. Es bedarf hierzu opferwilliger Männer in fast jeder Gemeinde, welche die Durchführung dieser Vorteile für ländliche Arbeiter überwachen und kontrolliere» müßten. Der Erfolg wäre aber ein segensreicher für viele Kreise, vor allem auch für die praktischen Landwirte selbst, denn wer mag wertvolles Zuchtvieh, für welches viele Tausende von Mark alljährlich auS Sachsen iu die Aufzuchts bezirke Deutschlands fließen, teuere Maschinen so rohen Fremden anvertrauen, wie wir sie oft jetzt in den Ställen und Betrieben antreffen? Ich weiß, man wird entgegnen, alle diese löblichen Versuche seien schon unternommen worden ohne greif bare infolge; im Einzelfall ist da- nicht zu bestreiten — ich hab« auch viele Jahre in der Fürsorge au» Straf anstalten Entlassener mit gearbeitet, oft gab eS viele Rückfällige, aber die Freude war auch groß, wenn Rück kehr in geordnete Verhältnisse erreicht wurde. Die jugend lichen Elemente der Landbevölkerung, welche durch meine Vorschläge ihren naturgemäßen Ledensverhältniffeu er halten bleiben sollen, sind aber doch noch mehr der Ar beit Wohlgesinnter würdig, als schon Bestrafte. Seit Jahren habe ich die ländliche Arbeiterfrage für mindestens ebenso wichtig erkannt, al- die Schutz zoll- und Produktenpreisfragen, welche die Berussgeiwsski mit Recht seit Jahrzehnten beschäftigen. ES gift, die Freude am Berufe den Hilfskräften zu beweisen, ohne deren Mitarbeit keine intensive Landwirtschaft ans die Dauer bestehen kann. Schon scheint der Zuckerrüben bau ohne ausländische Arbeiter geradezu gefährd^; sollen wir weiter wesentliche Zweige des Ackerbaues, der Vieh zucht verkümmern lassen, weil wir keine brauchbare!'. Knechte und Mägde mehr finden können? Den Gegnern des Nährstandes wären dann Waffen in di« Hand ge liefert, die Bedeutung der Landwirtschaft immer mehr herabzudrücken. Unser leider ja nicht straff wie in anderen Staaten organisiertes landwirtschaftliches Ver einSwesen könnte sich hier einen dankbaren Mirkungs kreis erweitern, freilich Geld hat schon jeder Kriegs» und Friedensmann von Myntecuculi bi» Bodelschwingh als unumgänglich nötig erklärt zu derartigen gemeinnützigen Einrichtungen, etwas weniger Kirmessen oder StistmrgS- feste und dafür Sparkaffen für den Arbeiternachwuchs, der bei uns ausharren will, das wäre ein neues kleines Stück, den sozialen Frieden ru fördern. Gern stelle ich selbst zum Anfang meine schwachen Kräfte zur Ver fügung, Erfolg aber kann nur Einigkeit aller bringen; möchten diese wenigen Worte dazu anregen, däS ist ihr Zweck. - » - « 25« 50» -« - G Sächsische vorszeitung Anzeigen-preise: Verügsbedingungen: E^r-mm-Adr.: vorfzeitung Dresden. Telephon: Dresden, Nr. 2416. ^^I»SdrUch t0 PI», für je!** Monat, vi« tft M deVetX» durch latj^Uch», L«»brtrftrS«rr und dprch «kl, Volk« VUchMyÄeftnms in.ymtr rrd.d« Anzeiger für Stadt und Land mü der Vellage: „Illustrierter Sonntags-vlatt" Amtsblatt für dieRgl. Amtshauptmannschaften Vresden-Mstaöt und Dresden-Neustadt, für das Agl. Amtsgericht Dresden, die Ügl. Forstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Gberlößnitz und Radebeul