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/ Seite t>. - „Sächsische Dorfzeitung." — 24. Mai 1905. unter u. a. als Ehrengäste die Herren Oberregierungs rat l)r. Lantzsch als Vertreter der Staatsregierung, Oberregierungsrat Dr. Frhr. v. Gruben, Amtshaüptmann Geh. Regierungsrat v. Craushaar, Amtshauptmann vr Uhlemann-Großenhain, Geh. Oekonomierat v. Langs dorfs, Geh.OekonomieratHähnel-Kuppritz, Generalsekretär vr. Raubold vom Landeskulturrat beiwohnten. Herr Verbandsdirektor Bach eröffnete die Sitzung unter den üblichen Formalitäten hieß tue Anwesenden und darunter besonders die Ehrengäste herzlich willkommen und schloß daran ein dreifaches, begeistert aufgenommenes Hoch auf Se. Majestät König Friedrich August. In die Tages ordnung eintretend, erstattete der Herr Vorsitzende zu nächst den Jahresbericht der Verbandsleitung, der dabei die erfreuliche Tatsache konstatieren konnte, daß im ver gangenen Jahre 37 neue Genossenschaften gebildet wurden, so daß der Verband zurzeit insgesamt 287 Genossenschaften mit 13,470 Mitgliedern umfaßt. Aus dem umfangreichen Berichte, der später im Druck erscheinen und den Genossenschaftern dann zu gestellt werden wird, war weiterhin aber auch mit großer Befriedigung zu entnehmen, welche Notwendig keit die Gründung dieser Genossenschaften war und wie segensreich die in allen Teilen unseres Sachsenlandes bestehenden genossenschaftlichen Vereinigungen wirken. Auch in den einbegriffenen 18 Molkerei-Genossenschaften war ein gesunder Aufschwung zu beobachten, der die besten Resultate auch weiterhin erhoffen läßt. Weitere Mitteilungen erstreckten sich auf die Buchführungs- und Geflügelzucht-Genossenschaften. Nicht unerwähnt mag auch sein, daß die Gärtnereien Sachsens einen Anschluß an den Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften erstrebten. Zum Schlüsse wurde noch ein kurzer Blick auf den Reichsverband geworfen, dem der Sächsische Verband angehört. Dann folgte der Bericht über die Jahresrechnung für 1904, den Herr Pastor Auster aus Lößnitz i. E. erstattete. Wir entnehmen demselben, daß die Rechnung mit einem Betrage von 34,044 M. 24 Pf. in Ein- und Ausnahme balancierte, nachdem als Fehlbetrag die Summe von 582 M. 32 Pf eingeführt worden war. In den Einnahmen sind u. a. 10,000 M. als Beihilfe vom König!. Ministerium, 2000 M. vom Landwirt schaftlichen Kreisverein und 1000 M. von der Land ständischen Bank in Bautzen verzeichnet. Die Jahres beiträge der Mitglieder repräsentieren den Betrag von 17,857 M. 30 Pf., während man für das laufende Jahr auf 22,211 M. 25 Pf. Mitgliederbeiträge rechnet. Die vom Referenten- beantragte Entlastung des Vor standes und des Ausschusses von der Geschäftsführung wurde einstimmig ausgesprochen und gleichzeitig be schlossen, den vorjährigen Fehlbetrag auf die Rechnung dieses Jahres hinüberzunehmen. Bei dieser Gelegenheit wurde seitens eines Genossen die Begründung einer Begräbniskasse angeregt; man nahm diese Anregung mit Dank entgegen. Bezüglich der Festsetzung der Jahres beiträge, die, wie schon erwähnt, mit 22,211 M. 25 Pf. erwartet werden, entspann sich ein kürzerer Meinungsaustausch, an dessen Schlüsse die Jahres beiträge im vorgeschlagenen Sinne Genehmigung fanden. Weiter erstattete Herr Oberrevisor Paul Fricke den Bericht über die im Vorjahre vorgenommenen Revisionen, deren Zahl insgesamt216betrug. Der mit Beifall entgegengenom mene Bericht enthielt am Schluffe beherzigenswerte Hin weise und Mahnungen, die zurBeachtung empfohlen wurden. Die aus dem Verbandsausschusse ausscheidenden Herren Gutsbesitzer August Bär aus Großhänichen und Tier zuchtinspektor l)r. Petermann aus Chemnitz wurden sodann wiedergewählt. Am Schluffe der Sitzung hielt Herr Pastor Auster aus Lößnitz i. E. einen Vortrag über „Sittlich leligiöse Triebfedern in unserer genossen schaftlichen Arbeit", der mit vielem Interesse entgegen genommen ward. An den Verbandstay reihte sich ein gemeinschaftliches Essen an, das einen anunierten Verlauf nahm. Erhöhung der Fleischpreise. Wie aus Zeitungsmitteilungen hervorgeht, schreibt die „Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift-, wird neuerdings wieder versucht, aus der Steigerung der Schlachtviehpreise eine „Fleischnot zu konstruieren. Als Ursache für die Erhöhung der Vlehpreise werden, wie in früheren Jahren, die angebliche Unzulänglichkeit der inländischen Viehproduktion und die angebliche Er schwerung oder gar Verhinderung der Vieheinfuhr aus dem Auslande hingestellt. Es wird aber dabei einmal ganz außer acht gelassen, daß die Fleischpreise im Ver hältnis zu den Schlachtviehpreisen keineswegs übermäßig hoch sind, und andererseits geflissentlich übersehen, daß der Einfuhr von Rindvieh aus Oesterreich-Ungarn nichts entgeqensteht, als die auch dort gestiegenen Viehpreise, die wohl den Schlachtviehimport nicht genügend lohnend erscheinen lassen. Es ist ohne weiteres klar, daß die gegenwärtige Preissteigerung in der Hauptsache auf die unzureichende Futterernte des vorigen Jahres zurück geführt werden muß. Jedenfalls dürfte aber der Nach weis, daß Mangel an Schlachtvieh vorhanden sei, schwerlich zu erbringen sei. Dies trifft insbesondere auch für die Schlachtvieh märkte in Dresden, Leipzig und Chemnitz zu, auf denen der Auftrieb von Rindern an 19 Hauptmarkttagen <bis einschl. 8. Mai) des Jahres 1905 erheblich größer gewesen ist, als in dem gleichen Zeiträume des Vor jahres. Der Mehrauftrieb betrug in Dresden 5N, in Leipzig 1112, in Chemnitz 996, zusammen 2619 Stück. Hierdurch dürfte der Minderauftrieb von im ganzen 5478 Schweinen und 2250 Schafen vollständig aus- geglichen worden sein. Der Kälberauftrieb war nn laufenden Jahre um 1028 Stück größer. Der Ver lauf der Schweinemärkte, die in Dresden nur an zwei Tagen, in Leipzig und Chemnitz in keinem einzigen Falle vollständig geräumt wurden, läßt überdies er kennen, daß das Angebot dem Bedarse vollkommen ge nügt hat. Ganz das gleiche gilt, wenn nur hie Auftriebs ziffern in den Monaten April und Mai der Jahre 1904 und 1905 vergleichsweise ins Auge gefaßt werden. Nur in Chemnitz ist die Zahl der im laufenden Jahre aufgetriebenen Ochsen und Kalben um im ganzen 71 Stück kleiner gewesen, dagegen wurden dem dortigen Schlachtviehmarkte 75Bullen, 366Kühe und 723 Schweine mehr zugeführt. In letzter Zeit hat nun die Fleischerinnung zu Chemnitz eine Erhöhung der Fleischpreise beschlossen und diesen Beschluß zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Gegen die Begründung dieses Beschlusses hat sich das Direktorium des landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge in einer Veröffentlichung gewendet, die folgenden Wortlaut hat: „Die Fleischerinnung in Chemnitz gibt bekannt, daß sie vom 15. Mai ab eine Erhöhung der Fleisch preise eintreten lassen werde. Betreffs der Notwendigkeit der Erhöhung der Fleischpreise enthalten wir uns eines Urteils; darüber haben die Herren Fleischer und die konsumierenden Einwohner von Chemnitz zu entscheiden. Wenn aber die Notwendigkeit der Erhöhung der Fleisch preise auf einen angeblichen Mangel an Schlachtvieh zurückgeführt wird, so müssen wir dies als den Tatsachen nicht entsprechend bezeichnen und beziehen uns zunächst auf den Bericht des städtischen, für das Reich maß gebenden Schlachtviehmarktes in Berlin vom 6. Mai, in welchem wörtlich steht: „Der Rinderhandel wickelte sich ganz gedrückt und schleppend ab und hinterläßt erheblichen Ueberstand. Der Kälberhandel gestaltete sich in guter Ware glatt. Bei den Schafen war der Geschäftsgang ruhig. Es wird nicht ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief schleppend und gedrückt. Es bleibt viel unverkauft." Auch aus den letzten Berichten über die Schlacht viehmärkte in den drei größten Städten unseres Lande können wir die Richtigkeit der Behauptung der Fleischer innung nicht folgern. Es bleiben in allen Tiergattungen mit Ausnahme der Kälber Tiere unverkauft, in Chemnitz am 1. Mai z. B. von 1456 aufgetriebenen Schweinen 156 Stück. Aus dem Bericht über den Schlachtvieh markt daselbst am 8. Mai ist zu entnehmen, daß der Auftrieb gegenüber dem vorwöchigen Hauptmarkt um 68 Rinder und 234 Schweine höher gewesen ist. Dem letzten Spezialbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwirtschaftsrates entnehmen wir folgende Notiz: „In Deutschland hat die Steigerung der Rinder preise keinen weiteren Fortschritt gemacht. Es sind im Gegenteil fast überall infolge stärkerer Zufuhren die Preise wieder um 1 bis 2 M. gesunken. Ein weiterer Rückgang dürfte aber wohl vorläufig nicht eintreten. Auf dem Schweinemarkte ist der Höhe punkt in der Preisbewegung offenbar auch bereit wieder überschritten. Der Berliner Markt hat in der letzten Woche um volle 4 M. pro Zentner ver loren. Aber auch die anderen Märkte haben allgemein einen Rückgang in den Schweinepreisen zu verzeichnen." Die höheren Preise für Groß- und Kleinvieh (Rinder, Kälber und Schafe) ebenso für Schweine, sind auf die von vielen Seiten geleugnete Futternot zurückzuführen. Dieselbe besteht aber nicht nur im Deutschen Reiche, sondern ebenso zum Teil in den benachbarten Staaten und hat sogar in diesen bekanntlich zu Ausfuhrverboten von Futtermitteln geführt; die Schlachtviehpreise sind deshalb auch in den Nachbarländern hohe. Wenn auch zugegeben werden soll, daß fette Schweine infolge der sehr schlechten Kartoffelernte im vergangenen Jahre gegenwärtig knapp und nicht mühe los aufzukaufen sind, so kann man doch mit Bestimmt heit erwarten, daß im Spätherbst Schweine wieder überreichlich zum Verkauf stehen werden. Schon jetzt wird in der Hoffnung auf eine bessere Kartoffelernte in diesem Jahre die Schweineauszucht verstärkt aus genommen; man erkennt das an den in den letzten Wochen gestiegenen Preisen für Ferkel, welche noch im zeitigen Frühjahr fast unverkäuflich waren. Um irrigen Anschauungen vorzubeugen, halten wir uns zur Feststellung vorstehend verzeichneter Tatsachen verpflichtet." Wrivut -WekunnLrnuchungen. I Aunk. I Tiefbewegt durch die so überaus zahlreichen Beweise liebevoller Teilnahme, ! I die wir bei dem unerwarteten Heimgange meines lieben, herzensguten Gatten, I I unseres treusorgenden Vaters, des I Herrn Gutsbesitzer Julius Meißner, I M erfahren haben, ist es uns eine Hcrzenspflicht, unseren herzinnigsten Dank I auszusprechen. Schwere Tage liegen hinter uns; aber es ist uns in unserem tiefen Weh I I ein schöner Trost gewesen, daß unserem Entschlafenen aus allen Kreisen von I I nah und fern soviel Liebeszeichen und Wertschätzung entgegengebracht wurden. I Allen den treuen Freunden, Bekannten und Verwandten, die mit uns getrauert I und geweint haben, die uns tröstend, ratend, helfend zur Seite standen, den I Sarg unseres Heimgegangenen reich mit Blumen schmückten und ihn zur stillen I I Ruhestätte begleiteten, möge der Herr ein gütiger Vergelter sein! x Besonders danken wir Herrn k'. Täschner für seinen in warmen Worten I. I gespendeten Trost, sowie der hochverehrten Familie l)r. Stöckel aus Dresden I W für die aufrichtende, stärkende, unseren Herzen so wohltuende Anteilnahme und M I Fürsorge. Herzlich sei auch gedankt dem geehrten Gemeinderate und Schul- I Vorstande und nochmals Dank allen Lieben für jedes Zeichen treuer Freundschaft I - I und Teilnahme! „Habe Dank, Du treues Gatten- und Vaterherz! Ruhe sanft!" In tiefstem Schmerze Marsdorf, am Begräbnistage 1905. die schwergebeugte Familie Meißner. LwlKvll- llllck NLlskrLllkdeNoll Ll8: Imkti'om'sn- unck Lvonokis.IkLtLl'i'Ii, ^stkmL, Vsi^sklsimunx. 80^vis ^6id68V6l»8topkunx ^vsrcksn xsd6886itt SV. dsssitixt ckursk cksn 86lt vlslsn ckschrsn srprodton unck ds^vütuttsn kLodmLnn'8oksn L-unxsutss. vsr- 8v1ds 18t In snxi»o8 vor» 3 palcstsa (st ?s.k. 1 Ist.) an In NiikInu-IVslLsi' Utrnok, kLutrnsv 8tr»LÜs dir. 28. ru bsrisksn. dkur sollt, lvsnn Hsckss k»Lkst mit cksr ZokutrmLrks „vsokmLnn" vsrssksn 18t. I r,lLocl ttoo« 8,SM. Osclr. v«ixon S,00 8,00. 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Mts., stelle ich wieder einen großen Transport (zirka 50 Stück) der vorzüglichsten Milchkühe, hochtragend und frischmelkend (beste Qualität), zu soliden Preisen bei mir zum Verkauf. Dieselben treffen Donnerstag hier ein. K. Kästner.