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Ljchvai iLgUch mtt d« D«OagM r A»L Anspruch auf Lüstnmg stich s«sttt b«t Ursch«,»«, kr «aut-, f«-. Zakiunq aülstg« Zestenpvet« ka Anrei mmg nicht übernehm Montag, -ea 10. August 1931 7Ir. 1S4 ist gestern Len ganzen Nachmittag und k. lag: wor. s auch ff dtger !MM- vor- c g<- der kein« Sei gebracht Zeigten. :r aus. bei die iß von sserung matisch n nach ischende Leber- -cilung nd die- gebra- en u»id e wun- ,nz hat hat sich instigen Die Untersuchung des Anschlages mit Loschwiher Anzeiger Taae»,ei«m>« sür da« SMchr Dr«»« und Kl« Darmn. r t. d. Unser Bild zeigt die umgektppten und die Böschung hinuntergestürzten Wagen, die die Telegraphenmasten und Leitungen mit sich rissen. Attentat M »kN WW-MWl M Ium Glück Keine Todesopfer — Zahlreiche Verletzte — Sachschaden über eine Mill. Mk SüchsMe DWW-GWM Diese» Vlatt enthüll die amtlichen Vekanntmachun-en de» State» zu Dee»de« für die Stadtteile Lolchwitz. Weitzer Hirsch, Vühlau. Rochwitz und Laubegast (II. und M. Verwaltung»be-ird) der Gemeinden Wach- Vlase y» «itz/Sti3erpoyritz, Hostermitz, Pillnitz, WeKig und Schönfeld, somie der «mtahauptmannschast Dresden. Mo2.^Wndt-^^s^^ zmispr. aufgegeb vxrben, t»nn. wir el« Verantwort. I von dort zur Unfallstelle geeilt sind. In Zinna bei Torgau bewegten sich infolge der Erschütterung Teller und Gläser. Unter den von der Reichsbahn nament lich angeführten Personen befindet sich keine aus Sachsen. Die Stätte des Eisenbahnattentats bietet «ün Bild wüster Zerstörung. Die Unglücks, stelle befindet sich etwa zwei Kilometer von Jüterbog entfernt, in der Nähe von Dorf i Zinna. Am Bahndamm, zum Teil tief in austerboaea. v«r V<-uqSpr«K betragt sr« t« Yau« s mn - AiqLMb^m-bm ! SS. Jahrgang 1 Zu dem Unfall wird noch gemeldet: Wie bei Tagesanbruch sestaestellt wurde, ist aus dem Gleise vermutlich durch mehrere Sprengladungen ei« dreieinhalb Meter langes Stück herausgesprengt «nd in einzelne Teile bis z« SO Zentimeter Länge znm Teil über 20 Meter weit rechts «nd links der Strecke weit geschlendert wsrde«. Den Knall der Sprengung hat man selbst in dem 18 Kilometer entfernten Lucken, walde gehört, wie Bewohner angaben, die Auf de« D-Zug 48 Frankfurt a. M — Verliu wurde am Sonnabend «« 21,45 Uhr in der Nähe von Jüterbog ei« Sprcugstoffaaschlag verübt. Zwei Meter Schienen wurde« a«s dem Gleiskörper heransgerisfen. Nenn Wage« entgleisten, ,wei davon stürzten de« lwhe« Bahndamm hinab. Glücklicherweise sind keine TodeS- »pser zu beklage». Eine Berson umrde s^ver, zahlreiche »«rden leicht verletzt. Die Pressestelle der Reichsbahndtrektion Halle gibt über das Attentat folgenden Be richt heraus: „Am 8. August 1031 um 21.45 Uhr ist in Kilometer SV,6 -er Strecke Ber lin-Halle, zwischen Jüterbog und Grüna, während der Durchfahrt des D 43 aus der rechten Schiene ein Stück herausgesprengt worden. Infolgedessen sind neun Wagen entgleist und zwei davon den hohen Bahn damm heruntergestürzt. Nach erster Fest stellung an der Unfallstelle sind eine Person schwer «nd 13 Personen leicht verletzt. fünfzehn Minuten nach Eintreffen der Unfallmeldung auf dem Bahnhof Jüterbog trafen die ersten Äerzte aus der Stadt mit Automobilen an der Unfallstelle ein. Von den Verletzten wurden vier im Kranken- Haus Jüterbog untergebracht. Die übrigen Reisenden wurden mit D 23 nach Berlin weiterbefördert. Einschließlich der bereits genannten Verletzten wurden später im ganze« 75 Verletzte gezählt, von denen die meisten nach ärztlicher Be ratung und Behandlung in Berlin mit Kraftwagen in ihre Wohnungen trans, pcrtiert wurden. Fünf von ihnen wurden ins Elisabethkrankenhaus gebracht. Der Knall der Sprengung ist außer vom Heizer auch von Zuginsassen und anderen Zeugen auf Bahnhof Grüna gehört wor den. Die Verbrecher habe« an der Unfall, stelle eine Sprengstromleitnng gelegt, die 200 Meter rückwärts im Gebüsch seitens der Bah« endete. Ron hier ist der Anschlag offensichtlich aus- gefübrt worden. Die Telegraphenleitun gen. die links -er Bahn liegen, sind durch schnitten. An einer Telegraphenstange neben der Unfallstelle ist eine Nummer des „Angriff" angeheftet. Sie trägt eine Buntstistauf- schrift: „Attentat 8. 8." Der Anschlag der Verbrecher ging noch weiter. Der Zltgführer des verunglückten Zuges entdeckte auf den Schienen des Nebengleises zwei eiserne Schwellen, die er mit einem Schaffner seines Zuges nock- rechtzeitig entfernen konnte. 20000 Mark lür Ermittlung der Täler Die Reichsbahndirektion Halle hat für »^Ermittlung der Attentäter von Jüter^ ein- Belohnung von 10 000 Mark a«S. geseßt. Diese Belohnung ist vom Ge-eralstirektor -er Reichsbahn, Dr Dorpmüller, ans 20 000 Mark erhöh, wordex. den Sand etngegraben, liegen acht D-Zug- wagen, darunter auch -er Speisewagen. An mehreren Wagen sind die Untergestelle abgerissen. Der Schienenstrang war an der Explostonsstelle in einer Länge von 3,40 Meter aufgertssen. Inzwischen sind bereits neue Schienen gelegt worden. Die alten Schienen sinL durch die Explosion buchstäb lich in Stücke gerissen worden. Bruchteile liegen jetzt noch herum, die an Spreng stücke von Granaten erinnern. Ein beachtlicher Erfolg, aber kein Sieg Das Ergebnis Les preußischen Volks entscheides ist so ausgelaufen, wie nüch. tern überlegende Staatsbürger es annah men. Das Ziel wurde nicht erreicht. Der Preußische Landtag wirL nicht aufgelöst. Er wird sicherlich sein natürliches Ende finden. Im Mai 1032 wir- das preußische Volk erneut an die Wahlurne gerufen werden. Wenn rund zehn Millionen preußische Staatsbürger sich am gestrigen Sonntag für die sofortige Auflösung -«- Landtages ausgesprochen haben, fo be-eu- tet Las unter allen Umständen ein Ergeb-, nis. Las Lie preußische Regierung sehr nachdenklich machen müßte. Ueber «in Drittel Ler Stimmberechtigten hat seine Stimme für Ja abgegeben, nämlich run- 37,1 v. H. Bei Ler Beurteilung der ab. gegebenen Stimmenzahl ist -u beachte«. Latz beim Volksentscheid -je Zahl der Stimmberechtigten maßgrbrn- ist. ES werden also auch alle die mit in die Rechnung einbezogen, Lie für politische Dinge überhaupt kein Interesse Haven, die Gleichgültigen, die Wahlfaulen usw. Bet öffentlichen Wahlen zum Reichstag unL zum Landtag tritt die Zahl -er Gleichgültigen und Wahlfaulen nicht so positiv in die Erscheinung wie beim Volksentscheid. Deshalb ist auch das Er. gcbnis von 37,1 v. H. Ja-Stimmen kein schlechtes. Es mutz weiter beachtet wer den, daß Lie Parole der Kommunisten, an dem Volksentscheid mit Ja zu stimmen, sehr mangelhaft befolgt worden ist. Im wesentlichen sind es natürlich Lie natio. nalen Parteien, Lie für den Volksent- scheid die Stimmen abgaben. Bei der letz ten Reichstagswahl vom 14. September 1930 erreichten Lie bürgerlichen Parteien, die für den Volksent scheid in Preußen in Frage kamen, rund 9,28V Millionen Stimmen. Wenn diese Zahl auf rund zehn Millionen hat gestei gert werden können, so haben die natio. nalen Parteien wesentlich an einem Plus beigetragen. UnL auch Las ist als wert voll und beachtenswert fcstzustellen, Laß Lie Stimmen -es vorausgegangenen Volksbegehrens um mehr als Ov v. H. haben gesteigert werden können. Also es ist ein weiterer Auftrieb des nationalen Gedankens schon fcstzustellen. Und die preußische Regierung ckaun auch hieraus schon ihre weiteren Schlüsse ziehen. Hemmend für die Erreichung -eS Zieles -es Volksentscheides sind mancher- lei Dinge. Die Mitbeteiligung der Kom munisten am Volksentscheid n>ar ein Feh. ler. Deren Propaganda für den Volks, entscheid verfolgte natürlich ein ganz anderes Ziel wie Lie ' Propaganda der nationalen Parteien. Tie Parole der Deutschen Volkspartei wurde stark aby«. schwächt durch Lie Erklärungen zweier namhafter Führer -iescr Partei. Im Reiche ist die Politik durch Hooverplan und Londoner Konferenz, auch wenn letz, tere nicht das brachte, was man erwartete, in eine Bahn gelenkt worden, die Ansätze für eine Politik verspricht, die in die Linie einer nationalen Politik zu liegen kommen kann. Der Terror der preußi. scben Regierung gegenüber -er preußi. schen Beamtenschaft wird auch diesmal vorhanden gewesen sein, so daß die mel. sten preußischen Beamten von ihr^m Ab. stimmungsrecht nicht Gebrauch gemacht haben werden. Wenn man alle Lies« Hemmungen mit in die Rechnung zieht, so ist eS auch erklärlich, daß Las Ziel nicht erreicht werden konnte. Was wir aber vor nnS liegen haben, bleibt ein achtunggebietendes Ergebnis, den. Auch ist festgestellt worden, Laß wahr scheinlich zwei bis drei Personen an dem Attentat beteiligt sind. Mit einer gewissen Sicherheit hat sich jetzt auch ergeben, daß es sich «m ei« politisches Attentat radikaler Elemente handelt. Der Sachschaden, Ler durch das Attentat verursacht wurde, wird übrigens auf weit über eine Million Mark geschätzt. Abend fortgeführt worLen. Nach ihrem bisherigen Ergebnis kann man jetzt über, sehen, wie Lie Sprengwirkung zustande gebracht wurde. Es sind nämlich Teile von Gasrohren gefunden worden, die die Vcr. brecher mit Lem Sprengstoff angefüllt und al- Bomben verwandt haben. Sie sind dann über de» 17V Meter langen elek trischen Draht mit Hilfe einer Taschenlam. permatterie zur Explosion gebracht