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Raubmord an einem Geldbrkeslräzcr zn begehen. Zn diesen, Zwecke hatte er nach einander verschiedene ih», geeignet erscheinende Wohnungen gemielhet, sich eine» Sack, eine Schlinge »nd ein haarscharfes Beil, soivie einen falschen Schnurrbart ange schafft, sich auch in eine der Wohnungen einen große» Koffer kommen lassen, um darin die Leiche seines Opfers zu berge». Drei Mal ist ihm durch Dazwischcntrcte» der Umstände sein Anschlag mißlungen Für Sonnabend früh war abermals die Ausführung der Thcit geplant, und nur durch die Festnahme des Verbrechers wiirde deren Ans fnhrnng verhindert. Der Verhaftete hat nun den fürchterlichen Vcr dacht, daß er es aus Ermordung und Beraubung eines Geldbrief trägcrs abgesehen habe, nn»mwn»den bestätigt und eingeränmt, daß dies seine bestimmte Absicht gewesen sei. Er habe seinem Opfer den bei ihm Vorgefundenen Sack über de» Kopf werfen und cS dann er drosseln oder aber mit dem Beile todtschlagen wollen. Bei der Be gegnung mit dein Geldbriefträgcr in der Petersstcaße sei er an der Ausführung seines Vorhabens nur durch das Erscheinen anderer Personen gehindert worden. Die Leiche würde er, seinem Geständnisse »ach. in den von ihm zu diesen, Zwecke erkaufte!, Koffer gelegt haben, zu dessen Wegschassung er bereits bei der eben gedachten Gelegenheit einen Dienstman» bestellt gehabt habe. —>v. JahnSdorf i. Erzgeb., 9. Oktober. Al» Donnerstag Nachmittag wurde der etwa' zehnjährige; Sohn des Herrn Guts besitzers August Hoppe hier bei», Viehhüten von einem wnthenden Ochsen zn Bode» gerissen und derartig mit den Hörner» bearbeitet, daß er erhebliche Verletzungen davontrng. Schließlich wurde der Be dauernswertste Knabe durch einen hinzngcko,»menen hiesigen Ein wohner von de« wildgewordenc» Thier befreit. Ter Ochse war »cn aiigekauft und zum ersten Mal mit auf die Weide getrieben worden. —* Zschopau» 10. Oktober. Ai» gestrigen Sonntag feierte der hiesige Sattler und Tapezirer Herr Karl Friedrich Wattke mit seiner Ehegattin Wilhclmi'ne geb. Jorcke das seltene Fest der go l dc nc n Hochzeit. Als Vertreter der Kirche überbrachle Herr Pastor Wolf de», Jubelpaare Gluck- und Segenswünsche. Die beiden, „och sehr rüstige» Eheleute, 72 bezw. 73 Jahre alt, sind vor 50 Jahre» in hiesiger Stadtkirche getraut worden. —LI. Annaberg. Welche unter Umständen recht unangenehm cn Folge» ein unüberlegter Scherz haben kan», mnßte an sich ei» junger Man» — Geschäftsreisender seines Vaters — in Annaberg erfahren. I» einem am Bahnhof gelegene» Hotel stellte sich betr. junge Manu den anwesenden Gäste» unter auffälligem Gebühren als Sohn des Polizeidirectors Schwanß, ferner al- Richter, Köhler u. s. w. vor. Einer der Gäste hielt infolge dessen, wie ans Grund der Aehnlichkeit ,des Betreffenden mit de», flüchtigen Post-Assistenten Grahmann Erstere» für diesen und erstattete sofort Anzeige. Die schleunigst herbeigeeilte Schntzmaimschaft unterzog den jungen Mann sofort einem peinliche» Verhör, doch gelang es den Letzteren, sich genügend über seine Person ansznwrisen. — Von Bahnziigen überfahren. I» der Nähe des Bayrischen Bahnhofes in Leipzig wurde der an der Verbindungs bahn stationirle Bahnwärter Findeisen von einer Lokomotive über fahren und s fort getödtet. — Ans de», Bahnhose Potschap pel wurde von einem Personcnzuge der Justirer Schulz ans Neu-Coschütz überfuhren. Demselben wurde» beide Beine, soivie ein Ar», weg- gefahren, und erhielt derselbe auch »och Verletzungen am Kopse, sodaß er wohl kaum am Leben erhalten werden dürfte. — Von einem von Dresden kommcnde» Güterznge ist eine den, Gutsbesitzer Dachsel in Niedereula bei Nossen gehörige Kuh überfahren und getödiet worden. Die Kuh halte sich ans einer Wiese am Bahndamm auf der Weide befunden »nd war ans den Bahnkörper gelaufen, wo sie vou dein hercnibraiiscnden Zuge zermalmt wurde. — Verunglückt. In Hainewalde wnrde im Mühlgraben der 80 Jahre alte Bräuer todt aufgefunden. Bräner ist wahrscheinlich gegen Abend auf dein Nachhausewege von der Straße abgekommen und bei der eintretenden Dunkelheit in de» Mühlgraben gefalle». — In Penig stürzie bei», Hernnterreichen von Hcn der Arbeiter Riedel in ler Dunkelheit vom Heuboden ans die Tenne und starb auf der Stelle. — Gclddiebstähle. 3000 Marl Belohnung! Wegen Diebstahls eines Geldbetrages von ungefähr 30,000 Mk. wird der angebliche Professor (Lehrer der französische» Sprache) Alexander Oscar Dawcmold, angeblich geboren am 13. Juli 1847 oder 1837 zu Paris, zuletzt in Erfurt wohnhaft, von der königl. Staatsanwalt schast Aachen steckbrieflich verfolgt. Aus die Wiedererlangung der ganzen oder des größeren Theiles der gestohlene» Summe ist die an gegebene Belohnung von der Bestohlenen cuiSgesctzt worden. D. ist 45—55 Jahre alt, von mittlerer Größe, sehr korpulenter Gestalt, hat rvlhliches Haar, starke», röthlichcn Schnurrbart, vielleicht jetzt melirt, spricht deutsch und französisch »nd trägt Klemmer. — Nach einem amllichen Telegramm auS Prag ist ein gewisser Josef Schwertmer ans Reichcubcrg, der wegen eines bedeutende» Wolldiebstahls in Unter suchung sich befindet, dringend verdächtig, einen bei de», Pvsiamte in Reichcnberg in Verlust gerathcnc» Brief mit 15,000 Gulden gestohlen zu habe». Ter Genannte ist 34 Jahre alt, klein, »ntcrsetzt, hat rotheS, dickes Gesicht, blonden, an beiden Enden geringelien Schnurr barl »nd stottert etwas. Auf die Wiedererlangung des Geldes sind 10 Proccnt Belohnung gesetzt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. DU strolnte inistrcS BtaNls werde» ersucht, uns wichtige Begebe,weilen gütig» mNzMeilen. Chemnitz, den 10. Oktober 1892. — Gerichtswesen. Wege» Reinigung der Geschäftsräume des hiesige» königl. Amtsgerichts werden nur dringende Sache» erledigt. Am 17. Oktober in der Ablhcilnng für Nachlaß- n»d Vor- miindschastssachen, der Ablhcilnng für Subhastativnssache», der Ab theil,mg für Strafsachen Zimmer 40—41, der Depositenkasse und der Bnchhaltere, für uickstsircilige Rechtssachen; am 18. Oktober in den übrige» Zimmern der Abtheilung für Strafsache»; am 19. Oktober i» den Abtheilniige» für Register-, Concnrs- und streitige Civilsache», in der Sportelkassc, der Viichhaltcrei für streitige Rechtssache» und der Gerickstsvollzicherci und n», 20. Oktober in der Abtheilnng sür Grund- u»d Hypothekcnsacheii. — Aus den» Ncichsversichernngsamt. Mit eine», un gewöhnlichen Einwande erschien an, 30. September cw. der Ziegler L. ans Chemnitz, wie der „Vogtl. Anz." »»'ltheilt, vor de», Reichs- versichcrungsamt. Derselbe hatte eine Verletzung beim Betriebe er litte», für welche ihm die Ziegelei-Bernfsgenossenschaft (Sektion VI) zunächst die volle Rente bewilligte, diese bann ans 90 Proccnt und schließlich durch einen neuen Bescheid ans 60 Procent hcrabsetzte. Gegen diese» letzteren Bescheid halte L. Bernfnng eingelegt, dieselbe war aber erst nach Ablauf der vierwöchigen Berufungsfrist bei», Vor sitzende,, des Schiedsgerichts eingcgangen und wurde deshalb als ver- spület zurückgewiesc». Ter Kläger erhob „„„mehr Rekurs »nd be antragte zugleich die Wiedereinsetzung in den vorige» Stand gegen die Fristvcrsänmniß, indem er vorlrug: Er habe das Schreibe», welches wohl den Bescheid der Beriifsgeuossciischaft enthalte» habe» werde, persönlich aus dem Postamt in Empfang genommen und eS «instweile», ohne cS zu lese», in die Tasche gesteckt. Aus dem Nach hausewege sei ihm dann der Brief a»S der Tasche gerutscht und ver loren gegangen. So sei ihm denn von der Herabsetzung der Rente erst etwas bekannt geworden, als er zn», nächste» Zahlungstermin wieder »ach der Post gegangen sei, „in seine Rente zu heben, und nun z» seiner Verwunderung weniger erhalten habe. Dan» habe er sofort Berufung eingelegt. — Das Rcichsversicheclingsaiiit setzte zwar in die Wahrheit dieser Angabe» keinen Zweifel, war aber nicht i» der Lage, dem Kläger helfc» zu könne», da hier die Versäiiinniß der Frist offenbar nicht durch ein Natnrereigniß oder eine» unab wendbaren Zufall, sondern durch eigenes Verschulden desselben ver ursach! Ivar. — Im Meldeamt des hiesigen Poli'zeiamteS sind während des verflossenen Monats 151 Familien mit zusammen 537 Köpfe» (232 männliche», 305 weiblichen Geschlechts) „nd 1766 »leistenthcils selbstständige einzelne Personen (1085 männliche, 681 weibliche) als hier cnigczoge» zur Anmeldung und 150 Familie» mit zusammen 517 Köpfen (260 männliche», 257 weiblichen Geschlechts) »nd 1744 wiederum »icistentheils selbstständige einzelne Personen (1061 männ liche, 683 weibliche) als von hier forlgczogen znr Abmeldung ge kommen. Demnach übersteigt die Anzngszahl diejenige des Abzugs bei den Familien um 20 und bei den einzelne» Personen um 22 Köpfe. Außerdem betrug die Zahl der ans hiesige» Gasthäusern als hier übernachlet angemcldcien Fremden 10416. Weiter sind im vergangene» Monat 496 Gebiirls- und 414 Stcrbesälle angezeigt worden, dcninach 82 mehr geboren als gestorben. —4. II. Sinfonic-Concert. Am vergangenen Sonntag fand n Erler'S Restaurant das II. Sinsvnic-Concert der städtischen apellc uiilcr Leitung des Herrn Kapellmeister Pohle, sowie unter gefälliger Mitwicknug der Schüler d es köni g l. Seminars n Zschopau unter der Tirectiou der königl. Musikdirektors Herrn Hopp» er statt. Wie beliebt diese Cvncerte sind, gehl daraus hervor, daß wieder,,»> der große Saal vollständig gefüllt war »nd eine große Anzahl der Conccrtbesucher noch i», Nebensaal Platz nehmen mußte. Eröffnet wnrde das Cvncert durch den Vortrag von vier Sätzen ans der Neforiiialionscaiitate: „Ein' feste Burg ist unser Gott" für Chor „nd Orchester vv» S. Bach. Weiter folgte die Sinfonie I)-moII von Dietrich, wobei Herr Cvnceriiiieister Ohliger zwei Vivliiisvlis i» der vollendetste» Weise zu», Vortrag brachte, »nd die Ouvertüre zur Oper „Ter Freischütz» von Weber. Der Seminar- chvr bot da»,, drei Volkslieder für gemischten Chor. Znm Schluß gelangten von der städtische» Kapelle zwei vaterländische Dichtungen ür großes Orchester von Liszt zum Vortrag. WaS »»» die Dar- t et,»igen selbst anlangt, so muß anerkannt werden, daß die städtische t Kapelle, sowie auch der Semiiiarchor die theilwcise sehr viele Schwierig keiten bietenden Composilivnci, i» musterhafter »nd gediegener Weise Gehör brachten und denn auch wohlverdienten Beifall ernteten. Nach Bl'endignng des Concerts traten die Schüler »ach kurzer Rast de» Nachimarsch „ach Zschopau a»; ans de», „Alien Hahn» fand da»,, eine Ruhepause zu», Abendbrot statt. —Iw Sächsische Maschinenfabrik zn Chemnitz (vorm. Richard Hartman»). De», soeben znr Ausgabe gelangten Geschäfts berichte dieses größte» gewerblichen Etablissements unserer Stadl auf das Betliebsjahr 1891/92 entnehmen wir folgende Einzelheiten, welche zeige», mit welch gewaltigen Zahlen dieses Unternehme» rechnet. Der Umsatz bezifferte sich ,'in Berichtsjahre ans 9,875,723 Mk. 56 Pfg. gegen 10,038,236 Mk. 11 Pfg. ,,» Vorjahre, was eine Ver minderung um 162,512 Mk. 55 Pfg. oder 1,62 Procent ergiebt. Demgemäß ging auch der Roh gewinn von 1,058,281 Mk. 07 Pf. im Vorjahre aus 1,019,643 Mk. 60 Psg. im VetriebSjahre, oder um 38,587 Mk. 47 Psg. zurück. Von diesem Rvhgewinn sind zunächst auf Beschluß dcS fAufsichlsrathes 359,293 Mk. 13 Psg. für Ab- chrci b„»g ei, abzusctzen, während der auf den 14. November ein- berusene» (23.) Gcneralversc»»,nl»»g, i ie schon früher initgctheilt, Vertheilung einer 7 procciiiigen Dividende im Betrage von 577,500 Mk. Vorgeschlage» werden soll. Von dem Neste sollen 15,060 Mk. der Beamten-Unlerstützung-casse, 5000 Mk. der Stiftung „Heim" über wiesen »nd rund 30,363 Mk. aus neue Rechnung vorgetragen werden. Die Ausgaben für Rohmaterialien im Allgemeinen beziffern sich auf 3,246.462 Mk 93 Pfg. gegen 3,546,352 Mk. 20 Psg. im Vor- jahrc, also 299,889 Mk. 27 Pfg. oder 8,46 Proccnt wciiiger, für Kohlen, Coke und Zünder allein ans 392,912 Mk. 08 Psg. gegen 405,420 Mk. 43 Pfg. i», Vorjahre, also m» 12,508 Mk. 35 Pfg oder 3,09 Proccnt weniger. An Arbeitslöhnen Ware» 3,118,953 Alk. 09 Pfg. erforderlich gegen 3.338.349 Mk. 75 Psg. im Vorjahre, demnach 219,396 Mk. 66 Pfg. oder 6,57 Proccnt weniger. Die höchste Zahl der beschäftigte» Arbeiter belief sich ans 3544, die geringste ans 3196, der Durchschnitt also auf 3361 Man». — Äerkehrsnachricht. Plie IVeück llnrtlexool Stanni I^nviFntio» Ooinpm»)- llauiftuip; eröffnet, wie uns Herr Schisss- billetenr Emil Blank miltheilt, am 11. Oktober c. ihren Passage- Verkehr via West Harllcpovl »nd es unterliegen die Passagiere im genannten Ort keiner Quarantäne-Schwierigkeiten mehr. — Zahlttttgs Eittstellnng. Unter dem 7. Oktober, Nach, mittags 4'/, Uhr ist über das Vermöge» des verstorbenen Schuh machcrmeislcrs Karl Hermann Hahn in Hilbersdorf das Concnrsvcrfahren eröffnet worden. Zum Concursverwalter wnrde Herr Rechtsanwalt Preller Hierselbst ernannt. —* Verunglückt. Heute früh in der 5. Stunde wnrde an hiesigem Hcinptbnhnhof ei» Handarbeiter, welcher, vom Werkstätten bahnhof kommend, ans de», Geleise ging, von einer hinter ihm her kommcnde» Locomvtive erfaßt und zu Boden geworfen. Er erlitt hierbei schwere Verletzungen am Kopf, Arm und Beinen „nd wnrde, nachdem ihm auf der Baßuhofssanitätswache ein Nothverband an gelegt worden ivar, mittelst Droschke nach de», Stadtkrankenhanse gebracht. —* Unfall. Am Sonnabend verunglückte ein Maurer aus eine», Neubau des Sonne,ibergs dadurch, daß er beim Errichten des HaiiptgerüsteS 5 Meter hoch von diese», herab und ans einen Ziegel- Hansen fiel. Er hat hierbei bedeutende Verletzungen am rechten Ar», „nd a» der rechten Schulter erhallen. —* Verbrannt. In einer hiesigen Gießerei hat sich vor einigen Tagen ein Formcrlchrling bei», Abfangen von flüssigem Eise» durch abspritzcnde Tropfen bedeutende Brandwunden am rechten Fuße -»gezogen. - * Ans „Scherz". Am 4. d. M. bemerkten einige Männer auf dein Wilhelmsplatz, wie ein Man» sich in ausfälliger Weise an eine», vor einen dort sichenden Milchwagen gespannten Hunde zu schaffen machte »nd denselben anszuschirren versuchte. Sie benach- richligte» eine» Schutzmann davon. Als dies der Mann bemerkte, ergriff er die Flucht, wurde aber cingcholt, worauf er augab, er have den H»»d nicht stehlen, sonder» sich nur einen Scherz mache» wolle». —* Diebstähle. Einer Fra» wurde vor 8 Tagen in der Markthalle aus der Kleidtasche ihr 13 Mark enthaltendes Geld- iäschchcn und c»» 2. Oktober einer Frau i»> Thiergcuten znr Scheibe ans der Kleidlasche ihr 19 Mark enthaltendes Portemonnaie, ferner eine». Fremden, während er in einer hiesige» Schanftvirthschast war, aus der Hosentasche ein 50 Mark enthaltendes Portemonnaie und einer Fra» i» einem hiesigen Laden vom Ladentisch weg ein Geld täschchen mit 20 Mark Inhalt gestohlen. —* Jugendlicher Dieb. Gestern wurde ein 16jähriger Lauf bursche eine» hiesigen Tricotagengeschäfls festgrnomme». Derselbe hatte schon seit einiger Zeit Maaren ans de», Geschäft entwendet. In seiner Wohnung wurden für ca. 40 Mark auS dem Geschäft ge stohlene Maaren vorgefmide». Der Bursche gestand die Diebereien ei». —* Wein gestohlen. Einem in der Grenzslraße wohnhaften Handelsmann wnrde» vor einigen Tagen ans de», verschlösse» ge wesenen Keller, an welchem 2 Latte» mit Gewalt lvsgetrennt worden sind, 6 bis 8 Flaschen Wein im Wccthe von ungefähr 30 Mark gestohlen. —* Festgenomme». Heute früh wnrde in einer hiesigen Herberge ein von der kgl. Staatsanwaltschaft Schweidnitz wegen ge fährlicher Körperverletzung steckbrieflich verfolgter Schornsteinfeger» und in seiner Wohnung e!» von der hiesigen kgl. Staatsanwaltschaft wegen Betrugs steckbrieflich verfolgter Handarbeiter sestgeiiommcn. —t. Gut abgcgangen. Ei» »och nicht ganz sicherer Rad fahrer hatte am Freilag Abend an der Ecke der Elisen- »nd Hanbold- ftraße das Unglück, als er an eine», Möbelwagen vorbeifahren wollte» vom Rade geschlendert zu werden, da er au eine» Bordstein anfnhr. Glücklicherweise konnte der Radfahrer sich „och an einer Barriere sesthalte», sonst hätte er unbedingt mit de», Chemnitzflnß Bekannt schaft gemacht; so kam er mit dem Schreck und eine», zerbrochenen Rade davon. Stadttheater. Chemnitz, de» 10. Oktober 1892. Der Freischütz» Romantische Oper io 4 Acten von Fr. Kind. Musik von Carl Maria von Weber. . Der uiwerniüstliche „Freischütz", der seit seiner erste» Ausführung b>S an, de» heutigen Tag nichts von seiner beispiellosen Popularität eingc- büßt hat und Gcineingut aller civilisirtcn Nationen geworden ist, hat auch gestern wieder seine Anziehungskraft bewährt und eine recht beifällige Auf nahme gesunden. Frl- Elzer war eine vorzügliche Agathe. Sie sang die Partie unter lebhaften Beifallsbezengungen des Publikums und erzielte namentlich mit ihrer großen Arie in, zweiten Acte stürmische Anerkennung. — Die Partie des Acnnche» gab Frl. Deutsch >» an» neuerdings Gelegenheit, sich die Gunst des Publikums mehr „nd mehr zu erringe». In« Spiel innnter und schalk haft, ohne durch unschöne lieberlreib,i„,,e» z» stören, zeugte ihr Gesang von beachlcuswerther mnsikalischer Befähigung. — Der Max de- Herrn Milcnz war eine anerkenncnswerlhe Leistung. Stimmlich recht gut disponirt, führte er seine Partie mit vielem Geschick durch und sang hanplsäwlich die Arie: „Durch die Wälder, durch die Auen" anßcrordcnlli >> besricdigcnd. — Herr Stierlin war ein vortrcsslicher Caspar. Der dämonische Charakter des „wilde» Gesellen" gelangte durch ihn sowohl in mnsikalischer, wie auch i» darstellerischer Beziehung zur vollen Geltnng. — Daß Herr vo» Lauppcrt ei» durchaus entsprechender Vertreter de- Fürste» Ottokar sein würde, ließ sich denken. Er zci ilc sich auch gestern wieder al» ein Sänger, der seine Ansgabe mit vielen, Geschmack dnrchznsühren versteht. — Die Vertreter der kleineren Partice», dieHerrc» Schneider (Enno), Hart man,, (Eremit), Müller tKilian) vervollständigten das Ensemble in bester Weise. — Herr Kurtscholz brachte den Sainiel in durchaus charakteris,».,er Weise zur Darstellung. — Ei» wesentliches Verdienst erwarb sich gestern der Chor, der sich an, Ensemble de» 1. Actes nnd a», letzte» Finale „»gemein wirksam bethciligle. Auch wnrde der Jägerchor so frisch nnd mnnter ge sungen, daß »>a» in der That seine Freude daran habe» konnte. Anerkennung gebührt ferner Herrn Hartman» für die treffliche Jnscenirnng der Oper. Drahtnachrichtei» rmd letzte Meld,»,»gen. Chemnitz, 10. Oktober 1892. Halle a. S. Der Zigarrenarbcitcr Hoffman» wnrd wegen Beleidigung des Staatsanwalts Cornelins, bc gangen durch eine Aentzernng in einer öffentlichen Volks Versammlung» zn 3 Monaten Gcfängniff vcrnrtheilt. Wilhelmshaven. Als Nachfolger Teinhard's wird in Marinekreisen mit groffcr Bestimmtheit der Contrc- admiral Valois bezeichnet. Lübeck. Der Neichskommiffar Frhr. von Richthosen ist hier eingetroffen znr Untersuchnng der sanitären Ver hältnisse Lübecks. München. Der Reinertrag des jüngsten Wohl- thätigkeilsconcerts der hiesigen Gesangvereine im Münch ner-Kindl Keller sür die Rothleidendcn Hamburgs ergab 140V Mark. Mannheim. Die hiesigen Sammlungen für die Rothleidenden in Hamburg «nd Altona ergaben 15,000 M., in Karlsruhe 20,000 M. Wien. Ans der hiesigen russischen Botschaft wurde die Frage bezüglich des Gerüchts einer Entrevne des Zaren mit dem österreichischen Kaiser dahin bcantwortct, zn einer solchen Zusammenkunft fehle es jetzt an jedem Anlass. Bndapest. DieAusftthrnug vonMascagniö Cavalleri« rnstieana hatte einen groffcn Erfolg. Gemma Bellincioni wurde bei seinem Erscheinen mit BeifallsalVen begrüfft. Das Trinklied muffte er «I» «»,»» singen. Ans in- formirten Kreisen kommt die Mittheilnng, daff Gemma Bellincioni demnächst den Kammersängertitel erhalten soll. Bndapcst. Von vorgestern Mitternacht bis gestern Mitternacht wurden 39 Erkrankungen und 17 Todesfall, an Cholera gemeldet. Eine wesentliche Abnahme dev Epidemie ist zn constatiren. Genna. Infolge der ttcberschwemmnngen ist dev Bahnberkehr am Hasen fortgesetzt vollständig nnter- brochen. Paris. Die Negiernng von Haiti ernannte den früheren Direktor der Nationalbank, Jung, zum Finanz- agenten der Republik für Europa. Brüssel. Der Seandalproceff gegen Ward, den Schwager des Prinzen Chimay, bewegt lebhaft die Poti- tischen und aristokratischen Kreise. Ward ist der Ent führung eines ltzjährigen Mädchens, sowie der Nothzncht an einem iO jährigen Kinde angeklagt. Die Anölieferung Ward'ö steht bevor. Derselbe wird vor die Geschworenen Von Bonrgcs gestellt. London. Die Nachrichten anS Buenoö-Ahrcs sind wenig befriedigend, sie melden wachsende Unzufriedenheit nnd erktären die neue Regierung Penas sür erschüttert. Stockholm. Die Armeevorlagc wird von allen Seiten scharf kvitisivt; man hatte neue Borschläge er wartet. „Aftonbladet" bezweifelt, daff die Regierung mit dieser Vorlage so viele Stimmen gewinnen werde, als im Frühjahr mangelten, das Armeegesetz durchzubringen. sür PoIN„ch,s. O-rMch-S »nd F-nM-IoiNINsche, Ink!,,, r»elü, sür SuchüIchkS: Fra», Gebe; Mr den übrig,» The» der Verleger; Nimmt,ich in Lüemnil! <üür Äuüewohnnig und MNIcndnng »ich, «rbelener MLnnIlnvle wird nicht aei'Iüüt.r ^ Privatbedarf in Buxkiir, Velour, Cheviot und Kammgarn ea. 140 ein breit, a Mk. 1,75 per Meter versenden in einzelne» Metern an Jedermann da- Buxkin Fabrik Depot OvItlnAvr «d rrankfurt s. I/I., Muster in reichster Auswahl bereitwilligst franco in'» Ha„S.