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Schönburger Tageblatt UND Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Her . den Städten Penig, Lnnzeuan, Lichteustein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Zugleich weit ver rci e m St. Eqidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Bräun . Niederwiera, Lberwiera, Lberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdors, l-ub°-Ri-d°rhain, L°Nl,-n!-uba-Lb.l,°m, Schwabm. Wollmburg und Zi-g-lh-im. Kerssprecher Nr. «. _ _ Altstadtwaldenburg bei Herre Ausnahme der Tage » Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen bettägt Vierteljahr- / »I » VV IE vL V Brücke; in Rochsburg bei Herrn PaulZtk ; 50 Bk. Gn»-lne Nrn. ö Pf- in Wolkenburg bei Herrn Herm. Wildenhain Z-! "LAKm. " Tabellarischer Satz nnrd doppelt berechnet. — —Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Sonnabend, den 21. September 1901 wesen und ist also von der Schuld des zum Tode urtheilten Marten als solcher ebenso überzeugt, als Oberkriegsgericht, das das Urtheil fällte. Auch die der Vertheidigung kritisirten Vorkommnisse sind auf commandirenden General zurückzuführen. In der ver- das von den ihm zirkes die Lasten auf breitere Schultern zu vertheilen. Was endlich die eingeschriebenen Hilfskassen anbetrifft, so empfiehlt es sich dringend, dieselben für die Zukunft nur noch als Zuschußkassen zuzulaffen. Hiermit ist aber die Fülle der Ziele und Aufgaben, die für eine gründliche Abänderung der Kranken-Ver- sicherung in Betracht kommen, noch lange nicht erschöpft. Nachdem die beiden andern großen Arbeiterversicherungs- Gesetze in den letzten Jahren eine bedeutsame Umge staltung erfahren haben, dürfte auch der Zeitpunkt für eine Umgestaltung des Krankenversicherungs-Gesetzes nicht mehr allzu fern sein, und es steht zu hoffen, daß die selbe uns einen gleich nachhaltigen und wirkungsvollen socialpolitischen Fortschritt wie bei Invaliden- und Unfall- Versicherung bringen werde. mit seiner Gemahlin häufige Spaziergänge in dem schönen Park des Kanzleiguts und auf der Elbechauffee. Graf Bülow ist auf dem genannten Gute geboren und hat daselbst auch als Schüler wiederholt seine Ferien verlebt. Darum kehrt er auch noch als Kanzler so gern dahin zurück. Der Reichstagsabgeordnete Wintermeyer, Mitglied der freisinnigen Volkspartei, ist in Brunnen am Vier waldstädter See infolge eines Herzschlages im noch nicht vollendeten 42. Lebensjahre ganz plötzlich gestorben. Von Beruf war Wintermeyer Landwirth und war als solcher Vorsitzender des landwirthschaftlichen Vereins für Stadt- und Landkreis Wiesbaden. Die Stadt Wies baden hatte ihn auch in den Reichstag entsandt. Die Berathungen mit den Sachverständigen der verschiedenen Berufszweige über die einzelnen Theile des Zolltarifentwurfs haben am heutigen Freitag im preußischen Handelsministerium begonnen. Man hofft, sie mit Schluß des Monats beendigen zu können. Tie Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den commandirenden General Graf Finck von Fincken stein hat Diejenigen entmuthigt, welche auf eine Revision des Martenprozesses hofften, denn General von Fincken stein ist der Gerichtsherr im Gumbinner Prozesse ge zu Theil gewordenen höchsten preußischen Auszeichnung hat man daher um so mehr eine Anerkennung seines Verhaltens im Gumbinner Prozeß zu erkennen gemeint, als in seiner Gegenwart über diesen Prozeß dem Kaiser Vortrag gehalten worden ist. Dem ist jedoch entgegen zuhalten, daß die hohe Auszeichnung den militärischen Verdiensten des Generals zu Theil geworden ist, und daß der Gumbinner Prozeß dabei offenbar gar keine Rolle gespielt hat. Eine Eisenbahntarif-Verbilligung dürfte viel leicht in Württemberg eingeführt werden. Die Land tagscommission beschloß einstimmig, die Regierung um Herabsetzung des Personentarifs auf 2 Pfg. für das Kilometer 3. Klasse und 4 Pfg. für die 2. Klaffe zu ersuchen. Ueber die Haltung der Truppen der einzelnen Nationen in Ostasien enthält ein Brief eines französischen Offiziers bemerkenswerthe Angaben, denen wir nach der „Tägl. Rundsch." foldendes entnehmen: „Die Deutschen waren sehr gut organisirt bei vorzüglicher Disziplin und kontrastirten gegen alle anderen Nationen; außerordentlich correct und stets hilfsbereit, wurden sie von unseren Soldaten bewundert". Hiernach stelle man den Inhalt der sogenannten „Hunnenbriefe" richtig. Die Einführung der Prügelstrafe für Rohheits delikte wird angesichts der anarchistischen Schandthaten jetzt auch von der „Köln. Ztg." empfohlen. Gründe der Humanität wurden bisher stets gegen die Prügel strafe geltend gemacht, dem gegenüber betont das national liberale Kölnische Blatt, daß gerade die Humanität den Schutz des Lebens erfordere, und daß dieser Schutz schließlich auch durch das Abschreckungsmittel der Prügel- Zuwiderhandlung wird gemäß Art. 9,^ des Forst- und Feldstrafgesetzbuches vom 24. April 1894 bestraft. Fürstliche Rentverwaltung Waldenburg. Englischer Torpedobootszerstörer explodirt. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Ter Kaiser läßt alle in den Zeitungen der ganzen Welt abgedruckten Nachrufe über die Kaiserin Friedrich sammeln und für die kaiserliche Hofbücherei in einem Prachtband vereinigen. Die Kaisermanöver, die Tags vorher infolge Un gunst der Witterung auf Befehl des obersten Kriegsherrn unterbrochen worden waren, wurden am Donnerstag zu Ende geführt. Der Kaiser hatte sich früh morgens 61/4 Uhr von Danzig ins Manövergelände begeben, ebenso die fremdherrlichen Offiziere und Prinz Tschung. Tas blaue (17. westpreußische) Corps war durch die 10. Infanteriedivision verstärkt worden und griff den Feind (das rothe, ostpreußische Corps) an. Der Kampf entwickelte sich zeitig auf der ganzen Linie. Tas rothe Corps wurde nach dem Süden zurückgedrängt, nachdem sein rechter Flügel durch die blaue 41. Infanterie- Division und durch das unterhalb Dirschau gelandete LandungscorpS des Geschwaders unter dem Prinzen Heinrich von Preußen geworfen war. Nach Schluß des Manövers hat sofort die Zurückbeförderung der Truppen begonnen, die arg mitgenommen sind infolge des Regenwetters. Abends gab der Kaiser an Bord seiner Nacht „Hohenzollern" ein Festmahl; am heutigen Freitag wird Se. Majestät in Kabinen bei Elbing er wartet. Der Kaiser hat zahlreiche Auszeichnungen aus Anlaß der großen Manöver verliehen. Wir erwähnen, daß der commandirende General des 17. Armeecorps v. Lentze und derjenige des 1. Corps Graf Finck von Finckenstein den Schwarzen Adlerorden erhielten. Graf Finckenstein war, wie erinnerlich, der oberste Gerichts herr in dem Gumbinner Prozeß gegen Marten und Hickel. Ueber eine interessante Verlobung wird aus Koburg berichtet: Die Prinzessin Marie Hohenlohe-Oehringen Verlobte sich mit dem Hoftheater-Jntendanten v. Wangen heim aus Braunschweig. Der Reichskanzler Graf Bülow, der gegenwärtig mit seiner Gemahlin und seiner Schwiegermutter zum Besuche bei seinem Neffen, dem Legationsrath vr. Rücker- Jenisch, auf dessen Besitzung in Kleinflottbeck zur Er holung weilt, kehrt bekanntlich erst gegen das Ende dieses Monats nach Berlin zurück. Der Reichskanzler unternimmt nach Erledigung dringender Amtsgeschäfte "Waldenburg, 20. September 1901. Kürzlich hat in Stuttgart ein Congreß des Central verbandes der Orts-Krankenkassen getagt; es waren 134 Abgeordnete zugegen, welche etwas über l*/z Mi^ionen Kassen-Mitglicder vertraten. Tie Erörterungen oUveg- ten sich zum guten Theil auf Gebieten, die an sich den eigentlichen Interessen der Krankenkassen ziemlich fern liegen. Statt dessen wäre es sicherlich ersprießlicher ge wesen, wenn die reformatorischen Fragen, die auf dem Gebiete des Krankenkassen-Wesens seit lange schon in Fluß sind und nach gesetzgeberischer Erledigung drängen, eine einigermaßen erschöpfende Behandlung gefunden hätten. Unter den Zielen, welche eine Reform des Kranken- kassen-Wesens zu verfolgen hat, erscheint als das wichtigste unstreitig eine Verlängerung der Zeit, während welcher Kranken-Unterstützung zu zahlen ist. Die Unterstützungs- Pflicht der Krankenkassen läuft jetzt mit der 13. Woche der Krankheit ab. Ein bedeutsamer socialpolitischer Fortschritt ist nun bereits mit dem Inkrafttreten des neuen Jnvaliden-Gesetzes erfolgt, welches die Frist, nach deren Ablauf die Jnvaliden-Unterstützung beginnt, von einem Jahre auf 26 Wochen herabgesetzt hat. Immer aber bleibt noch eine Zeit von 13 Wochen, in welcher der Erwerbsunfähige weder Krankengeld noch Invaliden rente bezieht. Diese Lücke muß ausgefüllt werden; denn der Mangel einer Unterstützung zwischen der 13. und 26. Woche ist vielfach die Ursache der Verelendung ganzer Familien, die sich in der unterstützungslosen Zeit ge- nöthigt sehen, Schulden zu machen, dem Wucher und der Ausbeutung anheimzufallen. Die nächstwichtigen Aufgaben sind organisatorischer Art. Aus der Thatsache, daß der Vorstand der Kranken kassen zu zwei Dritteln aus Arbeitnehmern besteht, haben sich, dank dem Einflüsse der Socialdemokratie, mannig fache Mißstände ergeben. Es sind die Krankenkassen in weitem Umfange ihren eigentlichen socialpolitischen Zielen entfremdet und socialdemokratischen Zwecken dienst bar gemacht worden. Hier kann eine Besserung nur herbeigeführt werden, wenn der Vorstand künftig zur Hälfte aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern gebildet und die Leitung einer völlig unparteiischen, neutralen Persönlichkeit, etwa einem Gemeindebeamten, übertragen wird. Selbstverständlich müßte dann auch eine andere Vertheilung der Lasten Platz greifen, sodaß die Arbeit geber nicht mehr wie bisher nur ein Drittel, sondern die Hälfte der Versicherungs-Kosten zu tragen hätten. Als weitere Ziele kommen sodann Centralisation der Orts-Krankenkassen und Beschränkung des Wirkungs kreises der eingeschriebenen Hilfskassen in Betracht. Tie Orts-Krankenkassen sind auf dem Principe der Vereini gung der Berussgenossen und damit der Gleichheit der Krankheits-Gefahren aufgebaut. Tas hat ohne Zweifel vieles für sich. Eine unausbleibliche Folge ist aber die Kleinheit vieler Orts-Krankenkassen, und hieraus ergiebt stch dann wieder ein vielfach recht grelle- Mißverhält- mß zwischen Verwaltungs-Kosten und Leistungen. Es erschemt daher zweckdienlich, durch Vereinigung der ver- Wiedenen Krankenkassen einer Stadt oder eines Be Tas Weiden von Vieh auf den nicht verpachteten Neuhaus'scheu, Thomä- schen, Richter'sche« Grundstücken auf der Oberaue ist Verbote». Witterungsbericht, ausgenommen am 20. September, nachm. 4 Uhr. » . » 766 mm redueirt auf den Meeresspiegel. Thermometerftand 20,z" 0. (Morgens 8 Uhr -s- 13,.° 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 760 mm. -t- 8," 6. Windrichtung: Süd. Niederschlagsmenge IN den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 0,0 mm. Lambrechts Polymeter 43>. September: Meist halbheiter bei wechselnder Bewölkung.