Volltext Seite (XML)
1878 die ich rekapitulire, um daran die Frage zu knüpfen, ob Vie Antwort des Fürsten Lismarck »«r Ich komme zu dem schwierigsten Theile der mir ge Was eine Veränderung des Vertrage- von 1856 sein dann bereit sind, Krieg zu führen, um Rußland zu nöthigen, rete. eile» »NS» pfiehlt tv^ke. Ins«»« wn»m bU Bonutttag» 11 Uhr für nächst» Nummer migmommen und dl» g«spaltm» 3Nl» odn dnm Raum mU 1« Ps. btrechnet. r. « «. B»i' dabei ein deutsche- Interesse interesfirt ist. Was die Kon- Nur dem leidigen Umstande, daß der telegraphische stituirung Bulgariens angeht, so ist dasselbe anders ab- Verkehc ach Provinzialstädten unendlich viel zu wünschen gegrenzt als durch die Konstantinopler Konferenz geschehen übrig? lHßz. ist es zuzuschreiben, daß gestern blos ein kleiner war, doch ist diese Abgrenzung nicht von der Ech blichkeit, ' »eres Leserkreises mit dem Inhalt der Bismarck'I daß darum der Frieden Europa- bedroht erscheint Die syr». „,l«rPrt auf die Interpellation im Reichstage bt- Verfassung Bulgariens würde ähnlich sein wie die Serbiens kannt wurde. Die betreffende Depesche hatte nahezu zwei! vor der Räumung von Belgrad und anderer fester Punkte. Stur bin Zeit gebraucht, um von Berlin nach Freiberg zu Da die Bestimmungen, wonach die türkische Armee sich gelangen, während beispielsweise telegraphische Mittheilungen innerhalb Bulgariens aufhalten solle, nicht präzise grsagt zwiso^? Rom und Berlin knapp die Hälfte di-ser Zeit- seien, so sei es Sache der Vertragsmächte, diese unent- Verlegenheiten bereiten möchte. (Sehr wahr!) Unser i höchster Ehrgeiz besteht in der Erhaltung des Friedens, ' wir müßen ja dafür manche Opfer bringen und schwere ! Lasten tragen; wir tragen sie al- Nothwendigkeit und Pflicht für die Erhaltung unserer mühsam erkämpften Stellung, die auch bedingt, daß wir den Frieden in Europa erhalten. Die Aufgabe, welche Deutschland hat, ist ja eine schwer verantwortliche, die Leitung der Politik ist in be währten Händen, die unser vollstes Vertrauen haben, ob es dieser Leitung gelingen wird, den Frieden zu erhalten, das müßen wir wünschen und von ihrer Weisheit die Er reichung des Zieles erwarten. (Beifall.) Fürst Bismarck: Jchkann nicht leugnen, daß ich beim ersten Anblicke der Interpellation zweifelte, ob ich sie über haupt beantworten kann, weil ich eigentlich nicht viel mehr zu sagen habe, was nicht schon öffentlich, namentlich durch die Verhandlungen des englischen Parlaments bekannt ist; wenn ich trotzdem antworte, so geschieht es, weil man sonst schließen könnte, ich hätte viel zu verschweigen und ein solcher Eindruck würde beunruhigend gewesen sein. Ich antworte um so lieber, als ich aus der Begründung der Inter pellation entnehme, daß die deutsche Politik ihren bisherigen Gang untentwegt und unbeirrt fortsetzen kann, um der Reichrtagsmajorität zu entsprechen. Der jetzt abgeschlossene Waffenstillstand giebt die An sichten einer Armee in zusammenhängender Stellung, von der Donau bis zum Marmarameer mit den Donaufestungen als Basis, ein Moment, welches immer als Wichtigstes er scheint und von keiner Seite angefochten wurde. Gleich zeitig wurden gewiße Friedenspräliminarien abgeschloffen, dingen hat. Der fernere Theil der Interpellation betrifft die Stel-! lung, die Deutschland zu diesen Verhältnissen genommen hat und nehmen wird. In Bezug auf die genommene Stellung kann ich Ihnen für diesen Augenblick keine Mit- theilungen machen, denn wir sind amtlich erst sett heme vermuthr, in der ersten Hälfte des Monat März wird beginnen können. Es wäre wünschenswerth, daß es früher sein könnte, um der Ungewißheit, die sich daran knüpft, ein Ende zu machen, aber die Mächte werden doch^ bevor sie zusammentreten, einen Austausch von Meinungen unter sich wünschen und die Verbindungen mit dem Kriegs schauplätze sind sehr langsam, die Verspätung der Mit- theilungen, die an un- gelangt find, waren und wurden motivirt durch die Verspätung der Eingänge eben vom Kriegsschauplätze. ES fällt die Vermmhung, als ob diese Verspätung eine absichtlich« wäre, vollständig in sich zu» sammen, sobald man sich klar macht, daß da- Vorrückea vielen Seiten an un- die Zumuthung gekommen ist — aber von keiner Regierung, sondern nur von Männern in der Preße und sonstige wohlgemeinte Rathschläge — nir !sollten von Haus aus unsere Politik festlegen und sie Anderen ausdrängen in irgend einer Form, so muß ich sagen, daß ich daS doch mehr für Preßpolitik al- für Staatenpolitik halte. genehm gewesen. Es scheint, daß die Wahl sich schließlich auf Baden-Baden fixiren wird. Unser Interesse, da- von denjenigen Mächten, mit denen wir darüber korrespon- dirt haben, getheilt wird, fit die Beschleunigung der Konferenz, ganz unabhängig von der Wahl de» Ortes, eS ist für un- ziemlich gleichgiltig, wo die Konferenz lattfindet, ich habe in Bezug auf deutsche Orte weiter keine Meinung, al- die, daß auf deutschem Boden auch da- deutsche Präsidium stattzufinden haben werde, eine Auf fassung, der von keiner Seit« widersprochen ist. Ob nach Anerkennung des Prinzips aus Gründen der Zweckmäßigkeit absolut daran festzuhalten sein wird, wird sich finden, je nach dem Personalbestände, der sich auf der Konferenz herausstellt, deren Abhaltung überhaupt ich meiner persSl- lichen Ueberzeugung nach al- gesichert ansehe und wie ich sagen: Es konvenirt uns in diesem Augenblicks nicht, da rüber Krieg zu führen, aber einverstanden sind wir damit auch nicht; wir behalten uns Entschließung vor. DaS ist ein Zustand der Dings, welcher der russischen Politik nicht erwünscht sein kann. Dieselbe sagt mit Recht: Wir habm der russischen Armee in der Zeit nach dem 30. Januar ein Ergebniß der Waffsnstillstanbsbedingungen war und nicht i« »ud im >»ch ist im »rherrschend dauert fort, Ke mau be bet von der »ß heute tu uf der Ost- atur ist aus »der bedeu- »rwegeu bt« wieder sehr «»««». weiteren Kriegen? Welcher Gebietszuwachs wäre uns noch wünschenswerth, (Sehr wahr), der uns nicht weitere rMVcher r tMiud rufsiicker , amerit -iso«, d. »rv «ruter- sei« ?7v rode« — ULodisch« l.; «er- r,« . luotmehl «oazeu- t.7«r. > L». »etw irtru« m» ter: H»> Erscheint jeden SLochentag »dind» 8 Uhr für »<n «wem La,. Prei» »terteljihrltch L Marl 85 Pf., pvetmonatNch 1 M. 80 Pf. u. »tumonatl. 78 Pf. >em Mam hier, dem >r Mensel Feldmann äuge KZI. 29 Jahr,«»» Doimerstag, den 21. Febnmr keine Neigung, uns alle 10 bis 12 Jahre der Nothwendiz- . . keit einer türkischen Kampagne auszusetzm, aber wir können morgen im Besitz der Aktenstücke, auf die ich vorher Bezug ebensowenig wünschen, derselben eine sich alle 10 bis 20 nahm; dieselben stimmen ungefähr mit den Mittheilur.gen Jahre wiederholenden österreichisH-engliscden Verwickr- überein, die wir der Gefälligkeit anderer Regierungen ver-Ilung substituirt zu sehen. Es liegt, wie ist) auch glaube, auch danken. (Hört! hött!) Diese Aktenstücke werden der be-Iim Interesse Rußlands, zu einer Abmachung zu kommen vorstehenden Konferenz als Material vorgelegt werden, I und die Sache nicht unabzemacht auf fernere, vielleicht un- vorher aber schon Gegenstand eines Meinungsaustausches I gelegenere Zeiten zu verschieben. Daß Rußland gemeint unter den Regierungen bilden Um diesen Eventualitäten Isern könnte, die Anerkennung der Aenderungen, die eS für zu begegnen, ist der Gedanke der Konferenz zuerst von. nothwendig hält, von den übrigen Mächten durch Krieg zu Oesterreich vorgeschlagen worden. Wir sind die Ersten ge-lerzwingen, halte ich für eine Erwägung, die nach aller wesen, die bereitwillig darauf eingegangen sind. Es haben! Wahrscheinlichkeit ausgeschloßen ist. Rußland würde mulh-' sich Schwierigkeiten über die Wahl des Ortes der Konferenz! mählich, wenn es die Zustimmung der übrigen Umer- erhoben, die zu der Bedeutung der Sache nicht im Ver-lzerchner der Traktate von 1856 jetzt nicht erreichen könnir, hältniß stehen, indeß auch hierin haben wir keine Schwierig-!sich mit dem Gedanken doati p»88iä^nte8 begnügen. ES keit gemacht, wie haben uns mit den Orten, die überhaupt Itrut dann die andere Frage ein, ob Diejenigen, die unzu- in Frage gekommen sind, einverstanden erklärt, es sind! frieden sind, mit den russischen Abmachungen urd in erster das Wien, Brüssel, Baden-Baden, Wiesbaden, Wildbad f Linie dabei wirklich ergene materielle Interessen hab.n, und ein Ort in der Schweiz, alle diese Orte wären uns d—- - "" beten dal r »«tert» abzugebe». st mit 2 bi! n verkaufen sir. Brand- l-ffe «2». nane sowie Laufe dieser chenerstraße und Tageblatt. Amtsblatt für die königliche» «nd städtische» Behörde» zu Freiberg md Braud. Verantwortlicher Redakteur: Iuliu- Braun in FreibergSdorf. dauer in Anspruch nehmen. Nachstehend geben wir heute schieden gelaßene Sache näher zu bestimmen. Was die die ausführliche Antwort der Fürsten Reichskanzler-. Unabhängigkeit Montenegros, Rumäniens und Ser- von Bennigsen motivirte seine Interpellation, biens, sowie die Stellung Bosniens, der Herzego- ' °an die vorjährige Thronrede anknüpfte; er betonte Wina und der übrigen türkischen Provinzen angehe, so be- Mrung des Krieges, die er als wesentliche- Ber- rühre dies die deutschen Interessen nicht so, um darüber dienst- Deutschland- bezeichnet und auf die bezügliche Stelle die guten Beziehungen zu den Nachbarmächten auf das der d^jähngen Thronrede hinweist. In der Bereitwillig- Spiel zu setzen. Was die Kriegsentschädigung be- . keit d «Reichskanzlers zur Beantwortung der Interpellation treffe, so sei dieselbe, soweit sie das Pekuniäre anlangt, l sieht ein Zeichen, daß die Lage nicht so gespannt ist, als Sache der Frieden schließenden Mächte; soweit sie terri- I sie näH den Zeitungsnachrichten der letzten Tage erscheine, tortal sei, würde sie auch die Vertragsmächte angehen. I Natürlich verlange die Interpellation nicht weitere Aus- lieber die Daria nellenfragt seien mehr Beunruhigungen I kunst als sie im Interesse Deutschlands und der Erhaltung! verbreitet, al- durch die thatsächliche Möglichkeit gerecht I des Friedens gegeben werden könne, zumal ihr Vertrauen! fertigt ,ei; die Dardanellensrage habe eine gtwaltige Wich I zur friedliebenden maßvollen sichern Haltung der Regierung tigkeit, wenn eS sich darum handelt, den Schlüssel zu dem I unerschüttert sei. Deutschlands Interessen ständen der! Bosporus in andere Hände zst legcrrund zu «ntschriden, D Orientsrage ferner, allein Deutschland könne doch mehr in ob Rußland selber die Dardanellen nach Belieben solle U dieselbe verwickelt werden; seit dem französischen Kriege schließen können oder nicht. Alle anderen Stipulationen I lag die Erhaltung des Frieden- wesentlich bei Deutschland, werden sich mehr auf die Zeit des Frieden- beziehen als . „ ... ! sie gelang durch daS Dreikaiserbündniß und es sei zu für den Fall de- Krieges, wo es darauf ankommt, ob der! etwa eine Benutzung irgend eines künstlich gewonnenen wünschen, daß dies Verhältniß unberührt bleibe. Wir.Inhaber des Schlüssels der Dardanellen Englands oderlt«mpu8 »til«. Die Grenze, innerhalb deren sich die russische haben ein Interesse an der intakten Erhaltung Oesterreichs.! Rußlands Gegner ist. Im Falle des Friedens würden die Truppenaufstellung heute befindet, ist die im Waffenstillstand (Beifall.) Wir wünschen, daß die Interessen Oesterreichs! Vertragsbestimmungen, die man treffen könnte, so lange vorbehaltene Demarkationslinie und ich glaub« an eine nicht durch den weiteren Verlauf der Dinge geschwächt! die Dardanellen in Händen sind, die von Rußland unav-l absichtliche Verzögerung von keiner Sette und glaube von werden. (Beifall.) Durch den Fall Plewna- seien die! hängig find, nicht die Bedeutung haben, die mau ihnen lallen Setten an den ehrlichen Willen, die Konferenz bald Besorgnisse vor einer Schwächung Ruhland- beseitigt. Die! beilegt Es kann für die Anwohner des Mittelländischen Izu beschicken; wir werden jedenfalls dazu thun, wa- wir Besorgnisse gehen aber jetzt dahin, daß Rußland nach seinen! Meeres von Interesse sein, ob die russische Flotte berechtigt.können. glänzenden Erfolgen gegenüber den inneren Verhältnissen list, in Friedenszeiten durch die Dardanellen zu fahren und! Ich komme zu dem schwierigsten Theile der mir ge- OesterreichS und der isolirten Stellung Englands exorbitante I sich dort zu zeigen. Aber die Frage, ob im Kriege durch! stellten Ausgabe, zu der Darlegung, soweit eS möglich ist, Forderungen stellen möchte. Wir müssen wünschen, daß! die Dardanellen Kriegsschiffe fahren können und die Fragender von Deutschland auf der Konferenz einzunehmenden Rußland solche Forderungen vermeide. Niemand werde ob der Besitz der Dardanellen in andere Hände zu legen sei,«Stellung. Sie werden da von mir nichts Anderes erwarten, Rußland bestreiten, daß es nach seinen Erfolgen Vortheile ist ein ganz anderes Ding. Diese Konjunktur liegt! als allgemeine Gesichtspunkte unserer Politik. Wenn von nicht nur für die christliche Bevölkerung der Türkei, son- in der gegenwärtigen Situation jedoch nicht vor. Mir dern auch für seine Opfer wird erreichen wollen. Ich kommt es in diesem Augenblick nur darauf an, das Gewicht möchte nur hoffen, daß weitere kriegerische Verwickelungen der Interessen zu bezeichnen, über welche ein weiterer Krieg, vermieden würden. Der Reichskanzler wird auf die Unte -I nachdem der russisch-türkische Krieg sein Ende erreicht Hal, stützung des Reichstages rechnen können, wenn er daraus entstehen könnte. Ich meine, daß die Bestimmungen über seine Anstrengungen richtet. Sett dem französischen Kriege die Dardanellen in Bezug auf Kriegsschiffe kaum so wichtig ist das Zutrauen zu der friedlichen Politik Deutschlands sind, wie in Bezug auf den Handel. Darin liegt das in Europa gewachsen^ was hätten wir für Interessen an.hervorragendste deutsche Interesse im Orient, „ daß Wasserstraßen und Meerengen wie die Donaulsoll, wird der Sanktion der Bertragsmächte bedürfen, vom schwarzen Meere hinauf, frei sind wie dteses.lGeschieht diese nicht, so folgt daraus immer noch nicht die Es ist sicher, daß wir dies erreichen, nach einer amtlichen! Nothwendigkeit eines neuen Krieges, wohl aber ein Zu- Mittheilung, d e von Petersburg aus darüber vorliegt und! stand, den ich im Interesse Europas vermieden sehen möchte, bei diesem Punkt einfach Bezug nimmt auf die Stipulati-1 Ich nehme hypothetisch an, daß auf der Konferenz Einigung onen des Pariser Vertrags. DaS Interesse, welches wir luder das, was zu geschehen hat, nicht zu Stande käme, an der besseren Stellung der Christen in derTürkeildaß die betheiligten Mächte, wel^e vorzugsweise ein Jnte- nehmen, ist das zweite minder direkte, aber doch menschlich! resse haben, den russischen Stipulationen widersprechen und indirekte Interesse, welches Deutschland an den Orient- ' '