1870 - 1875 [Programme der Konzerte im Gewandhaus zu Leipzig]

• Titel: 1870 - 1875
• Verleger: Breitkopf & Härtel
• Erscheinungsort: Leipzig
• Bandzählung: [7]
• Erscheinungsdatum: [1870-1875]
• Umfang: 607 S.
• Sprache: Deutsch
• Signatur: Sax. lips. 7771
• Vorlage: Städtische Bibliotheken Leipzig
• Digitalisat: Städtische Bibliotheken Leipzig
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id5076960935
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id507696093
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-507696093
• SLUB-Katalog: 507696093
• Sammlungen: Projekt: Bestände der Leipziger Städtischen Bibliotheken
• Sammlungen: Musik
• Sammlungen: LDP: Bestände der Leipziger Städtischen Bibliotheken
• Sammlungen: Saxonica
• Strukturtyp: Band

• Titel: 1870
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Sonstiges

Zweites ABONNEMENT-CONCEKT im Saale des Gewandhauses'zu Leipzig. Donnerstag, den 13. Oktober 1870. Erster Theil. Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis“ von Gluck. Recitativ und Arie aus „Alceste“ von Gluck, gesungen von Frau Amalie Joachim. Recitativ. Wo bin ich? Unglückliche Alceste! Ist dieses deine Huld, dies dein Erbar men, furchtbarer Gott? Mein Gemahl! das Geschick heisst dich sterben! unab wendbar ist dein Verderben, wenn kein And’rer für dich sich dem Tode will weih’n. Heine Rettung hoff ich vergebens! man flieht, man gibt dich preis dem grauenvollen Loos ! Wo ist ein Freund, ein Opfer eig’nen Lebens, der sieh aus frommer Pflicht für dich dem Tode weiht? Ha! nur du, Liebe, wagst das Grosse! Theurer Gatte, ich selbst, ich will das Opfer sein! Mein Leben weih’ ich dir! aus Orkus mächtigem Schoosse soll dich Muth der Liebe befrei’n! Nein, nicht der Tod ist’s, den ich scheue! Leben ohne dich, mein Gemahl, verletzt der Liebe Pflicht! Ach, dies Lehen wäre ja nur Schmerz und Reue! Doch harter Kampf, schreckliche Wahl! Dich verlassen soll ich, die dir ewig Getreue, mich von dir soll ich trennen, dem ganz ich mich weihe! du, mein theurer Admet, mein verehrter Gemahl! 0 meine Kinder! ihr vermehrt meine Qual, ihr letztes Glück, das mir zum Trost noch bliebe, des Gatten theures Rild, — das Geschenk seiner Liehe, Kinder, ach! niemals werde ich euch wiedersehn! Vernehmt mich, ihr Töchter der Nacht! Ihr Göttinnen des Grau’ns, die mit furchtbarer Macht unsers Daseins Fäden weben, mein Fleh’n, das euch be schwört, schlagt es nicht grausam ab! Mit rascher Hand zerstört mein Leben! für den Gemahl wählt Alceste das Grab ! Ihr Götter ew’ger Nacht, die ihr -so furchtbar droht, nimmer ruf ich euch an, dass euer Grimm verzeihe; euch raub’ ich den Gemahl, der euer Opfer war, doch es beut sich für ihn seine Gattin voll Treue. Arie. Dem Opfertod’ aus Liebe biet’ ich entzückt mich dar, Ich wähl’ ihn ohne Furcht und Reue, Mein Herz durchlodert Muth, den die Liebe gebar. Ich fühl’ ihre Allmacht aufs Neue, Sie ist’s, der sterbend ich mich weihe.