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> Diese verbreitetste unparteiische tägliche Zeitung kostet monatlich 2S Pfg. in Chemnitz frei ins Haus. Mit dem Extrab eiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich 38 Pfg. (in Chemnitz frei ins Haus); außerhalb Chem nitz Zulragen monatlich IS Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Beiblatt« Lustiges Bilderbuch zu beziehen für 88 Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Lelegr.-Adresse: Generalanzeiger. Sernsprechstelle Nr. M. Sächsischer Landes- G eneval Anzeiger era für Chemnitz und Umgegend. Anzeigenpreis: «gespalten« EorpuSzeilc (ca. S Silbe» fassend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petitzeile ca. II Silben fassend) 80 Pfg. Bei wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeigen können nur bis Vormittag 10 Uhr angenoinmc» werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächste» TageS). — Die Anzeigen finden ohne Prei sansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 200. — 12. Jahrgang. — Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße s. Sonntag, 28. August 1892. Politische Nimdschan. Chemnitz, de» 27. August. Deutsches Reich. — Bom Kaiferhofe. Der Kaiser hatte z» der am Donners' lag Mittag im Berliner kgl. Schlosse stattfindenden Tafel den Ge sandten bei de» Vereinigten Staate» von Nordamerika, v. Hosseben, sowie de» früheren Gesandten i» der Schweiz, Wirk!. Geh. Nath von Büiow, welcher an Stelle des Herr» von Schlözer zum diesseitige» Gesandten beim Vatikan ernannt worden ist, und den kaiserlichen Ge sandten in Bukarest, von Bülow, welch letzterer sich vor seiner Ab reise ans seine» Posten bei dem Kaiser verabschiedet hatte, mit Ein ladungen beehrt. Am Freitag Vormittag- empfing Se. Majestät im Marmvrpalais zu Potsdam zunt Vortrage de» Reichskanzler Grafe» Caprivi. — In Bestätigung der Meldung, daß der Kaiser seine Be- ,Heiligung a» der Gedenkfeier des I. Gardcdragvner-Ncginients an den Tag von Mars la Tour i» letzter Stunde abgesagt habe, weil die Grafe» Herbert und Wilhelm Bismarck sich zu derselben ein gefunden hätte», wird der „Köln. Volksztg." mitgetheilt, daß Graf Herbert ans die ihm gemachte» Vorstellungen zuerst'erkiärte, er werde in Rücksicht auf de» Kaiser, absage», dies aber doch nicht that und mit seinem Bruder Wilhelm erschien. Als dem Kaiser berichtet wurde, die beiden Grafen Bismarck seien da, sei er nach Potsdam gefahren. — Zur neuen Militärvorlage. Gegenüber den wider sprechenden Angabe», die i» jüngster Zeit über die »e»e Militärvor- lagc verbreitet worden sind, kann die „Köln. Ztg." ans zuverlässiger Quelle fcststclle», daß sich diese Angelegenheit heute in folgendem Stadium befindet: „Die Vorlage ist bis auf wenige Einzelheiten i» aller Form festgestellt und wird dem Reichstage jedenfalls noch vor Ablauf des ScptennatS vorgelcgt Werden. Ob dies jedoch in der Session von 1892/93 oder 1893/94 geschehe» wird, darüber ist bis zur Stunde noch kein Beschluß gefaßt, da man der Ansicht ist, daß die Vorlage nicht als unbedingt dringend z» betrachten ist, wenn sie auch cmdererseits zu denen gehört, die unter keine» Umstände» ans die lauge Bank geschoben werden können. Die Vorlage beruht ans dem Ergebnis; derjenige» Prnsungen, die seit Jahren in dieser Ange legenheit statlgesnnden haben, und die Regierung nimmt dabei den Standpunkt ein, daß wir es hier mit einer militärisch-technischen Frage zu thun Habens die lediglich „ach sachliche» Grundsätze» benr. thcilt werden muß und bei der »eben den militärische» Rücksichten nur noch die finanzielle Sette in Betracht z» ziehe» ist, der man möglichst Rechnung z» tragen beabsichtigt. Man steht aber auf dem Standpunkte, daß einer faktischen Herabsetzung der Dienstzeit eine faktische Erhöhung der Einstellinig eiitgegcuzusctzeii ist. Unter Anderem ist hier auch die Rücksicht maßgebend, daß inan im Falle einer Mobilmachung bei einem niedrigen Friedcnsstande genöthigt sein Würde, sofort zur Aufstellung der eigentliche» Feldarmee auch auf sehr alte Jahrgänge znrückzngreise», während inan bei hohe», Friedeiisstande „nr jüngerd Jahrgänge der Feldarmee einznvcrleiben braucht. Auch würde sich bei niedriger Friedensstärke der Uebelstand Herausstellen, daß im Mobilmachungsfalle zahlreiche Mcinnschaslen ohne oder doch ohne völlig ausreichende Ausbildung vorhanden sein würden, die man sowohl wegen »inngelnder Zeit als auch wegen vorgeschrittenen Alters nicht mehr rechtzeitig würde ausbilden könne». Einzelheiten über die Vorlage sollen vorläufig nicht bekannt gegeben werden, doch ist scst- znstelle», daß sich dieselbe, ohne sich das Schlagwvrt der zweijährigen Dienstzeit anzneigne», doch im Grundsätze der faktischen Herabsetzung der heute zu Recht bestehende» Dienstzeit bewegt." — Das Reichs-Militär-Pensionsgesetz soll, wie die „Post" hört, i» vielen Punkten abgeändert worden. Die Abändernngs- bestiniinnngen werden bereits anSgearbeitct. Sie werden, so viel ver lautet, eine Mehrfordernng im Etat bedingen. Voraussichtlich kommt die Vorlage »och in diesem Herbst an de» Bnndesralh. — Die Einnahmen der Reichs-Post- «»«d Telegraphe»»- VerwaltUttg haben vom Beginn des Etatjahres bis z»»> Schluß des MonatS Juli 79,909,059 Mk. (gegen denselben Zeitraum des Vorjahres -s- 3,201,237 Mk.), die Einnahme» der Neichs-Eisenbahn- Verwaltnng 19,638,000 Mk. (-s- 821,000 Mk.) betragen. " — Die große» Manöver. Verschiedentlich ist in den letzten Tage» der Vorschlag laut geworden, die diesjährige» großen deutsche» Kaisermanöver möchten im Hinblick auf die Hitze und die Cholera, die an den Grenzen, nicht blvs droht, die wir auch schon im eigenen Laude haben, in Fortfall kommen. Die Hitze scheint nun hoffentlich überwunden, uni so weniger aber die Cholera. Es ist freilich wohl kan», cmznnehnieii, daß die großen Hebungen ganz und gar wegfallen Werde». Vielleicht schränkt man sie aber thuulichst ei» und wendet weitgehende Vorsichtsmaßregeln a». — Ein deutsches Se»«chegesetz. I» kurzer Zeit werde» i» Berlin die Vorarbeiten für ein einheitliches Neichsgesetz betreffs Ab wehr»,abregel» gegen ansteckende Krankheile» beginne». — Grenzsperre gegen Rußland. Nachdem die Cholera von Petersburg her sich mit raschen Schritte» Deutschland nähert, ist die ganze ostprenßische Grenze gegen Rußland, mit Ausnahme der Ueber- gänge bei Eydtknhnc» und Profile», wo scharfe Contrvle herrscht, für- de» Verkehr gesperrt worden. Wäre rechtzeitig eine Hafensperre erfolgt, so hätten wir jetzt nicht die Sorge mit Hamburg. — Der Landrath des rheinischen Kreises Greoenbroich er läßt eine amtliche Verwarnung gegen die dort zahlreich stattfiiidcnden Ausschreitungen gegen die Inden. Es ist wiederholt sogar versucht wocdc», Häuser und Felder von Inden i»Brand z» stecken. Strengste Bestrafung ist angedroht. — Ans Kamerun ist bekanntlich berichtet, daß die deutsche» Expeditionen Zinlgroff »nd Rnmsay zum Stillstand gekommen sind. Die Bemühlnigen beider Herren sind aber insoweit erfolgreich ge wesen, als jetzt jm Norden, wie im Süden, bis ans etwa 250 Kilo meter in- Innere Wege und z» deren Sicherung Stationsanlagen vorhanden sind. — Wie schon mitgetheilt worden ist, ist ans der wieder Gesetzte» deutsche» Kiliniaudscharo-Statio» i» »»seren, ostafrikanischeu Schutzgebiet Alles ruhig; die größeren Häuptlinge daselbst habe» sich für uns erklärt und gegen de» Häuptling Meli, der wegen Friede» verhandelt. Meli hat bekanntlich de» Angriff ans die Expedition des Freiherr» von Bülow vollführt. Mo» hätte früher de» Friede» mit ihm wahrscheinlich auch ohne die Bülow'sche Erpedition haben können; jetzt wird Meli allerdings Genugthiinng und Sicherheit für sein künftiges Wohlverhallen geben müsst». Jedenfalls ist also kein Grnnd vorhanden, die Entwickelung der Dinge i» dortiger Gegend mit Besorgniß zn betrachten. Italien — Neue Brigantengeschichten. In Castrogiovanni überfielen 12 berittene und bewaffnete Briganten den Grafen Biagio di Bilio in seinem eigenen Hanse und zwange» ihn z»r Herausgabe des ganzen, i» seinem Besitz befindlichen Geldes. Der Kammerdiener des Grase» ist schwer verletzt. Vv» den Thätern fehlt bisher jede Spur. Frankreich. — Die von den französischen Behörden so härtiilickig ver> tuschte oder abgeleugnete Cholera macht trotz Allem sehr starke Fort schritte. I» Havre sind schon mehrere hundert Personen gestorben, ebenso in Rouen und Unigebnng. In Paris sind ebenfalls neue Erkrankungen und Todesfälle vorgekommen. — Jm Gefängniß von Bonne-Ronvelle bei Rone» brach eine Meuterei aus, die vo» Truppe» unterdrückt werden »inßte. Gleichzeitig entstand im Innern des Gefängnisses ein von de» Jnhaslirten angelegter Brand, der aber schnell gelöscht wurde. Verletzt ist Niemand. — Die Kämpfe der Franzose» mit den Eingeborene» an der Dahomeyküste dauern fort. EnvciS von Belang ist trotz aller Pulververschwenderei »och nicht er zielt worden. — AuS Livpitt, wo es zu erbitterten Schlägereien zwischen französische» und belgischen Arbeitern gekommen war, haben »enc Tumulte stattgefnnde». Ein Trupp von Bergarbeitern durchzog unter dem Rufe „Nieder mit de» Belgiern" die Stadl und warf alle Fenster der Häuser ein, in welche» Belgier wohne». Militär ist zur Verhinderung künftiger Krawalle an, Thcitorte einge- troffcn. Auch in Carinnnx dauert der Streik der Bergarbeiter fort. Die Erbitterung in Belgien über die thätlichen Angriffe ans belgische Arbeiter in Frankreich ist eine große, zumal die Angegriffenen nichts weiter gethan haben, al» daß sie Arbeit im Nachbarlande suchte». In verschiedenen belgischen Grenzvrtrn sind die Franzosen von den Arbeitern dnrchgeprügelt worden. — Vom 66. französischen Linie»» regiment, das iii'MNek'MiltiigShitzs inarschirte, sielen an 150 Mann ui». Zwölf sind gestorben. Belgien. — Die Cholera, welche in Antwerpen anfgetauiht ist, breitet sich dort in der Umgebung weiter aus. Der Charakter der Krank heit ist schwer. Dänemark. — J»> Oeresttttd stießen zwei dänische Kanonenboote zusammen Eins ist schwer beschädigt, mehrere Personen fiele» über Bord, konnten aber gerettet werden. Großbritannien. — Aus Centralafrika sind i» London neue Nachrichten vom Capitän Lugard, der sich durch seine Heldcnthaten i» Uganda einen so traurigen Namen errungen hat, eiugetroffe». Jm ganzen Lande herrscht momentane Ruhe; — die des Grabes kann man nach den bekannten Metzeleien sagen. — Der Minister des Auswärtigen Lo - Roseberry hatte eine lange Unterredung mit dem russische» Ver treter in London wegen des Vordringens der Russen in Centralasien. — Gerüchtweise wird berichtet, England wolle am Sinai eine Festung errichten »nd dann mit der Räumung Aegyptens beginnen. Recht glaubhaft klingt das nicht. Rußland. — Die Cholera rückt von Pettr-durg her ununterbrochen gegen Weste» vor. Trotz cingctretcncn kühlen Wetters ist keine namhafte Abnahme der Erkrankungen z» cvnstalire». Auch in der Richtung auf Warschau schreitet die Seuche schnellen Schrittes vor. Die täg liche Dnrchschiiitlsziffer der Choleraerkrankmige» in Rußland beträgt etwa 7000, die der Todesfälle 3500. Am »leiste» Opfer fordert die euche im Gebiet der donischen Kosacke». — Der russische General» tabschcs Obrntschew hat eine Urlaubsreise nach Frankreich an- getreten. Sächsisches. Prinz Friedrich August. Se. Kgl. Hoheit, welcher mit dem Schützcnregiment zu den Herbstübnngc» ausgerückt ist, nahm in vergangener Stacht aus Rittergut Börnichen bei Oederan Quartier. Heute Sonnabend und morgen Sonntag wird der Prinz ans Ritter gut Ncnkirche» bei Chemnitz wohne», dann eine Nacht auf Schloß Wildeufels, eine Nacht in Lengcfcld i. V. »nd vom 31. August bis 15. September auf Rittergut Oberlosa bei Planen, am 18. und 19. September aber i» Planen selbst. Neuer General-Consnt. An Stelle JaquotS in Leipzig wurde der französische General-Cvnjul in Genf, Chcnnpy, ernannt. — Immer Mieder Petroleum. Alle aus der Benutzung vo» Petroleum znm Fener-Anzündeu entstehenden Unglücksfälle und alle öffeiittich ausgesprochenen Warnungen gegen diese» gefährliche» Brauch trage» nicht dazu bei, denselben einzuschränkc». Beinahe täg- I ich kommen neue Unglückssälle dieser Art vor. Ei» solcher Leichtsinn ist unglaublich, aber — er ist vorhanden und scheinbar nicht aus« zurotten. Nachdem erst gestern aus Döbel» ein solcher Fall gemeldet worden, wird heute ans Lind e »a »-Leipzig berichtet: Die in der Harkortstraße Nr. 21 wohnhafte Kürschuersehefrau Freitag hatte, n>» die Flamme schneller zu entfachen» ans einer Kanne Petroleum auf's Feuer gegossen. Die Kann« explodirte und sofort stand die BedauernS- wcrthe, die ihrer Niederkunft nächstens «ntgegensieht, in Flammen. Der Ehemann, der das Jener zn ersticken suchte, trug gleichfalls nicht unbedeutende Brandwunde» davon. — EI» gleicher Fall wird atis Crottendorf bei Annaberg berichtet. Al- di« Ehefrau de» Fabrik- arbeite»- B. Schreiber in der Mittagsstunde dal Esten kochen wollte, geriethen deren leichte Kleider in Folge Verwendung vo» Petvlenm in Brand, sodaß dabei dieselbe arg verletzt wurde. Sie mußte sich, da die Verwundungen erhebliche waren, alsbald in ärztliche Pfleg« be geben. — Wasserstand der Elbe. Der Stromspiegel hat znr Zeit mit 160 Emir, unter Null eine» seit Jahrzehnte» nicht vorgckonimenen niedrigen Stand erreicht. Die Personendampsschisssahrl hat daher größere Beschränkungen erfahren müssen, während der Frachtenvcrkehr beinahe lahm gelegt ist. — 11ebrige»s hat es vor einigen Tage» ei» 25 jähriger Arbeiter unternommen, die Elbe uuterhilb Briesnitz bei Dresden, Kemnitz gegenüber, zu durchwaten. Ein solches Wagnis; dürste »och selten vorgekomen sein. Der beherzte junge Mann durch schritt zwei Mal a» genannter Stelle den Fluß, »nd reichte ihm hier bei das Master an den tiefste» Stellen »nr bis knapp unter die Arme. —n. Sonderzng in's Erzgebirge- Die zahlreiche Benutz, ung der in den früheren Jahren nach der romantischen Gegend von Zöblitz und Marienberg rc. abgclassenen Sonderznge veranlaßt die Staatsbahnvcrwaltung, Sonntag, den 4. September d. I.» aber mals einen SonVerzug zu ermäßigte» Preisen von Chemnitz nach Olbernhau, Zöblitz, Marienbefrg, Gelobtland »nd Reitzenhain einzulege». Derselbe wird Vorm. 6 Uhr 10 Min. von Chemnitz (Hanptbahnhof) und 6 Uhr 25 Min. von Niederwiesa abgehen, »m 7 Uhr 26 Min. in Pvckan-Leugefeld, 7 Uhr 45 Mi», in Zöblitz, 8 Uhr 2 Min. in Marienberg, 8 Uhr 31 Min. i» Ge- loblland und 8 Uhr 52 Min. in Reitzenhain einzulresje». Die SonderzugS-Passagiere »ach Olbernhau finde» ab Pockau-Lengefeld mit dem daselbst 8 Uhr 4 Min. Vorm, abgehenden Persoiienziige Nr. 752 Beförderung. Am Abend desselben TageS wird der So»« Verzug 7 Uhr 40 Min. Reitzenhain, 8 Uhr 2 Mi». Gelobtland, 8 Uhr 25 Min. Marienberg. 8 Uhr 39 Min. Zöblitz, 8 Uhr Olbernhau, 9 Uhr I Mi». Pockau-Lengefeld verlasse» und 9 Uhr 55 Min. in Niederwiesa bez. 10 Uhr 10 Min. Abends in Chemnitz aiikoiiimc». Der Preis der zur Rückreise 7 Tage gütigen Fahrkarten von Chemnitz und Niederwiesa beträgt a. »ach Ol der »hau, Zöb litz, Marienberg »nd zurück, zur Rückfahrt auch von Wolken- stein giltig, 2,50 M. in 1l. und 1,70 M. in III. Kl.; b. nach Gelobtland, Reitzenhain und zurück, zur Rückfahrt auch von Jöhstadt, Olbernhau oder Bicnenmühle giltig. 3,30 M. in II. »uh 2,20 in III. Masse. Die Rückfahrt ist in folgender Weise anszuführen: a. am 4. September von Reitzenhain, Gelobt- laud, Marienberg, Zöblitz und Olbernhau im Sonderznge, ab Bienen- innhle, Jöhstadt oder Wollenst«» in gewöhnlichen Personenzüge»; b., vom 5. bis 10. September von allen Rückfahrstationen aus i» gewöhnlichen Personenzüge». Der Verkauf der SouderzugSsahrkarte» beginnt bei den Fahrkartenschalter», sowie bei Herrn Rich. Zschacke in Chemnitz, Moritzslr. 25, bereits am Freilag, den 2. September. — Geprellter Schafkopf-Clnb. Ei» solcher Club in Leipzig wollte das Spielgeld, welches im Laufe des Jahre- gesammelt worden war, zn einer Vergnüg,,»gstour verwenden. Der Tag war bestimmt und alle Mitglieder, bis auf den Vorstand, der die Kaffe führte, träfe» in der früheste» Morgenstunde am Bahnhöfe ein. Wo aber blieb der Vorstand? Derselbe, ei» 29 Jahre aller Conlvrist ans Bohle», hatte sich schon vorher ans dem Staube gemacht, da er die einlassiilen Gelder für eigene Bedürfnisse verwendet hatte. In Grimma stellte sich der reuige Sünder selbst der Behörde und dürste »unmchr die Sache eine» gerichtlichen Abschluß finden. Die veruiitrente Summe beträgt ca. 150 Mk. —r. Hartmannödorf, 27. August. Morgen Sonntag findet hier eine Zusammenkunft der Vereine des Erzgebirgische» Sängerbundes statt. Den Hauptprogrammpnntt bildet das Conccrt, das von Nachmittags '/n4 Uhr ab im „Kronprinz" von ungefähr 800 Sängern ansgeführt werde» wird. — Fe«eer. In Heidelberg bei Sayda brannte da- Hän de- Bäckers Walther nieder. Es ist »„bekannt, wie das Feuer entstand. —VV. JahttSdorf i. Erzgeb., 25. Anglist. Auch hier ist der tropische» Hitze ei» Menschenleben zum Opfer gefalle». Der 74jährige Altersrentner Hahn ist bei seiner Beschäftigung als Fenerinan» in der Mauersbergcr'schen Strnmpfwaarensnbrik Mittwoch Nachmittag vom Hitzschlage gelrossen worden. Der Genannte wurde nach seiner Wchnung gebracht, woselbst er heule früh verschieden ist. — Bei»»» Bade»» ertrunken. In Pfafsenhain bei Stollbcrg ertrank der 10 Jahre alte Sohn des Hausbesitzers Roder beim Bade». — Wald- »t»»d Feldbrand. Am 24. August brannte in Niederbobritzsch, durch die anhaltcnde Trockenheit begünstigt und jedenfalls durch unvorsichtiges Umgehen mit Streichhölzchen oder - Cigarren verursacht, ein auf einer Anhöhe nnlerhalb der dortige» Eisend ihnbrücke gelegenes, dem Herrn Gutsbesitzer Anton Beier ge höriges Lanbgchölz. ca. I'/? Scheffel Land umfassend, gänzlich aus. Hierbei ward auch ein cnigreuzeudes Haserfclv »nt ergriffen »nd eS verbrannten ziemlich 14/y Schock Hafergarbe», die zur Einfahrt be reit lagen. — -Hihschlag. Am 24. d. M. ward in Thiemendorf der bei der dortige» Cheiiinitz-Dresdner Eisenbahnstrecke beschäftigte Streckenarbeiter Müller ans Thieinciidorf vom Hitzschlag betroffen und starb bereits nach zwei Stunden. — Bo«»« Bliy erschlage»» wurde in Remteudorf bei Greiz die Wittwe Kuhnla, welche auf dem Felde arbeitete und Schutz miler einem Baume gesucht hatte. Der 8jährige Sohn der Getödtcte» hatte erst einige Minuten zuvor de» Platz verlassen u»»d sich zu den, Knecht unter einen anderen Baum begebe». — Diebstähle. Ein größerer Eiubruchsdiebstahl wurde in der Stadt Borna verübt. Dabei sind de» Einbrechern 470 MI baare» Geld, zwei Eiulagebücher der Bornaer Sparkasse Nr. 55,063 »md Nr. 1867, über 120 Mk. und bez. 130 Mk., auf die Namen Bertha Salomo und Elise Steirfeld lautend, eine goldene Damen. Cylinderuhr, eine silbern« Taschenuhr, ei», dergl. mit Haarkette und Medaillon, «in goldene» Kreuz mit schwacher goldner Kette und eia