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Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189208288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920828
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-08
- Tag 1892-08-28
-
Monat
1892-08
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 28.08.1892
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goldener Traurig 0. 8. gezeichnet in die Hände gefallen. — Auf, dem Vorwerk Kohlau bei Wolkenstein, welchem schon kürzlich Diebe eine» Besuch abstaiteien, wurde in der Nacht zuin 25. August wiederum ein EinbrnchSdiebstahl verübt, bei welchem viele Gegenstände, darunter einige sehr nerthvolle, gestohlen wurden Er wird bestimmt ange nommen, das; ihn dieselbe Diebesbande anSgcsührt hat, welche seit einigen Wochen schon mehrere Einbrüche in der Umgegend verübt hat. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. tvtr Blatt,« wut>«u erlügt. uns «uichNge v-ged-uh-il«» ,»Ugf> »tI,u««M». Chemnitz, den 27. Anglist. — Militärisches. In Anwesenheit der Herren General- lentnant v. Kirchbach und Generalmajor v. Dreitschke, Hanptniann Freiherr v. Hagen, Prcmierlenlnant Prinz Johann Georg, Herzog von Sachsen, und Generalstabsofficier der 32. Division, Frei herr v. Wagner, fand heute Vorniiltag ans dem Excrcierplatze der Garnison die Besichtigung des hiesigen Infanterie-Regiments statt. — Der Fischweg wird wegen Negnlirnng des Oberbaues in der Strecke zwischen der Promenadcnstraße und dem Schonherr'jche» Parkgrundstücke vom Montag bis Donnerstag nächster Woche sür de» Durchgangssahrverkehr gesperrt. —* Logisschwittdlerin. Vor einige» Tagen lozirtc sich bei einer auf dem Schillerplatz wohnhaften Witlwe ein Mädchen ein mit dem Vorgebcu, sie sei in einem hiesigen Strnmpfgeschäfl beschäftigt und verdiene dort viel Geld. Dieselbe war einige Tage bei der Wittwe in Kost und Logis und verschwand dann plötzlich unter Zu rücklassung einer Logisschuld von 4 Mark und Mitnahme eines Paares der Wittwe gehörenden Stiefeletten. Ihre Angaben stellten sich als erlogen heraus. —* Gestohlen wurden: a»S der Ladenkasse eines Butlergc- schäftes am Fricdrichsplatz 10 Mark; im Lichthvse des hiesigen Haupt- bahuhoses von einer Bank weg ein Packet, enthaltend Wäsche und Kleider; ei» grauer Handkoffer, enthaltend Stiefelette» und Wäsche, und ein Regenschirm nnd Spazierstvck; auf dem Neustädter Markt einer Frau während des Einlaufens von Grnnwaaren aus der Kleid tasche ein Geldtäschchen, 7 Mark enthaltend. —* Festgenomme»» wurde gestern Abend hier ein von der hiesigen Staatsanwaltschaft steckbrieflich verfolgter Handarbeiter. —* Frecher Bettler. Gestern Abend in der 10. Slnnde bettelt« ein Handarbeiter in einer Schankwirthschast der Lohgasse in der frechsten und ansdringlichsten Weise. Trotzdem er vom Wirth mehrmals znm Verlassen der Schankstube anfgefordert wurde, ging er erst nach einiger Zeit weg nnd setzte sein Bettel» in anderen Schank- wirthschaften fort. Als er in Folge dessen von einem Schutzmann sistirt werden sollte, leistete er den größten Widerstand, stemmte sich mit de» Füße» ein nnd warf sich zugleich ans die Straße nieder. Schließlich wurde der Wüthende mittelst Transportwagens nach dem Arresthanse gebracht. Dort setzte er sein renitentes Gebühren fort, bis er daun mit Gewalt zur Ruhe gebracht wurde. Zum Mord im Zeisigwalde. Trotz des vollen Vertrauens, das die Bevölkerung unseren Be hörden und deren zur Entdeckung der Mörder sofort ergriffenen nm- fassendstcn Maßnahmen zollt, zeigten doch die wiederholt gestern an uns gerichteten Anfragen, wie allseitig und dringend der Wunsch Jedermann beherrsche, daß eS baldigst gelingen möge, die Raubmörder unschädlich zu mache». Zur Beruhigung theilten wir deshalb gestern Nachmittag einem Theil unserer Leser durch Extrablatt mit, das; gestern Nachmittag in Beziehung zu dem Morde Verhaftungen von verdächtigen Personen erfolgt sind. GestcrnAbend ging uns folgendeMcldiingzn: Als dcsMordcsa» dem Töpfer und Ofensetzer K. F. W. Wittenberg genannt Weber verdächtig sind am Freitag Abende einige nbelbelcnmundete Persönlichkeiten aus Gablenz, die Handarbeiter Gebrüder Hugo und Otto Weiße und Max Wagner der königl. Staatsanwaltschaft zugesührt worden. Der Verhaftung liegt — wie nns von zuverlässiger Seite mit- gethcilt wird — folgender Umstand zu Grunde: Eine Frau aus Gable»; bemerkte, wie sich die drei Betreffenden in der Nähe des Thatortcs zur fraglichen Zeit in einem Tümpel zu reinigen ver suchte»; als sie bemerkten, daß jene Fra» sie beobachtete, suchten sie sich im Gebüsch zu verstecke». Die Fra», der dieser Umstand begreiflicherweise sehr auffällig erscheinen mußte, hat daraufhin dies bezügliche Anzeige bei der Gablenzcr Behörde erstattet, woraufhin die drei oben genannten Personen in Haft genommen wurde». Da jedoch die Täterschaft der Verhafteten noch keineswegs zweifellos sestgestellt ist, so ist die Mi Heilung irgend welcher, auch scheinbar noch so unwesentlichen Wahrnehmungen an Gerichtsstclle erwünscht. I» der Stadt wurde» gestern verschiedene Gerüchte laut, wonach mehrere andere Personen gestern »och vor Mittag verhaftet sein sollt.;;; diese Gerüchte sollen aber durchaus auf Erfindung beruhen. Ebenso wenig soll sich das Gerücht bestätigen, daß der Ermordete kurz vorher in einer Restauration in Gablenz (»ach Andere» im Waldschlößchcn, wieder Anderen i» der Maurerhcrbcrgc) Karte gespielt haben soll. Ei» anderes Gerücht wollte auch wissen, daß sich Weber kurze Zeit vor der Eunvrdnng bei einer hiesigen Frauensperson ansgchallcn habe. Auch das Gerücht, wonach das Messer, sowie das leere Portemonnaie des Ermordeten an; Thalvrle anfgefnnden worden sei» soll, bestätigt sich nicht. Es ist übrigens ganz selbstverständlich, daß alle diese Gerüchte mehr oder weniger Verbreitung finden; denn noch immer bewegt dieser mit so erstaunlicher Frechheit und furchtbarer Rohheit ausgefnhrle Mord in hiesiger Stadt alle Gemüthcr. Gestern wurde in hiesige» Restaurationen Nachfrage gehalten, ob sich Weber vielleicht daselbst anfgehallcn habe. Wann die Leiche des Ermordcle», der übrigens den Feldzug 1870/7 l als pommcrschcr Artillerist »>it- gcmacht hat, beerdigt werde;; wird, ist bis jetzt noch nicht bekannt. Thalia-Theater. Chemnitz, de» 27. August. „Doctor Klaus." Lustspiel i» 5 Acten von Atotph L'Arrngc. Es hieße Wasser in'-s Meer schütte» oder Striimpse nach Chemnitz sende», wollte man anssührlich ans den Wcilh von „Doktor Klans" anfmcrkjam machen' Dieses Lustspiel mit seinen lebenswahren Figuren nnd seinen effektvollen Scene» ist z» bekannt, als daß cs noch groß r AnSeinandersctznngen nnd besonderer Empkehlnng bedürfte. Fräulein Einmh Frühling, zu deren Bencsiz die gestrige Ausführung stallsand, hatte wahrlich mit diesen; Lustspiel eine gmc Wahl getrogen, das bewies a;;h der zahlreiche Besuch dieser Vor stellung nnd der reiche Beifall, der nach jeden, Aktschluß laut wurde. Einige lorgsültigcre Vorbereitungen hätte die gestrige Ausführung vielleicht noch vertrag;» könne»; selbst die Benefiziant;;;, die sonst eine allcrncdstc nn- mulhige Baasischsigur i» ihrer Emma bot, hatte ihre Nolle zuweilen nicht sicher genug innc. Daß Fräulein F rü hl i ng mit reichen Btumcnspcndci, an ihre», Ehrenabend beschenkt wurde, sei nebenbei bemerkt. Der Or. Klans des Herrn Kr a i» c r litt unter allzugroßcr Einförmigkeit und Trockenheit, etwas mehr Wärme der Einpfindnng darf der wackere Arzt schon zeigen. Fräulein Bach zeichnete sich in der Nolle der Arztcsehesrcm vorlhcilhaf; aus. Herr Walther bot als zärtlicher schwacher Vater in der Nolle des reichen Juweliers Griesinger recht AnerkenncoswertheS; scinc Tochter Julie gab Frl. Wohtasch entsprechend wieder. Als deren Gatte fand Herr Schölling, der übrigens a» stimmlicher Indisposition litt, nur wenig Gelegenheit, sich anszuzcichneu. Eine ganz vortressliche Leistung war der verliebte Ncscrcndarius de- Herrn Ulrichs: in derartigen Rollen bietet sich Herrn Ulrichs Gelegen heit, sein schönes Talent i» glänzende»; Lichte zu zeige». Als Kutscher Lnbowski bot Herr Carlsen eine wahre Cabinctssigur, die bei jedem Auf treten HcitcrkeitSstüruic i», Znschaucrraume entfesseNe. Fräulein BerthuS verdient Anerkennung für die Durchführung ihrer kleinen Partie. Die Neben rollen halten durchweg entsprechende Besetzung gefunden. —I. Die Sh«lera in Hamvurg. Chemnitz, 27. August 1892. Trotz der cingetretenen Abkühlung ist in Hamburg am Freitag wieder »ine große Anzahl neuer Erkrankungen (über 300) anzemeldet, weiter über hundert Todesfälle. Die amtlichen Berichte verschweigen zu viel. Freitag Morgen wurden mit einem Male etwa hundert Choleraleichei, beerdigt- Be; anhaltend normale;» Wener ist aber wohl bald eine Abnahme zu erwaiten. An, Donuersiag starben 140 Personen. Fälle cholcraverdächliger Natur wer den noch ans verschiedene;; Orten berichtet, doch scheint cS sich immer in» Brechdurchfall zu Handel». Zahlreiche Choleraftillr zeigen sich au Bord der von Hamburg aiisgelanfencn Schiffe: der „Jason", nacd Köln bestimmt, hatte zwei Tadle »»d vier Kranke, der Dampfer „Gemma", nach Hüll bestimmt, drei Kranke. — Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht folgende offizielle K»»d- gctung: Nach den Mittbeilnnge» des anS Hamburg znrückgekehrtc» Geheim- rathes vi. Koch ist »ich; mehr daran z» zweifeln, daß i» Hamburg Mid Altona die asiatische Cholera in einem bedrohliche» Umfange herrscht An beide» Orten sind unter dem Beiralh 0,. Kochs und des noch in Hamburg verbliebene» NegiernngSrathes vr. NahtS umfassende Maßregeln gegen die Seuche von den Behörde» i» die Wege geleitet. Auch ist ei» Nachrichtendienst vorbereitet, um bis ans Weiteres die gemeldete» Erkrankung?- nnd Sterbe- iälle durch das Kaffcrliche GeinndheilSamt bekannt zu geben. Sonnabend Nachmittag wird im ReichSamt res Innern in Berlin eine Commission, zu welcher Abgesandte der vornehmlich bclheiligten Bundesregierungen eingeladen sind, zur Berathnng der mNcr dem Ernst der Verhältnisse sür oas übrige Reichsgebiet, über das schon Geschehene hinaus, noch weiter zu ergreifende» Maßregel» zusau»ne»treien. Daß die Zustände gegenwärtig in Hamburg recht bedenklich sind, läßt sich ans dem Briese eines Hamburger Arzles erkennen. Dieser schreibt: „Es ist eine tieftranrige Zeit, die wir hier durchleben. Die Cholera »iuimt leider an Ausdehnung immer mehr zu, nnd wen» auch die Majorität der Fälle „mittel- schwer" zu bezeichne» ist, so ist doch die Serblichkeitszifser eine schreckliche. Seit Sonnabend wußte Ich schon, daß an der Diagnose Oiwtsra asiattoa nicht zu zweifeln war, und seit diese;» Tage ist mir eine Arbeit erwachsen, die über alle Begriffe geht. So z. B. habe ich gestern 61 Besuche gemacht, und koninie am Tage nicht ans dem Wage», Nachts kaum ans den Kleider». Am meisten infizirt ist die Hafengegend und der log. Hammerbrook, auch Hohenfelde ist ziemlich stark betroffen. Die Fälle sind meist in de» Prolelarierkreisen, die obere» Schichte» sind weniger stark befallen. Nach oberflächlicher Schätzung sind bisher 800 Erkraiiftmgcu vorgckonnne». Die Zeitungen vertuschen leider Vieles. Unsere sanitären Einricblnngc» haben sich als völlig unzulänglich er wiesen; Hamburg, eine Stadt von einer halben Million Einwohner, hat »nr 1l Krankenwagen. Die Kranken und Tobten liegen 5—6 Stunden, ehe eine Abholung erfolgt, die DeSinsection geht außerordentlich langsam vor sich." lieber das llmsichgreise» der Cholera in Hambnrg wird ferner von dort berichtet: Das rapide Umsichgreifen der Senchc hat wohl seine» Grund i» den hhg cuijche» Verhältnisse» unserer Stadt. Nicht a.s ob die Behörden, vor Alle;» das Medicinalamt, nicht alle mögliche» Vorsichtsmaßregel» z» Aller Zufriedenheit getroffen hätten, die Ursache liegt vor Allem in zwei Hanptschäden, an denen unsere S;ndt schon seit längerer Zeit krankt- Es sind dies die Trinkwasscr- und Wobin»igsuerhäll»iss>>. Unsere» ganzen Trinkwasscr- bcdarf nehmen wir ans der Elbe, und dieses Wasser ist nachgewiesenermaßen absolut gesundheitsschädlich nnd darf mir nach Reinigung durch Kohlcufiltec genossen werden. Da jedoch jede Familie selbst sür ei» solches Filier sorge» muß, ist es klar, daß besonders ärmere Familien sich erheblichen Gefahren ausjctzen. Da»» die Wohnungsfrage. I» der Altstadt, i» der Nähe des Hafens und den sogenanten Fleets, Wasserstraße», die im Sommer zur Ebbc- zeit die gefährlichsten Krcnilhcitsßoffe beherbergen, wohne» i» engen Hinter häusern, von deren Van man sich keine Vorstellung machen kann, in den sog. Terrassen, hnndcrte von Mensche» aus einen; kleinen schnmtzigc» Platze. So wohne» aus der verkehrrcichen ziemlich kurze» Sicmstraße nicht weniger als 30,000 Mensche» znm größte» Theil i» solche» Terrassen. Daß da sür eine so gefährliche Seuche ei» geeigneter Boden ist, läßt sich denke». Zn alledem kommt noch ein augenblicklicher Mißstand, die nngchenre Hitze. Endlich »och die erstaimiiche Gleichgiltigkeit, mit der ei» recht großer Theil der Bevölkerung die Krankheit ansichr. Trotz aller Mahnungen der Behörde» durch öffentliche Kundgebungen und speciellcr Weisungen durch die Presse, kommen doch noch die giöbstci, Verstöße nnd Vernachlässig»«-;«» par, kein Wunder also, daß die Krankheit solche Fortschritte macht- I» Verls» ist bisher noch kein Fall von asiatischer Cholera constatirt worden, doch zeigen sich Brechdurchfall und ähnliche Krankheiten in Stadt und Umgebung recht hänsig. Am Freitag wnrde eine Frau iur Omnibus von plötzlichem Erbreche» und Madenkrinupsen befallen; der Wagen wnrde ncNürlich sofort ausgeietzt. Die DesinsectioitSniaßregeln sind verschärft, be sonders die Dcsi»fcc;ion der Hofräume soll mit besonderer Genauigkeit voll zogen werden. Aus den Dörfer» der Umgebung kommen Klage», nach welchen die Sauberkeit noch Manches zn wünschen übrig läßt. Verboien ist der Handel mit alte;» Zeug und Lumpen, scrner ist die Beleihung von Kleidungsstücken imtcrsagt. Die Passagiere der Hamburger Bah» werden beim Eintreffen i» Berlin untersucht, ihr Gepäck desinsicirt. Das Betrete» des Perrons durch das Publikum ist nicht gestattet. Schars conlrolirt wird anch der Obstverkaiif. Eine.» Handelsmann vor der Ccntralmarkthaile wurden 12 Scheffel »»reifer Pslanmcn consiscirt. Der Brcchdnrchsall grassirt sehr stark in Berlin und Umgebung. Täglich sind in der letzten Woche 40—60 Todesfälle durch Brech durchfall oder Darmkatarrh zu verzeichnen gewesen, während die Zahl der Erkrankungen das Drei- oder Vierfache betrügt. In Wittenberge (zwilchen Berlin und Hamburgs starb Doimcrslag Mittag ein ans Hamburg gekommener Arbeiter n» der asiatischen Cholera- Strafkammer Verhandlungen — Chemnitz. 25. 8. Sie kann's nicht lassen. Tic im Jahre 1869 in Chemnitz geborene Anleger!» Jda Helene Schmidt ist zwar schon wiederholt wegen Eigenlhumsvergehc» vorbestraft, scheint aber hieraus keine Lehre ge zogen zn habe». In der Zeit vom 9.—2t. Juli d. I. entwendete sie ge- ständigermaßen ihrer tamaligcn Logiswirthi» ans deren Wäscheschrank eine größere Partie Wäschestücke ;m Weiche von 25—30 Mk. Wegen dieses in, Rückfälle verübten Diebstahls wurde die Schmidt unter Anrechnung von 3 Wochen Unlcrstlchnngshast zu 6 I a h r e » G e s ä n g n i ß und 3 fahren Ehrciircchtsverlnst ocrnrtheitt. Eine Seivtlicvyaberitt. Unter Anwendung eines falsche» Schlüssels stahl die ini Jahre >869 geborene, bereits einmal wegen Eigculhnmsvcrgehen bestrafte Dienstmagd Anna Minna Rudolf ans Taura bei Burgstädt am 11. Juni d. I. eine größere, i» verschlossener Kammer anfbewalirle Partie Seide im Wcrthc von 30 Mk., welche der Spulerin R. gehörte. Unter Anrechimng von 1 Monat als durch die Unlerjnchniigsliast verbüßt wnrde die Rudolf wegen dieses unter erschwerenden Umständen ansgesührlen Diebstahls mild Monaten Gefängnis; nnd 2 Jahre» Ehrenrechts- verlnst bestraft. Unter Verwandten. Der »och nicht vorbestrafte Glaser Georg Emil Schönnagel aus Meerane, gegenwärtig in Chemnitz wohnhaft, versah am 15. April d. I. unbesugter Weise einen Wechsel über 350 Mark m;t dein Acccrt seines Schwagers, des Wcbwaarensaönkautcn Friedrich Theodor Webe» von hier >,„d gab auch den ans diese Weise gefälschten Wechsel in Zahlung. Aus Gefälligkeit stellte Weber am 18. Juni nachträglich einen Revers ans, linl welchen; er seinen Schwager Schönnagel zur Ausstellung seines Accepls ermächtigte, wodurch er sich Begünstigung der bereits perfekt gewordenen Wechsclsätschung schuldig machte. S eh v»naget erhielt 8 Monate Gefängniß nnd 5 Jahre Ehrcnrcchtsverlnst zudictirt, während Weber zu 300 Mk. Geldstrafe ellentnell 30 Tage» Gefängniß vernrlheslt wnrde. 26. 8. Treue Kameraden. Als der im Jahre 1867 ft, Hartha» geborene, bereits vorbestrafte Fabrikarbeiter Paul Emil Mann am Abende des 3. Juli gelegentlich seiner Anwesenheit ans dem Tanzsaale eines Gast hauses in Allchcmmtz von dem Schutzmann W. daselbst aus das Ungebühr liche seines Benehmcns anfmcrksam gemacht wurde, nahm er dies so sehr übel, daß er den Beamten mit Schlägen bedrohte. Als dieser ihm hieraus die Arrctur anknndigtc, leistete Mann bei seiner Entfernung ans dem Saale, bcz. bei;» Transport nach dein Ortsgesängnis; den energischsten Widerstand, so d >ß er nur mi; Hitsc anderer Personen bewältigt werden konnte. Tie beiden Mitangeklagten, der in; Jahre 1871 geborene Fabrikarbeiter Oskar Theodor Mann ans Hartha» nnd der im Jahre 1861 geborene Färberci- arbeücr Carl Clemens Reiman» ans Helbersdorf, beide ebenfalls bereits vorbestraft, machte» wicdeiholt nnd z»m Theil mit vorübergehenden, Erfolg den Vernich, ihren Kameraden ans der Gefangenschaft zn befreien, wobei sich namentlich Reimann besonders heroorthat. Als Emil Mann am Morgen des 4. Juli der hiesige» Staaisanwaltschaft behuss Bestrafung zugesührt werden sollte, widersctzte er sich, trotzdem er gebunden war, wieder i» io e»tsch;cdc»cr Weise, daß er nur »littels Wagen abgclicscrt werden konnte, auch überhäufte er den Schutzmann aus'S Neue mit Beleidigungen. Emil Man» wurde imtcr Aushebung einer ihm durchUrtheil vom 16.d-M. vom königl. Landgericht Zwickau wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und ruhestörenden Lärms znerkaiinlen Strafe von 7 Monaten Gesängniß nnd 3 Wochen Haft wegen der gleiche» Vergehen und wegen Beamtcnbelci- digniig nunmehr zu einer Gcsa»»ntstrase von 3 Jahren Gesängniß und 6 Wochen Hast vcrurlheikt, von welcher Strafe ihm iiidcß 3 Woche» als verbüßt angerechnet wurden. Wegen versuchter Gcfangenbesreiung erkannte der Gerichtshof gegen Oskar Mann aus 6 Monate und gegen Reim ann aus 1 Jahr Gefängniß, auch wurde die sofortige Inhaftnahme beider ausgesprochen. Wege« einer Gerinafügiakeit. Mitte Mai d. I. eignete sich der im Jahre 1831 geborene und bereit- einmal wegen Eigenthnuisvergehen be strafte Zimmermanu Carl Gottlob Lehnert aus Ältchemnitz «in halbes Mund Margarine im Werlhe von 45 Pf. an, welche» er an- der verschlossenen Wohnstube der BnlterhLndlerin Sch. in seinem Wohnorte ent wendete. Als er am 4. Juli dasselbe Manöver unter Anwendung eines falschen Nachschlüssels wiederholen wollte, wurde er von einer Stnbennach- barin der Bestohlenen ertappt. Trotz der Geringfügigkeit der erlangte» Bente lautete da» Urtheil i» Anbetracht der Schwere der vollbrachten und der verftichien That aus 4 Monate Gesängniß. Drahtttachvlchte» imd letzte Meldungen. Chemnitz, 27. August 1882. Pillai«. Rachven» tu Hamburg Falle astatischer Cholera festgestellt find, müsse» die Mattuschaftcu aller aus Hamburg hier eiulaufeudeu Schiffe fortau vou eiuer Mediciualpersou auf ihre» GesttUdheitSzustaud „tttersuchi werde». Ju der Nähe des Mtpillauer Kirchhofes werde» demnächst Barackenlazarethe aufgtbaut werde». Flensburg. Hamburger Miethsspeeulattte» be> lege» Hnttderte vou freistehende» Wohnungen in de» schteswigsche» Ostseebäder«» und Ostseestädten. Reichenberg i. Schl. Behufs Bcrhiitnng der Weiterverbreltnng der Cholera erfolgte die Einsetzung von Sanitätöcommisstonen zur Uirtersnchnng der Reisenden, sowohl an der böhmisch-sächsische», wie anch an der böhmisch- schlesischen Grenze. Wien. Nach Mitthetlung der „Neuen Freien Presse" hinterlieh Pasitsch, der Chef des früheren serbischen Miiiisterinms, feine»» Nachfolger im Stinte eine >«»»- gedeMe Schuld von « Millionen Dinars in Siaatsbons. Hohenelbe. Die durch ihre Knnstschätze berühmte und vielbesuchte Billa des Grafen Harrach in Spindclniühl ist gänzlich nikdergebrannt. B »»dape st. Die Hotelbesitzer »Verden angewiesen, von »»»»»» ab nicht nnr Reisende ans Ruhla»,d, sondern anch die ans Deutschland ei,«treffenden bei der Polizei behnsS event. Untersttchnng des Gesn>«dheitsz>lstai«des zur Anzeige zn bringen. Budapest. Ein in einer hiesigen ungarischen «nedicittischen Wochenschrift erscheinender Artikel führt a»»S, es sei »«««möglich, dass die russische Cholera nach Hamburg verschleppt wurde, in Hambnrg herrsche ebenso »vie in Antwerpc««, Havre und Paris sogenannte sporad ische Cholera oder OIioI«,» n«8tr»8, »vo die bekannter» Hafenverhältniffe die Matrosen bei herrschender groher Hitze für aenten Magen-und Darmkatarrh sehr empfäng lich machen. Ungar»» müsse befürchte«», das; die asiatische Cholera nicht über Hamburg, solider» über Galizien nnd Ntt«»«ä,»ie»» eingeschleppt werde. N o tterda in. Hiesigen Blättern znfolge wnrde der nach hier bestimmte Neptnndampfer „Jansen" ans Hamvttrg bei seiner Ankunft in Maaslnis angehalten, »veil Cholerakranke an Bord waren. Zwei sollen bereits gestorben sei««. London. Eine Grube bei Brigthon wurde infolge Erdrutsches -««geschüttet; 150 Bergleute sind lebendig darin begraben. Die NettnngSarbeitei» haben begönne««, Ware» aber bisher resnltatloS. Man befürchtet, datz Alle »»«»»gekommen sind. London. Wie verlautet, ist die asiatische Cholera gestern in» südlicher» Stadtviertel Lambeth vereinzelt anfgetrete»». Berliner Produkten.Börse vom 26. August. Weizen: loco 147—l68 Mk.. pr. August —Mk., pr- Seplbr.-Oct- 154,50 Mk., pr. Oct.-Nov- 156,— Mk., — Roggen: loco >42,— Mk., pr. Aug- 142,25 Mk., pr. Septbr-Oct. 143,— Mk., pr. Oct.-Nov. 143,50 Mk. Kündigung: —. Tendenz: Hoher. — Spiritus: 7<>er loco 36.30 Mk. or. Ang.-Scplbr. 34,70 Mk., pr. Scp;vr-Oct. 34,70 Ml-, pr. Oct.-Nov. 34,30 Mk., pr- Nov -Dee- 34,10 Mk., pr. April-Mai — Mk- Kündigung - —. 50er loco—. Tendenz:Beseitigt. — Nübül: loco 49,— Nil-, pr. A»g. —Mk, pr. Sept.-October 48,80 Mk. Flau. — Heiser: pr. August 145,— Mk., pr. Sept.-Octbr. 142,— Nil. Verantwortlich: für Politisch--, OertNcheZ nnd ffenisletonistischeZ Julius Theist; für Sächsisches: Franz Gb^e; sür den übrigen TLcil der Verleger; länimtlich in Clieninitz» (üür Allsbewahrnttü und Nü.lsendunü nicht erbetener 'I'rannkcrivte wnd mcbt aei'iu«rt.) ^ War»«»»» sterben oft die viclversprcche««dsten nnd hübschesten jungen Leute in der Bliithe der Jahre? Diese Frage ist leichter gestellt wie bcantworiri, jedoch zwei der Hanptnrsache» sind crcrble Schwindsucht und die so viel verbreitete Brighl sehe Nicrenkrankhcit. Gegen elfteren Feind hiöeii wir schwuche, wenn ildcrhuiipt wirksame Mittel, d. h. wenn nicht frühzeitig genug ^ie »vthigcn Maßregeln getroffen werden; gegen letztere» jctoch ei» ^ga»z vorzügliches, erprobtes Mittel in Warner s Safe Cure, das i» dieser Richtung geradezu Wunder leistet und sich oft de» Dank ver zagter Ellern erworben hat. Viele Leidenie indessen sind sich nicht bewußt, daß sie an dieser schleichende» Krankheit leiden, oder sind gar vom Ärzte anfgcgebcn. Wir bitten daher Leidende in ihrem eigensten Interesse, sich der Mühe zn unterziehen und Warner» Broschüre j durchzulesen, die Jedem zur Verfügung sieht und volle Details und Betveise ihrer Zuverlässigkeit gicbt. Tausende verdanken ihre Lebensretlung diesem Mittel und ist es Pflicht eines jeden Kranke», zu prüfen, ob diese Worte auf Wahr heit oder Unwahrheit beruhen. Unparteiisches Vorurthcil, freies Selbst-Prüfen ist Alles, was wir von unsere» leidende» Mitmenschen erbitten. Nachstehende Schilderung des Lehrers I. B. Heß in Sandbüchel bei Norschach, Schweiz, bestätigt im vollsten Maaße obige Aussage.,: Er schreibt: „Ich litt schon seit vielen Jahre» an einer Krankheit, welche mir vieles Unwohlsein verursachte. Schon im Jahre 1868 zci'gie» sich bei mir die ersten Spuren vvn dieser Krankheit, die ich aber durch Anwendung eines Hausmittels wieder beseitigen konnte. Im Frühjahre 1882 trat dieses Leide» in äußerst gefahrdrohender und schmerzhafter Weise ans, verbunden mit einer heftige» Entzündung. Alsbald — nachdem ich Warncr's Broschüre gelesen hatte — er kannte ich diese» gefährlichen Gast als ein Nierenleiden, «veil meine Krankhcilserscheinungc» bis ins Einzelne mit den Symptomen übcr- einstimmtcn, woran Nierenleiden z» erkennen ist. Zur Bekämpsung dieser schlimme» Nierenkrankhe't machte ich eine längere Kur »>it Wcrncr'S Safe Cure und beobachtet« während derselben pünktlich die vorgeschriebe»«: Diät. Der Erfolg der Knr war ein überraschender; denn nach dem Gebrauche dieser Medici» war ich so hergesiellt, daß ich täglich wieder meine Arbeite» verrichten kan». Deshalb empfehle ich Warner'S Safe Cure de» Nierenleidcndeu bestens." Zu beziehen vo» Tchlotz-Apotheke, Adler-Apotheke »nd K»o,»et»-Apottzeke inChemnttz; Mohren-Apotheke i» Dresve»»; Schlob-Apotheke in Tchellenberg-Augttstusburg; Apotheker F. Krie-el in FlSH» und Engel-Apotheke in Leipzig.
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