Volltext Seite (XML)
1878 oder Fastnachtmäßigt, daS andere Moden-Zeitungen nicht selten als mustergültig aufstellen, gänzlich vermeidet. Der Preis der „Moden- Welt" ist vierteljährlich nur 10 Rgr.; dabei bietet dieselbe mindestens eben soviel Inhalt für Toilette und Handarbeiten, als die größten und theuersten, zetther bestehenden Moden - Zeitungen. Die Unterhaltung schließt die „Modenwelt" gänzlich von ihrem Programm ans, in der richtigen Voraussetzung, daß dieselbe besser in den eigentlichen Unter- Haltungs-Journalen gegeben werden kann. Der Abonnement preis ist eben auch so enorm billig, daß man neben der „Modenwelt" auf ein gutes, allwöchentlich in 2 Dogen erscheinendes Unterhaltungs-Journal abonniren kann, ohne mehr auSzugeben, als bisher für eine der theueren Moden - Zeitungen, die etwa alle vierzehn Tage einen Bogen mit unterhaltendem Tert liefern. Die „Modenwelt" erscheint neben der deutschen Originial-Ausgabe von vornherein auch in französischer, englischer und spanischer Sprache. Wir können Liese Thatsache, welche selbst von England und Frankreich bisher noch nicht erreicht worden ist, einen Triumph der deutschen Journalistik nennen, und zweifeln nicht, daß die „Modenwelt" bald zu den gelesensten Zeitungen Deutsch lands gehören wird. Möge dieselbe unseren Frauen und Töchtern den Rutzen bringen, den sie durch ihre sachgemäße Anleitung zur Seltstan- fertigung von Garderobegegenständen und Handarbeiten aller Art zu schaffen geeignet ist. Eine Diutfchui-.*) Zur Stätte treibt's den Schuld'gen hin, Wo er die blut'ge That begangen — Sie hält, die stumme Zauberin, Den fluchbclad'nkn Mann gefangen. Und zöz', er in das fernste Land, Von Meer zu Meer, von Sund zu Sunde: Nicht Zeit und Ort zerreißt das Band, Nie schließt sich, nie vernarbt die Wunde. Die grause Statte, wo in Blut Die schonungslose Hand sich tauchte, Wo hingeströmt des Lebens Fluth In purpurrotben Wellen rauchte: Stets neue Oual gebiert ihr Schooß, Dem neuen Tage neue Schrecken — Den Schuld'gen giebt sie nimmer los Und hilft ihn endlich doch entdecken. Geheimnißvoll und grauenhaft Zieht sie ihn näher, immer näher. Die Wunde klafft — die Wunde klafft — Aus Erd' und Himmel droh'» ihm Späher. Die Fessel, die er wähnt zersprengt, Umkettet stündlich ihn aus's Neue — An seine stücht'ge Ferse hängt Gleich seinem Schatten sich die Reue. ') In einem Leipziger Ichriflstellerkreise kam vor Kurzem zufällig die Rede auf die Großenbainer Blutchat sowie aus den uralten Bolkeglauben, nach wel chem es einen Mörder mit gcheimnißvoller Macht ans den Schauplatz seiner Un- tbat zurückzieht, wo sein Berbirchen schließlich an den Tag kommt. Der düstern Poesie dieser Sage verdankt da? obige Gedicht seine Entstehung Der Name des Verfasser« thut nicht« zur Sache. Wird die Schlußstrophe jemals zur Wahrheit werden? Ob er sich im Genuß berauscht, Den Frieden wird er nie erhaschen — Ob er der Heimath Reiz vertauscht: Das Blut, es ist nicht wegzuwaschen. Thürmt' er darauf des Meeres Sand, Der Erde köstlichste Juwele: ES klebt und brennt an seiner Hand, Es klebt und brennt an seiner Seele. Wo er'S vergoß, dahin muß er Sein Angesicht, das sünd'ge, wenden — Es lastet auf ihm bergtschwer, Nie wird die Hölle für ihn enden. Allmächtig zieht es ihn zurück Zum Ort voll Jammer, Blut und Klagen, Dorthin, wo um ein nicht'geS Glück Er seine Seligkeit erschlagen. Einst wird der namenlose Mann, An seiner Stirn das Kainszeichen, Von Reu' zersoltert wird er dann Zur Stätte seiner Blutschuld schleichen. Die Kniet schlottern und er fühlt Den Boden unter sich erbrennen — Ob nichts — nichts diese Hölle kühlt? Und er wankt fort, um — zu bekennen. ' (Reise-Zeitung.) Neueste Post. Hamburg, 19. October. Aus Eckernförde wird gemeldet, daß der Stadt aus Anlaß des festlichen Empfanges des Herzog» Friedrich Strafeinquarticrung zugedacht sei. Flensburg, 20. October. Aus Eckernförde wird der „Nordd. Ztg." gemeldet: Aus Anlaß des festlichen Empfanges des Herzog» Friedrich in Eckernförde und Borbye haben polizeiliche Abhörungen verschiedener dabei betheiligter Personen, namentlich mehrer Mit glieder des Eckernsörder Dcputirtencollegiums stattgefunden. Bür germeister Spethmann ist in dieser Angelegenheit nach Schleswig berufen worden. Die „Nordd. Ztg." fügt hinzu, daß der Empfang des Herzogs durch einen Herrn aus seiner Umgebung vorbereitet worden sei. (?) PariL, 20. Oct. Der heutige „Moniteur" meldet, daß die Regierung von Großbritannien dem französischen Vorschläge, daß in Konstantinopel eine internationale SanilätSconferenz wegen der Einschleppung der Cholera aus dem Orient zusammentrete, ihre Theilnahme ebcnalls zugcsagt habe. B-raMworticher «evac-kur: I. G Woll. Ortskalender. uurliis'nr. Uusvum (kiLeliergass« 48, 2. ktage). Eaffa des Larlebns-Vereins: Schtoßpla» «r. 2«u, ». «tagt exraplleo-öureau täxlioli xeötkver von früli 8 bi»4boo<l» t dr kreikvrxvr - 41l«rtkuuis-Klureum — im ktaukbLU» Ist« kt»^« Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 7 Grad Wärme, k. Bekanntmachung. In der Nacht vom 2. zum 3. October 1865 ist bei dem Kramer Karl Auguste Weise in Kleinneuschönberg ein Einbruchs- Diebstahl verübt und dabei Folgendes gestohlen worden: u) gegen 2 Thaler Kupfergeld, dl ein Stück grau-melirteS halbwollenes Hosenzeug, an ungefähr 10 Ellen, c) ein Stück schwarz-brauner ungerissener Manchester, 15 Ellen enthaltend, st) ein Rest schwarz- und licht blau-carrirtes Hosenzeug, von ungefähr 20 Ellen, e) ein Rest grau- und licht blaues Hosenzeug, von ungefähr I5 Ellen, t) ein Rest schwarz- und lilla-carrirter Sommer-Buckskin. Behufs der Entdeckung der Diebe und Wiedererlangung des Gestohlenen wird dieß hiermit öffentlich bekannt gemacht. Sayda, am 17. October 1865. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. — Franz. Bekanntmachung. Am Abend des 12. October d. I. sind aus einer Gaststube in der 1. Etage des Gasthofes „Zum Löwen" hier n) ein Damen-Fanchon, ans weißer Wolle und dergleichen Seide gestrickt, mit großem Bart, schwarzem Mollkantchen und weißseidcner Schleife, die vordere Ruche aus ganz weißer Wolle bestehend und in 2 Qnästchen auSlaufend, und b) eine dergleichen, aus blauer Wolle, ohne Bart, mit vorderem breiten Umschlag, in Bindebändern auSlaufend, gestohlen worden, was wir behufs Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände, beziehendlich Ermittelung des Diebe», hiermit bekannt machen. Sayda, am 17. October 1865. Der Stadtrath daselbst. Wehner, B.