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Waren v»ll neugieriger Zuschauer und theilnehmem der Lärmer. Hin und her zogen die tobenden Hau, fen und wilder ward der Lärm, wenn die Ar beiter den Versuch machen wollten, wieder Hand ans Werk zu legen. Vergebens suchten sächsische Offi ziere die zügellosen Schaaren zu beruhigen. Dip Franzosen fort! erscholl es von Zeit zu Zeit aus den Haufen, und vielstimmig wiederhohlte es der Chor. Jeder Franzose, der sich zeigte, ward wenigstens be schimpft. Die Bürgergarde, welche ihre Wache sn der Nähe hatte, wurde vergebens mehrmahl zur Theilnahme an dem Aufstande aufgefodert. Säch sisches Fußvolk hatte sich indeß auf dem Platze zwi schen der katholischen Kirche und der Brücke aufge stellt, starke Abtheilungen von sächsischen Kürassie ren und der reitenden Dürgerwache zogen über die Brücke und durch die benachbarten Straßen, um die Ruhestörer aus einander zu treiben; in der Neustadt wirbelten die Trommeln, und die fran? zösische Besatzung stellte sich in der Hauptstraße, welche auf die Brücke führt, unter die Waffen. Diese Maßregeln hatten den Erfolg, daß der Auf stand allmählig gestillt ward, da überdieß auch die Arbeiten bei dem verhangnißvollen Drückenloche für'§ Erste eingestellt wurden. Kaum aber war der Abend angebrochen, als von Neuem der Aufruhr sich regte. Ein lautes Geschrei: die Franzosen fort! Neynier heraus! erscholl auf pcm Drückenplatze. Eine Abtheilung französischen Fußvolks, welche von Neustadt auf die andre Elbseite ziehen wollte, konnte