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G 1182 Vitzthum v. Eckstädt, betraut worden. (Dr. I.) Werkes bis zum Jetzt ein sehr bedeutender ist. (Dr. I.) — 17. Sept. Am verflossenen Sonnabend, den 15. d. M., stierte die hiesige Kammmacherinnung ihr 200jähriges Grün- dungsjubiläum durch ein Abendessen auf Klein-Hamburg. (Die hiesige Innung gründeten die Meister: Michael Hüttmann, ' Christoph Hüttmann und Johann Glanz, und erhielten ihre Specialinnungsartikel umer dem 15. Sept. 1655 von Kurfürst Johann Georg II. confirmirt.) Aus der zum Anbeginn der Feier vom derzeitigen Oberältesten der Innung, Herrn Fieße- nieg 8«u., gesprochenen Rede dürfte dem größern Publicum in teressant sein, daß schon 44 Jahre vor Gründung der Dresdner Lade die Kammmacherinnung zu Leipzig 1611 errichtet wurde, während die Gründung der Lade zu Berlin erst 1672, also 17 Jahre nach der Dresdner erfolgte, und daß 1666 der Gründer und Oberälteste der Innung (Michael Hüttmann) beim hiesigen Kinigsschießen Schützenkönig geworden. Vorliegende Kämme aus frühern Zeiten bewiesen, daß schon damals zwar sauber und mit Fleiß gearbeitet wurde, doch der Fortschritt dieses Ge- tzie Verhandlungen über das Friedenswerk weiter geführt und endlich zum Abschlusse gebracht. . . Den 25. September wurde die Friedensurkunde von allen Theilen unterschrieben und den 26. September der Religions friede nebst dem Reichsabschiede publicirt. (Schluß folgt.) Ueber die Erstürmung von Sebastopol hat man in Wien am 11. Sept, noch Folgendes erfahren: „Der Malachoff wurde im raschen Anlauf und selbst ohne so verhältnißmäßig große Verluste, wie man besorgte, genommen; desto mehr Opfer ko steten aber die zweimaligen und doch fruchtlosen Angriffe auf den Redan und das Centralfort. Nur der Umstand, daß die Russen in dem Besitz dieser zwei wichtigen Werke blieben, er möglichte ihren Rückzug in die 6 Hauptforts an der Nordseite des Hafens. Diese im Kasemattenstyl erbauten Forts sind jetzt noch mit 3 Reihen Kanonen armirt; so hat z. B. das Fort Ni kolaus allein 190 Kanonen. Das Baumaterial, aus dem diese II der ersten Republik zum Divisionsgeneral ernannt worden, woraus erhellt, daß er 94 Jahre alt sei und 79 Dienstjahre, worunter 61 als General, zähle, während der Marschall Ra detzky erst 89 Jahre alt sei und nur 71 Dienstjahre, worunter 50 als General, aufzuweisen habe. London, 15. September. Die London Gazette veröffent- yH licht folgende Depesche des Kriegsministers Lord Panmure an den General Simpson: Kriegsministerium, 12. September. Die Königin hat die will-, kommenc Kunde vvn dem Falle Sebastopols mit tiefer Rührung ausgenommen. Von inniger Dankbarkeit gegen den Allmächtigen durchdrungen, welcher dem verbündeten Heere diesen Triumph gewährt hat, befiehlt mir Ihre Maj., Ihnen und durch Sie dem Heere den Stolz auszudrücken, mit welchem sie auf diesen neuen Beweis seines Heldenmuths blickt. Die Königin wünscht den Truppen Glück zu dem siegreichen Ausgange dieser langwierigen Belagerung und dankt Ml ihnen für die Freudigkeit und Standhaftigkeit, mit welcher sie di«W Erfolg" bewerkstelligten Rückzug nennt, von Sachverständigen k sehr zur Last gelegt und mehr denn je ist man überzeugt, daß k es die Russen im Felde mit den Alliirten nicht aufnehm«« x können. — Die Industrieausstellung, obwohl sie bei Sachken- nern ebenso wie bei Jedem, der an dem großen Fortschritt, den sie bekundet, Theil nimmt, das größte Interesse gefunden I hat, vermochte doch wegen der erlittenen Verspätung und wegen - der Nothwendigkeit einer nachträglichen Ergänzung nicht jene große Völkerwanderung hervorzurufen wie die Londoner, der! sie es gewiß, begünstigt durch den Fortschritt zweier Jahre, zu- Vorthut. Sie verdiente weit mehr Beachtung, als sie bisher im Dj Allgemeinen gefunden hat. Vom 15. October angefangen sind ß die Aussteller berechtigt, die Gegenstände aus dem Palais zu rückzuziehen. Am 25. November wird die Schlußfeierlichkeit und die Preisvertheilung stattfinden. — Der Siecle veröffentlicht folgende Reklamation des Ge nerals Despeaux: „Mit Unrecht wurde der Marschall Radetzky - als Nestor der europäischen Generale aufgeführt, denn er, (DeS- peaux), sei im Jahre 1761 geboren, im Jahre 1776 Soldat! geworden, im Jahre 1793 zum Brigadegeneral und im Jahre Forts errichtet wurden, ist ein harter, sehr dauerhafter Kalkstein. Das Kaliber der Geschütze in diesen Forts ist achtzöllig und fä- M hig, 68pfündige Vollkugeln-zu werfen. Die Forts Alexander, kL Nikolaus und Paul haben zusammen 150 Kanonen; sie beherr- W schen den Hafen, die Stadt und die Vorstadt, und die Geschütze ! sind der Art postirt, daß das Feuer aus 150 Röhren immer auf Einen Punkt concentrirt werden kann. Die nördlichen Forts sind neuestens außerordentlich stark, angeblich mit 1200 Kano nen, armirt worden; aber selbst die Breite des großen Hafens, k welche eine englische Meile beträgt, dürfte für die weittragenden Mörser der Alliirten kein unübersteigliches Hinderniß eines neuen Bombardement sein." Paris, 15. September. Ueber die Räumung Sebasto, Pols durch die Russen nach der Wegnahme des MalachoffthurnG herrschen verschiedene Meinungen. In militärischen Kreise« K ; man darüber einig, daß sie ein Beweis von eingetretener ganA 2 licher Entmuthigung sei und daß die Stadt jedenfalls noch eine s Zeit lang zu halten gewesen wäre. Diese rasche Flucht wird M dem General Gortschakoff, der sie einen mit „außerordentlichem s* Tagesgeschichte. Dresden, 16. Sept. Am heutigen Tage erlangt Se. Majestät der junge König von Portuga l Dom Pedro V. nach den bestehenden Hausgesetzen Seine Majorennität und übernimmt demnach zugleich aus den Händen des bisherigen Regenten, Seines durchlauchtigsten Vaters des Königs Dom Ferdinand, die Regierung des Königreichs von Portugal und Algarbien. Der hohe Werth, welchen Se. Majestät unser allergnädigster König auf Allerhöchstihre verwandtschaftlichen und freundschaft lichen Beziehungen zu dem portugiesischen Königshause zu legen gewohnt sind, haben Allerhöchstdieselben bewogen, Solchem Ihre herzlichen Glückwünsche zu den gedachten hocherfreulichen Ereig nissen durch einen besondern Abgesandten überbringen zu lassen und ist mit diesem ehrenvollen Auftrage der königl. Minister- Resident am großbrittannischen Hofe, Kammerherr Gras Karl