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DEUTSCHER PAPIERVEREIN Süddeutscher Papier-Verein Sitz in Nürnberg Wir bringen hiermit die schmerzliche Nachricht, daß unser langjähriger I. Vorsitzender Herr Carl Widerspick, Großhändler, gestern infolge eines erlittenen Schlaganfalles plötzlich verschieden ist. Der Dahingegangene hat sich um den süddeutschen Papierverein besondere Verdienste erworben, und wir werden ihm jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren. Nürnberg, 6. Januar 1917. Der süddeutsche Papierverein Edm. Junghändel II. Vorsitzender Bargeldloser Zahlungsverkehr Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin richteten zu Neu jahr an die Berliner Kaufmannschaft folgenden Aufruf; Der Bedarf an Zahlungsmitteln ist während des Krieges in Deutschland ganz bedeutend gestiegen. Am 7. November 1916 befanden sich 6,5 Milliarden Mark Zahlungsmittel mehr im Verkehr als Mitte Juli 1914. Mit der immer weiteren Ausdehnung der von uns besetzten feindlichen Gebiete, die mit Zahlungsmitteln versehen werden müssen, mit der Sorge um die Aufrechterhaltung von Handel Und Verkehr, mit dem Austausch von Gold gegen Noten, mit den ungeheuren Kosten eines gewaltigen modernen Krieges und mit der Verteuerung der Lebenshaltung stieg auch der Bedarf an Umlaufs- mitteln. Neben diesen Ursachen ist aber in den letzten Monaten noch ein sehr erschwerender Umstand hinzugetreten, gegen den unbedingt Abhilfe.geschaffen werden muß. Es ist dies eine schnell um sich grei fende Aufspeicherung baren Geldes in verschiedenen Klassen der Bevölkerung. Durch die Aufspeicherung von Kupfer-, Nickel- und Silbermünzen wird der Mangel an Kleingeld hervorgerufen. Die Aufspeicherung von Noten aber birgt eine große wirtschaftliche Gefahr in sich, denn sie kann in kurzer Zeit zu Ansprüchen führen, denen gegenüber die Reichsbank trotz ihrer so vergrößerten Gold bestände die Sicherheit unserer Währung nicht mehr aufrecht er halten kann. Es muß daher mit allen Mitteln dahin gewirkt werden, daß allen Schichten der Bevölkerung das Unsinnige des Aufspeicherns von Bar geld klargemacht wird. Die beteiligten Kreise müssen ferner darauf hingewiesen werden, wie schwere Nachteile die Aufbewahrung baren Geldes im Hause durch Diebstahl, Verbrennen usw. mit sich führt, und wie vorteilhaft es andererseits für jedermann ist, sich durch Ueberweisung der vorhandenen Kassenbestände an Banken, Bankiers, Spar- und Genossenschaftskassen einen Zinsgenuß zu sichern. Vor allem aber ist das hohe vaterländische Interesse zu betonen, dem zu dienen jeder einzelne verpflichtet ist. Es ist die Aufgabe der Kaufmannschaft, eine dahingehende Aufklärung in alle Schichten unseres Volkes zu tragen. Wir fordern hiermit die gesamte Berliner Kaufmannschaft auf, in allen Kreisen, mit denen sie in Beziehungen steht, namentlich auch in denen des Kleingewerbes, des Handwerks, der Beamten und Angestellten, für dieses nationale Ziel zu wirken. Die Beseitigung der Unsitte des Aufspeicherns von Zahlungsmit teln ist das nächste und dringendste Ziel. Der Kampf gegen sie kann aber nur dann zu einem durchschlagenden Erfolge führen, wenn gleichzeitig alle Anstrengungen gemacht werden zur Einschränkung des Umlaufs an baren Zahlungsmitteln im geschäftlichen und privaten Leben. Der Kaufmann aber soll erwägen, ob er selbst schon in seinem Betriebe alle Mittel angewandt hat, um den überflüssigen Noten umlauf zu vermeiden, insbesondere soll er für die Vermeidung hoher Kassenbestände sorgen. Zu diesem Zwecke ist es notwendig, daß jedermann: Kaufmann, Beamter, Handwerker, Landwirt und Privat mann, soweit dies noch nicht der Fall ist, sich bei der Reichsbank, einer Privatbank oder einem Bankhause, einer Sparkasse, Genossenschaftoderbei der Post ein Konto eröffnen läßt und es dazu benutzt, um alle Zahlungen, die er zu leisten hat, auf bargeldlosem Wege zu erledigen, um diesem Konto alle Kassenbestände die die kleinsten Bedürfnisse übersteigen, zuzuführen und jede Auf speicherung von barem Gelde zu vermeiden. Geschmacksfragen. Den Bestrebungen weiter Kreise, eine deutsche Mode zu schaffen, den Geschmack zu bilden und guter Ware zur Anerkennung zu verhelfen, folgt der Kaufmännische Ver band für weibliche Angestellte E. V. in Berlin durch Abhaltung eines Lehrganges für Verkaufsangestellte, der in die Geschmacksfragen unserer Zeit einführen soll. An sechs Abenden wird die Kunstge werblerin und Lehrerin an der Viktoria-Fach- und Fortbildungs schule Fräulein Käte Auerbach unter Heranziehung von Anschau ungsstoff über Möbel und Kleingerät, Stoffe, Tapeten und Teppiche, Schmuck, Stickereien und Spitzen, Mode, Kleidung, Reklame und Schaufenster sprechen. Zur Teilnahme sind auch Nichtmitglieder des Verbandes zugelassen. Die Anmeldung hat schriftlich unter Beifügung der Einschreibegebühr von 1 M. an das Verbandsbüro, Köpenickerstr. 74, zu erfolgen. Probenschau Oster- und Frühjahrskarten von Wezel & Naumann Akt.- Ges. in Leipzig. Die soeben erschienenen Frühjahrs-Postkarten Neuheiten sind sehr reichhaltig, sie wurden wieder in dem eigen tümlichen Druckverfahren angefertigt, das von der Herstellerin als Wenau-Pastell bezeichnet wird. Die Bilder haben sammet artig stumpfe Oberfläche, und die Farbengebung ist lebhaft. Hervorzuheben sind die reizenden Ostergruß-Postkarten: 868/71 Veilchen, oder 872/75 weiße Frühlingsblumen in Vasen, 884/89 Maiglöckchen, Narzissen, oder 836/39 Tulpensträuße in Gläsern, die Hühnchen (894/97) und die Nester unter Blumen (584/87). Alle diese Karten sind mit und ohne Osterwünsche zu haben. Die Blumensträuße der Pastellmalerin Riemer (904/7) sind in ihren frischen Farben besonders anziehend. In das Gebiet der Phantasie führen die Elfen unter Blüten (968/71) sowie die stim mungsvollen Mädchenbilder der Serie 908/11, während lachende Kinderköpfe (890/93), neuzeitliche Frauenbildnisse (864/67) sowie Bilder vom Lande (912/15) in die Wirklichkeit zurückleiten. Auf allen Karten bewährt sich die vortreffliche Drucktechnik, nicht minder auch an den kostbaren Rosen von C. Klein (956/59), an den Blumen in Gefäßen (988/93) den an Böcklinsche Manier gemahnenden Landschaften (964/67). Sehr schöne Tiergruppen bereichern die Sammlung, z. B. Rassepferde (948/51), spielende Kätzchen (936/41) und Hundepaare (942/47). Vorstehende Bilder zeigen einzelne der Postkarten aus den verschiedenen Serien. Zwei Osterpostkarten-Serien: 840/43 Frühlingsblumen mit Vogel nestern und Ostergruß, 844/47 reizende Engelköpfchen mit Oster blumen, Gruß und Vers sind im Preise niedriger als die übrigen Karten. Ein illustriertes Gesamtverzeichnis der Wenau-,.Pastell”-, Wenau-,,Rubens”- und Wenau-,,Sikro”-Postkarten ist gegen wärtig im Druck. Warenlieferung erfolgt nur an Großhändler, während jeder anfragenden Papierhandlung geeignete Bezugs quellen genannt werden.