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Nr. 1/1917 PAPIER-ZEITUN G 1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr Geschäftsführer Prof. Dr. Schwalbe : Naturgemäß ist in diesem weiteren Kriegsjahr 1915/16 die Vereinstätigkeit auf allen Ge bieten noch etwas zurückgegangen. Bezüglich des Referatenwesens des Vereins hat sich die Ver ringerung des Referierstoffes insofern als nützlich erwiesen, als die genaue Einhaltung der Referatentermine sich hat durchführen lassen. Die Literaturauszüge, chemischer Teil, liegen nunmehr vom ersten Berichtsjahr 1909 ab lückenlos vor. Vom laufenden Jahrgang 1916 ist das erste Heft in der Sonderausgabe gedruckt, das zweite Heft befindet sich unter der Presse und das dritte Viertel jahrsheft zurzeit im Abdruck im Wochenblatt für Papierfabri kation. Von den Literaturauszügen, mechanischer Teil, konnten infolge dauernder Behinderung des Herrn Ingenieur Lutz die Jahrgänge ab 1912 noch nicht nachgeholt werden. Es ist deshalb eine Neuordnung dieser Referierarbeiten in Angriff genommen worden. Es steht zu hoffen, daß zum wenigsten die la.ufende Referierung sich wird pünktlich durchführen lassen, vielleicht bietet sich sogar die Möglichkeit, die vorhandenen Lücken noch nachträglich zu füllen. Die Brauchbarkeit der Referate geht aus fortgesetzten Anfragen nach einzelnen Aufsätzen, die in den Auszügen erwähnt sind, und aus der Bitte um Erlaubnis teil weisen Nachdrucks der Auszüge zur Genüge hervor. Von Vereinsschriften konnte im Berichtsjahr die im Vor jahr erwähnte Arbeit des Frhr. v. Laßberg über ,, Wärmetechnische und wärmewirtschaftliche Untersuchungen aus der Sulfitzellstoff- Fabrikation” als Sonderheft in die Hände der Mitglieder gelegt werden. Des weiteren wurde es dem Verein durch das Entgegen kommen einer Anzahl von Papier-Fabrikanten möglich, seinen Mitgliedern ein zusammenfassendes Gutachten über den. Einfluß der Kaliendlaugen auf den Papierfabrikationsvrozeß zugänglich zu machen. Eine neue Preisarbeit ist unter dem Titel „Ueber die Natur der Cellulose aus Getreidestroh unter besonderer Berücksichtigung der Furoide” von Herrn Direktor Dr.-Ing. Alphons Haug ein geliefert und von dem Fachausschuß preiswürdig befunden worden. Bezüglich der Experimentalarbeiten ist das gleiche zu sagen wie im Vorjahre: Infolge der Einberufung des Herrn Dr. Possanner von Ehrenthai in den österreichischen Heeresdienst mußten damit die Arbeiten über Papicrleime abgebrochen werden. Eine weitere vom Verein in Aussicht genommene Bearbeitung der Entrindung von Zellstoffholz und Gewinnung von Gerbstoffextrakt bei dieser Entrindung hat sich ebenfalls noch nicht experimentell weiter fördern lassen. Die Fachausschußfragen haben eine weitere, wenn auch nicht sehr erhebliche Verringerung erfahren. Abgesehen von den fort laufenden literarischen Anfragen, die dieses Jahr hauptsächlich Sulfitsprit und Sulfitablauge betreffen, wären zu erwähnen An fragen nach Kolloidton, Zellon, Unterscheidung von Natrium- und Sulfitzellstoff, Wasserfestigkeit von Spinnpapieren,—Ver seifung von Fichtenscharrharz, Fragen' nach Ersatzleim, ins besondere Cumaronharz, über Harz als Nebenprodukt der Sulfat- und Sulfit-Zellstoffindustrie, Nutzbarmachung des Harzes im Holzschliff und im Sulfitzellstoff, endlich Fragen über Stroh kraftfutter. Die Geschäfte des Vereins konnten im Berichtsjahr in einer Sitzung am 17. Oktober erledigt werden. Bei dem 80. Geburtstag des Herrn Geheimen Rats Hofmann war der Verein durch den Herrn Vorsitzenden, den Schriftführer und Geschäftsführer vertreten. Beim Begräbnis des Herrn Geheimrats Hofmann er schienen der Herr Vorsitzende und der Schriftführer als Ver treter des Vereins. Gelegentlich des 80. Geburtstages von Pro fessor Dr. Mitscherlich hat der Verein dem Jubilar herzliche Glückwünsche ausgesprochen. Schriftführer Ferenczi berichtet über die Mitgliederbewegung. Die Zahl der beitragleistenden Mitglieder ist dieselbe geblieben wie im vorigen Jahr, nämlich 389. Außerdem ist eine große Anzahl von Mitgliedern im Kriege, die nach ihrer Rückkehr weiter Mitglieder sein und die inzwischen erschienenen Schriften des Vereins nacherhalten werden. Die Zahl der Mitglieder in den verschiedenen Ländern geht aus folgender Zusammenstellung hervor. Deutschland 276 Oesterreich-Ungarn 67 Schweden 16 Norwegen 12 Schweiz 10 Vereinigte Staaten von Amerika ... 3 Holland 3 Dänemark 2 Der Rückgang der Mitgliederzahl in Amerika rührt daher, daß der Briefwechsel dorthin nahezu unmöglich ist. Nur ge legentlich gelangen Briefe und Zeitschriften von dort herüber, jedoch geht aus deren Inhalt hervor, daß aus Deutschland nach Amerika gerichtete Briefe und Zeitungen fast durchweg von den Engländern beschlagnahmt werden. Es steht zu erwarten, daß nach dem Kriege unsere in neutralen Staaten wohnenden Mit glieder, die jetzt mit uns nicht verkehren können, unserm Verein wieder angehören werden. In Amerika hat sich inzwischen ein selbständiger Verein der Papiertechniker auf ähnlicher Grundlage wie unser Verein gebildet, mehrere Gründer und führende Mit glieder des dortigen Vereins sind deutsche Techniker. Der dortige Verein zählt bereits nahezu 200 Mitglieder und hat im September in New York eine Versammlung abgehalten, auf deren Tages ordnung 15 Vorträge standen. Soweit diese für unser Fach von Bedeutung erscheinen, werden sie in der Papier-Zeitung in Ueber- setzung abgedruckt werden. Mit den Vereinen der schwedischen und norwegischen Papier- und Zellstoff-Ingenieure haben wir freundschaftliche Beziehungen aufrechterhalten. Davon, daß von 1917 an unsern Mitgliedern dank einem Uebereinkommen mit den Verlegern beide Vereinszeitschriften auf Vereinskosten zugehen werden, erhoffen wir Zunahme der Mitgliederzahl. Die Berichte des Geschäftsführers und des Schriftführers werden ohne Aussprache genehmigt. Der Vorsitzende dankt beiden Berichterstattern und besonders den Verlegern der Vereinszeitschriften für ihr Entgegenkommen, das dem Verein ermöglicht hat, Zeitschriften in solchem Wert an seine Mitglieder zu senden, daß dadurch allein schon der Mit gliedsbeitrag gedeckt erscheint. 2. Bericht überZdie wirtschaftliche Lage des Vereins Der stellvertretende) Säckelwart Ferenczi legt nachstehend abgedruckten Kassenbericht vor. Kassenbericht der Hauptversammlung vom 5. Dezember 1916, erstattet durch den stellvertretenden Säckelwart, Herrn S. Ferenczi, Berlin Abschluß 1915 Einnahmen Vermögen am 1. Januar 1915 5 071,15 M. Beiträge für 1915 7 560,30 ,, Zinsen für 1915 154,15 ,, Verkauf von Jahresberichten usw 121,35 ,, Zusammen. . . . 12 900,9 . Ausgaben Spesen des Geschäftsführers 503,60 M. ,, ,, Vorsitzenden 154,95 ,, ,, der Bank 67,39 ,, Versendungskosten 378,69 ,, Buchhaltung 250,— ,, Kosten der Hauptversammlung .... 239,90 ,, Gehalt des Geschäftsführers 1200,— ,, Zeitschriften für die Mitglieder: Rest aus 1914 572,80 M. Auflagen 1915 723,05 ,, 1295,85 ,, Honorar Dr. Ing. Freiherr von Laßberg, Dachau 300,— ,, 400 Exemplare Remmler,, Herstellung der Sulfitlauge“ 1000,— » 400 Exemplare Sieber „Das Harz der Nadelhölzer“ 1000,— ,, Versammlungsberichte und andere Druck sachen 736,45 ,, Sonstige Ausgaben . . Vermögen am 1. Januar 1910: 7 223.93 M. 5 083,02 1VL Von diesem Betrage sind 4815,— M. für 5000,— M. fünfproz. Deutsche Reichsanleihe festgelegt. Voraussichtlicher Abschluß für 1916 Einnahmen Vereinsvermögen am 1. Januar 1916 5 683,02 M. Beiträge für 1916 4 950,— ,, Zinsen für 1916 220,—■ ,, Einnahmen für Druckwerke 450,— ,, Stiftungen für den Preisfonds. . 250— . 11 553,02 M.