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Klebstoff-Ruftragmaschine Die Firma Deutsche Maschinen- und. Papier- Industr ie-Werke G. m. b. H. in Leipzig-Lindenau erhielt das DRP 292307 vom 1. Mai 1914 ab in Kl. 54 d auf eine Klebstoff-Auftragmaschine mit in schwenkbaren Rahmen gelagerten Werkzeugen. Bild 1 zeigt die Maschine im Querschnitt im geschlossenen Zustande, Bild 2 im geöffneten Zustande. Im Gestell a ist der schwenkbar gelagerte Klebstoffbehälter b unter gebracht. Die Auftragwalze c ruht derart in Lagern des Maschinengestells, daß sie bei eingestelltem Klebstoffbehälter b in den Klebstoff taucht. Hinter ihr ist die Abstreichschiene d drehbar um die Welle h gelagert. Sie kann durch Exzenter i ent sprechend der gewünschten Dicke der Schicht auf der Auftrag walze deicht eingestellt werden. Ueber ihr liegt in einem Rahmen k die mit der Welle l drehbare untere Zuführwalze e. Der Rahmen k, der bei der Arbeitsstellung der Maschine über die Auftragwalze c notwendig, die Maschine auseinanderzunehmen, so werden die beiden Rahmen r, q, der Rahmen k und die Abstreichschiene zurückgeklappt. Die Auftragwalze c wird hierdurch frei und kann ohne weiteres herausgenommen werden. Patent-Ansprüche: 1. Klebstoff-Auftragmaschine mit in schwenkbaren Rahmen gelagerten Werkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk zeuge (Abstreichschiene, Zuführungswalzen und Andrückleiste) übereinanderliegend einzeln in nacheinander längs zur Leim walze aufklappbaren Rahmen angeordnet sind. 2. Klebstoff-Auftragmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen (q, r) für die obere Zuführungs walze (/) und die Andrückleiste (g) auf einer gemeinsamen Welle (p) angebracht und derart zueinander gelagert sind, daß durch die Zuführungswalze (/) eine selbsttätige Einstellung der An drückleiste (g) zu der Auftragwalze (c) entsprechend der jeweiligen Stärke des mit Klebstoff zu versehenden Werkstückes erfolgt. greift, bildet gleichzeitig die oberen Lager für diese und besitzt am hinteren Ende die Platte m zum Auflegen der mit Klebstoff zu versehenden Unterlage, während vorn auf einer leicht heraus nehmbaren Welle n die Abheber o ruhen, die sich auf die Auf tragwalze c legen, um von ihr die bestrichenen Unterlagen abzu führen. Auf einer weiteren Welle p sind die Rahmen q und r gelagert, und zwar der eine fest, der andere lose. In dem inneren Rahmen q, dessen vorderes Ende etwas nach oben gebogen ist, liegt die obere Zuführungswalze /, die mit der Walze e zusammen wirkt. Der äußere Rahmen r trägt an einem Ansatz die Andrück- leiste g. Dieser Rahmen besitzt ferner zum Uebergreifen über die Auftragwalze c nach abwärts gehende Arme s, zwischen denen die Andrückstange t angeordnet ist, durch die die einzelnen Werkstücke beim Durchlaufen der Maschine an die Auftrag walze c gedrückt werden. In der Arbeitsstellung der Maschine liegt der nach oben gebogene Teil' des inneren Rahmens in der durch die Arme S gebildeten Ausbuchtung des äußeren Rahmens. Anschlagschrauben u wirken auf Anschlagringe v des inneren Rahmens, um Paralleleinstellung der Andrückleiste zur Auftrag walze zu erreichen. Um auch gleichzeitig ihren Abstand regeln zu können, sind diese Anschlagringe v exzentrisch gestaltet und verstellbar. Die beiden Rahmen q und r können durch Riegel verbunden werden, um gemeinsames Zurückklappen zu ermög- lichen. Je nach der Stärke der zum Bestreichen mit Klebstoff ein- geführten Unterlage wird sich bei ihrem Durchgänge die obere Führungswalze / heben. Sie nimmt hierbei die Andrückleiste g entsprechend mit, so daß sich diese stets selbsttätig entsprechend der Stärke der Unterlage zur Auftragwalze c einstellen muß. Wird es aus irgendeinem Grunde, z. B. zwecks Reinigung, Leipziger Bibliophilenabend. Anläßlich der Zusammenkunft des Leipziger Bibliophilenabends am 15. Dezember wurde eine vor züglich ausgestattete Mappe mit dem Titel: „Sieben vergessene Holzschnitte zu Kuglers Geschichte Friedrichs des Großen" heraus gegeben. Gustav Kirstein, der Vorsitzende des Bibliophilenabends, hat den Text zur Mappe verfaßt. Mit den Holzschnitten hat es fol gende Bewandtnis: Adolf Menzel sowie der damalige Verleger von Kugler’s Geschichte, Johann Jakob Weber in Leipzig glaubten, daß eine zweite Auflage der ersten des Werkes bald folgen müsse. Diese zweite Auflage sollte 13 weitere Abbildungen erhalten und zwar 6 Darstellungen der Heerführer Friedrichs des Großen sowie 7 Darstellungen der bedeutendsten Bauten, die unter der persönlichen Mitwirkung des Königs in Berlin und Potsdam entstanden waren. Die zweite Auflage des Buches erschien jedoch erst nach 14 Jahren im Verlage von Hermann Mendelssohn in Leipzig, der das Verlags recht von Weber erworben hatte. Die erwähnten 13 Holzstöcke waren von Menzel bereits mit Zeichnungen für den Holzschneider versehen worden, und 1856 wurden acht Stück davon geschnitten und in der 2. Auflage des Buches verwendet. Die übrigen Stöcke jedoch, Prachtbauten darstellend, blieben ungeschnitten im Be sitze des Verlages Hermann Mendelssohn liegen, sie wurden auch für keine der weiteren Auflagen des Buches verwendet. Erst jetzt wurden die wertvollen Stücke zu der erwähnten Bibliophilengabe verwertet, indem die Menzel’schen Zeichnungen auf Holz, die Eigentum des Herrn Verlagsbuchhändlers Walter Mendelssohn in Leipzig sind, für die Mappe in getreuer Wiedergabe von dem Holzschneider Reinhold Hoberg in Holz geschnitten wurden. Die von den Hoberg sehen Holz schnitten erzielten Abdrücke sind technisch vorzüglich. Sie zeigen: die Bildergallerie von Sanssouci, das neue Palais, die Communs, den Potsdamer Marstall, die Berliner Universität, die Berliner König liche Bibliothek und die Gendarmenkirche. Die Mappe bildet einen bemerkenswerten Beitrag zur Geschichte von Adolf von Menzel. Eine größere Anzahl kleiner Privatdrucke wurde am gleichen Abend ausgegeben. Z. Bild 2 Bild 1