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Großenhainer Unterhalt«»--- und Auzeigevlatt. Sette 2. Nr. LS. beziehen, braucht die polonisirte, magyarisirte, russificirte Familie nicht, oder sucht sie anderswo, in Paris, Brüssel, London — nur nicht in Deutschland. Darum gilt es, wollen wir die Verbindung mit unseren Landsleuten in die Ferne aufrecht erhalten, durch Vereine, Presse und Literatur dafür zu sorgen, daß ein geistiges Band zwischen ihnen und uns bestehen bleibt; nicht nur in Bezug auf nationale Ehre, sondern ebenso sehr um materieller Fragen willen, deren Bedeutung sich in Mark und Pfennigen recht gut ausdrücken läßt. Viel ist auch hier versäumt worden, aber Manches läßt sich noch einbringen, wenn die L>ache nur energisch angegriffen wird. Tagesnachrichten. — Ii. Großenhain, 19. Mai. Die von dem liberalen Wahl-Vereine angesetzte öffentliche Versammlung, welche gestern im Hotel zum Gesellschaftshause abgehalten werden sollte, war so zahlreich besucht, daß beide Säle dicht mit Menschen angefüllt waren. Nachdem der Vorsitzende des Vereins, Herr Cigarrenfabrikant Schlicke, die Versammlung eröffnet und Herrn Reichstags-Abgeordneten Eugen Richter das Wort ertheilt hatte, begann dieser seinen Vortrag, in dem er jedoch sofort dadurch unterbrochen wurde, daß ein Fremder ohne Nennung seines Namens das Wort zur Tages ordnung forderte. Als nun Herr Richter erklärte, er habe das Wort und behalte das Wort, entstand durch den wieder holten Ruf „Zur Tagesordnung" eine solche Störung, daß die Versammlung polizeilich geschlossen werden mußte. Sachse«. Das königl. Cultusministerium hat die Rectoren der sächsischen Gymnasien zu einer am 8. Juni d. I. in Dresden abzuhaltenden Conferenz berufen. Auf derselben sollen die Maßnahmen zur Sprache kommen, welche sich im Sinne der infolge der Landtagsverhandlungen unlängst ergangenen Generalverordnung, betreffend die Ueber- bürdung der Schüler, als nothwendig erweisen dürften. Auch die in anderen deutschen Staaten, insbesondere in Preußen, beschlossenen einschneidenden Veränderungen des Lehrplanes der Gymnasien werden Gegenstand der Berathungen sein. Man wird daher als Folgen dieser Conferenz auch für die sächsischen Gymnasien wichtige Aenderungen des Unterrichts planes zu erwarten haben, und zwar Aenderungen, welche auf Entlastung der Schüler und Verhütung eines zu weit getriebenen Formalismus im Sprachunterrichte abzielen. Nach den genauen Ermittelungen, welche auf Antrag des Landesconsistoriums das statistische Bureau des königl. Ministeriums des Innern erhoben hat, sind bei der Volks zählung von 1880 im ganzen Königreiche gezählt worden: 2,885,714 Evangelisch-Lutherische, 55,655 Römisch-Katho lische, 6518 Israeliten und 17,179 „Andere." Wie nunmehr endgiltig feststeht, wird die große Parade, welche das sächsische Armeecorps im September vor Seiner Majestät dem Kaiser ausführen soll, südlich von Riesa auf dem langgedehnten Plateau stattfinden, welches sich zwischen den Dörfern Poppitz und Mergendorf einerseits und Heyda andererseits hinzieht. Die Angabe, daß die Parade auf demselben Terrain stattfinden solle, auf welchem August der Starke das Lustlager von Zeithain abhielt, bestätigt sich nicht. Auf dem Schießplätze bei Zeithain werden auch dieses Jahr einige Infanterie-Regimenter Schießübungen abhalten. Das 10. Infanterie-Regiment Nr. 134 schießt daselbst am 28. und 29. Juli, das 8. Infanterie-Regiment Nr. 107 am 31. Juli und 1. August, das 7. Infanterie-Regiment Nr. 106 am 3. und 4. August; den 6. und 7. August schießt das 5. Infanterie-Regiment Nr. 104, den 10., 11. und 12. August das 1. Jäger-Bataillon Nr. 12 aus Meißen. Das 2. Jäger-Bataillon aus Freiberg schießt vier Tage, und zwar am 14., 15., 16. und 17. August. Daß diese Schießübungen besonderes Interesse auch für Laien haben, beweist die Anwesenheit von sehr viel Publikum. Die Haupt tage dürften den 21. bis 24. Juni und 21., 22., 24. bis 26. Juli, in welcher Zeit die Artillerie-Schießübungen statt finden, sein. An diesen Tagen finden außer dem Schießen große Regimentsübungen vor dem Brigadegeneral v. Schubert statt. Das 150jährige Jubelfest der Mission der Brüder gemeinde wird in Herrnhut am 20. und 21. August d. I. gefeiert werden. Vom Schwurgericht zu Bautzen wurde am 15. Mai der Ziegeldecker Wilhelm Moritz Anton aus Polenz, welcher am Abend des 19. October v. I. die Ehefrau des Besitzers der sogenannten Oelmühle in Langenwolmsdorf, Namens Marx, ermordet und beraubt hatte, nach dem Wahrspruche der Geschworenen wegen Mordes in ideellem Zusammen flüsse mit Raub zum Tode, nach § 176,2 des Reichsstraf gesetzbuches überdies zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt, auch erkannte der Gerichtshof auf Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte. Bei dem im Poppenwald bei Hartenstein im Bau be griffenen Tunnel der neuen Holzschleiferei für die Schlemaer Papierfabrik sind in der Nacht zum 16. Mai vier Arbeiter vermuthlich infolge Explosion von Dynamitpatronen, tödtlich und im Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, ver unglückt; drei davon waren verheirathet. In der Nacht vom 16. zum 17. Mai wurde in Oschatz ein Einbruchsdiebstahl verübt, wie ein solcher dort in gleicher Größe noch nicht vorgekommen ist. Das Schaufenster des Goldarbeiters Ullrich am Neumarkt ist vollständig aus geräumt worden und beziffert sich der Schaden, soweit sich derselbe feststellen ließ, auf circa 9000 Mark. Die Diebe, welche schon in der Nacht zuvor einen Versuch zur Oeffnung des Ullrich'schen Hauses machten, haben mittelst Brecheisen den verschlossenen Rollladen aufgebrochen, hierauf mittelst eines Steines das sehr starke Schaufenster zerschlagen und die in dem Auslegekasten sich befindenden Gegenstände ge raubt. Ein Bäckerlehrling war der Erste, welcher den Diebstahl bemerkte; er fand in der Nähe des Ladens, auf dem Erdboden liegend, eine goldene Kette, gewahrte darauf den erbrochenen Laden und weckte den Besitzer. Der Schreck des Letzteren war, wie sich denken läßt, kein geringer. Der „Freib. Anz." berichtet unterm 16. Mai: In dem Zuge 642 ist ab Marienberg unter den Passagieren des Wagens IV. Klasse ein Streit ausgebrochen, welcher bald zu Thätlichkeiten und schließlich vor der Einfahrt dieses Zuges in die Haltestelle Gelobtland zu einer allgemeinen Schlägerei unter denselben geführt hat. Der Zugführer hat sich deshalb veranlaßt gesehen, die beiden Hauptschläger, den Fleischer G. und den Handarbeiter Gr., Beide aus Satzungen, von der weitern Mitreise auszuschließen und dort auszusetzen. Der Erstere ist nun aber damit nicht einverstanden gewesen, sondern hat die Mitreise erzwingen wollen und deshalb wiederholt versucht, an den bereits im Gange befindlichen Zug heranzuspringen, woran er durch den Haltestellenwärter verhindert wurde. Die Vergeblichkeit seines Bemühens end lich einsehend, hat er sich sodann auf den Haltestellenwärter gestürzt, diesen, sowie einen zur Unterstützung herbeigeeilten Weichenwärter im Verein mit dem inzwischen wieder hinzu gekommenen Reisecollegen insultirt, mit unglaublicher Roh heit mißhandelt, zu Boden geworfen, geschlagen, mit Füßen getreten und so gekratzt, daß der Haltestellenwärter stark geblutet hat. Durch das entschiedene Eingreifen eines drit ten Bahnbeamten ist es endlich gelungen, die beiden Be drohten von den Angreifern zu befreien und Letztere zum Verlassen der Haltestelle zu bewegen. Eine recht empfind liche Strafe dürfte hier wohl kaum ausbleiben, da sich die Genannten außer obigen schweren Vergehen noch durch Beschädigung von Eiseubahnanlagen, Uebersteigen und Be seitigen von Barrieren rc. der gröbsten Uebertretungen des Bahnpolizeireglements schuldig gemacht haben. Zum zweiten Male in diesem Jahre ist in Bischofswerda ein Vergiftungsfall durch Schierlingsgenuß vorgekommen, diesmal leider mit tödtlichem Ausgange. Es betraf ein siebenjähriges Schulmädchen, das eine ganze Schierlings wurzel genossen hatte. Deutsches Reich. Der Bundesrath dürfte in nächster Zeit in die Berathung und Beschlußfassung über die revi- dirte ärztliche Prüfungsordnung eintreten, deren Feststellung, wie schon die Erörterungen der Experten-Commission im September 1878 ergeben haben, doch weit größere Bedenken und Schwierigkeiten bietet, als es für den außen stehenden Laien den Anschein haben mag. Jndeß dürfte es vielleicht doch gelingen, das schwierige und weitschichtige Material so weit zu sichten und zu ordnen, daß es noch im Laufe dieses Jahres der Entscheidung des Bundesrathes unterbreitet wer den könnte, falls, wie die „N. A. Z." hierzu bemerkt, diesen wie das Reichstanzleramt nicht dringendere und größere Sorgen und Arbeiten in Anspruch nehmen. Vor Schluß der Reichstagssitzung am 17. Mai, mit welcher der Reichstag seine Thätigkeit vor dem Pfingfeste beendete, richtete der Präsident v. Levetzow an die Com missionen das Ersuchen, auch während eines Theiles der Ferien in Thätigkeit zu bleiben und ihre Arbeiten möglichst soweit zu fördern, daß das Parlament nicht gezwungen werde, allzulange in den Hochsommer hinein tagen zu müssen. Die Monopolcommission des Reichstages beendete am 17. Mai die Generaldebatte und lehnte den Antrag auf eine Discussion der finanziellen Erträgnisse, sowie den An trag, vor Besprechung des § 1 die Vorlage im Einzelnen zu berathen, ab. Nach Ablehnung des ersten Paragraphen wurde der fortschrittliche Antrag, die Weiterberathung der Vorlage einzustellen, mit 11 gegen 10 Stimmen abgelehut und der Vorschlag des Vorsitzenden auf gruppenweise Be rathung der Vorlage angenommen. Hierbei wurde Para graph 2 zusammen mit den Paragraphen 7 bis 25 (Tabak bau), Paragraph 3 zusammen mit dem Paragraphen 26 (Tabakhandel), Paragraph 4 zusammen mit den Paragraphen 27 bis 32 (Tabakfabrikation) berathen. Sämmtliche Para graphen wurden gegen 4 Stimmen abgelehnt. Graf Loris Melikow ist auf der Rückreise nach Peters burg zu mehrtägigem Aufenthalte aus Baden in Berlin eingetroffen. Oesterreich. In Brüx hat am 16. Mai die feierliche Enthüllung eines Denkmals für den Kaiser Joseph II. statt gefunden. Die Deutschen Böhmens waren von nah und fern massenhaft zugeströmt. Der Festzug rief einen über wältigenden Eindruck hervor; dem Festcommers wohnten viele deutsch-böhmische Abgeordnete bei. Die Vertheidiger des Theaterdirectors Jauner und des Maschinisten Nitsche in Wien haben gegen das Urtheil im Ringtheaterprocesse die Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt, der letztere wegen des Strafausmaßes. Italien. Die italienische Wahlreform ist nun zum Gesetz geworden. Die „Gazzetta ufficiale" veröffentlicht das am 7. Mai sanctionirte Gesetz über die Listenwahlen mit der Tabelle der neuen Wahlbezirke. Die Zahl der Wähler ist durch das neue Wahlgesetz mehr als verdreifacht worden; sie belief sich nach einer statistischen Zusammen stellung früher auf 633,000 und beträgt nach den neuen Wahllisten mehr als zwei Millionen. Spanien. Der Senat nahm am 16. Mai den Gesetz entwurf, betreffend die Convertirung der Staatsschuld, im Ganzen mit 88 gegen 24 Stimmen an. In der Umgegend von Barcelona hat sich eine Bande von 80 Bewaffneten mit dem Rufe: „Es lebe das unabhängige Catalonien!" erhoben. Truppen verfolgten dieselben. Eine erhebliche Bedeutung wird dieser vereinzelten Thatsache nicht beigelegt. Nach einer weiteren Meldung sind die Insurgenten zerstreut und fünf derselben gefangen genommen worden. England. Die irischen Schwierigkeiten beherrschen noch vollständig die politische Situation. Durch Forster's Ent hüllungen verliert der Premier Gladstone stündlich mehr an Ansehen, und irgend welche gewaltige Störung kann, trotz aller Abneigung der Conservativen für das Amt, doch Gladstone stürzen. Es soll sich bestätigen, daß Parnell und Davitt von einem fenischen Vehmgerichte zum Tode verurtheilt und von dieser Thatsache in Kenntniß gesetzt worden sind. In London wurde am 16. Mai Abends die Druck einrichtung des socialistischen Blattes „Freiheit" von der Polizei mit Beschlag belegt. Der Drucker des Journals, Mertens, ist am anderen Morgen verhaftet und vor das Gericht in der Bow Street geführt worden, unter der An klage, einen scandalösen Artikel bezüglich der Morde in Dublin veröffentlicht zu haben. Der Proceß ist von dem königlichen Procurator angestrengt worden. Wegen Verdachts der Theilnahme an den Morden in Dublin sind zehn Personen in Liverpool an Bord des Dampfers „Egypt", im Begriff nach New-Jork abzureisen, verhaftet worden. Zwei davon scheinen Amerikaner, zwei Irländer, die übrigen Seeleute oder Pompiers zu sein. Egypten. In der am 15. Mai stattgehabten Audienz der Minister bei dem Khedive sicherten dieselben ihre voll kommene Unterwerfung zu und baten den Khedive um Verzeihung. Letzterer empfing sie kühl und erklärte, für jetzt wolle er die Differenzen fallen lassen und mit ihnen arbeiten, um das Land zu retten. Die Minister zogen sich gedemüthigt zurück. Gerüchtweise verlautet in diplomatischen Kreisen Kairos, als England und Frankreich der Pforte die Sendung des Geschwaders nach Alexandrien notificirten, hätten sie gleich zeitig versichert, daß keine Befehle zur Landung von Truppen ertheilt seien; sollte eine solche nothwendig werden, so werde man sich an die Pforte wenden, damit diese die erforder lichen Truppen stelle. Der Conseilpräsident sprach gegenüber den Vertretern Englands und Frankreichs die Hoffnung aus, daß jetzt, wo die Differenzen zwischen den Ministern und dem Khedive beglichen seien, die Geschwader unmittelbar nach ihrem Eintreffen wieder zurückgezogen werden würden. Die Ver treter erwiderten, daß sie eine solche Hoffnung nicht geben könnten. Alsbald nach dem Eintreffen der Geschwader würden sie vielmehr Beurlaubungen in der Armee und die Ver bannung derjenigen Obersten beantragen, welche an den letzten Militäraufständen sich betheiligten. Amerika. In den beiden ersten Wochen des Mai sind 35,626 Einwanderer in New-Jork gelandet. Neueste Nachrichten. Petersburg, 18. Mai. Das „Journal de St. Pöters- bourg" führt aus, daß die Versöhnung zwischen dem Khedive und den egyptischen Ministern die Schwierigkeiten der egyp- tischen Frage noch nicht beseitige. Nach Allem sei zu wünschen, daß die Schwierigkeiten ohne Krisis ausgeglichen werden möchten, denn die Lösungen, welche man in Vorschlag ge bracht habe, dürften Eompetenzconflicte zur Folge haben. Die Schwierigkeiten könnten nur beseitigt werden, wenn man so wenig als möglich auf die sogenannte „Präponderanz" gewisser Mächte poche und als „präponderirenden" Gesichts punkt nur den des allgemeinen Friedens ansehe, welcher nicht besser gewahrt werden könnte als durch das Einvernehmen der Mächte. Konstantinopel, 18. Mai. Der Commandant des in Chioö stationirenden Archipelgeschwaderö, Hussein Pascha, hat Befehl erhalten, sich mit seinem Geschwader nach der Tuda-Bai zu begeben, wo sich die englisch-französischen EscadreS befinden. — Auf der Insel Skarpanto hat ein Erdbeben stattgefuuden; der durch dasselbe angerichtete Schaden ist unbedeutend. Zwischen Kerpa und Herkep hat sich eine neue Insel erhoben. Vermischtes. Nach dem officiellen Bericht der „Essener Ztg." über das Grubenunglück in der Zeche „Pluto" sind im Ganzen 62 Personen ums Leben gekommen, von denen 23 direct durch die Explosion getödtet wurden. Zehn zum größten Theil leicht Verletzte befinden sich im Krankenhaus. Die meisten der Todten scheinen an Erstickung gestorben zu sein. Ruhig und friedlich, als ob sie schliefen, liegen sie da. Dagegen haben Andere die Hände im Todeskampfe geballt und über der Brust verschränkt. Wie groß die Gewalt der Explosion gewesen ist, davon kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß der Dampf bis zum Förder schacht hinausschlug, so daß der Maschinenführer sogleich bemerkte, daß ein Unglück stattgefunden haben müsse. Vor etwa 14 Tagen war die Leichenhalle des südlichen Friedhofs in München der Schauplatz eines gräßlichen Vor ganges. Ein angesehener Bürger von dort war unerwartet schnell, anscheinend an einem Schlage, gestorben und wurde noch an demselben Tage in der Leichenhalle des obengenannten Friedhofs aufgebahrt. In der darauffolgenden Nacht wird nun der Todtengräber durch die nach der Leichenhalle führende Schelle aus dem tiefsten Schlafe geweckt; er eilt ins Leichen haus und sieht den Todtgeglaubten im Sterbehemd lebendig vor sich stehen. In seiner Ueberraschung stößt der Leichen wärter einen Schrei des Entsetzens aus, nun stürzte der wieder Lebendiggewordene zusammen, um nie mehr auf zustehen; eine Gehirnlähmung, bewirkt durch das Springen der Gehirnader, hatte seinem Leben ein schnelles Ende ge macht. Die herbeigerufenen Aerzte konnten eben nur den Tod constatiren. In einem heftigen Anfall von Starrkrampf war der Bürger für todt gehalten worden, aus dem er dann zu seiner jedenfalls nicht geringen Bestürzung in dem un heimlichen Raume der Leichenhalle erwachte; durch den un vorsichtigen Schrei des Leichenwärters scheint er aber erst vollständig zur Besinnung gekommen zu sein, worauf dann der Schreck in dieser entsetzlichen Weise seine Wirkung äußerte. Anfangs scheint man in den betheiligten Kreisen bestrebt gewesen zu sein, den Vorfall mit möglichstem Stillschweigen zu übergehen, die nie ruhende Fama bemächtigte sich aber bald seiner, und so kam die ganze unheimliche Geschichte ans Licht, die jetzt das Tagesgespräch in München bildet. Mtttheilungen über Obst- und Gartenbau, herausgegeben vom Landesobstbau-Vertin. Spargelconserve. War der Spargel schon in früheren Zeiten ein sehr beliebtes Gemüse, weil er der Hausfrau gerade zu einer Zeit gelegen kommt, wo das Wintergemüse beginnt rarer zu werden, so ist dies heut zu Tage noch in erböhterem Maße der Fall, da die Conservirungsweisen des Spargels so weit gediehen sind, daß man jetzt zu jeder Jahreszeit im Stande ist, conservirten Spargel auf den Tisch zu bringen, der an Zartheit dem frisch gestochenen Spargel in