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Der sächsische Gärtner Nr. Iß 12.8.34 Leipzig (31.7.). Rosen- und Edelnelkenblumen kormten gut verkauft werden. Hortensien und Gloxinien wurden leidlich gut abgesetzt. Die ersten Cyclamen werden an geboten. Salat 4—5 RM. das Schock. Kohlrabi gesucht. Auslandstomaten reichlich, Preis Iß—18 Rpf das Pfund. Krautarten knapp. Oelsnitz (1.). Die wenn auch nicht gerade allzu reichlichen Niederschläge der letzten Zeit lassen hoffen, daß unsere Freilandkulturen sich doch noch etwas erholen. Geschäfts gang ruhig. Gemüseanfuhr am Markt reichlich. Die Güte des Blumenkohls befriedigt nicht. Schoten und Bohnen gesucht. Die Bohnenernts beginnt infolge der Spätfröste erst in nächster Zeit, in Schoten war Mißernte. Die Kohlkulturen leiden unter Ungeziefer. Markt preise im Kleinhandel in Rpf.: Bohnen 25—35, Mangold 20, Tomaten 15—25 je Pfund; Blumenkohl 5-20, Rettich 5—10, Gurken 10—25, Wirsing 20, Salat 8—10 je Stück; Möhren 10, Radies 10 je Bund. Pirna (1.). Der Wochenmarkt war gut besucht. Der ergiebige Regen hat allen Kulturen wenigstens etwas geholfen, nur die Kastengurken find nicht mehr zu retten. Klein handelspreise in Rpf.: Kastengurken (knapp) 15—18, Bohnen 15—20, Karotten 10, Spinat 15—20, Tomaten 15—18 je Pfund; Salat 5—7, Kohlrabi 6—8 je Stück; Falläpfel 2—3, Apfel 10—20, Birnen 15—20, Sauerkirschen 20—25, Johannisbeeren 20 je Pfund. Trotz großer Geldknappheit wird viel Auslandsware angeboten und gekauft. Plauen (1.). Die Kulturen haben sich nach den starken Niederschlägen der letzten Zeit gut erholt. Da aber die Feuchtigkeit noch in der Tiefe fehlt, ist das Wachstum sehr gering. Die Anfuhr am Markt ist zufriedenstellend. Buschbohnen 35, Stangenbohnen 40, Treibtomaten 30, Freilandtomaten 20, Mangold 15, Kastengurken 20, Weißkraut 15, Rot kraut 20, Wirsing 20, Zwiebeln 10, Möhren 20 je Pfund; Salat 5—10, Kohlrabi 8—10, Rettich 5—10, Hausgurken 20—30 das Stück; Karotten 10, Radieschen 10 das Bund. Wurzen (1.). Geschäftslage unverändert. Das Angebot in den meisten Gemüsearten ist gering, dagegen in Obst (Fallobst) groß. Preise wie bisher. Die Niederschläge der letzten Woche haben den Stand der Kulturen etwas gebessert. Zwickau (30.7.). Der heutige Markt war sehr belebt. Das Angebot ist trotz der Dürre reichlich. Bohnen und Kohlrabi sind gesucht, alles andere ist in genügender Menge vorhanden. Kleinhandelspreise: Bohnen 15—30, Spinat 20—25, Tomaten 15—20, Schoten 25—30, Weißkraut 12, Wirsing 15, Rotkraut 15, Zwiebeln 10—12, Möhren 10, Gärtnergurken 20, Landgurken 10—15 Rpf. das Pfund. Petersilie 5, Radies 8 Rpf. je Bund; Rettich 10, Kohlrabi 5—10 Rpf. je Stück. Persönliches Am 24. Heumond (Juli) feierte Gärtnereibesitzer Bruno Wirthgen in Radeberg seine Silberne Hochzeit, nachdem er am 15. Ostermond (April) auf das fünfundzwanzigjährige Bestehen seines Geschäftes zurückblicken konnte. Am 29. Heumond (Juli) 1934 feierte die Firma August Meyer, Gartenbaubetrieb und Baumschulen in Freiberg, das seltene Jubiläum des Hundertjährigen Bestehens. An diesem Tage, im Jahre 1834, erwarb Christian Wilhelm Meyer für 100 Taler einen Garten in Freiberg vor dem KrSuztor. 1828 finden wir dessen Vater, der im Kurfürstlichen Großen Garten in Dresden von 1791—1794 gelernt hatte, als Schloßgärtner in Weißenborn bei Freiberg. Trotz des frühen Todes des Gründers im Jahre 1841, wodurch das Anwesen wieder in die Hände des Vaters zurückging, aber später von den Söhnen Wilhelm Julius und Friedrich August nach deren Mündigkeit in zwei getrennten Betrieben weitergeführt wurde, entwickelte sich der Betrieb, so daß er 1883 verlegt und vergrößert wurde. Krieg, Inflation und die nachfolgenden schweren Jahre unseres deutschen Vaterlandes brachten harte Nackenschläge, aber dank dem Vertrauen, das die Firma genoß, wurden auch diese Zeiten überwunden. Mit Hoffnung und Zuversicht tritt sie über die Schwelle des zweiten Jahrhunderts. In Fachkreisen ist die Firma in den letzten Jahren durch ihre Apfelzüchtung „Freiherr von Hausen" und verschiedene Dahlien- und Pelargoniensorten bekannt geworden. Gärtnereibesitzer Hermann Elßner in Plauen, Ehrenmitglied des früheren Vogt ländischen Gärtnervereins in Plauen, ist am 2. Ernting (August) gestorben. Der Ver ewigte hat sich stets bereitwillig zur Verfügung gestellt, wenn es sich darum handelte, der Allgemeinheit des Berufes zu dienen. — So war er von 1926 bis 1929 Mitglied des Ge hilfenprüfungsausschusses für den Bezirk Plauen und hat verständnisvoll und gerecht dieses Ehrenamt verwaltet. Nach langer, schwerer Krankheit verschied am 21. Heumond (Juli) Gärtnereibesitzer Gustav Gruner in Kötzschenbroda.