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Nr. 15 29.7.34 Der sächsische Gärtner Sekte 119 besonders die Attenkofersche Wühlmausfalle bewährt (zu beziehen von G. Schmitz, München 2 M., Viktualienmarkt S). Doch sind nachstehende Winke zu beachten, die z. T. auch sür die Anwendung anderer Fallen und Gistköder beachtet werden müssen. Bevor an die Bekämpfung der Wühlmaus herangegangen wird, muß durch Auslegen von Ködern fest- gestellt werden, ob die betreffenden Gänge überhaupt noch befahren find. Zu diesem Zweck öffnet man den Gang — am besten mit einem metallenen Haken — und schiebt eine Peter silien-, Sellerie- oder Möhrenwurzel hinein, d. h. man wählt als Köder das, was in der näheren Umgebung nicht angebaut wird, weil diese Köder am besten angenommen werden. Der Gang wird leicht mit einem Dachziegel zugedeckt, wodurch die Kontrolle am nächsten Tage erleichtert wird. Ist durch Verschwinden des Köders die Wühlmaus nachgewiejen, so wird dann der Gang mit Hilfe eines eisernen Hakens senkrecht zu der Gangrichtung auf gekratzt, so daß mit Hilfe des Stellholzes die Falle senkrecht zum Gang eingesetzt werden kann. Man legt dabei das Stellholz mit der Attenkoferschen Falle leicht nach unten geneigt so in den Boden, daß das Ende des Holzes an der Gangröhre endigt und der Hintere Teil des Holzes etwa in Höhe der Erdoberfläche liegt. Dann werden zwischen das Stellholz und die über dem Stellholz entlang laufenden Fallenarme etwa 10 Zentimeter lange Stäbchen quer so geschoben und leicht mit Erde unterbaut, daß nachher beim Herausziehen des Stell holzes die Falle nicht nach unten absacken kann. Darauf wird die Kalle mit feuchter Erde bedeckt, die fest angedrückt wird. Durch Spannen der noch aus dem Bau herausragenden Arme (Spaunbügel) werden die Fangzangenarme nunmehr in die Wand des durch das Stellholz geschaffenen Querganges hineingedrückt, fo daß lediglich der Köderdraht nach dem nyn vorzunehmenden Herausziehen des Stellholzes in den Quergang von oben nach unten in der Mitte herabhängt. Der Köderdraht wird vor dem Einlegen der Falle beködert, und zwar kann man dazu Johannisbrot nehmen, weil dieses sich lange frisch hält. Es genügt aber auch der gleiche Köder, der zwei Tage zuvor von der Wühlmaus in dem Gang fort geschleppt wurde. In den nach Herausziehen des Stellholzes offenen Quergang schiebt man hinter diesen Köder, d. h. nach dem Ausgang zu, noch eine andere Wurzel, z. B. — falls Petersilienwurzel im Köderdraht ist — eine Möhre, und schabt dann den Ausgang leicht zu, so daß noch etwas Licht in den Gang hineinfällt. Wird die Falle in dieser Weise sachgemäß angebracht, fo muß die Maus, teils durch das leicht einfallende Licht, teils durch den Köder veranlaßt, den Seitenausgang befahren und wird hier von der Falle bei Berühren des Köderdrahtes erfaßt. Die Fangbügel und der Köderdraht sollen ebenso wie die Erde nicht mit bloßen Händen angefaßt werden, um die Wühlmaus nicht durch Witterung fcheu zu machen. Man benutzt daher zweckmäßig frifch gewaschene Handjchuhe und vermeidet im übrigen das Berühren der genannten Telle. Dr. G. Schwartz. Aber -k Geschäftslase -es sächsischen Gartenbaues Annaberg (18.) Anhaltende Trockenheit und Wassermangel haben das Friedhoss- geschäft ganz unterbunden. Der Verkauf von Topfpflanzen ist sehr ruhig. Schnittblumen gehen etwas besser. Kleinhandelspreise in Reichspsennigen: Weißkraut 15, Bohnen 25—30, Kirschen 35, Himbeeren 70, Stachelbeeren 25, Johannisbeeren 25 je Pfund; Möhren 15—20, Rettiche 10 das Bund; Kohlrabi 10, Gurken 25 das Stück. Aue (17.). Am 13. und 15. kam der seit Wochen ersehnte Regen. Blumen- und Ge- müsepslanzen haben unter der Hitze und Trockenheit sehr gelitten, insbesondere auch durch Ungezieferbefall. Schnittblumen sind zeitweise knapp. Gefragt ist zur Zeit gutes Gemüse. Die Erdbeerernte stand in keinem Verhältnis zu der aufgewandten Mühe, hatte doch schon die Blüte erheblich durch Spätfröste gelitten. Infolge der Trockenheit gab es nur kleine Früchte. Starke Nachfrage besteht nach Kopfsalat, Mangold und Sauerampfer. Klein handelspreise: Salat 8—10 je Kopf; Mangold und Sauerampfer 18—20, Gärtnergurken 25—30, Erdbeeren 40—50 das Pfund. Der „Tag der deutschen Rose" war hier ein voller Erfolg. Mit Ausnahme von einigen 100 Stück auswärtiger Blumen war die Ware fchön und leicht abzusetzen. Bautzen (18.). Immer noch kein Regen. Die Aussaaten gehen nicht auf, oder sie verbrennen. Für Wintergemüfe besteht Gesahr. Preise für Kilogramm: Karotten 30—25 (Bund 13—10), Wirsingkohl 20—15, Weißkraut 15, Rotkraut 25—20, Schoten 40—30, Bohnen 30—25, Gurken 25, deutsche Tomaten 30, deutsche Zwiebeln 15; Kohlrabi das Stück ö—10, Salat 8—10. Diese Preise decken nicht die Gestehungskosten.