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100 ha, jährlich also etwa 10 ha eingerichtet worden. Die Einrichtungs kosten betragen ungefähr 70 90000 M pro ha. Dadurch sind nach Maßgabe der obigen Einheitssätze jährlich weitere 1000 - 1300 Männer, bzw. entsprechend mehr Arbeitskräfte überhaupt lohnend beschäftigt. Schätzungsweise mögen ungefähr 20—25000 ländliche Arbeiter im Weinbau Lohnverdienst finden. Diese Erwerbsquellen stehen danach zwar sehr vielen, doch aber bei weitem nicht allen an der Schälwaldwirtschaft Beteiligten offen. Die wesentlich auf den Unterhalt aus der Grundwirtschaft Angewiesenen halten hier wie anderwärts an der althergebrachten, dem Boden und dem Klima angepassten Bodenbenutzungsform fest, teils aus dem den deutschen Stämmen eigentümlichen Beharren am Gewohnten und dem an sich gesunden Stolz auf eigenen freien Grundbesitz, teils not gedrungen, weil ihnen die Kraft fehlt, zu einträglicheren Waldwirtschafts betrieben überzugehen. Wo diese Kraft vorhanden ist, vollzieht sich langsam aber stetig der Wandel zum Besseren. So in den Gemeinden und Gehöfer- schäften, die größeren Waldbesitz haben und bei der schrittweisen Umwandlung auf die Erträge des Waldes nicht zu verzichten brauchen. So wird in der mehrfach erwähnten Gemeinde Freudenburg seit 1904 nicht mehr geschält, der Schälwaldbetrieb aufgegeben, ebenso in der Gemeindeoberförsterei Bernkastel in den Gemeinden Bernkastel und Filzen. In der Oberförsterei Saarburg wird nach Angabe des Ober försters Tobias nur in den Gemeinden vorläufig noch weiter geschält, welche die Nutzungen von den Gemeindenutzungsberechtigten gewinnen lassen. Die übrigen haben im Laufe der Jahre teils freiwillig den Schälbetrieb schon aufgegeben, teils wurde bei der Aufstellung der neuen Betriebspläne wegen mangelnder Erträge die Umwandlung von der Aufsichtsbehörde angeordnet. Im Gehöferschaftsbesitze sind eben falls schon größere Flächen abgesetzt worden und noch mehr von der zur Zeit 1934 ha umfassenden Schälwaldfläche sind für die Um wandlung in Weinberge und Ackerland vorgesehen. Aber auch von der Eifel gibt Oberförster Christa an, der Ausfall an Arbeitsgelegenheit könne nicht hoch veranschlagt werden, da es ohnehin schwer geworden sei, Arbeiter für die Lohhecken zu finden. Die Besitzer schälen auch dort meistens nicht mehr selbst, sondern vergeben das Schälen an Lohnschäler, die pro Ztr. 2 M erhalten. Dabei bleibt für die Besitzer fast kein Überschuß. Sie verzichten mehr und mehr auf das Schälen,