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willen wollen die Gemeinden ihn beibehalten. Zu diesem Zweck werden einzelne Überhälter belassen. Das soll in stärkerem Maße weiterhin geschehen. Die Umwandlung ist, wie die Erfahrung im benachbarten Staats wald lehrt, leicht. Wüchsige Bestände läßt man aufwachsen und führt sie mit Hilfe von Durchforstungen in Hochwald von gemischtem Laub holz über. Schlechtere Partieen werden mit Fichte oder auch Kiefer durchpflanzt, die beide vortrefflich gedeihen. Das Schäl verfahren ist zweckmäßig. Es wird am Stehenden bis Reichhöhe ohne Kränzen mit dem Lohlöffel geschält, dann der Stamm unten abgehauen und liegend bis in die Äste geschält. Die unge kürzten ca. 2 - 3 m langen Rinden werden lose über eine 2 m hohe gerüstete Querstange zum Trocknen gehängt, dann in Bürden gebunden und im Schlage verwogen. Der geschilderte Schälwald kann als Typus für das ganze Gebiet in der reichen und fruchtbaren Umgebung Siegburgs gelten. Nur mit der Einschränkung, daß der vorhandene kleine Privatbesitz, der in Parzellen bis zu 5 a herunter vorkommt, viel geringere Erträge liefert, weil in ihm die Streunutzung allgemein üblich ist. Der größere Privat besitz hat überwiegend den Schälwaldbetrieb schon aufgegeben. Von dem linksrheinischen Schälwaldgebiet habe ich die Gemeinde waldungen von Arloff und Iversheim, Gemeindeoberförsterei Münstereifel besucht, die mir ebenfalls als typisch bezeichnet worden sind. Sie stocken in 300 400 m Meereshöhe auf ürauwackenschiefer, der vielfach mit Ton überlagert, streng, kalt, naß ist, dazwischen aber auch tiefgründigere wärmere milde Partieen aufweist. Die Grate und Rücken sind stellenweise trocken und steinig. Die Hauptexposition ist nördlich und nordöstlich. Die besten Schläge, die schätzungsweise bis 100 Zentner Lohe bei 18 jährigem Um triebe liefern, stocken auf frischem, warmem Südwesthang. Der Durch schnittsertrag der letzten 10 Jahre war 40 Zentner. Er würde nach den standörtlichen Verhältnissen viel höher sein, wären die Schläge nicht überall mit grösseren und kleineren Oberholzhorsten durchsetzt, unter denen wenig oder kein schälbares Material aufkommt. Das Oberholz besteht außer Eiche in Kiefer und Lärche, die Eiche in Altern bis zu 80 und 100 Jahren, meist breitkronig, knotig, aber dennoch zu Orubenzwecken und an Wagner gut verwertbar, der fm für 16-20 M. Die Kiefer bringt mit 40 - 50 Jahren 6-7 M pro fm. Fichte ist in