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21 Fläche ist übergeführt. Die leistungsfähigen Privatbesitzer haben eben falls die geringen Standorte zum großen Teil umgewandelt oder sind damit begriffen, und auch im Staatsaufsichtswald vollzieht sich langsam der gleiche Werdegang. Was da noch als Schälwald beibehalten ist und vorerst solcher bleiben soll, ist, soweit ich es kennen lernen konnte, noch genügend rentabel. In dem Bezirk der Oberförsterei Siegburg hat die Gemeinde Kaldauen auf Grauwackenschiefer und Sandstein in ca. 150 m Meeres höhe 70 ha Schälwald, der bei 18jährigem Umtrieb im Durchschnitt der letzten 6 Jahre 104 Zentner Stammlohe pro ha und 46 Haufen = etwa 18 fm Holz, d. i. pro Jahr 5,8 Zentner Rinde und 1 fm Holz geliefert hat. Die Rinde wird vor dem Einschläge an Zwischenhändler verkauft, das Schälen von der Gemeinde an Ortseingesessene im Akkord vergeben. Im diesjährigen Schlag wurde der Zentner für 3 M ver kauft, für das Schälen 2 M pro Zentner bezahlt, sodaß 1 M Überschuß blieb. Das Schälholz wird in Haufen aufgesetzt, dafür 1,20 M Arbeits lohn pro Haufen gezahlt. Der ha liefert ca. 36 rm. Es kommt nicht zum Verkauf sondern ebenso wie das unaufbereitete Gipfelreisig nach dem Los zur Verteilung an die Ortseinwohner gegen ein Einkaufsgeld, das dem Aufsetzlohn entspricht, also 1,20 M pro Haufen. Der Wert des Holzes kann abzüglich der Werbungskosten auf 4,30 M angenommen werden. An Raumholz, das im Durchschnitt 0,2 der Fläche einnimmt und zwei Jahre vor dem Schälhieb gehauen wird, bringt der ha etwa 18 rm erntekostenfrei zu 2 M. Nebennutzungen finden nicht statt. Die Erträge stellen sich danach etwa folgendermaßen: 104 Zentner Rinde erntekostenfrei 104,— M 36 rm Schälholz » 154,80 » 18 „ Raumholz „ 36,— » 294,80 M pro ha und Jahr 16,40 » für Schutzkosten 2 M, für Verwaltung 50 Pf. 2,50 „ Waldreinertrag 13,90 M Vergleichsweise bringt der Hochwald im umliegenden Staatswald 17 M pro Jahr und ha, wobei indessen zu berücksichtigen ist, daß hier die Ausgaben infolge Aufforstung von Ankaufsflächen ungewöhnlich hoch sind. Immerhin ist der Reinertrag des Schälwaldes hoch genug, um dessen Beibehaltung zu rechtfertigen. Aber der Schwerpunkt der Wirtschaft liegt offensichtlich in der Holznutzung. Lediglich um dieser