Volltext Seite (XML)
1«8, 25. Juni 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. 7725 Reklame im kommenden Monat erfordert. Dadurch ist auch die Möglichkeit gegeben, im voraus zu bestimmen, um wieviel die Beträge im kommenden Monat noch überschritten werden können oder um wieviel bei den kommenden Monaten ge kürzt werden soll. Eine Notwendigkeit ist die Führung eines Probenummernlagers. Es empfiehlt sich die Tei lung in Tageszeitungen (nach den Erscheinungsorten alpha betisch geordnet) und in Zeitschriften (nach den Schlag wörtern der Titel oder nach der sachlichen Zusammengehörig keit alphabetisch geordnet). a) Erfolgkontrolle. Um den Wert der einzelnen Zeitungen oder Zeitschriften für bestimmte Verlagsrich tungen festzustellen und um, als Verwertung dieser gesammel ten Erfahrungen, Organe, die sich als unfruchtbar erwiesen, bei weiteren Reklamcunternehmungen auszuschalten und da durch zum Teil bedeutende unnötige Ausgaben zu ersparen, empfiehlt sich bei Inseraten der Zusatz von Kontrollnummern oder -Zeichen. Bei Prospekten ist das bis zu gewissem Teile unmöglich. Die Kontrollnummern oder -zeichen müssen bei Firmen, die viel inserieren, nach bestimmten Grundsätzen fest- gestellt werden, damit eine einwandfreie Kontrolle erfolgen kann. Wenn nun auch die beim Verlag direkt eingehenden Privatbestellungen, die dann eben in den meisten Fällen das Kontrollzeichen tragen, durchaus nicht ein genaues Bild des Wertes der einzelnen Zeitungen und Zeitschriften für das inserierte Objekt erbringen, so läßt sich doch aus den im Ver hältnis zu anderen Organen eingehenden Bestellungen ein Vergleich ziehen. Berücksichtigt werden muß dabei allerdings die Art der Zeitschrift und der Leser, insbesondere, ob die letzteren, wie bestimmte einzelne Kreise, mit Vorliebe beim Sortimentsbuchhändler oderdirektbomVerlegerkaufen. Ist das crstere der Fall, so wird sich das oftmals in der Auslieferung Nachweisen lassen. Um nun einen Anhaltspunkt aus den ein gehenden Privatbestellungen zu erhalten, sind täglich von der Privatkundenauslieferung diese erledigten Bestellungen zur Kontrolle an die Vertriebsabteilung abzuliefern. Um diese Kontrollergebntsse aufzunehmen, sind Konten einzurichten, und zwar derart, daß ein jedes solches Konto für ein unter be stimmten Kontrollnummern oder -zeichen laufendes Inserat mit kurzen, aber deutlichen Angaben der Zeitschrift, Größe, Kosten und Erscheinungszeiten zu versehen ist. Auf diesen Karten werden dann die bestellten Exemplare mit Anzahl und Preis als Erfolg eingesetzt. Eine genaue und umsichtige Be handlung dieser Erfolgkontrolle wird oft überraschende Re sultate zeitigen, die aber, wie ausdrücklich betont sei, nur eine Schätzung auf die Erfolge gewähren können. b) Prospektversand. Vielfach wird man sich nicht mit der Verbreitung der Prospekte durch die Presse allein begnügen, sondern wird den direkten Prospektversand mit zu Hilfe nehmen. Ein planmäßiges und überlegtes Vorgehen gerade bei dieser immerhin teure» Reklame bewahrt vor un nötigen Ausgaben und vor Enttäuschungen. Als Interessenten im engeren Sinne kommen in erster Linie die bisherigen Privatkunden in Betracht. Ihre Adressen stellen ein wert volles Material dar. Hier findet das von der Pribatkunden- auslieserung verwaltete Adressenarchiv eine besonders nütz liche Verwendung. Weiteres Material, das sich aus pro spektverlangenden Interessenten und früher beschickten Adressen zusammensetzt, sowie beschafftes Adressenmaterial wird von der Vertriebsabteilung verwaltet. Die Adressenvorlagen der unbestellbar zurückkommenden Drucksachen müssen sofort ver nichtet werden. Neu hinzukommende Adressen sind in die vor handenen einzuordnen. Es sind das Arbeiten, die auch von billigeren Arbeitskräften erledigt werden können. Es empfiehlt sich daher hierfür die Anstellung von Aressenschreibern, die dänn, je nach Bedarf, in anderen Abteilungen Hilfsarbeiten mit zu verrichten haben. Jedenfalls stellt sich die Anstellung ' solcher Hilfskräfte nicht teurer, als das Ausschreiben der Adressen außerm Haus, bedeutet aber andererseits eine größere Sicherheit gegen Verlust von Adressenkarten. a) Verkehrmit der Presse. Führung derFrei - und Besprechungsexemplar-Listen. Die Listen sind zweifach zu führen: einmal eine solche für ein jedes Werk, auf dem ein jedes unberechnet abgegebene Exemplar (auch solche für die Geschäftsleitung und für Geschäftszwecke, dagegen nicht die Freiexemplare bei Partielieferung) zu no tieren gst, ferner als Konten der Zeitschriften und Zeitungen. Diese sind gewissermaßen Verteilung?- und Kontrollkonten, da auf ihnen jeweils die an eine jede Zeitung abgegebenen Besprechungsexemplare verzeichnet, eingehende Rezensions belege als solche angegeben und Reklamationen von Belegen notiert werden. So ergeben diese Zeitungskonten, für ein jedes Blatt ein besonderes Konto (in der gleichen alpha betischen Ordnung wie die Probenummern gehalten), jederzeit ein genaues Bild des Standes der besprochenen und der un besprochen gebliebenen Bücher. Zur weiteren Erledigung stehen dieser Abteilung zu das Zusammenstellen der Waschzettel, Versand der Rezensionsexemplare (der Versand der Autoren freiexemplare wird von der Autorenverkehrsabteilung besorgt), systematische Aufbewahrung der Waschzettelreste, Benachrichti gen der Presse und Korrespondenzbureaus bei wichtigen Vor kommnissen. Abgegebene Freiexemplare, bei denen eine Be sprechung nicht zu erwarten ist, werden nur auf dem Werk konto des betreffenden Buches als Ausgang notiert. Werden von anderen Abteilungen Freiexemplare verschickt, so ist deren Abgang jeweils sofort der Vertriebsabteilung zu melden. Eingehende Rezensionsbelege sind zu sammeln und zeitweise auf den Zeitungskonten als eingegangen zu notieren (unter Bezeichnung der Besprechung, wie: gut, schlecht, W. — Wasch zettelabdruck, T. — Titelanzeige, und Angabe der betreffenden Nummer der Zeitung oder des Erscheinungsdatums). Wegen Raumersparnis werden dann die Belege der Waschzettel« und Titelabdrucke vernichtet. Nur die Belege der Originalbe sprechungen sind aufzuheben; sie sind sauber auszuschneiden, auf- bzw. anzukleben, mit dem Titel und der Nummer der Zei tung bzw. dem Erscheinungsdatum versehen. Um Einheitlich keit zu erreichen, empfiehlt sich die Verwendung von vorge druckten Zetteln für das Aufkleben der Originalbesprechun gen. Die so erreichte leichte Verwendbarkeit der Besprechungen lohnt die kleine Arbeitsaufwendung reichlich. Die Original besprechungen sind für jedes einzelne Werk getrennt und die Ausbewahrungsmappen für die Besprechungen der einzelnen Bücher alphabetisch geordnet zu halten. ü) Offertenkontrolle. Jedes abgegebene Offert, das von den normalen Verkaufsbedingungen abweicht, ist in einem Offertenbuch mit Register einzutragen. Auch die ande ren Abteilungen haben sich dieses Ofsertenbuches zu bedienen. Man kann aber noch weiter gehen und überhaupt jedes ab gegebene Offert (von Drucksachen-Massenangeboten abgesehen) in dem Offertenbuch notieren lassen, um so stets einen vollen überblick über die gegebenen Angebote zu haben und um zu gelegener Zeit auf die unbeantwortet gebliebenen Offerten von neuem zu verweisen. e) Verwaltung des Drucksachenlagers. Sämtliche Drucksachenvorräte werden von der Vertriebsab teilung verwaltet und bei Bedarf an die einzelnen Abteilungen abgegeben. Zu Ende gehende Vorräte sind, wenn nötig, durch Neudruck zu ergänzen. Vorschläge zu Veränderungen an Drucksachen sind von den in Frage kommenden Abteilungen daher jeweils sofort der Vertriebsabteilung zur Vormerkung für einen Neudruck zu übergeben. Halbjährlich ist eine In ventur zur Kontrolle der Drucksachenbestände aufzunehmen. k) Verwaltung des Drucksachenarchivs. Von einer jeden Drucksache, Bücher und Zeitschriften aus- io»7