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Berlin-Charlottenburg, ausgestellt, und Ferdinand Blume, Berlin-Buchholz, zeigte schöne Zonalpelar- gonien, die, weil sie in diesem Ausmaß die einzigen der Ausstellung waren, viel Beachtung beim Publikum fanden. Etwas Besonderes waren die Euphorbia splendens in niedriger schön blühender Ware von Hermann Königer, Aalen (Württemberg). Die Baumschulenfirma Victor Teschen= dor ff, Cossebaude bei Dresden, war mit ihrer herrlichen Polyantha „TeschendorffsJubiläums-Rose" vertreten. In einer besonderen Abteilung waren Kakteen und Sukkulenten zusammengefaßt. Die bekannte Kakteenfirma Georg Klimpel, Berlin-Mahlsdorf, zeigte ein reiches Kakteensortiment. Interessant war dieses nicht nur wegen der in ihm enthaltenen Seltenheiten, sondern auch weil die Anzucht der Pflanzen von klein auf zu sehen war. Ebenfalls hatte die Deutsche Kakteengesellschaft, Ortsgruppe Berlin, eine Kollektivgruppe aus Mitgliederkreisen gebracht. Eine Sehenswürdigkeit dieser Abteilung und der ganzen Ausstellung war das Phyllokakteensortiment von Kurt Knebel, Erlau i. Sa. Die riesen- haften Blumen in Weiß, Rosa und Rot fanden die ungeteilte Bewunderung aller Besucher. Über die Schnittblumen und die Sommergärten werden wir in der nächsten Nummer der „Garten- flora" noch einiges bringen. D. Der Tisch der Firma „Orchidflora", Neubabelsberg. Orchideen auf der Berliner Gartenbau=Ausstellung. Bei der großen Berliner Gartenbau-Ausstellung vom 20.—28. Mai d. J. in der Ausstellungshalle I am Kaiserdamm war die Firma „Orchidflora", Neubabelsberg, mit einer Reichhaltigkeit von Or- chideen vertreten, wie wir es in Berlin noch nie erlebt haben. Was da an bizarren Schönheiten zu sehen war, kann nur der ganz ermessen, der die Gelegenheit hatte, diese Schau zu besichtigen. Auf einer 50 qm großen Fläche, umrahmt von Palmen und Koniferen, fanden die vielen Arten von Or chideen nebst Anthurium eine Aufstellung, die auf die Großzügigkeit dieser Firma hindeutet. Nicht nur die Schönheit der Blüten, auch der Kulturstand der Pflanzen selbst fanden beachtenswerte Be- wunderung. Die Firma zeigte auf dieser Schau, daß sie fähig ist, den Bedarf an Orchideenblüten und »pflanzen, welche in Deutschland, ja noch über die Grenzen hinaus, benötigt werden, zum größten Teil zu decken und der ausländischen Konkurrenz die Stirn zu bieten. Es ergeht daher an jeden, der deutsch fühlt, der Appell: „Deutsche, kauft deutsches Erzeugnis!" In einem Glaskasten sah man vom Samenkorn an bis zum vierjährigen Sämling in gestaffeltem Wachstum Cattleya-Sämlinge. In Reagenzgläser auf Agar-Agar luftdicht verschlossen, in Torfmull und Sand auf Töpfe pikiert, in kleinen Töpfen (wie Fingerhüte) einzeln stehend und immer größer werdend eingepflanzt, wurde gezeigt, wie zeitraubend und sorgfältig die Anzucht der Orchideen aus Samen durchgeführt wird. Die Firma setzt sich mit Energie das Ziel, unabhängig zu werden von den Tropen und den Bedarf an Pflanzen selbst zu züchten. Tausende von Sämlingen werden jedes Jahr herangezogen, um für die Zukunft jedes Importieren zu unterbinden.