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die Bürste genommen und in runden Zügen vom Hinterteil aus gehend gegen die Kopfseite hin verrieben. In den schwachen Teilen mufs darauf geachtet werden, dafs die Wichse nicht durch schlagen kann. Ist die ganze Fläche gut schwarz, so wird das Fell mit einer trockenen steifen Bürste nachgebürstet, um die Wichsschicht zu egalisieren, worauf dann mit der Hand nachfrottiert wird. Das Leder darf beim Frottieren mit der Hand nur sehr wenig abfärben. Die fertige Seite wird abgebürstet, die andere Seite vorgenommen und konform behandelt. Die Hauptsache ist, dafs die Wichse gut verrieben und peinlichste Sauberkeit beobachtet wird. Dann bleiben die Felle acht bis zwölf Tage liegen zum völligen Einziehen und Fixieren des Wichsfettes. Beim Lagern sind nur kleine Haufen zu bilden und diese gut zuzudecken, um jeden Staub fern zu halten. Eine gute Wichse wird wie folgt hergestellt: 5 Teile Kien ruß werden mit 10 Teilen gekochtem Leinöl übergossen und stehen gelassen, bis sich der Ruß mit dem Öl durchtränkt hat. Unter langsamem Nachgielsen von weiteren 20 Teilen gekochtem Leinöl wird die Masse auf einer Platte verrieben, bis dieselbe vollständig vermengt ist und nur eine einzige homogene Masse bildet. Dieser Masse werden 30 Teile Robbentran, welche mit 20 Teilen Weich talg und 3 Teilen Mineralwachs zusammengeschmolzen wurden, zugesetzt. Die Mischung mufs eine vollkommene sein, worauf eine Ochsengalle hineingerührt wird, welche ähnlich wie Eiweifs wirkt. Der Zusatz einer solchen für obige Wichse ist aber nicht unbe dingt nötig, da sich die letztere auch ohnedies mit den Fetten sehr gut abmischt. Diese Wichse grundiert gut und schlägt nicht durch. Die genügend gelagerten Leder werden dann getrocknet. Das Glänzen. Die trocknen Leder werden abgebürstet und erhalten einen zweimaligen Glanzauftrag, von denen der erste mit einer weichen Bürste, der zweite mittelst Schwammes aufgetragen wird, und wovon die Mutterfelle weniger, die Ochsenfelle mehr bekommen, nament lich an losen Stellen und in den Abfällen. Die fertig geglänzten Leder werden nun am Kopf aufgehängt und getrocknet. Sind vier bis sechs Leder geleimt resp. geglänzt, dann wird das erste Leder abgelegt und so bei jedem weiteren Aufhängen eines ge-