sowohl auf den Zurichtmethoden und diesen angepafst auf der Gerbung, unter Berücksichtigung neuer Hilfsstoffe, ferner auf der Benutzung neuer Maschinen und Vorrichtungen basieren. Wenn bei der Erzeugung von Unterledern in der Hauptsache Wert auf eine gute Gerbung, Festigkeit und Widerstandsfähigkeit, verbunden mit einer gewissen Elastizität, gelegt wird, so ist bei der Herstellung von Oberledern, welche einen Anspruch auf gute Qua lität machen wollen, nicht nur eine durch hervorragende Gerbung erzielte Weichheit, Milde und trotzdem Zähigkeit, sondern auch ein angenehmes Äufsere infolge einer vollkommenen Zurichtung nötig. Um dieses zu erreichen, mufs man nicht nur ein tüchtiger Gerber, sondern auch ein geübter Zurichter und in der Lage sein, im entscheidenden Augenblick persönlich mit den richtigen Mitteln eingreifen zu können. Man mufs den praktischen Betrieb selbst praktich mit durchgemacht haben. Dieses praktische Arbeiten von der Pike auf soll bei einem zukünftigen Betriebsleiter oder Fabrikanten keineswegs dazu dienen, sich zum vollendeten Akkordarbeiter in jeder Verrichtung auszu bilden. Die praktische Fähigkeit soll vielmehr dem Leitenden die Übersicht verschaffen. Sie lehrt ihm das richtiger Erkennen zunächst des geeignetsten Häute- und Fellmaterials, des Verhaltens desselben in den einzelnen Phasen des vielseitigen Gerbereibetriebes, die rationelle Einteilung und Durchführung der Arbeiten und somit die geschickte Leitung des gesamten Betriebes.