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pulsMerAaeblM 8«. Jahrgang Beilage ,« Nr. 2SS Donnerstag, LL. Oktober 1928 genannte Goldsüllfederkönig, i Mädchen und erklärte, daß die bet uaä krau ssr Ken 16» Hattet Md lest da; Pulsnitzer Tageblatt! sckie6 IVionn, OroÜ- Orckester, r Herr lK»x ixs-Kanone. In üblicder ^eise — 8 vallkom- 8N6or und rrstllvälicb. st in allen > Lroisg»». nack- 4 — Verhaftung des „Goldfüllfederköuigs" in Wien. Auf der Wiener Polizei erschien der Kaufmann Winkler, der so genannte Goldsüllfederkönig, in Begleitung von zwei Mädchen und erklärte, daß die beiden Mädchen auf seine Ver anlassung die Abschiedsbriefe im Habsburger Haus auf der Rax geschrieben hätten. Damit hat sich der dortige „Doppel selbstmord" als eine Irreführung der Polizei herausgestellt. Die Mädchen wurden auf freiem Fuße belassen. Dis Staats? anwaltschaft wurde von dem Erscheinen Winklers verständigt. Winkler erklärte, er wolle einen Film machen; er wurde ver- Mörder wegen lumpiger 15 Mark. In einem Dorfe bei Lichtenfels (Bayern) gerieten ein Metzger und ein Bahn beamter wegen 15 Mark in heftigen Streit. Der Metzger griff in seiner Wut zum Messer und tötete den Bahnbeamten durch mehrere Stiche in die Stirn und in die Herzgegend. wie schwer es die Post hat, die d Briese an die richtige Anschrift zu bringen Schlachtviehpreis« aas dem Diehhof Dresden so« 11. Oktober Die Halmfruchternte unter Dach. Nach den Ermittlungen des Statistischen Reichsamts ist unter dem Einfluß der vorherrschend trockenen Septem- Verwitterung die Ernte der Halmfrüchte allenthalben rcpch zu Ende geführt worden. Für das Wachstum der Hack f r u ch t e und Futterpflanzen war das trockene Wetter jedoch im allgemeinen wenig günstig; insbesondere wurde die Entwicklung der Rüben durch die lange Trocken» Heck fast allenthalben gehemmt. Mit der Ernte der Kar toffeln ist überall begonnen worden. Ihr Ertrag wird auf leichten Böden als zufriedenstellend, auf besseren Böden als nahezu gut beurteilt. Die Herbstbestellung ist bis , jetzt infolge der schwierigen Bearbeitung des zumeist stark ausgetrockncten und verhärteten Bodens noch im Rückstand«. s« SOS risr I s« Vs» «U« M Die Visumschranken fallen. Wohin besteht jetzt noch Paß zwang's Nachdem auch im Verkehr mit Italien und Spanien der Sichtvermerk aufgehoben ist, schließt sich allmählich der Ring der uns umgebenden visumfreien Staaten. Für Reisen nach einer großen Reihe auswärtiger Länder braucht man also nur einen Paß. Ein solcher Reisepaß wird auf den Polizeiämtern ausgestellt und gilt fünf Jahre. Die Gebühr ist von fünf aus drei Mark herabgesetzt. Es werden auch sog. Familienpässe für Eheleute und Kinder unter 15 Jahren ausgestellt. Wer einen gültigen Paß hat, kann jetzt freizügig ohne Sichtvermerk und zu jeder Zeit als Deutscher in folgende Länder reisen: Im Norden nach Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Im Westen nach Luxemburg, Holland, England (einschl. Irland); im Süden nach Oesterreich, der Schweiz, Italien, Tschechoslowakei, Jugoslawien, Spanien (ab 15. 10.), Portugal. Im Osten besteht vorläufig visumfreier Verkehr nur nach Danzig (über Schneidemühl—Marienburg oder auf dem Seeweg ab Swinemünde, im übrigen nur mit polnischem Durchgangs- Visum) und nach Estland (mit den nötigen Durchgangsvisen). Visumpflichtig sind somit noch die Reisen nach Ungarn, Belgien, Frankreich, Griechenland, Bulgarien, Ru mänien, der Türkei. Von überseeischen Ländern verlangen z. Z. Cuba, die Dominikanische Republik, Ecuador, Haiti, Japan, Kanada, Neufundland, Neuseeland, Nicaragua und Banama kein Visum. Güterzug fährt auf Werkstättenzug. Der Zugführer schwer verletzt. Frankfurt a. M. In der Nähe des Bahnhofs Duten- (bei Frankfurt a. M.) hat sich ein schweres Eisenbahn, ungiuck zugetragen. Ein von Wetzlar kommender Güterzug Asmid sich auf der Fahrt nach Block Dergwald. An der GlelSkreuzung kam ihm ein Werkstättenzug entgegen. Beide Zuge prallten mit großer Wucht aufeinander, obwohl beide Maschinen mit äußerster Kraft Gegendampf gaben. Die Wirkung des Zusammenstoßes war groß. Einige Güterwagen I^Aten sich hoch auf. Etwa zehn Wagen wurden vollkommen °-v^mmert. Die Güterzugmaschine sprang aus de» Schienen """ stellte sich quer. m "Der Zugführer trug schwere Verletzungen davon; weitere Versoneu wurden nicht verletzt. Der Verkehr wird durch gEärt^ aufrechtevhalten. Die Schuldftage ist noch nicht * .Wie aus Madrid gemeldet wird, ist in der Nähe der Poubevedra (Spanien) ein Lokalzug entgleist. Drei "^gaste wurden getötet und 12 verwundet. , Aus aller Welt. Geheimnisvoller Selbstmord in Budapest. Die Polizei klärt ihn auf. Wien. Aus Budapest wird berichtet: Am 16. Mai wurde in der Wohnung des Universitätsdozentcn Oe. Hugo Markl ein mysteriöser Selbstmord verübt. Der Privat beamte Joseph Daniel erschien frühmorgens in der Mvbnuna des Dozenten, begab sich in das Badezimmer und schoß sich eine Kugel in den Kopf. Erst jetzt ist es der Polizei gelungen, diesen Selbstmord aufzuklaren. In der Wohnung Daniels, der auf großem Fuß gelebt hatte, fand man Aufzeichnungen, die über .umfangreiche Schwindeleien des Selbstmörders Aufschluß gaben. Cs wurden gefälschte Dokumente gefunden, aus denen hervorgeht, daß Daniel sich wiederholt als Graf ausgab, eine Verbindung mit Mussolini und mit der italienischen Gesandtschaft vortäuschte und als Vermittler von Dollardarlehcn fungierte, die in viele Millionen gingen. Durch diese gefälschten Dokumente hatte er sich in vornehme Kreise Eingang zu verschaffen gewußt. Die Geschädigten hatten bisher von'einer Anzeige gegen ihn abgesehen, um sich vor der Öffentlichkeit nicht 'bloßzustellen. Explosion bei Schultheiß. Auf dem großen Grundstück in der Schön- ?ouler Allee, wo sich die 'Abteilung l der Schulthriß-Patzen- n^r Brouerf befindet, ereignete sich ein schweres Lxplo- sionsungluck im Kesselhaus, bei dem fünf Arbeiter verletzt wurden. hastet und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Bluttat in einem italienischen Gefängnis. Im Gefängnis In Foggia ereignete sich ein blutiger Vorfall, der voraussicht lich mehrere Todesopfer zur Folge haben wird. Ein wegen Mordes zu dreißig Jahren Gefängnis verurteilter Sizilianer geriet mit seinen Mitgefangenen in Streit, weil er behauptete, sie hätten ihm seine Bettstelle zerbrochen. Das Wortgefecht -udete damit, daß der Mörder mit einem Stilett, über dessen Herkunft noch Unklarheit herrscht, auf seine sieben Mit gefangenen losging und sie sämtlich schwer verwundete. Schlammregen in Neuseeland. Aus Wellington in Neu seeland wird eine ungewöhnliche meteorologische Erscheinung berichtet. In verschiedenen Gebieten des Landes herrschte am Montag ein schwerer Sturm, in dessen Verlauf sich der Himmel mit schweren Wolken bezog. Der dann fallende Regen war schlammartig und bedeckte die Dächer der Häuser und Automobile in kurzer Zeit mit einer Schlamm decke. Der Direktor der Meteorologischen Station glaubt, daß der Schlamm von den australischen Wüstengebieten über das Tasmanische Meer durch die kürzlichen zyklonartigen Winde nach Wellington gebracht worden ist. Ein ähnlicher Vor gang war bereits im Jahre 1903 beobachtet worden. Theologen in der Goethestadt am Main. Mit einer feierlichen Begrüßungsversammlung wurde der zweite deutsche Thsologentag in Frankfurt a. M. eröffnet. Geheim rat Professor v. Titius (Berlin) schilderte die Wirkung des ersten Theologentages in Eisenach auf das Ausland und sprach die Hoffnung aus, daß auch dieser Tag dazu beitragen möge, die Geltung der deutschen Theologen im Auslande zu heben. Der Mörder des Reichswehrsoldalen Gelfert gefaßt? Von der Mordkommission wurde ein Kamerad des ermordeten Reichswehrsoldaten Gelfert, der Gefreite Ludwig Dum dert, verhaftet, der ihn auch beraubt haben muß. Dumberts Alibi für die Zeit des Mordes stimmt nicht. Er kann also in Berlin-Nedlitz zu der Stunde des Mordes gewesen sein. Dumbert war stark verschuldet, so daß ihn sein Kompagniechef nbkommandiert hotte, um ihm die Möglichkeit zur Fortsetzung seines leichtsinnigen Lebens, rvanoels zu erschweren. Ein Cuxhavener Fischdampfer erbeutet einen Riesenhai. D°r Fischdampfer „St. Pauli" hat in der Nähe Islands einen 9^ Meter langen Hai gefangen. Dem Fang ging ein regel rechter Kampf mit dem großen Tier voraus, bei dem die stärksten Netze des Dampfers zerrissen sind. Es heißt, daß auf der europäischen Seite des Atlantiks ein so großer Hai sicher noch nie gefangen wurde. Tragödie eines Vierzehnjährigen. Der 14 Jahre alte Stiefsohn eines Schutzpolizciwachtmeisters Kehl in Oppeln war von seinem Stiefvater geschlagen worden, weil er an geblich Geld fortgenommen haben sollte. Der Knabe hatte beteuert, nichts davon zu wissen. Bal- nach dem Vorfall, als die Familienangehörigen beim Mittagessen saßen, nahm der Knabe im Nebenzimmer die Dienstpistole seines Vaters und brachte sich aus gekränktem Ehrgefühl einen Schuß in das Herz bei, der den sofortigen Tod des Knaben herbeiführte. Schwere Sturmfahrt des „Albert Ballin". — 35 Passa giere verletzt. Infolge schwerer Stürme ist der Hapagdompfer „Albert Ballin" mit 24stündiger Verspätung in New .stark eingetroffen. Durch eine Riesenwelle, die über Deck weg ging, wurden die Bullaugen, Relingstangen «sw. eingedruckt und die Gesellschaftsräume arg mitgenommen. Dabei wurden 35 Personen verletzt. Der Unfall der Flieger Winterfeld und Eichler. Die deutschen Flieger Winterfeld und Eichler berichteten nach ihrem Eintreffen in Noworossijsk Einzelheiten über ihren Flugzeugunfall. 30 Minuten nach den: Start in Anapa brach der Propeller, und der Motor setzte aus. Die Flieger wollten nunmehr auf einer kleinen Fläche im Gebirge landen, eine Tragfläche blieb jedoch an einem Baume hängen, und das Flugzeug zerschellte. Die Flieger trugen nur leichte Ver letzungen davon. Sie beschlossen, mit einem Dampfer nach Deutschland abzureisen und das Flugzeug mitzunehmen. Von einem Güterzug überfahren und getötet. Auf dem schrankenlosen Uebergang bei Bahnhof Henkenhagen (Grenz mark) wurde am Dienstag abend der 63 Jahre alte Major a. D. Pehnemann aus Wangerin von der Lokomotive des Güterzuges 7937 erfaßt, überfahren und getötet. Ein Ort der Verwechslungen. In der 1700 Einwohner zählenden Ortschaft Nüdlingen in Bayern gibt es nahezu 70 Familien, die den Namen Kiesel führen. 38 Familien nennen sich Wim, 32 Hofmann und je 20 Schäfer, Memmel, Müller und Weber. Man kann sich leicht denken, wie schwer es die Post hat, die ost ungenau adressierten Briefe an die richtige Anschrift zu bringen. Aus der Geschäftswelt 8»ei A«fklär««s*tage über Futzleide« und ihre Heilung v:ranst«Uet die hiesige Firma SchuhhauS Max Kind, Lange- straße 16 dorn 12. bis 13. Oktober inkl. Die Vorträge werden völlig kostenlos »on einem namhaften Futzexperten gehalten und sind nach Bedarf mit Fußuntersuchungen, wie auch Messungen mit patentierten „Pedisana"-Apparaten verbunden. Jedermann ist daraufhin in der Lage, vorhandene oder in der Entstehung begriffene Fuhleiden mit zweckentsprechenden orthopädischen Mitteln systematisch zu beheben oder abzuwehren, ausgenommen Spezialfälle des Chirurgen usw. Zur An wendung gelangen „PedisanaFußgelenkstützen mit Fersenkorb", die re gulierbaren, individuell fertigen Fußstützen nach Maß. Der Gefahren, denen die Küße vom KindeSalter an, später im Beruf, wie überhaupt daS ganze Leben hindurch autgesetzt sind, gibt eS so viele, daß eine vernünftige Pflege der Füße in jedem Falle geboten erscheint. politische rrunUK<w. ' Neue Beschwerden der ostob-rschlesis-hen Deutschen beim Völkerbund. Der ständige Delegierte Polens berm Volker- bund bat im Generalsekretarrat des Völkerbundes zwei neue Beschwerden des Deutschen Volksbundes in Ostoberschlesien w«a?n der Schließung zwei Minderheitenschulen überreicht, Die Beschwerden werden auf der am 10. Dezember be- ginnenden Tagung des Völkerbundrates zur Verhandlung üelanaen. Gründung von Heimatwehren in Schleswig-Holstein. Auf einer Versammlung junger Landwirte in Freudenthal wurde eine Iungnordmarkwehr, Kreisgruppe Steinburg, ge- gründet. In der Gründungsversammlung wurde eine Ent- schließung angenommen, in der es u. a. heißt, daß die an- wesenden Iungmannen die Mobilisierung der gesamten wehr- fähigen nationalen Jugend des Kreises Steinburg aller Berufe im Alter von 17 bis 32 Jahren in Form eines Heimatwehrverbandes beschlossen hätten. Hans Draeger, der Leiter des um die Bekämpfung der Kriegsschuldlüge hoch- verdienten Uberparte.üchen Ausschusses wurde von der Universität Jena zum Dr. pbii. ll. ernannt. Auf trieb Schlacht« »ieh- Gattung Weltklassen Preise für M> in «M Lebend» lSchlacht« gewicht j gewicht Ge- schSft». gang 18 I. Dinder k. Ochsen ») »ollfleischige aurgrm. höchsten Schlachtwerte» 1. jung« . 2. ältere . b) sonstige oollsteischigc 1. junge . 2. älter« . e) fleischig« ä) Holsteiner Weiderinder . Ue b erstand er mußten wegen Seuchengefahr 3-4 Mark unter Montag-Notiz verkauft werden. 12 S. Bullen d ä . jüngere -ollfl-ischig- »ochsten Schlachtw-rte» . . j sonstige vollfleischige oder au», gemästete..... fleischige . . gering genährte . dergleichen 31 c. Kühe ,) jünger- »oanenauge »ochsten Schlachtwcrtc» i>) sonstige vollfleischige oder au»- -> fleischige . . . ' ' ä) gering genährte desgleichen — o. Färsen <Kalb.> «) vollflcischige au»,em. höchften Schlachtwerte« . . b) sonstige vollfleischige desgleichen U. Fresser mäßig genährte» Jungvieh . 738 II. Kälber bl cj ä) -) Doppellender, beste Mast beste Mast- und Saugkälber mittlere Mast- und Saug kälber geringe Kälber . . . geringste Kälber 78-SS 70-78 KÜ-K8 133 123 116 langsam 11k III. Schaf, »> d c ä beste Maftlämmer und jüngere Masthammel 1. Weideumast 2. Stallmast . mittl. Maftlämmer, Llt. Mast hammel und gutgenahrte Schafe fleischige, Schasvieh ) gering genährte Schafe und Lämmer belangl. 6S2 iM IV. Schweine b c ) Fettschweine über SOO Pfund . j Vollfleischtge Schweine vou 240 bi» 300 Pfund j Dollfleischige von 200-240 Pfd. j Dollfleischige von 180-200 Pfd. j Fleischige »on 120-1«, Pfd. . > Fleischige unter. 12V Pfd. ) Sauen 81-83 78-80 75—77 72-74 70-71 102 101 101 . 101 101 langsam