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Nr. 93. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 5. August 1911. Seite 3. Stülerstraße 4, ist Professor Reinhold BegaS gestern abend um ^10 Uhr im Alter von 81 Jahren an Herz schwäche gestorben. Nur wenige Tage hat Reinhold BegaS seinen 80. Geburtstag, der neben anderen reichen Ehrungen die Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz brachte, überleb!. Ohne Zweifel verliert die deutsche Bildhauerkunst, insbesondere die der Reichshauptstadt, in Reinhold BegaS einen ihrer bedeutendsten Vertreter. Reinhold BegaS hatte seinen Ge burtstag am 15. Juli noch in verhältnismäßiger Frische verbracht, wenngleich er von der Atemnot viel gequält wurde. In den nächsten Tagen trat anscheinend eine kleine Besserung ein, der Erkrankte konnte eine Ausfahrt unternehmen, die ihm gut bekam. Aber bald ging es wieder bergab; die Atemnot wurde stärker und stärker, und seit Anfang dieser Woche fing daS Lebenslicht zu erlöschen an, die Nächte wurden recht unruhig; der Kranke fand nur wenig Schlaf und fühlte sich jeden Morgen matter. Seit gestern hatten seine Freunde jede Hoffnung aufgegeben, ein schwerer Erstickungsansall hatte die Kräfte sehr mitgenommen Professor Schleich, sein treuer Haus arzt, der gestern wiederholt am Krankenlager erschien, konnte keine Hilfe mehr bringen, und um 9»/. Uhr schlum merte dann der große Künstler hinüber. Homburg, 2. August. (Die Enthüllung der König Eduard. Gedenktafel) Die Weihe der Gedenktafel für König Eduard in der englischen Kirche ist auf Wunsch des Kaisers aus den 13. August festge setzt worden. Die Marmortafel zeigt das ReliefoildniS des Königs. Außer dem Kaiser, der von Schloß Frie- drichhof nach Homburg kommt, wohnen der Einweihung u. a. bei die Prinzessin Friedrich Karl und als Vertreter des englischen Königshauses der englische Botschafter in Berlin Sir Goshen. Die Weihrede hält Dr. Bury, Bi- schof von Zentral- und Nordeuropa. England. Loudon, 4. August. (EnglischeFür- stenbesuche in Deutschland.) Die Nachricht, daß der Prinz von Wales der Einladung des deutschen Kai- sers nach Potsdam zu kommen, schon demnächst Folge leisten werde, bestätigt sich nicht. Der Besuch des Prinzen in Potsdam, Berlin und Dresden ist verschoben worden. Neber den Termin verlautet noch nichts. — Die West minster Gajette erklärt di-. Meldung für unrichtig, daß die Königin bei ihren Besuchen in Deutschland auch nach Potsdam kommen werde. Der Besuch erfolgt vielmehr streng privat und begibt sich die Königin nur zu ihrer Tante nach Neu-Strelitz. Frankreich. Paris, 4 August. (Flug des Flte- gerS Vedrines über deu Kanal nach Paris.) Man erwartete gestern abend die Ankunft des Fliegers Vedrines, welcher aus London heute früh gegen 6 Uhr abgeflogen ist und um 8 Uhr 45 Minuten aus dem Strande von Dieppe gelandet ist. Er hat den Aermel- kanal im ganzen zwei Mal überflogen. Er gedenkt zwischen 3 und 5 Uhr nachmittags wieder aufzusteigen und stach Paris zurückzukehren. Paris, 3. August (Die Frage der Sabotage in Frankreich.) Sämtliche Blätter widmen dem. Eisenbahkongreß, auf welchem die Frage der Sabotage zur Beratung stand und über die heute sbgestimmr wurde lebhafte Kommentare. In der heutigen Sitzung erneuerten sich die gestrigen Zwischenfälle. Es kam zwi schen Reformisten und Revolutionären zu einer lebhaften Auseinandersetzung, die in Tätlichkeiten auSzuarten drohte. Der Vorsitzende erklärte, wenn die Minderheit weiter ver suchen werde, die Mitglieder der Mehrheit nicht zu Worte kommen zu lassen, so werde er ohne die Minori tät eine Versammlung abhalten. Hieraus erklärte der Wortführer her Revolutionäre, daß alle Kameraden, welche sich nicht zu Handlangern der Regierung und Unter- suchungSrichter machen wollten, denSaal verloffen müs sen. Die Revolutionäre verließen darauf den Saal, nachdem sie Schmährufe gegen die Reformisten auSge- stoßen hatten. Donn wurde zur Abstimmung über die Sabotage geschritten, welche von den noch im Saale Befindlichen einstimmig verurteilt wurde. Türkei. Cetinje, 4. August (Frieden zwischen Mallisoren und der Türkei.) Infolge des per sönlichen Eingreifens des Königs ist der Friedensschluß zwischen den Mallisoren und der Türkei perfekt geworden. Der diesbezügliche Vertrag wird unterfertigt und hinter- legt werden. Die Hauptsührer der Mallisoren find wie der in ihre Heimat abgereist, die übrigen werden bald folgen. 6us aller >wslt. — (D erneue Zepp elinkreuz er„Schw ab en") wird am 11. oder 12. August von Baden-Oos aus eine Fahrt nach dem TaunuS unternehmen und hierb.i Frank furt seinen ersten Besuch abstatten. Zm st wird die „Schwaben" die Badeorte an den Rand des Taunus überfliegen; auf der Rückfahrt ist eins Ladung im Frank furter Luftschiffhafen beabsichtigt. Lange fürste aber der Aufenthalt dort nicht dauern, weil die „Schwaben" noch am gleichen Abend nach OoS zurückkehren wird. Man vermutet, daß sie bei günstiger Witterung am 11. August an der Kaiserparade in Mainz teilnehmen wird. " (ou* Eisenbahnkatastrophe in Müll heim.) ^Spital zu Müllheim befinden sich immer noch einige durch die Eisenbohnkatastrophe Verletzte. Ihr Befinden ist aber befriedigend. Frau Wartmann, die bei dem Unglück zwei Kinder durch den Tod verlor, und deren Schwägerin noch schwerverletzt im Spital liegt, hat in den Tagen deS Schreckens graue Haare bekommen! Nach der Freiburger „Volksmacht" liegt der bei dem Un glück verletzte Plattenlegermeister Kümmert aus Basel im Sterben. Er hatte sich einer Operation unterziehen müssen da er am Rückenmark schwer verletzt war. -(Eisenbahnunglück bei Jüterbog.) Ein Augenzeuge gibt folgende ergreifende Schilderung: Auf der Unglücksstätte bot sich ein Bild grauenhafter Verwü- stung. Die Maschine unseres Zuges war — wie es hieß infolge falscher Weichenstellung — auf ein totes Gleis gefahren, aus der Fahrbahn gesprungen, hatte den Sand der Böschung aufgewühlt und sich dann vermutlich in folge eines kräftigen Bremsens der Zugführers in letzter Minute quer umgelegt. Auf der Maschine lag der Ge- päckwagen, arg beschädigt. Die Flammen der Maschine leckten am Gepäckwagen eine zeitlang empor. Die Per- sonenwagen standen in Zickzacklinie, mit dem Unterbau in den Sand der niedrigen Böschung gebohrt. Durch die Entgleisung war nicht nur der Unterbau der Wagen, sondern auch deren Stirnseiten mehr oder weniger be schädigt. An den Verbindungsgängen zwischen den ein zelnen Wagen konnte ich große Zersplitterungen feststellen. Die Schienen des Nebengleises waren zum Teil recht stark verbogen. Von den Bohlen waren große Teile ab- gesplitte-t, einige Telegraphenstangen waren wie Streich. Hölzer zerknickt, umgeschlagen Ueber der Unglücksstätte lagerte heiße Glut, als die Paffagiere aus den Wagen flüchteten. Es gehörte viel Nervenkraft dazu, das unsag bare Gemisch von Schreckens- und Angstrufen, Freude, und DankeSauSsprüchen der Geretteten ruhig zu ertragen. Non den Paffagieren war niemand ernstlich verletzt. Viele hatten kleine Quetschungen und Haut-, Riß und Stotz wunden erlitten. Im übrigen haben aber natürlich alle eine tüchtige Nervenerschütterung gehabt. Der Tod hatte nur unter dem Bahnpersonal gewütet, Am Fenster der umgestürzten Lokomotive gewahrte ich daS schmerzverzerrte, b eiche Antlitz des toten Lokomotivführers. Der Heizer hatte offenbar gehofft, sich in der letzten Minute durch einen Sprung von der Lokomotive retten zu können; er wurde aber mit so schweren Kopfwunden vom Platze ge tragen, daß er seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Der Zugführer und der Packmeister lagen beide tot im Gepäckwagen. Nürnberg, 3. August. (DreiMänner beiRettung eines Kindes ertrunken.) Ein erschütterndes Drama hat sich in Lauf an der Pegnitz abgespielt. Wie ge- meldet, kam der etwa 10 jährige Knabe des Schuhmacher meisters Briehl beim Herumwaten in der Pegnitz an eine^tiefe Stelle und ging unter. Der 29 jährige Oeko- nomensohn Engelhard und der verheiratete, 35 jährige Fabrikarbeiter Völkel sowie der Vater des Kindes eilten zu Hilfe und wurden ebenfalls in die Tiefe gezogen. Alle drei ertranken. Mannheim, 4. August. (Vom Streik in den Badischen Ani li n w s r k e n.) In der Badischen Anilin- und Sodafabrik sind insgesamt 2150 Arbeiter ausständig. 350 sind wegen Lohnforderungen noch ent- lasten worden, während 50 andere die Arbeit wieder aus genommen haben. Augenblicklich arbeiten noch 5100 Ar beiter in den Werken. — (22114 höhere Steuerzahler) sind in den letzten drei Jahren mehr von Berlin nach den Vororten ab- als zugezogen, dagegen sind rund 18 000 Zensiten der unteren drei Steuerklassen in den drei letzten Jahren mehr zugezogen. — (Die Jtalienfahrt deutscher Studen ten) verläuft harmonisch. Die deutschen Gäste werden überall mit Herzlichkeit ausgenommen und ihre italienischen Kommilitonen geben sich alle Mühe, ihnen Italiens kla- fischen Boden recht vorteilhaft vorzuführen. Die Fahrt ist eine Erwiderung des Besuchs, den 1897 400 italienische Studenten in Deutschland machten. Sellin. 3. August. (Schweres Bootsunglückauf Rügen.) Gestern nacht um s s Uhr fuhren die (7 jährigen Fräulein Martha Depta aus Breslau und Luise Fischback aus Stettin in Begleitung des Postbeamten Alfred Koch aus Stralsund in einer ganz kleinen Dolle, einem Seebot, aufs Meer hinaus. In der Höhe der Landungsbrücke wollten sie dis Plätze wechseln. Dabei schaukelten sie übermäßig und kürzten in das Wasser ; alle drei sind ertrunken. Die Leichen konnten b»reits geborgen werden. Amiens, F. August. (Raubmord im Automobil.) Sine ungeheure freche Bluttat wurde gestern abend dicht vor den Toren von Amiens begangen. Zwei mieteten eine Au- tomobild^oschke und hießen den Chauffeur nach einem ver gnügung-lokal vor der Stadt fahren Als das Gefährt auf offener Straße dahineilte, erhob sich plötzlich einer der beiden Insassen, berührte die Schultern des Chauffeurs, sodaß dieser sich umsoh. In dem Moment durchschnitt er ihm blitzschnell die Rehle mit einem Rasfiermesser Der noch röchelnde, aus dessen Hals ein dicker Blutstrom quoll, wurde dann in den Straßengraben geworfen und das Automobil setzte unter der Steuerung des Verbrechers die Fahrt fort. Nach einer Ver folgung wurden sie verhaftet. ., lOskar Carre f). Mit dem niederländischen Zirkus direktor Oskar Carre, der am 30. Juli zu Kopenhagen starb, ist einer der klassischen Zirkusprinzipale aus der Renzschen Epoche der Zirkusgeschrchte dahingeganqen. Man pflegte den Hochbetagten, ScchsundsiebzigjShrigen, dessen letzte Lebensjahre erst eine schlei chende Krebskrankheit umwölkte, als das Haupt dec großen und weitverzweigten Zirkusdynastie der Carre zu achten, d^en Gründer der Sozius des alten Renz in seinen ersten Wanderjahren, sein Konkurrent in den Mütejabrcn war. Die beiden, der alte Schu- mann und der alte Salomonski, entstammten derselben Schule. Carre war in ganz Europa bekannt; nur der deutschen Reichs hauptstadt blieb sein Zirkus, bis auf ein Gastspiel in den sechziger Jahren, fern. Er galt als einer der großen Klassiker in der Kunst der Pferdedressur, a's ein Pferdekenner an äußerster Feinheit. Und so war der Marstall stets der Stolz und die Zierde seines Unternehmens. Dessen Hauptsitz war in Amsterdam, wo seit 1887 der vornehme, doch nach modernen Verhältnissen etwas be engte Zirkus Carre steht. Der Kölner Zirkus Carre ist bereits seit langem zum Reichshallentheater geworden. Widerwillig nur als einer der letzten trat Carre aus der vornehmen Reserviertheit der alten Zirkusdirektoren heraus und zog mit Zelten und rollen den Maschinen auf die Wanderschaft. Aber er war nicht mit Herz und Seele dabei. Als ihn die Krankheit zwang, an den Rücktritt zu denken, fand er den Nachfolger in Hans Stosch-Sarrasani. Loudon, 4 August. (Postbeförderung mittels Aeroplan.) Die Postverwaltung will die Postsachen zwischen London und Windsor versuchsweise durch Aero plane befördern lasten. Koustantinopel, 4. August. (Folgenschwere Ex- ploston) Der Zeitung „Terdschman" zufolge explo- vierte in Jemen im Hause eines jüdischen PulverhändlerS während einer HochzeitSseier das Pulvermagazin, wobei dar Brautpaar und 26 Freunde und Bekannte umkamen. — (40 000 Obdachlose inKonstantinopel.) „News" melden aus Konstantinopel: Es sind noch über 40 000 Menschen obdachlos. Eine allgemeine Not macht sich von Tag zu Tag fühlbarer. Die Errichtung von Notbaracken ist bisher nur etwa 8000 Obdachlosen zugute gekommen. DaS Militär mußte bereits mehrfach Aufläufe des notleidenden Volkes unterdrücken. Die Untersuchung nach den Urhebern der Brandkatastrophe ist offiziell ein gestellt worden. Ameke direkte Meldungen von Hirsch'S Telegraphen-Bureau Leipzig, 5. August. (Aussperrung.) Da eS zwi schen dem Verband der Metallindustriellen, Bezirk Leip, zig und den hier streikenden Arbeitern bisher zu keiner Einigung gekommen ist, beschloß eine gestern abgehaltene Versammlung der Metallindustriellen Leipzig, den am 28. Juli gefaßten Beschluß auszuführen, und heute in Leipzig rund 10 000 Arbeiter und in Thüringen 9000 Arbeiter der Metallindustrie auszusperren. Wenn dann in Kürze noch keine Einigung erzielt wird, sollen in Chemnitz und Dresden weiter etwa 25 000 Arbeiter auS- gesperrt werden. Auch ist der Hauptverband in Berlin ersucht worden, etnzugreifen. — Die Metallarbeiter Leip zigs hielten gestern abend 11 gutbesuchte Versammlungen ab. Nach eingehenden Resolutionen zu Annahme, worin den Streikenden für ihre mutige Haltung Dank und An erkennung ausgesprochen wird und gesagt wird, daß die Arbeiter gewillt sind, mit derselben Begeisterung u. Fäh- igkeit die Folgen der Aussperrung auf sich zu nehmen. — Auch der christlich, nationale Metallarbeiterverband hielt eine Versammlung ab, in der die Forderungen der Streikenden als berechtigt und zeitgemäß anerkannt, aber bedauert wurde, daß der sozialdemokratische Metall» arbeiterverband die Bewegung einseitig inszeniert hat. Dessen ungeachtet erklärten fick die Versammelten mit den Kämpfenden solidarisch. Berlin, 5. August. (Der neue amerikanische Botschaster für Berlin.) Die seit einiger Zeit er» wartete Neubesetzung des durch den Rücktritt Hills frei» gewordenen amerikanischen Botschafterpostens ist nunmehr durch eine Verfügung deS Präsidenten Taft erfolgt. Der bisherige Botschafter in Rom, John G. H LeiShmar ist zum Vertreter der Republik bestimmt worden. Der deutsche Kaiser hat bereits seine Zustimmung erteilt. Esse» a. Ruhr, 5. August. (100000 Mark unter schlagen.) Der Geschäftsführer Otto Kiendorf, dem v n der Amsterdamer Großhandlung Bosnar die Vertre tung in Südfrüchten für Rheinland Westfalen übertragen worden war, ist nach Unterschlagung von 100000 Mark flüchtig geworden. Paris, S, August. (Sabotage). In Lemange er» folgte gestern di Verhaftung eines Bahnangestellten namens Leon, der verdächtig ist, die Sabotageakte in der Nacht vom 1. August bei Beaumont verübt zu haben. Der Attentäter hatte bekanntlich Schwellen auf daS Gleis ge legt, in der Absicht, einen Zug zum Entgleisen za bringen. Neue Sabotageakte find gestern bei Pontlieu auf der Strecke nach Tours verübt worden. An drei Stellen wurden dort die Signaldrähte abgeschnitten. Auch bei Branderion auf der Linie nach L'Ovient sind von ver brecherischen Händen die Telegraphen- und Signaldrähte abgeschnitten worden. Ein Landarbeiter, der in der Tat verdächtig ist, wurde verhaftet. Paris, 5. August. (Die Marokko-Angelegen heit.) Der „Matin" erhält von seinem Londoner Ver treter folgende Depesche: Die Kompensation, die zur Er» reichung eines Einvernehmens zwischen Frankreich und Deutschland gefunden ist, betrifft die Grenze von Kame run und Französisch-Kongo. Fast die ganze Küste wird französisch bleiben und Belgisch-Kongo wird an keinem Punkte an deutsches Gebiet stoßen. Dieses Einvernehmen wird bei keiner fremden Macht Einspruch verursachen und die Vorteile werden Deutschland eine hinreichende Kompensation gewähren. Von einer Abtretung Deutsch. Togos an Frankreich ist keine Rede mehr und Deutschland erhebt keine wetteren territorialen Ansprüche in einem ande ren Punkte der Welt, weder in Taiti noch anderswo. Der heikelste Punkt der Unterhandlungen aber bleibt die Einräumung wirtschaftlicher Vorteile an Deutschland in Marokko. England besitzt dort nicht geringere Interessen als Deutschland und wird jedenfalls dieselben für sich beanspruchen London, 5. August. Der Berliner Korrespondent der „Times" sendet seinem Blatte über die Berliner Ver handlungen ein Telegramm, in dem er bestätigt, daß die Forderung Deutschlands aüf einen wichtigen Teil von Französisch-Kongo nicht mehr besteht. Ein Ersatz für die Herabminderung der deutschen Forderungen sei durch Erweiterung der Forderungen auf das Hinterland ge schaffen worden. DaS genannte Blatt fügt hinzu, eS sei möglich, daß auf Grund der jetzigen provisorischen Ab machung eine Verständigung erzielt werden würde, die in Deutschland vollständig befriedigt. Hmniöus-WerkeHv Pulsnitz Königsbrück. Abfahrt Vorm.: v. Pulsnitz (Post) oder Sächsischer Hof Ankunft Königsbrück 7 so 9«° Abfahrt Nachm.: v. Königsbrück (Post) 4" Ankunft PulSnitz 6«»