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kein deutscher Offizier und Matrose auf einer solchen Fahrt ans Essen. Dank dem liebens- würdigen Entgegenkommen der norwegischen Behörden und der Wachmannschaften haben die deutschen Offiziere und Mannschaften die beste Aufnahme und Unterkunft gesunden. Sie er- lallen eine ausgezeichnete Verpflegung, so das- das Befinden aller vorzüglich ist. Der -ei Saloniki verlvre»« Zeppelin. Blättermeldungen aus Saloniki zufolge >var der verlorengegangene Zeppelin ,L. 55" oder ,L. 58". Die gefangene Zeppelin-Mannschaft wurde einem zwölfstllndigen Verhör unterwor- fen. Zwei Mann der Besatzung sind verkohlt aufgefunden worden. Die Wirkung der Zeppe lin-Angriffe war viel furchtbarer, als man erst wußte, und als die Zeitungen, melden durften. Die schrecklichste Wirkung hatte die Explosion des MunitionSdevots, die vielen Engländern das Leben kostete, man wiße nicht, wie vielen. Der tMW Krieg. In den Kämpfen am Suezkanal bei Katia und Dioar nahmen die Lürken den Engländern erhebliche Beute an Lasttieren, Zelten, Säbeln, Gewehren und sonstigem Kriegsmaterial ab. Bet Aden, das am Südwestzipfel Arabiens liegt und den südlichen Zugang zum Roten Meer und damit zum Suezkanal beherrscht, scheiterte rin UeberrumpelungSoersuch der Engländer unter beträchtlichen Verlusten für den Feind. Dagegm gelang ein türkischer Angriff auf Amad. Der Feind gab nach zweistündigem Widerstand Amad auf und zog sich nach Süden zurück trotz seiner schweren Geschütze, die von Scheck OSman heran geführt worden waren, und trotz der Kanonen eines Kreuzer«, der sich östlich von Amad befand. In dieser Schlacht verlor der Feind siebet, Offiziere und mehr als dreihundert Lote und Verwundete, die türkischen Verluste dagegen betragen etwa dreißig Mann. Die Beate da» Kat-el-Amar». Erst jetzt wird eine genaue Aufstellung der Beute gegeben, die bei der Kapitulation der Eng länder in Kut-el-Amara in die Hände unserer türkischen Verbündeten fiel. Bekanntlich erfolgte die Ergebung der Engländer am 30. April. 5 englische Generäle, gegen 550 Offiziere und 13 SOO Mann streckten die Waffen. Jetzt erfahren wir, daß außer dem englischen Führer General Lowns- hrnd sich noch drei Brigadekommandeur« sowie der Kommandeur der englischen Artillerie unter den Gefangenen befinden. Don den übrigen Offizieren sind die Hälfte Europäer, die Hälfte Inder. Die Beute an Material bestand aus 40 Geschützen, 2«»Maschinengewehren, 5000 Gewehren und einer großen Menge von Munition aller Art. Außerdem wurden noch drei Flugzeuge und viel anderes Kriegsgerät erbeutet. Biel Waffen und Munition haben die Engländer tu den Fluß geworfen, aus dem die Türken sie jetzt nach und nach herausholen. Daß die eingeborene Bevölkerung, soweit sie sich noch in Kut-el-Amara befand, die siegreichen türkischen Truppen mit großer Begeisterung begrüßte, ist begreiflich; haben sie doch während der Belagerung von Kut-el- Amara gewiß durch di« Engländer keine allzu freundliche Behandlung erfahren und mögen froh gewesen sein, von dem eingedrungenen Feind durch die Türken befreit zu werden. Die gefan genen Engländer sind bekanntlich über Bagdad in t UrkischeGefangenenlager abtransp stiert worden. SÜLM des SMmWftttr JelbM? Ten „Leip. R. R." wird ans Berlin ge meldet. Ter Staatssekretär des Reich-Samtes des Innern Tr. Delbrück ist, nachdem er erst vor wenigen Tagen seine Arbeit wieder ausgenom men batte, neuerdings erkrankt und lzat einen Urlaub antreten müssen. Herr Telbrück halte kurz vor Ausbruch des Krieges zur Kräftigung seiner Gesundheit eilten sechsmonatigen Urlaub angetreten, den er aber wegen der diplomati schen Verwicklungen schon bald wieder a'bre chen mußte. Var Ostern litt er an einer Furunkulose, die einen längeren Kuraufenthalt in Baden-Baden notwendig machte, und wer ihn während der wenigen Tage, die er in Berlin tätig war, gesehen hat, der mußte den Eindruck gewinnen, daß er noch lange nicht wieder gesund war. Immerhin ist wohl kaum anznnehmen, daß sein körperliches Befinden den einzigen Anlaß ;» dem neuerlichen Urlau bgc such gegeben hat. Jedenfalls nimmt man in parlamentarischen Kreisen als wahrscheinlich an, daß Herr Delbrück nicht wieder in sein Amt zurückkehren wird. Tie steigende Unzufrieden- I eit wegen des völligen Versagens unserer ite- beusmittelorganisation hat ihre Spitze mehr und mc r gegeit das Reichsaml des Innern gerichtet, und es ist ja auch kein Zweifel, baß Helt Del Kück nach außen hin die Verant wortung dafür trägt. Auch in Kreisen der Negierung scheint inan jetzt endlich zu der Hleberzeugung gekommen zu sein, daß es not wendig ist, scharfe Maßregeln zu ergreifen und den W nschcn Rechnung zu tragen, die eine straffere Zusammenfassung der iwsftmtcu b?e- bensmittelversorgung verlangen. Insoweit sich diese Bestrebungen bereits zu bestimmten Ab sichten verdichtet habe», mußte Herr Delbrück dann ein Mißtrauensvotum gegen die bisher von i m verfolgte Politik erblicken, um so mehr als dadurch die Verantwortung und der Machtbereich seiner bisherigen Stellung wesent ljch eingeschränkt werden dürste, so das cs für ihn außerordentlich nahe lag, sich von neuem krank zu »leiden und sich dadurch die Möglich ¬ keit eines Rücktritts offenzuhaltem Die näch sten Tage werden zeigen müssen, inwieweit ein Wechsel in der Leitung des Reichsamts des Innern ernstlich in Frage kommt. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 9. Mai Auf der Tagesordnung stehen ärmlichst die beiden schleunigen Anträge der alten sozialde mokratischen Fraktion und der sozialdemokrati schen Ar eitsgemeinscha t betreffend Aussetzung des gegen den Abgeordneten Liebknecht einge leiteten Verfahrens für die Dauer der Sit zungsperiode und Aufhebung der über Eu ver hängten Haft. Präsident Dr, K a e nr p f teilt mit, das- der Antrag vorliegt, die beide» Anträge an die ! G.'schüstsordnungskommission zur schleunigen Bevichrersla.nmg zu überweisen. Dieser Antrag wird ohne Deeake angenmnmen. Es folgt die erste Lesung des Gesetzes über die F e st st ellnng vo i> Kriegs s, ch ä de» im Reichsge.iet. Ministerialdirektor v. Ioncguieres begründet den Euttvurs, der die genaue Feststellung und Prüstmg der Kriegsschäden durchführen soll, dir. dann- die Grundlage der Entschädigung zu bilden bestimmt sind. Wir haben Schaden nicht nur im In lande, sondern in der ganzen Welt. Die Vor einschätzung der Schäden war eine rein einzel staatliche Angelegenheit. Tas Reich kann na türlich nur die wirklichen Schäden vergüte». Es i»uß dann eine Abrechnung zwischen ihm und de» Bundesstaaten stattfindeu. (Während der Rede des Unterstaatssekretärs erscheine» die bulgarische» Abgeordnete» auf der Tribüne. > Abg. Freiherr v. Reche n bcrg (Zentr.): Wir begrüßen den Gesetzentwurf als einen der Schritte, die schweren Schäden des Krieges zu mildern. Für Ostpreußen ist ja schon viel ge 'chehen, aber Teile von Elsaß-Lothringen lza le» ebenso gelitten. Tie Entschädigung durch das Reich werde sich auch auf die Auslauds- schiffahrt u id auf unsere Schutzgebiete erstrecke» müssen I» der Kommission wird über die Entschädigung unserer Kolonisten zu beschließen sei». Abg. Emmel (Söz.): Der Regienmgs Vertreter l)at zugege-e», daß die bisherigen Ge setze nicht ausrcichte» und daß die Enffchrdi gung noch während des Krieges beschlossen werden müsse. Eine Beschleunigung ist drin grmd notwendig, weil sonst viele derGeschädig ten das Zeitliche segnen. A.g. Siehr kVp.P Mit der Enffchrdi gutg f. r Ostpreußen ist es dock, eine besondere Sache. Gleich nach dem zweiten Russeneiltfall wurde es als eine Ehrenpflicht des Reiches be zeichnet, sofort testend einzugreifen. Fetzt macht man aller and Kanlelen und will nur za len, wen» das Reich bei Kaffe ist. Ei» Verschieden der Verpflichtung zwischen Reich und Preußen darf die Sache nicht verzögern. Abg. Tr. Thoma (ntl.): Der Titel des Eesetzcntwur es darf nicht dazn führen, zu plan en, das jetzt alle Kriegsschöpen im Rei che seftge'telll und entschädigt lverden sollen. Es handelt sich hier nur um wenige und spe stelle Schäden, z. B. durch Flugzeuge. Ter Entwurf kündigt besondere EiNjchädrgmigsge setze für die Sckufa'.rt, für die Schutzgebiete usw. an In der Hauptsache soll er für andere Entschädigungen nur eilte einheitliche Grund lage schaffen, entsprechend einer Resolution des Rcickrstagcs. Es ist sogar gesagt worden, daß die Aktion des Reiches die preußische Hüstelet stung für Ostpreu cn stören ivcrde. Das Reich wird sich der EMschüdiguugspflichl kaum ent zielen können Im ganzen sind meine Freun de mit d.nn Gel et> einvefftanden, das ein neues Band für das Reich sein möge. Abg Kreth (kons.): Ta> Gesetz erinnert uns an die schwere .Heimsuchung, der unsere (fftenzprovinz Ostpreußen ausgesetzt war. Prell en, das sonst so vorsorglich ist, war in keiner Weise auf den Einfall der Russen vorbereitet, der uns die Knltur des Pierverbandes bringen sollte. Tie Zerstörungen durch die Kosaken sind geradezu furchtbar. Das Forffchafsen der Be- völkerung war mehr als grausam. Unsere Truppen ha', eil sich in Ostpreußen so lange gehalten, bis der rechte Mann, Hindenburg, er schien. Run gilt es auch die schweren Schä den zu heilen, wobei nat rlich die Lasten zwi. scheu Preußen und dem Reiche gerecht verteilt werden müssen. Tas Reich darf sich aber nicht etwa daraus beschränken, die Ansprüche nur zu reglementiere,i. Ter Redner tritt danach für Entschädigung der preußischen Flüchtlinge ein. Abg. v. Gamp (Deutsche Fralt.): Feh befinde mich in Uebercinstimmnng mit den Vorrednern, selbst mit dem Abgeordneten Ein mel, daß die EntschädigtMgsfrage dringend ist. Ich würde es aber für verfehlt halten, in der Kommission deil Raum des Gesetzes allzü sehr zu erweitern. Auch "die Ausländsdeutschen ha len wo'l einen Anspruch aus Entschädigung Ter Redner schildert dann e enfalls die Ver wüstungen in Ostpreußen. Hierauf wird die Weiterberatung aus Mii> woch nachmittag 3 Uhr verlach. 7. öffentliche Ltadtverordnetensttzung z« H»tzeastei«-Er«stthal am 9. Mai 1916. Das Stadtverordnetenkollegium war durch 19 Mitglieder vertreten. Am RatStische wohnten der Sitznng bei Herr Bürgermeister Dr. Patz und die Herren Stadlräte Anger, Layritz und Zwingenberger Den Vorsitz führte an Stell« de« am Er scheinen verhinderten Herrn Stadtverordneten- BorsteherS Lohs« d«r stellvertr. Vorsteher, Herr Krumbiegel, der bet Eröffnung der Sitzung dem urlaubsweise hier weilenden Herrn Stadt verordneten Postsekrrtär Kretzschmar Worte der Begrüßung widmet«. Die Lagtsordnuug wurdr in folgender Weise erledigt: L. KemüM-pshUttu. a. Der Stiftung Hetmatdank sind außer jähr lichen auch eine Anzahl einmaliger Beiträge zu- gewendet worden. Es handelt sich um 29100 Mark, die von 14 Personen aufgebracht worden sind. h. Gemäß eines in einer früheren Sitzung getroffenen Beschlusses soll in jedem Vierteljahr einmal dem Kollegium eine Ausstellung über die durch den Krieg notwendig gewordenen Aus gaben vorgelegt werden. Nach der letzten Rechnung sind, wie dem KrtegSkaffenbuch zn entnehmen ist, u. a. folgende Aufwendungen gemacht worden: Reichs- und Beziiksbeihilse 724 651,56 Mark Vorschüsse auf diese 54811,35 „ Arbeitslosenunterstützung ' 245 909,50 , Hilftbeamte 22 708,40 „ Fleischwarin und Konserven 76279,86 „ Gemüse und Kartoffeln 97 882,02 „ Mehl und Butter 93 648,48 „ Brot und Milch 17937,87 „ Kriegerfamilienzuschüsse 118 614,69 „ e. Bor einiger Zeit war im Kollegium der Antrag gestellt worden, bei der Post und der Bahn geeignete Schritte zu unternehmen, daß fernerhin nicht mehr weibliche Hilfskräfte be- jchäftigt werden, als eL bisher der Fall gewesen ist. Seitens des Ministeriums des Innern sind bei den Oberpostdtrektionen Umfragen gehalten worden, ob für arbeitslose Textilarbeiterinnen Beschäftigung vorhanden wäre, die verneint wurden. ä. Für erhöhte NuhestandSnnterstützung lag ein Dankschreiben des Herrn Ratskanzlisten a. D. Schumann vor. v. In Sachen der Arbeitslosenunterstützung hat das Ratskollegium ebenfalls den Beschluß gefaßt, von den Arbeiigebern bewilligte Unter- stützungSaelder bei den städtischen Unterstützungen nicht in Anrechnung zu bringen. t. Der Anregung, zur Zahlung von Schul geld auch die Unverheirateten heranzuziehen, konnte nicht zugesttmmt werden. Herr Bürger meister Dr. Patz nahm, da mitunter Un klarheit über die Art der Aufbringung der Schullasten herrscht, Gelegenheit, darauf hinzuwetsen, daß der Unverheiratete durch die Schulsteuer zu den Schullasten ebenfalls beiträgt, jedoch an der Zahlung des Schulgeldes nicht beteiligt ist. x. Die elektrische Ueberlandbahn hat vom 1. Mai ab infolge des Verkehrsrückganges und des sich sühlbar machenden Mangels an geübtem Personal statt des bisherigen 30 MInuten-Fahr- planS den 40-Minuten-Fahrplan zur Einführung gebracht. Gegen diese Verkehrseinschränkung ist in Gersdorf undOelsnitzEinfpruch erhoben worden. d. Ueber die Q rellfaffungsarbeiten in Berns dorf ist die Abrechnung erfolgt und eine Er übrigung von 19,92 Mark erzielt worden. j. In der Sitzung der Stadtverordneten vom 28 März war beschlossen worden, seitens des Kollegiums für das KciegSmal eine Platte mit Nägeln zu stiften. Die für diesen Zweck einge leitete Sammlung hat den Betrag von 64,50 Mark ergeben. Da sich die Kosten für Platte und Nägel auf nur 9,50 Mark belaufen, konnten 55 Mark der KriegSmalkasse zugcsührt werden. 2 U«ttrßütz«az»säße für ßiMische Arbeiter. An den bestehenden Grnndsätz n sollen keine Aenderungen vorgenommen werden, solange nicht seitens deS Staates oder Reiches neue Sätze aufgestellt werden. 3 . Nebernah»« vou Koste« für Schnittzeria«,- b«« in ber vasfiriße. Die Arbeiten sind an dem Grundstück des Herrn Schuldirektors Galstcr auSgeführt worden, der den Wunsch ausfpricht, die Kosten im Ge samtbeträge von 346,74 Mark zu Lasten der Stadtkaffe zu übernehmen. In zustimmendem Sinne wurde davon Kenntnis genommen. 4 vesitzwechselnbgnbrn V»v Angehörigen gefallener Krieger. In letzter Zeit sind wiederholt von Angehörigen auf dem Felde der Ehre gebliebener FeldzugS- tetlnehmer Gesuche um Erlaß von Besitzwechsel abgaben eingegangen. Der Rat hat sich mit dieser Angelegenheit näher befaßt und beschlossen, sobald Grundstücke auf die Witwe oder die Kinder de« gefallenen Kriegers übergehen und der Nachweis ihrer Bedürftigkeit erbracht ist, von der Erhebung von Abgaben Abstand zu nehmen. Einstimmig und ohne Debatte machten auch die Stadtverordneten den RatSbeschluh zu dem ihrigen. 5 Krokeuverficher««- ber Beamte« und HUfskäftr. Nach einer früheren Bestimmung ist den städtischen Beamten die freiwillige Versicherung bet der Ortskrankenkasse anheimgcstellt, den Neu- eintretenden jedoch zur Pflicht gemacht worden. Im Erkrankungsfalle trägt die Stadt den 1*/,fachen Betrag de« Krankengeldes, während seitens der Krankenkasse in der Hauptsache nur die Kosten für den Arzt und die Arznei bestritten werden sollen Da die nichtversicherungSpflichttgen, der Krankenkasse nur freiwillig beigetretenen Mitglieder ausnahmslos in den untersten Klaffen steuern, hat die Verwaltung sie in höhere Klaffen gebracht und dem Stadtrat gegenüber zumAuS- >ruck gebracht, Aufnahmen von freiwillig Bet retenden nur zu vollziehen, wenn sie in der hrem Einkommen entsprechenden Klaffe steuern. Herr Stadtv. Bennewitz empfahl, in dieser Angelegenheit Vertagung eintrelen zu lassen, da die Krankenkasse hierüber noch einmal in Ver handlungen eintreten will. Der Antrag auf Vertagung wurde sodann einmütig zum Beschluß erhoben. 6. Gch»lße«erarb«>mg. Der Entwurf der Ordnung ist sowohl dcr Beztrksfchulinspektion als auch oem Ministerium unterbreitet worden. An letzterer Stelle wird zum ß 4 ein Zusatz verlangt. Das Kollegium nahm davon Kenntnis und erteilte seine Zustimmung. 7. Gr«vpfttuerertztb«a> siir die politische und Sch«lgemet«be. ES wurde' ohne Aussprache beschlossen, künftighin als Grundsteuer 10 Pfennige auf die Einheit mit ber Staatssteuer zu erheben. 8 Anschluß der «asaaßalt a« bas städtische elektrische Leit«nss«etz. Es handelt sich um einen Hausanschluß, der 803,50 Mark an Kosten verursachen dürfte, während die Kosten für die Netzerweiterung mir 520 Mark einzuschätzen sind. Dem Anträge, d e Kosten je zur Hälfte auf Rechnung der Glektrtzi- täts- und GaSanstaltskaffe zu übernehmen, wurde ohne Debatte zugestimmt. 9. Neberuatz«« der Koste« für bi« Eatser««vg ber Gasuhr«« auf bi« Gasanstaltskaffe. Nachdem in der letzten Sitzung die Einführung deS GaseinheitsprciseS beschlossen worden ist, kommen die 2. Uhren in Wegfall. Die Kosten sollen von der Gasanstaltskasse übernommen und das Material der Gasanstalt zugeführt werden. 10 StSPttsche Znsatznntrrftütznng siir Kriegereltern. Den in dieser Angelegenheit bereits erfolgten Beschluß des Rates, die Grenze des Arbeits verdienstes auf 6 Mark pro Kopf festzusetzen, machte das Stadlverordnetenkollegium ebenfalls zu dem feinigen. 11 Nachprüfung einer Rechnung. ES handelt sich um die GasanstaltSkaffen- rechnung für 1914, deren Nachprüfung durch Herrn Stadtv. Grnber erfolgen soll. O . . Die Tagesordnung wäre somit erschöpft ge wesen, wenn Herr Stadtv. Wappler nicht Gelegenheit genommen hätte, sich über die zeit- wriltg unhaltbaren Zustände bet der städtischen Verkaufsstelle auSzufprechen und die Errichtung einer zweiten VrrkansSstelle zu empfehlen. Herr Bürgermeister Dr. P atz erwähnte, daß im LebenSmtttrlauSschuß die Errichtung einer zweiten Verkaufsstelle bereits besprochen, eine Entscheidung jedoch noch nicht herbeigesührt worden ist. Um die städtische Verkaufsstelle einigermaßen zu entlasten, sind in letzter Zeit verschiedene Lebensmittel anderen Stellen zum Verkauf überwiesen worden. Die des öfteren zu beobachtenden unhaltbaren Zustände während des Verkaufes erklären sich dadurch, daß daL kaufende Publikum keine Verständigung an- nehmen will. Herr Stadtv. Ebers 6 a ch sprach sich i» anerkennendem Sinne darüber aus, daß a» den letzte» Tage», namentlich bei dem am Ticasräg erfolgte» Grießverlanf, i» dieser Hi» sicht eine Besserung eingetreten ist. Ju seinen weitere» Ausführungen trat ei der Errichtung einer zweite» Verkaufsstelle cutgegeu. — So dann sprächen »och die Herre» Stadtv. Teri »»d Wapplc r. Herr Stadtv. T. c r p e empfahl die Besch^agnahuic alter »ach der Stadt kommende» Butter, damit die Verteilung eine gerechte fei. Herr Stadtv. Grießbach ging ebenfalls aus die Butterfrage ein und kritisierte die Hand lungsweise einzelner Einwohner, die, obzwar sie Butter von auswärts beziehen; noch An spnup auf die städtische Butler erheben. Tic Verte-lung von Grieß in Mengen von 1 Pfd. ohne Rücksicht ans die Kopfzahl der einzelnen Familien bezeichnete Redner als unrichtig und vefürwouclc eine regelmäßigere Verteilung. — Herr Bürgermeister Tr. P a tz erklärte, daß einem solchen Wnulckw kaum entsprochen werden könne, da dnrch eine Aendernng nach dieser Richtung dem ohnehin schon überaus stark in Anspruch genommenen Beamtenpersonal eine Unmenge neun umfangreicher Arbeiten erwach sen würde. — Auf dem gleichen Standpunkt jtand mich Herr Stadtv. Teri, der es als schwer durchsuhrbar bezeichnete, bei dem Um fange des Verkaufes ganze, Hal e und viertel Pfunde a'zngeben. Zum Schluß gab Herr Bürgermeister Tr. P a tz noch Aufschluß über die Versor gung der Stadt mit Schlachtvieh. Die bcson ders um die Zeit des Osterfestes wahrnehmbar gewesene Fleisch.'nappbeit er lärt sich dadurch, daß die Versorgung des Viehhandelsverbandes an und für sich knapp war und unsere Stadt überdies den Zugang von etwa 500 Urlau bern zn verzeichnen hatte. Vielfach tauchte die Meinung auf, daß die Verteilung in dcr Chemnitzer Gegend eine weitaus bessere gerne ten sei. Die Beb miptung traf auch teilweise zu, da die Chemnitzer Fleischer sich mit großen Mengen Gefrierfleisch eingedeckt hatten, das um die Zeit des Osterfestes auf den Markt gebracht wurde. Sobald der Viehhandclsverband in voller Tä tigkeit ist, stelzt zu erwarten, daß eine bessere Zuweisung eintritt. Fürcme Halste des Monats Mai hat- unsere Stadt 24 Schweine, 22 Köl- lcr und 3 Rinder zugewiesen erhalten. Das im Umlauf befindliche Gerücht, daß die Ver sorgung anderwärts, beispielsweise in der Rach barstadt Limbach, wrrlans günstiger sei als bei »ns, erklärte Redner als leeres Gerede und er brachte auf Grund eingel.olter Erkundigungen den Rachweis, daß wir ebenso gmrstig, wenn nicht noch g listiger wie andere Gemeinden, ge stellt sind. Rach einem anderen im Umlauf befindli cheu Gerücht soll deu vom Arbeitsnachweis umb Vraiinfchwcig vermittelte» 158. Mädchen