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Der Sstmeichtsch-mirW SneraWMeri-t (W.T.B.) Wie». 9 Mai Amtlich wird verlautbart: Nirgends besondere Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs de8 Generalstabes v Höfer, Feldmarschalleutnant. Kleine Chvaaik. * Drei Personen bet etnem Fabrik«»,lkck getStet. Bei der Pritfung eines neu eingesetzten Verbindungsstückes eines DampfrohreS bei einer Wittenauer Fabrik platzte das neue Rohr unter dem Dampfrohr. Der heiße Dampf verbrühte den Betriebsleiter und vier Monteure, von denen drei bereits an den Verletzungen gestorben sind, auch der Zustand der anderen Verletzten ist be denklich. * GchwereS Unglück ans einer -litte. Auf der Guten-HoffnungS-Hütte bei Oberhausen sprang ein mit flüssigem Eisen gefüllter Kessel auseinander. Fünf Arbeiter wurden tödlich ver letzt, einer sofort getütet. * Tine schreckliche Fa«ilie«tr<gödie spielte sich in Potsdam ab, wo eine von ihrem Mann getrennt lebende Musikerfrau sich und ihre beiden 12 und 17Jahre alten Söhne zu vergiften versuchte, indem sie mit ihnen Wein trank, den sie vorher vergiftet hatte. Als aber keine tödliche Wirkung sich zeigte, durchschnitt die Frau dem jüngeren Sohn die Pulsadern und verletzte sich durch eine Schnitt wunde am Halse schwer, während der ältere Sohn entfliehen konnte. ' Ler Prozetz der Witwe Hermann ia Berlin. Ein alter Prozeß, der vor vielen Jahren unge heures Aufsehen erregte, ist am Sonnabend durch einen Vergleich aus der Welt geschassm worden. Es handelt sich um den Prozeß der Witwe Her mann, deren Ehemann am 27. September 1910 bei den Straßenkrawallen im Moabiter Stadt viertel von Berlin durch den Säbelhieb eine« Schutzmannes tödlich verletzt wurde. Da Her mann an den Unruhen nicht teilgenommen hatte, strengte die Witwe die Klage auf Schadenersatz gegen das Polizeipräsidium an. Nach langjäh rigem Prozesse ist es nun zu einem Vergleiche mit dem Polizeipräsidium gekommen, wonach dieses der Witwe 6000 Mark zahlt und die Kosten des Verfahrens trägt. * Vin Frauenmordprozrtz i« Berlin. Der Raubmord der Friseurin Ullmann und der Arbeiterin Sonnenburg an der Martha Franzke bildete am Dienstag den Gegenstand einer Schwurgerichtsverhandlung, die in die dunkelsten Tiefen des GroßstadtlebenL hineinleuchtete. Die beiden Mörderinnen, die vor dem Untersuchung«, rtchter bereits ein Geständnis abgelegt hatten, wobei eine jede allerdings den größten Teil der Schuld auf die Komplizin abzulenken versucht hatte, hatten die Franzke, di« au« einem scham losen Gewerbe viel Geld gewann, zu sich zum Kasfee eingeladen, ihrem Opfer einen Strick um den Hals geworfen, ihm mit einem Hammer den Schädel zu zertrümmern versucht und ihm, da der Tod immer noch nicht eingetreten war, mit einem Rasiermesser tiefe Schnitte in den HalS beigebracht. In viehischer Weise preßten darauf die entmenschten Weiber die Leiche in einen Koffer, den sie nach Stettin schickten. Beide Angeklagte wurden wegen Morde« und Raubes zum Tode verurteilt, die Ullmann außerdem zu einem Jahre Zuchthaus, die Tonnenburg zu einem Jahre Gefängnis. * Der tapferste bulgarische Goldat. General Bojadjew erfreut sich besonderer Beliebthet in Deutschland. Täglich gehen ihm Beweise der deutschen Bewunderung und Verehrung zu und mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit hat der General auch häufig Kartengrüße beantwortet, Autogramme gesandt usw. Ein deutscher Ver ehrer hat ihm einen ansehnlichen Geldbetrag übersandt, mit der Bitte, ihn dem tapfersten Soldaten seiner Truppe zu übergeben. Das war nicht leicht. Da bot sich eine besondere Gelegen heit. Eine Division Bulgaren war über den Timok gegangen, als ein Unwetter die Brücke zerriß und eine plötzliche Ueberschwemmung da« Land kilometerweit unter Wasser setzte. Eine wichtige Meldung mußte dem Armeekommando gesandt werden. Freiwillig meldete sich der Reiter Petko Iwanow; er legte den Brief in seine Mütze, band diese am Kopfe fest und ritt auf bloßem Pferde ohne Sattel davon. Ohne Zögern gingen Mann und Roß in das wintertalte Wasser; sich an der Mähne festhaltend, schwamm der Mann durch den Timok, arbeitete sich durch die überschwemmten Aecker und Wiesen, und erschien am Abend bei dem Oberkommando. Man pflegte Roß und Reiter und ließ sie dann mit der Ant wort denselben Weg zurückgehen. Glücklich kamen beide an, den serbischen Kugeln waren sie mit knapper Not entgangen. Durch HeercSbefehl wurde diesem Reiter der von dem deutschen V.r- ehrer gestiftete Preis zuerkannt, und auch für das treue Pferd, ohne das Petko Iwanow seine Aufgabe nicht hätte lösen können, soll nach dem Kriege gesorgt werden. Kirchen-Nachrichten. Parochte St. Lrinitati« Hohenstein-Crnflthal. Donnerstag abends 8 Uhr KrtegSbetstunde. Freitag vormittag« t i Uhr Wochenkommunion. Parochie St Chrtstophort Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 11. Mai, abend« 8 Uhr KriegSbet- stunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Mittwoch, den 10. Mai, abend« 8 Uhr Krieg»beytunde. Von Ger-dors. Donnerstag, den 11 Mai, vormittag« 9 Uhr Woche», kommunion und abends 8 Uhr KriegSbei stunde in der Kirche von Langenberg mit MelnSbors Donnerstag, den 11. Mai, abend« '/,8 Uhr Krieg«, betstunde, 8 Uhr KriegSfrauenabend im Psarrhause Bau LangenchnrSdors Donnerstag, den 11. Mat, abend» 8 Uhr KrtegSbetstunde Bo« Erlbach-Kirchberg. Donnerstag, den 11. Mai. Kirchberg: Abends 8 Uhr KciegSbetstunde. Von Ursprung. Donnerstag, den 11. Mai, abends 7—8 Uhr Kriegs- betstunde. Bo» WSstenbranb. Donnerstag, dm 11. Mat, abends '/.S Uhr Btbclstundc der landeSkirchltchen Gemeinschaft im Pfarrhause. As WtksWWu. Roman von Karl Schilling. 80 Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Das Gekläff des Hundes wurde lauter und näherte sich merklich. Durch das Unterholz ging eiu Brechen und Biegen der Zweige, und — eben flammte das bläuliche Licht eines Blitzes aus und beleuchtete für Augenblicke die Gegend — nun zu ihren Füßen Tyras, das schöne, stolze Tier. Wie in selbstbewußter Freude hob er den Kopf und kündete in un gestümen Lauten seinem Herrn das Auffindcn der edlen Beute. Ehe sich noch ihr klopfendes Herz beruhigte, fühlte sie schon ihre Hand ergriffen und ver nahm den Klang einer ihr ach nur zu be kannten, trauten Stimme: „Baronesse, um Gottcswillen! bei dtciMn schrecklichen Ungewitter allein im Walde! Schnell, reicht mir die Hand! Ihr steht ge rade unter der gefährlichen Eichengrup^c! Kommt! Hier droht überall der Tod! Auch kann jeden Augenblick der Himmel seine Schleu sen öffnen. In der Nähe ist ein bergender Unterschlupf. Kommt! Ich führe Euch!" Nun lag die zitternde, feine Hand des vor ne inen Edelfräuleins in der harten braunen des Waldwartes. Vergessen waren alle Stan- desunterschiede, vergessen das, was trennend zwischen ihnen lag: die Szene auf dem Tanz boden, die nahe Verlo nng mn dem Frcilerrn von Daflvaug. Das Außerordentliche der Situation, das Eigenartige der ungewöhnlichen Le ensverhält- nisse löschte alles Kleinliche und Aeußerlichc in ihnen aus und nur das rein Menschliche ' lieb. Ta fielen auch schon die ersten Tropfen. Schwer und hart schlugen sie auf die Möller nieder. Die Baronesse sühlle, wie sich Protowskas Hand fester, zwingender um die ihre schloß und sie zur Eile drängte. „Noch ein Paar Schritte, und wir sind am Ziel!" Hastig stieß es ihr Führer hervor. Schweigend gingen sie weiter. Dichter, ver schlungener ward das Gestrüpp. Kaum ver- mochte Eva Mari« zu folgen, da gähnte schon eine finstere Felsenspalte vor ihnen. Erschau ernd wollte sie zurückweichen, doch schnell und gewandt drängte sie Protowsta in das dunkle Innere. „Schnell, Baronesse!" Tie Begründung konnte er sich ersparen; denn mit ungeheurer Wucht brach im gleichen Augent licke ein wol- kenbrnchartiger Regen los, daß sich die Zwei ge nnter seiner Last bogen und grauweißer Gischt aufstiebte. Wortlos standen die beiden Menschenkinder in der schützenden Höhle. Die „Wolfsgrotte" wurde sie vom Volke genannt. Auch Eva Ma rie hatte von i ;r gehört. Der Eingang war ziemlich mann-E och und die Tiefe nicht gering. Minute auf Minute verraun, Mit dem uicderslrömenden Regen lichtete sich die Fin sternis etwas, so daß die Konturen an Schär fe gewannen. Protowska und Eva Maric starrten in den Regen, aber keins von ihnen hatte mebrObachl auf die gewaltige Symphonie, die ihnen die Natur da draußen vorspieltc. Ueler beide war ein banges Ahnen gekommen, als wüßten sie, daß sich in dieser Stunde ihr Schicksal erfüllen sollte.' Es gi't eine Leidenschaft, die ist groß und übermächtig, und sic stirbt nicht eher, bis sie den hemmenden Tamm des klügelnden Verstandes durchbrochen, oder tis das Herz, das sie um schließt, zu schlagen aufgehört hat. Namenloses Glück, süßes Weh pulsierte wie ein geheimsr Strom durch die beiden Einsa men und ließ ihre Augen leuchten, ihre Wan gen glühen, ihre Lippen beben. Was, gleich glühenden Funken unter der Asche, schon seit Wochen in ihnen gebrannt "alte, die heilige, tiefe Liebe, flammte auf zur "egc'renden Macht, die selbst den Himmel zu stürmen oermag. — Noch einmal suchte das Unwetter seine gan ze Kraft in einem Schlage zusaumcnzmafscn. Ein Mitzslra' l fu' r nieder, daß der Wald für Augenblicke Mitlagsbellc zeigte. Die Hobe Ei che — kaum fünfzehn Schritte von der Höhle entfernt — erlor er sich zum Opfer. Krachend, mit ächzendem Gestöhn, stürzte sie zu Boden. Ein Zittern ging durch deu zavteu Körper des M.dchcns. Protowska fühlte es. Zärtlich und schützend legte er den Arm um sie und zog sie sanft an sich. Im seligen Erschauern wehrte sie sich nicht. Por ei war alle Furcht, alle Sorge, alle Qual! So ewig ruhsu, so sterben können! Das war ihr Wunsch, Und auch der Mann mochte i n wachsenden Glücke a'nen, das; das holde Mädchen ihn lie te, rein und leidenschaftlich. Unteschreibli ches ging in ihm vor. Da wandte sie ihre Ailgen zn ihm auf, und wie sich i re Blicke trafen, so tief, so unergründlich, da verließ i' n die Besinnung. (Fortsetzung folgt.) Schutzenhaus Hohenstein-Ernstthal, Sonntag, den 14. Mai, aus Wunsch: Min Richter'; beliebte SSngergesellschast. re eggenctorfsr- SMer sinvl 6as schönste fanbige ^/itrblatt fün clie familie Vierteljälirl. 13 I>irn. nun 3. , bei ! Zirelit.TusenZZ.^vöcbenll.vomVerlaß /VIK. 3.25, Zurek ein Postamt Vik. 3.05. Vas Abonnement kann jerterreit begonnen ^vercken. /hm besten unterricktet über cken Inbait ein Probe banck, cker 6 dlummern in buntem UmscbisA ent bsit unci bei secker kuebkancklung nur 50 KkZ. s -kostet. OeAen weitere 20 l^fZ. kür Kort« sucb ckirekt "vom Verlag, dlüncben, k^ussstr. 5 ru kerieben. UüUvnmükis» Sonntag, den 14. 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