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zu urteilen, wohl den Bischof Benno von Meißen (ß 1107) den Bringer des Christentums und christlicher Kultur in unser Land; der linke Seitenflügel eine junge Frau, einen Drachen zertretend, die Frauen und Mädchen mahnen wolle, nichts Gemeine- über sich Macht gewinnen zu lasten, sondern rein von ihm durch s Lebell zu wandeln. Hieraus weihte der Herr Superintendent in tiefempfundenem, umfassendem Gebet den Altar, dessen sich die Gemeinde Mitieldach noch lange freuen möge und der gewiß manchen Fremden veranlassen wird, ihn einmal genauer in Augen schein zu nehmen. OertttcheS und LSchstschrS *— WitterungSauSstcht Dienstag, den 8. Februar: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. * — Die Verlustliste Nr. 252 der König!. Sächsischen Armee oom 5. Februar enthält folgende Angaben aus unserem Leser- Ueisc: Müller, Willy, Gersdorf, l. v.; Schön feld, Gustav, Oberlungwitz, I v.; Esche, Mu- no, Fallen, l. verl.; Lindner, Otto, Herms dorf, l. v.; Grünitz, Emil, Erlbach, schw. v.; Gruner, Richard, Kirchberg, l. v.; Pöschel, Mar, Hennsdorf, bish. vermißt, ist gefallen; Krönert, Paul, Lugau, bish. schw. v., ist am 30. 12. 15 gest.; Weinhold, Mar, Lugau, bish. verw., ist in einem Lazarett gestorben. * — Be st a n d s a n m e l d u n g von N nßban nl Holz und st ehende n N u ß- bänneen. Tic Frist zur Einreichling der Meldescheine ist laut amtlicher Ankündigung bis 15. Februar verlängert worden. * - - Ges ch worenenau 2 losu n g. einziger Geschworener aus denl hiesigen Bezirk irnirde für die erste Ouartalssitzung des Ugl, Schivurgcrichts Zwickau Herr Fabrikbesit zer Ernst Robert Mcisch in Hohenstein-Ernst- llal ausgcl'ost. * - Ne u e F l n g s ch r i f t e n z u r Volk s e r n ä h r u n g. Bon der Reihe der allgemein verständlich gehaltenen' kurzen Flug, schriften zur Volksernährung, welche die Z. E.G. in Berlin heransgibt nnd kostenlos durch Behörden, Konmmncn und gemeinnützige Ver eine in großen Mengen verteilen läßt, smd einige Hefte erschienen, die wiederum wichtiges Material für die Aufklärung unseres Volkes über zeitgemäße Ernähruugsfrageu bringen Tas Heft 1-1: „kleine Beiträge zur Volkser« nähv.mg", enthält eine Auswahl von kleineren Beiträgen aus der .Korrespondenz Ztriegskotz" aus den Händen erster Fachkenner, die sich auf die zerschicdenstcn Gebiete der ErnährungslU re und der praktischen Wirtschaft erstrecken. Heft 15: „Ter .Klippfisch als Nahrungsmittel", wird dazu beitragen, das unbegründete Vorurteil gegen dieses wichtige und billige Nahrungs mittel weiterhin cinzudämmen; es bringt ge naue Mitteilungen über seine Herstellung und seine Verwendungsmöglichkeiten. Heft 12: „Tic Kartvffelküche in der Kriegszcit" und Heft 16: „Tie neue Krieg Küche", sollen den Hausfrauen besondere Aufklärungen für die fett- und fleischlosen Tag e geben: Tas er'tcre zeigt, in wie weitem Maße man aus den Kar toffeln wohlschmeckende nnd nahrhafte Speisen Herstellen kann, während das letztere ganz im allgemeinen eine Reihe wichtiger nnd wertvol ler Kochanweisungen mit möglichster Ersparnis an Fleisch und Fclt gibt Es sollten sich alle Behörden, Kommunen und gemeinnützigen Ver eine angelegen sein lassen, diese Flugschriften an alle ibnen nalieste''cnde Kreise zu verteilen. * Hoheustcin-C rustthal, 7. Febr. Für hervorragende Patrouillendicnste wurde der Un ter ifsizier Mar Glase r, Soin des aus der Gartenstraße wohnba'ten Herrn Robert Gläser, mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeich net. Ter Tapfere, der erst vor einigen Wo chen die Beförderung zum Unteroffizier erlieft, ist auch im Msitzc der Friedrich August-Medail le. — Tem Gefreiten im Landwehr-Inscnfterie- Regiment Nr. 139 Gustav Schmidt wurde die Friedrich August Medaille verlieben. Ter Ausgezeichnete ist ein Schwiegersohn des auf der Bahnstraße Nr. 57 wohnhaften Herrn Fin sterbusch. * — N e u st ä d l e r Schute. (Zeitungs- papierwoche.) Sonnabend, den 12. Februar, werden im Ortsteil Neustadt Schulknaben von Haus zu Haus gehen nnd um cntbelrliches Zeitungspapier l itten. Es wird gebeten, die Schnlmgcnd wo'lwollend aufzunehmen und das gesammelte Papier möglichst in Bündel ge schnürt zur Abholung l^ft zu l alten. * — Oeffentlicher Vortrags- a b c n d. Im Saale des Gasthofes „Drei Schwanen" l ieft gestern abend vor einer leider spärlichen Zuhörerschaft Gewerbeakademiker Herr Karl Pfefserkor n einen durch zahlreiche Erpcrimentc veranschaulichten Vortrag über ..Atmosphärische Luft". Infolge des schwachen Besuches dürfte dem beabsichtigten Zweck, den Reinertrag des Vortragsabends der stoduschen Kriegsfürsorge zuzuführen, nur ein bescheidener Betrag zusließen, was an und für sich febr bedauerlich ist. Herr Psesfer'orn wies ein gangs seiner Ausführungen aus die bereits im Altertum rind Mittelalter angestellten eingehcm scn Betrachtungen über die Luft hin und er- wähnte, daß man sich im Mittelalter vornehm lich mit dem Problem, unedle Metalle in Gold zu verwandeln', -beschäftigte nnd dabei die ielfachen Veränderungen der Metalle beim Er hitzen in der Luft wahrnahm. Tie wahre Ur sache dieser Veränderungen erkannte man frei- lich damals nicht, sondern stellte allerlei Mut maßungen auf, bis der Franzose Lavoisier, der damals berühmteste Chemiker, den Stab brach und 1777 den Nachweis erbrachte, daß diese Veränderungen der Metalle beim Erhit zen einzig und allein durch die Lust hervorge- rusen werdep. Dev Vortragende stellte sodann verschiedene interessante Versuche an, wie sich die Lust beim Berühren erhitzter Metalle ver hält und unterzog die Bestandteile der Luft (21 Prozent Sauerstoff und 79 Prozent Stick stoff) einer näheren Betrachtung. Ter wichtig ste Bestandteil der Lust ist tekauntlich der Sau erstoff, ohne den das Bestehen von Lebewesen und Pflanzen ausgeschlossen ist. Weitere Ex perimente ergaben, daß das Vcr rennen eines Holzspanes im Slickstoss un nöglich ist, wäh rend das Verbrennen in reinem Sauerstoff mit weit größerer Schnelligkeit als in der Lust vor sich geht. Des weiteren wies der Redner dar auf hin, daß der Stickstoff bis zn Beginn des gewaltigen Weltkrieges.eine ganz untergeord nete Rolle spielte. Als jedoch der Krieg aus brach und die Zufuhr von Chilisabpotcr unter blieb, drohte uns eine schlimme Gefahr, da die Herstellung der verschiedenen Spreng-und Zünd stoffe sehr in Frage gestellt war. Zum Glück besannen sich die deutschen Chemiker rechtzeitig auf den Stickstoff der Lust, und bald erstan den mächtige Fabriken zur Gewinnung von Salpetersäure aus der Lust. Während im ersten Teile des äußerst belehrenden Vortrages .die chemische Natur der Luft und ihre Be standteile Berücksichtigung erfuhren, wurde im zweiten Teile die phyfikaftsche Natur der Luft erläutert. Bei dieser Gelegenlcil wurde die L.rst in Form von Gas upd als Flüssigkeit in einigen, großem "Interesse begegnenden Experimenten gezeigt. Ani Schluf fe der Aussühruugeu wurde dem Redner leb- bafter Beifall zuteil, der deutlich bewies, daß der Vortrag in ho^em Maße Anklang gefun den hatte. Fünf Söhne und d r c i S ch w i c- gcrsöhnc im Felde har der auf der Chemnitzer Straße wohnhafte Hausweber Wil helm Mülle r. Ein Sohn weift leider in französischer Gefangenschaft. * — Der vaterländische Kon zert- und Theaterabend der Stadt- 'apelle und des dramatischen Vereins „Thalia"- Rabenstein, der gestern im „Logenhause" statt- sand, verschaffte den leider nicht allzu zahlreich er schienenen Besuchern einige genußreiche Stun den. Die Stadtkapelle wartete mit einigen vor- züqlich zu Gehör gebrachten Patriotischen Mu sikstücken aus, während durch Mitglieder des dramatischen Vereins „Thalia" das die große Zeit von 1870 behandelnde Theaterstück „Tas Eiserne Kreuz" zur Anffill rnng gelangte. Sämt liche Darbietungen fanden den wohlverdiente sten Beifall. - Der Kranken- und B egräb - nis U n t e r st n tz u n g s v e r eint ^Neu stadt) hielt gestern eine Hauptversammlung ab, in der ein zufriedenstellender Kassenbericht er stattet wurde. Herr Karl Herold, der dein Vorstand 28 Fahre angehört, wurde in Aner kennung seiner Verdienste um den Verein zum ENenuorftandsmitglied ernannt. Für 50jäsri- ae Vereinszugehörigkeit wurde Herrn August L a n d r o ck ein Ekrendiplom überreicht. r Oberlungwitz, 7. FBr. In der ge stern a'end a'^ge^altenen Hauptversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins erfolgic die Bekanntgabe, daß die türzlich slattgeftmdene nochmalige Bestandsaufnahme des Brotgetrei des anch in unserem Orte ein cefrenÜickcs Er- mchnis gezeitigt Hal. In der nächsten Ver sammlung sollen erprobe, dem Verein seit vie len Fasten angehörende Mitglieder und fer ner einige treue Dienstboten Auszeichnungen erhalten. Zum Schluß djU Versammlung ver breitete ßch Herr Lebrer vatke in längeren, in-' teresscmtcn Ausführungen üstr den Suezkanat. z. Gersdorf. 7. Febr. Dem Gutsbesitzer Emil B., hier, sind im Laufe der letzten Wo chen aus einem in der crchlafkammer sieben den veZchlossencn Kofler 350 Marck gestohlen worden. Der Dieb, der nur eine mit den Oerllichleiteu vertraute Persou gewesen sein kann, konnte trotz eingehender Nachforschungen noch nickt ermittelt werden. * Gersdorf, 7. Fehr. Nächüeu Freitag hält der kiesige Hausbesihervercin im Ratskel ler seine satzungsgemäße Generalversgmmlung a'', worauf wir die Mitglieder auch an dieser Stelle Hinweisen. 8t. WSfteubranV, 7. Febr. Der kommende Sonntao bringt uns nach Jahresfrist wieder eine oeistliche Mustkauffllbruna in unserer Kirche. Sie ist diesmal au«i4ließSch Werken Joh. Teb. Bachs gewidmet. Wenn e8 in der gegenwärti gen schweren KriegSzeit notwendig ist, daß wir imS mehr al« bisher aufunserDeutschtum besinnen, lo kann daS aus dem Gebiet der Musik nicht besser als durch eine verstärkte Pflege Bachscher Werke geschehen. Richard Wagner bezeichnet in seiner Schrift: „Wa8 ist deutsch?" Bach gerade zu als den Tyvu« deS Deutschtum« in der Musik, als den musikalischen Wundermann. Ein Bach ist bei den romanischen wie bei den slawischen Völkern undenkbar. Nur ein Deutscher mit seiner tiefen innerlichen Veranlagung konnte unS solche Werke wie die Matthäus-Passion, die H- moll-Meffe, da« Weihnachtsoratorium schenken. Leider ist da« Verständnis für Bach in der Allge meinheit noch nicht genügend geweckt. Man be wunderten noch immer einseitig als Architekten, al« Tonbaumeister und fühlt zu wenig daS tiefe, echte deutsche Seelenleben, daß seine Werke ausstrahlen. Bach macht eS gewiß seinen Hörern nicht immer leicht, wie etwa Mendelssohn. Sinnenfällige Melodik im landläufigen Sinne finden wir bei ihm nicht. Aber wie unvergleich lich tief und erhaben ist doch der Inhalt seiner Kompositionen! DaS offenbart sich jedem Hörer, der sich öfter in die Geheimnisse der Bachschen Tonfprache versenkt. Dazu wollen nicht bloß mehrere der für diese« Kirchenjahr auSgewählten Kirchenmusiken Gelegenheit bieten, sondern auch die besondere Veranstaltung eine« Kirchenkonzertes soll dem gleichen Zwecke dienen. Programme zu 10 Pfg berechtigen zum Eintritt und werden im Laufe dieser Woche zum Kaufe angeboten. Möchte niemand in unserer Gemeinde die Gelegenheit von der Hand weisen! r. Mittelbach, 7. Febr. Am Freitag abend ertrijnkte sich die in den 50er Jahren stehende Frau Bauer von hier im Wtesenmühlentetch zu Grüna. Der Grund zu dem bedauerlichen Schritt dürfte Schwermut sein. * Leipzig, 6. Febr. Im Dezember vorigen Jahres wurde wie seinerzeit gemeldet, im Rusen tale, in einer Grabenschleuse versteckt, der Leich nam eine« Kindes aufgefunden, daS erwürgt worden war. Die Nachforschungen der Polizei haben nunmehr zur Ermittelung der Mutter de« Kinde« geführt. ES ist eine in einer Gastwirt schaft beschäftigte 27jährige Frau Anna Marie Bauer, die verheiratet ist, aber bereit» seit zwei Jahren von ihrem Manne getrennt lebt. Bei Ihrer Verhaftung gab sie zu, das Kind, daS aus einem von ihr mit einem verheirateten Maler unterhaltenen Liebesverhältnis stammt, mit eigener Hand erwürgt und die Leiche im Rosentale ver steckt zu haben. Zu der schrecklichen Tat will sie angeblich au« Verzweiflung und aus Sorge wegen der Unterbringung de« Kinde« getrieben worden sein. * Leipzig, V. Febr. Der ReichLoerband deut scher Städte wird am 13. und 14. März in Leipzig zu einer Tagung zusammentreten. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Ber- handlungSgegenstände: Die Stellungnahme der Städte zu einer staatlichen Monopolisierung der Elektrizitätserzeugung; Realkredit und Woh- nungSbedürfniS in Kleinstädten ; Erörterung all gemeiner Gemeindeangelegenheiten und kttegS- wirtschastlicher Fragen; Aufhebung der Gemein- desteueroorrechte der Beamten, Geistlichen und Lehrer. Bei Gelegenheit dieser Tagung ist auch eine kleine vaterländische Feier am Völkerschlacht denkmal in Aussicht genommen. * Grimma, 6. Febr. Seit Einführung der Butterkarte ist hier der Buttermangel verschwunden. Die Buttermengen, die auf den Markt gebracht werden, reichen völlig aus, um jeder Person daS zustehende Vtertelstückchen zukommen zu lassen, ja es bleiben sogar noch größere Vorräte übrig. Diese übernimmt die Stadt zu dem auf dem Markte gezahlten Preis. * Döbel», 6. Febr. Der Gutspächter G. Kröber hatte 150 Pfund Saatgetreide, die ihm lediglich zum Zwecke der Aussaat überlassen worden waren, an ein Mutterschwein verfüttert, und der Handelsmann Lindner in Kotschbar bei Zwenkau hatte einen Zentner Saatgerste als Futter für zwei Ferkel verwendet. DaS Gericht erkannte gegen Kcüber auf achtzig Mark und gegen Linduer auf sechzig Mark Geldstrafe. * LeiSuig, 6. Febr. DaS seit Mitte Dezember v. I. vermißte 13'/,jährige Schulmädchen B. aus Fischendorf ist dieser Tage bei Polditz aus der Mulde gezogen worden. Das Mädcheu hat anscheinend freiwillig den Tod gesucht. * Gr«tze»h«in, 6. Febr. Bei einem Brande in Kcuppen bei Ortrand stürzte der Giebel des zerstörten massiven Wohnhauses de« HüfnerS MatheS auf ein Stallgebäude, in dem sich mehrere Personen der Brandwache befanden. Die Steinmassen durchschlugen die Decke des Stalles, wobei der achtjährige Sohn des Gärtners Barth getötet und einige Personen mehr oder weniger schwer verletzt wurden. * vöreuumlde, 6. Febr. Der 71 Jahre alte Landwirt und Futtermittelhändler Ehr. Herm. Hain von hier wurde frühmorgens tot im Rödel- dache aufgefunden. Hain hatte sich am Abend vorher im Gasthofe befunden und scheint auf dem Heimwege vom Fußwege etwas seitwärts getreten und dabei von der Bachböschung in den Bach gestürzt zu sein. Der Tod ist durch Er frieren eingetreten. * Mylau, 6. Febr. Ein Schulknabe, der Ostern die Schule verläßt, wurde gestern nach mittag bei Schießübungen, die gleichaltrige Kna ben bei einer Fabrik am Hirschstein abhtelten, so unglücklich inS Auge getroffen, daß seine Ueberführung in eine Leipziger Augenklinik er folgen mußte. * Aporf, 6. Febr. Wie vor einiger Zeit in Oelsnitz die Schanzsche Bierbrauerei, so geriet neuerdings die hiesige Brauerei von Ferdinand Scheerbraum in Konkurs. Gebote wurden bei der Zwangsversteigerung überhaupt nicht abge geben. Beide Betriebe stehen jetzt völlig still. * Zttta», 6. Febr. Als schwerer Einbrecher hat hier ein Feldgrauer, der Grenadier Karl Schwödensack oom 3 Grenadier-Regiment, gastiert. Schwödensack, der aus Bautzen stammt, hat einer Händlerin, bet der er zu Besuch weilte, einen Schrank erbrochen und 1600 Mark geraubt. Wie die Polizei feststellte, ist Schwödensack bereits zweimal von seinem Regiment desertiert. Vor läufig fehlt jede Spur der Fluchtrichtung des Einbrechers. Depeschen - oom 7. Februar. Berlin* Die Rettung von Mannschaften von „L. 19" ist bisher von keiner anderen Sei te bestätigt Mwrdcn. Es ist jetzt nicht mehr wahrscheinlich, daß die Nachricht sich noch be- wahrheitet, so sehr wir dies auch aus mensch lichen Gründen wünschen müßten. vou »er schweizerische» Grenze. Schweizer Blätter melden aus London, daß bet den Kämp fen zum Entsatz von Kut-el-Amara nach den amtlichen Verlustlisten bis jetzt 18 Regiments kommandeure gefallen sind. Zürich. Tic französischen Flieger Gilbert und Pavy, welche hier in einer Kaserne seit Oktober 1915 interniert sind, versuchten in Zi- vilkleidern zu entfliehen. Die Flucht wurde so fort bemerkt, Telephon und Telegraph in Be wegung gesetzt und die französische Grenze ge sperrt. Beide Flüchtlinge wurden in einem Zuge französischer Kranker auf der Station Ol ten verhaftet. Eine Untersuchung ist. eingelei tet zur Feststellung der näheren Umstände, be sonders des Buhnhofes, welchen sie zum Be steigen des fahrplanmäßigen Kriegsgesangenen- zuges benutzt haben, der vor der Abfahrt in Zürich genau untersucht worden war. Genf. Nach einer Meldung des „Lyoner Nouvelliste" trafen im Suezkanal 11 japanische Unterseeboote unter dem Befehl eines japani schen Admirals ein, die au der Verteidigung des Kanals teilnehmen sollen. T-U. Sv»«* An dem Mintsterrat im Pa- laza Braschi in Rom nahmen alle Minister teil Dieser Beratung wird nach SalandraS Rückkehr besondere Bedeutung betgelegt. ES handelt sich bei dieser Konferenz ausschließlich um politische Zusammenkünfte. Wie „Secolo" erklärt, sind im Ministerium wichtige Veränderungen zu er warten. Lugano. „d'Jtalia" bespricht die furchtbare Stärke der Stellung Oesterreich-Ungarns im adriatischen Meer, die die ganze italienische Flotte auch mit Unterstützung englischer und französi scher Torpedobootsgeschwader nicht erschüttern könne. Dies soll offenbar ein vorbereitender Trost sein in der Voraussicht, daß diese Stütz punkte demnächst in Oesterreichs Hand fallen werden. Sagau». Nach einer Meldung aus Athen verlangte Griechenland die Verlegung des Entente-Hauptquartiers aus Saloniki, damit den Zentralmächien der Borwand zum Bombardement genommen werde. Paris. Im „Journal" fordert Charles Humbert die Oberleitung in den Aktionen der Alliierten für Frankreich. Gr sagt u. a.: Warum sind die Feinde noch überall im Vorteil gegen über der Koalition, die ihnen an Mitteln weit überlegen ist ? DaS liegt an dem Mangel an Einheitlichkeit. Frankreich, das bisher am meisten gelttten hat, muß infolge seiner langen KriegSer- sahrung und seiner Intelligenz zur Seele und zum Gehirn der Koalition werden. Frankreich allein ist geeignet, .durch einheitliche Leitung und Ausnützung aller großartigen Mittel der Alliier ten die harte Aufgabe, den Feind zu bezwingen, zu lösen. T.-U. Amsterdam. Auf Anweisung deS eng lischen Handelsministeriums sollen von jetzt ab alle neutralen Postdampfer, welche die englischen Gewässer befahren, untersucht werden, ob die Post feindlicher Staaten zum Versand von Bann ware in Briefen benutzt wird. Damit bricht England grundsätzlich und amtlich das von allen Ländern der Welt anerkannte Briefgeheimnis. T.-U. R»tterda«. Der Bischof zu London erklärte, der Kapitän des Fischdampfers „King Stephen" hätte die Besatzung des L19 gern gerettet, hätte sich aber mit Recht auf das Ehrenwort der deutschen Besatzung nicht verlassen können. ES sei Pflicht der Engländer, sich mit dem Ka pitän solidarisch zu erklären. Madrid. Amtlich wird gemeldet: 14000 Eingeborene un- 900 Deutsche auL Kamerun flüchteten sich nach Spanisch-Guinea. Ihre Er- nährung ist ein sehr schwieriges Problem. Ehnsttauta. Staatkmintster a. D. Sigurd Ibsen veröffentlicht in dem Blatte „TidenS Dagn" unter dem Titel „Deutschland, England und die kleinen Staaten" eine neue, aufsehenerregende Verteidigung der deutschen Politik gegen das Märchen von Deutschlands Unruhestiftung. Der Aussatz ist eine Polemik gegen den bekannten englischen Publizisten und Jbsenübersetzer William Archer, der in der norwegischen Presse maßlos hestigc Artikel gegen Deutschland, als den ein zigen Schuldigen des Weltkrieges, veröffentlicht hat. Ibsen erklärt, daß man Englands Behaup tung, für die Interessen der kleinen Staaten zu kämpfen, nach den Vorgängen in Serbien und Saloniki keinen Glauben mehr schenken könne. Ottaw«. Das hiesige Parlamentsgebäude ist jetzt bis aus die Bibliothek und einen erst kürzlich angebauten Teil in Asche gelegt worden. Die Polizei glaubt, daß der Brand durch ein Unglück entstanden ist. Ein Parlamentsmitglied und sünf andere Personen sind in den Flammen umgekommen. Ottawa. Wie aus HeSpeller (Ontario) ge meldet wird, steht die dortige Munitionsfabrik in Flammen. Ottawa. Nach einer Reutermeldung ist eine Fabrik, welche militärische Uniformen herstellt und 100 Personen, meistens Frauen, beschäftigt, gestern früh durch Feuer zerstört worden. Sa deutsche SeneralstadHericht (W.T.B.) Grstze» Hauptquartter, 7. Febr. Westlicher Rrie-»fcha«pl«tz. Heftige Artilleriekämpfe zwischen dem Kanal von La Bafsee und Arras, sowie südlich der Somme. Die Stadt Lens wurde in den letzten Tagen vom Feinde wieder lebhaft beschossen. In den Argonnen drängten und besetzten die Franzosen auf der Höhe 285 (La ville morte) nordöstlich von Lachalade einen Trichter, wurden aber durch einen Gegenstoß sofort daraus vertrieben. Oestticher* Rrtegsschaxplatz. Die in der Nacht zum 6 Februar von uns genommene russische Feldwachenstellung auf dem östlichen Scharauftr (an der Bahn Baranowit- scht-Ljachawitschi) wurde erfolglos angegriffen. Der Gegner mußte sich unter erheblichen Ver lusten zurückziehen. Südwestlich von Widsy fiel ein russisches Flugzeug, dessen Führer sich verflogen hatte, unversehrt in unsere Hand. Balr««»RriegsschauPlatz. Nicht» Neu«». Oberst« H,«,<»l«itun,.