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KkilM M PHMNlkUstlhlIÜr Alfflgn Tageblatt. Nr. 235. Sonntag, den 9. Oktober 1910. 37. Jahrgang. Aufregung. elegant gekleideten Andere wieder verlängerten ihre Herrn, der bald darauf im Hotel Formosa, Sensationsbe- mit die Also Der Beamte überlas die ge ¬ folgte auf Baby! befindet. jedenfalls wird sich die Sache auf- zige Tochter gefunden? empfing sie den .Was gibt es, liebe Mama?" fragte sie lä Herrn hier die beiden hierher gekommen. kow so bewundert hatte. kleine Tagen sich unverzüglich, zu ihr begeben das Nebenzimmer und her- im Gesicht, der Majorats- woselbst die Baronin men, erschien und sich den Detektiv. Es war terredung, die zwischen ronin hatte zwei rote und ein: An in sprechen, klären." hätte. Was aber be- Wer wagt es, durch mich und meine Ehre Tllrkisenbracelett. der Reunion das dem Kursaal ab- beim Tanzen la ¬ ich bitte mit den Um- ja leider gegen Sie doch der- im Kabi- dies?" Währenddes befand sich die erstere in nicht geringer Aufregung. Nach reiflicher Ueberle- gung und ehrlichem Kampfe telephonierte die Baronin schließlich ans Polizeiamt und bat, sich ihrer Absteigequartier genom- der letzteren melden ließ, eine ziemlich lange tin- beiden folgte. Die Ba- Flecken auf den Wan- „Frau Baronin Stein — — Die Dame hat am Abend Bracelett im Kabinett neben gelegt, weil der Schmuck ihr zielte, nur, daß etwas Unangenehmes ereignet. Aufgeregt klingelte sie nach' Tochter. Ein Bild der Jugend und Schönheit strahlenden Glückes, trat Camilla Larkow chelnd, indes sie den Gast grüßte. „Ja, Kind, das mutzt Du den fragen. Ich weiß wirklich nicht — Es war eine schwere Aufgabe, gen, ein Zeichen großer Erregung bei als sie am Schluß derselben ihrem Gaste merkte: „Wäre nicht das Bracelett ein liebes denken, so hätte ick. trotz des Verlustes, für meine Braut bestellt deuten Ihre Sentenzen? infame Anschuldigungen zu beflecken?" „Gemach, Herr Graf, ständen zu rechnen, die daß ein Kriminalbeamter aber möglichst unauffällig, möge. Niemand ahnte in dem Als Lerlobte empfehlen sich: Camilla Larkow Alex, Graf von Hellingen, und wir sind ganz perplex darüber, daß ihr, be ¬ sagen kann, wo sich das Bracelett .Ich?!" „Ja, Sie Herr Graf, weil Sie jenige sind, der sich zu jener Zeit nett aufgehalten hat. Leugnen Sie Einen Augenblick blieb es still. mein empfing den Beamten, als er anlangte. Einige Ortsangehörige kannten ihn offenbar und zogen nun ihre Schlüsse. Wo ein Funken ist, ist bald eine Flamme. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich im Seebade die Kunde von einem Aussehen erregenden Ver dacht, der sich auf einen der vornehmsten Bade gäste hier lenke. Bleich trat der Besitzer des Kurhauses dem ihm bekannten Beamten entgegen. „Um Himmels willen, Herr Detektiv, was führt Sie in mein Haus? Das Renommee meines Hotels steht auf dem Spiel, wenn — „Sorgen Sie nur, daß ich den jüngeren Grafen Hellingen unbemerkt zu sprechen be komme — in Ihrem eigenen Interesse sage ich dies. Ist derselbe zugegen?" „Ja, aus seinen! Zimmer, wie ich genau weiß." „Gut. Und Graf Otto Hellingen?" »Ist gleichfalls hier und auf seinem eige nen Zimmer. Die Räume grenzen aneinan der." Als der Detektiv im Zimmer des jüngsten Hellingen verschwunden war, zog der Wirt eine Zeitung hervor und suchte anscheinend eifrig in deren Inhalt. Er stand unweit von der Zimmertür entfernt und schien das Ge suchte nicht finden zu können. Desto leichter fanden die Worte, die im Zimmer sielen, den Weg zu ihm. unbekannten Gast. Doch schon nach kurzem Wechselgespräch mit diesem waren ihre Mienen verändert. Rat- und hülflos sah sie auf den Sprecher, noch begriff sie nicht, worauf er kleine Schönheit den Grafen Otto, den Majo ratsherrn von Hellingen, hat abblitzen lassen und seinen jüngeren Stiefbruder erhört hat, und nun — " „Aber, liebste Staatsrätin, woraus schlie ßen Sie denn so bestimmt, daß Graf Otto Rücksicht auf die junge Brant, deren Glück ich nun zerstöre, geschwiegen —." „Das wäre durchaus unlogisch gehandelt, gnädige Frau! Ein Glück, das sich unter Zu- hülfenahme eines Betruges aufbaut, ist kein Glück," sagte der Beamte. „Das Gesetz ist die irdische Gerechtigkeit und wer dawider handelt, muß bestraft werden, damit das Unkraut nicht weiter wuchert und Schaden anrichtet. — — Ich begebe mich jetzt zu der Witwe Larkow; Pension Schünemann logieren die Damen, wenn ich recht unterrichtet?" „Ja, mein Herr." Die Baronin konnte ihre Niedergeschlagenheit kaum verbergen; die Sache war ihr ungemein fatal. ein Tischchen. Als wir hinausschritten, Am Seegestade. Kriminalnovellette v. W. Hör st. ahnungslosen Frauen zu verständigen, ohne doch ihre Gefühle zu schwer zu verletzen. Der Detektiv aber hatte schon schwierigere Aufga ben gelöst. „Beruhige Dich, liebste Mama, hier liegt ein Irrtum vor, das ist alles," versuchte Ca milla Larkow die erregte Mutter zu beschwich tigen. Zwar war sie blaß geworden, als sie endlich begriffen, sehr blaß, aber in ihren schö nen Augen leuchtete ein so unbegrenztes Ver trauen in ihr Glück, leuchteten feste Entschlos senheit und der hohe Mut, jeden Stein, der ihrem Glück sich entgegensetzte, fortzuräumen, daß der Mann des Gesetzes unwillkürlich den Blick senkte. 18 Türkisen in Tropfenform . . . Die An gabe hatte sich bestätigt. Ob der nächste Weg, der den Detektiv ins Kurhaus, zu den Gebrü dern Hellingen daselbst führen sollte, bereits die Lösung bringen würde? Vor dem Kurhaus standen Leute; Mur- stig war. Als Sie nach einer Viertelstunde zurückkehrte, um den Schmuck zu holen, war dieser verschwanden und ist trotz eifriger Nach forschung von feiten der Hausverwaltung nicht gefunden worden," hörte er den Detektiv sagen. „Das ist ja bedauerlich. Aber warum er zählen Sie mir das, mein Herr?" kam die Er widerung. „Weil ich annehme, daß der Herr Graf mir „Und zwar sofort, mein Herr!" tönte die jugendliche Stimme des Grafen in schwer be herrschter Erregung. „Hier der Beweis — die Quittung des Juweliers in Paris über das Bracelett, das ich meiner Braut schenkte." „Ah . . ." In den erstaunten Ausruf des anderen mischte sich das Geräusch von Schritten. Der Wirt retirierte in einen Wirtschaftsraum, des sen Tür er offen ließ. So gewahrte er, daß die Eingangstür ging und jemand ins Vesti bül trat. Es war Camilla Larkow. Auf ih rem schönen Gesicht lag feste Entschlossenheit. Unbedenklich näherte sie sich dem Zimmer ih- Jn den Dünen standen jetzt die Strand- körbe in ganzen Rudeln beisammen, die dar aus hervortönenden Stimmen Überboten sich schier im Eifer der Debatten. Ungeachtet der Majestät des Meeres, das im endlosen Wo genspiel herangerollt kam, verschmähten es die Damen nicht, zu hecheln, zu kritisieren und das Urteil abzugeben über den Fall, dessen Gewebe ja eigentlich lächerlich durchsichtig war. „Man Dieu!" ließ sich die Staatsrätin gekommen, das ihm gegebene Wort zurückzu nehmen?" Stoßweise waren die Worte gefallen. Der Blick des Sprechers glitt an der jungen Dame vorbei. Seine Erregung, sein lauernder Ton glitten unbewußt an ihr ab. Ihre ganze Seele lag in den Worten, als sie entgegnete: „Mein Wort zurücknehmen?" Das trauen Sie mir zu, Schwager? Nein, was man auch agen mag, ich glaube einzig meinem Verlob en, und ich liebe ihn und ich bleibe ihm treu!" Das Zufallen seiner Zimmertür, die hin ter dem Grafen sich schloß, klang in die Worte. Fest schritt Camilla dem Wohnraum ihres Verlobten zu. Als sie anklopfte, krachte im nämlichen Augenblick ein Schuß durch das Haus. machten Notierungen. „Sie wissen ganz genau, gnädige Frau, daß Sie den Schmuck im Ka binett zurücklictzen?" fragte er. „Ja; das Bracelett erwies sich beim Tan zen wegen seiner Schwere unbequem. Ich ging ins Kabinett, in Gesellschaft meines Tänzers, des Assessor Torn, legte den Schmuck ab und der ältere wie der jüngere Graf Hellingen und jeder von ihnen, daß sie die schöne Nordlän derin liebten, glühend liebten. Nur nicht, daß sie beide dieses Gefühl hegten. Liebe lebt ja nur im geliebten Gegen- stande, ist ja blind für das, was anderen sicht bar ist. So kam es, daß nur Camilla selbst es wußte, daß beide Brüder sie liebten. Der Majoratsherr groß, hager, mit gelb lich-blassem Gesicht, in den schwarzen Augen einen stechenden Glanz, der mit der Kaltblütig keit. die er zur Schau trug, stark kontrastierte. Gras Alex, sein jüngerer Halbbruder, mittel groß, blond, aus dein blühenden Gesicht einen herzbezwingend sonnigen Ausdruck, so daß man ihm gut sein mußte, wer ihn sah. „Gnädige Frau tragen heute ein unver gleichlich schönes Türkisenbracelett! Sie wür den mich außerordentlich verbinden, wenn Sie mir sagten, wo dasselbe gekauft ist." Mit diesen Worten hatte vor einigen Ta gen Gras Alex sich an die Baronin von Stein gewandt, als man sich von der Mittagstafel erhoben, nachdem während der Mahlzeit seine Tischnachbarin, Camilla Larkow, ihrem Ent zücken über das Bracelett der genannten Dame Ausdruck gegeben. Graf Otto, der just an dem Paar vorüber ging, hatte die Frage Wohl schwerlich vernom men; denn seine Gedanken waren der der Re union, die am folgenden Tage im Kursaal stattfinden sollte und ihm Gelegenheit geben würde, Camilla Larkow Herz und Hand zu bieten. Es würde dies zwar keine standesge mäße Verbindung sein, doch seine Leidenschaft für das Mädchen fragte nicht darnach und seine Unabhängigkeit brauchte dies nicht. Das Kontingent der Heiratskandidaten hier im Walde war klein, auch dachte der Majorats herr von Hellingen viel zu selbstherrlich, um Nebenbuhler zu fürchten, am allerwenigsten in seinem jüngeren Halbbruder einen solchen. Aber unbequem war Alex ihm nicht selten ge wesen, wenn er gar so beharrlich sich ihm und Camilla zugesellte und damit bisher seine Aussprache mit ihr vereitelt hatte. Durch den Kursaal brausten Orchesterklänge. Ein süßes, traumirres Walzerlied war's, das den Saal durchschwebte. Ein Liebeslied ohne Worte, ein Locken, ein Geben und Neh men in Tönen. Ueber die Dünen, bis hin zum Meer schwebte die Weise, klang es von seliger Sehnsucht, von Lebenswonne und Le bensdurst. . . . Vergebens hatte Graf Otto Camilla Lar kow gesucht, nachdem er sie und ihre Mutter bei ihrer Ankunft begrüßt gehabt. Bei der äl teren Dame sich nach dem Verbleib des Fräu leins zu erkundigen, war nicht nach seinem Geschmack. Vielleicht war das Mädchen in ei nem der an den Kursaal grenzenden Pavil lons. Um diese zu erreichen, mußte er ein Kabinett durchschreiten, das von pausierenden Tänzern gern frequentiert wurde. Der Majoratsherr befand sich in starker Er regung, welche die Verzögerung, die seine Wünsche erfuhren, zum Aeußersten spannte. Er zuckte daher nervös zusammen, als plötzlich eine Stimme ihm entgegenscholl. Sie gehörte der Baronin Stein an, die in dem kleinen Kabinett stand und lachend das bewunderte Bracelett löste, während sie ihrem harrenden Tänzer zurief: „Das Ding ist gar zu schwer; die Steine klappern schmerzhaft beim Tanzen. — — Ah, bon soir, Herr Graf!" sprudelte die noch ju gendliche Dame, mit einem Kopfneigen gegen den Eintretenden, „denken Sie nur, ein Vogel hat mir gesungen, daß Ihr Bruder, Graf Alex, sich eben mit Fräulein Larkow verlobt hat." Als die Sprecherin am Arm ihres Tän zers hinausrauschte, begegnete ihr mit strah lendem Gesicht Gras Alex Hellingen und nahm den Weg zum Kabinett. Die Baronin aber flüsterte hinter dem vorgehaltenen Fächer ihrem Partner zu: „Ich fürchte, ich habe da etwas angerichtet! Haben Sie bemerkt, wie der ältere Hellingen aussah, als ich ihm die Verlobung niittcilte? Ich scheine da eine Wunde geschla gen zu haben! Aber, mon Dien! man be herrsch! sich doch! Der Graf sah ja aus zum Fürchten! Noch nie habe ich Zorn und Lei denschaft so ungezügelt in einem Menschenant litz erblickt, wie hier!" Am anderen Tage schon brachte die Zei tung die Verlobungsanzeige Camilla Larkows mit dem jüngeren Hellingen. Die glückstrah lende Verlobte war die Waise eines höheren Beamten und mit ihrer Mutter, zwecks deren res Verlobten. Da öffnete sich aus trat aschfahl Herr. „Ah — guten bin erstaunt, Sie Gerüchte, die über Ihnen bereits den gleichfalls Absichten hatte," eiferte die Baronin Ruland, die erst seit wenigen hier war. Ein vielstimmiger Empörungsschrei den Worten der naiven Fragestellerin. „Baronin — Sie sind das reine dete Kur, um Zeuge zu sein, wie die Ge schichte sich abwickeln würde. S ' dürftige Gemüter schwelgten förmlich in Kom binationen, im Für und Wider über den Fall. Dann sprudelte er: „Leugnen? Ich verbiete Ihnen diesen Ausdruck in Beziehung zu mei ner Person in Anwendung zu bringen! Aller dings war ich zu jener Zeit im Kabinett und habe auch das Bracelett dort liegen sehen. Ich teilte daselbst meinem Bruder, dem Grafen Otto, meine Verlobung mit, und bemerkte, auf das Bracelett deutend, daß ich ein eben solches Morgen, Schwägerin! Ich hier zu sehen. Haben die Alex laut werden, auch zu Weg gefunden? Sind Sie Der Zu hörer rang offenbar mit seinem Erstaunen. GesundheitDaufbesserung, Man erzählte sich, daß die Verlobungsgabe des Grafen Alex an seine schöne Braut genau solch ein Türkisenbracelett war, wie die Ba ronin Stein es besaß und das Camilla Lar- Gurlitt vernehmen, deren Gemahl überall zu finden war, nur nicht da, wo seine Frau war, „da bringt vor zwei Tagen die Zeitung fettgedruckten Lettern das Ereignis: Jeder Dünenhalm könnte es Ihnen erzählen, wenn er sprechen könnte, daß Graf Otto wie toll in Camilla Larkow verliebt ist und seine Bewerbung offenkundig gezeigt hat." „Reue kommt stets zu spät! Hätte die junge Dame den älteren Bruder gewählt, wäre der Eklat nicht geschehen und die Chancen un gleich brillanter — „Aber Gras Otto gilt für einen exentrischen Menschen; er soll maßlos leidenschaftlich wer den, sobald ihm etwas versagt wird." „Nun, für ein Majorat nimmt man unbe queme Launen schon mit! Jedenfalls wird der exentrische Herr Graf gerast haben, als er von der Verlobung hörte —." „Und nun erst! Dieser Flecken aus seinem Adelsschild! Unzweifelhaft ist dieser unglück liche Graf Alex, der Verlobte des Fräulein Camilla, mit einer krankhaften Manie be lastet." „Darin gebe ich Ihnen recht, Liebste! Denn wenn ein begüterter junger Herr, aus altem Adelsgeschlecht, die Tat begeht, den Schmuck, mit dem er seine Frau beschenken will, zu ent wenden, so —." „St! sprechen Sie um Gottes willen nicht aus! Sonst werden wir am Ende noch alle als Zeugen geladen." „Unbegreiflich ist mir nur, wie man sich so in einem Menschen täuschen kann," ließ sich ein eleganter Graubart vernehmen. „Graf Alex machte mir einen ungemein sympathischen Ein druck; ich hätte für seine Ehrenhaftigkeit meine Hand ins Feuer gelegt." „Und ebenso unbegreiflich, wie jemand so grenzenlos unbedacht handeln kann. Die Sache mutzte ja alsbald entdeckt werden —." „Ich sage: das Schlußkapitel zu dieser Tragödie ist ein Revolverschuß." „Um Gottes willen." „Ein Revolverschuß," wiederholte die Spre cherin mit verblüffender Bestimmtheit. „In diesem Falle die einzige Lösung." — — Mit leisem Murmeln warf das Meer Bernstein und Seesterne an den Strand, und bunte Muscheln, darnach die kleinen Mädchen jauchzend haschten. Die Haare flatternd unter der Strandmütze, tummelten sie sich barfuß im weißen Dllnensande. Die Jungen bauten Schlösser und Festungen aus dem Sande und ließen am Bindfaden kleine bewimpelte Fahr zeuge treiben. Träumerisch wiegten sich im Winde die Silberdisteln am Gestade, darum Ginster und Schafhalm wucherten. Die Sonne lachte über See und Dünen hin, als sei nichts geschehen; als gäbe es keine Seelenkämpfe und kein Herzeleid. Wer auch hatte an Kämpfe und Leid ge dacht, wenn man die drei jungen Menschenkin der beisammen hatte dahinwandeln sehen. Zu Camilla Larkows ideal schöner Gestalt bilde ten Ufer und Meer eine wundervolle Folie. Daß sie deren nicht bedurfte, wußten sowohl (Nachdruck verboten.) Ein ominöser Fall! Im Badeort herrschte darob beispiellose Aufregung. Einige besonders feinfühlende Badegäste rüsteten unverzüglich zur Abreise. Andere wieder verlängerten ihre bereits been- begegnete uns Gras Alex Hellingen. Ich be merkte, daß er ins Kabinett ging." „Befand sich niemand darin?" „Freilich," nickte die Baronin, „der ältere Graf Hellingen. Das Geschenk aber, das Graf Alex seiner Braut gemacht —." „Liefert allerdings den Beweis, daß er der Entwender war," fiel der Beamte ein. „Sag ten Sie nicht, Graf Alex habe sich von Ihnen die Quelle sagen lassen, wo der Schmuck ge kauft ist?" „Allerdings. Ich halte für ratsam, daß Sie dorthin recherchieren." Ter Beamte lächelte eigentümlich. „Das dürste sich erübrigen, wenn ich den Herrn Gra sen gesprochen habe. Zunächst zu den Damen Larkow. Der Schmuck enthält 18 Türkisen, sagten Sie, Frau Baronin?" „Ja, 18 Türkisen in Tropfenform." — Die Witwe Larkow war ein wenig erstaunt, als ein Herr sich ihr melden ließ mit den Worten, er müsse sie in einer dringenden An gelegenheit sprechen. Mit der heiteren Ruhe, die ein empfange nes Glück erweckt, und was konnte sich die früh verwitwete Frau wohl lieberes wünschen, als diese glänzende Versorgung, die ihre ein-