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ilMM m Hohmkili-ErnSthiiltr AHkizn Sonntag, de« S7. Inti L»1» 40. Jahrgang Rr. 17Ä RtichrfMmehttW in Leipzig. D.-r 18. Deutsche Reichsfeucrwchrtag wurde am Freitag in Gegenwart von mehreren hnm dert Vertretern der verschiedenen denk chen Ncichsfeuerwchrverbäude und städtischen Bcrnfs- feuerwchrcu ans alten Te'len des Reiches durch seinen Vorsitzende» Branddirektor Reddoma»» (Leipzig) eröffnet. Jiisgesantt vertrete» die crselnenenkn Delegierten »der 1j^ Millionen deutsche Berufs- nnd freitvillige Feuerwehr- lriite. Die Neide der Vorträge eröffnete Stadtba-u- rat und Branddirektor Modcrsohn (Unna i. W ), der über „Die Benutzung der Wafserlä- tung für Feuerlöschzwecke" sprach. Der Red ner, der zweiter Vorsitzender des Westfälischen Feuerwehrveröandes ist, führte aus, daß er eine langjährige Praris hinter sich habe. Er war der Ansicht, daß, bei dem sogenannten Zir- kulanonssystem mehr Wasser zur Verfügung stünde als bei anderen Systemen. Es sei wichtig, daß dps Wasser nicht in die Spritz kästen geleitet würde, sondern daß die Hydran ten an der Seite verkuppelt würden. Der Red ner be ande te dann Wetter die Hydranten in den Swa. en. Er hielt die sogenannten Ober- flurhrDranten für die besten; allerdings waede gegen sic eingewendet, daß sie mehr kosten und Verkehrsstörungen bildeten, da sie ähnlich aus- schcn Ivie Brunnen. Die Nachteile der Unter- flurh dränten beruhen darin, daß sie leicht ver schmutzen und infolgedessen georauchsunfähig werden: sie können nur an solchen Stellen an- gewendet werden, wo man aus Veckehrsrück- sichten absolut keine Oberslurhydranten anbtzn gen kann. Der durch Vorführung von Licht bildern unterstützte Vortrag wurve mit lebhaf- tem Beifall ausgenommen. Hierauf sprach Negierungsassessor Dr. Pitzschke (Dessau), der Vorsitzende des Anhal tischen Landesfeuerwebrverbandcs, über seine Erfahrungen bei Gründung freiwilliger Feuer- ivehren. Er erwälnte u. a., daß es nicht immer leicht sei, freiwillige Feuerwehren sin- zurichten. Junge Leute träten viel lieber in Sportvereine ein, wo sie Gelegenheit hätten, sich auszuzeichnen, Preise zu gewinnen, bekannt und in der Oesfmtlichkeit genannt zu werden. Bei der Gründuug von freiwilligen Feuerweh ren sei es in einzelnen Orten zu Zusammen stößen mit der Sozialdemokratie gekommen. Die Sozialdemokraten seien gewöhnlich Gegner der Einrichtung freiwilliger Feuerwehren, zu meist wohl aus dem Grunde, weil sie färch- lchen, daß sie dadurch Anhänger verlieren möch- ten. — Im Anschluß an diesen Vortrag sprach Vcrbandsarzt Dr. Saupe (Leipzig! die Ein richtung von Verbandkästen fr Feuerwehren. Zum Schluß der Vormittagsjitznug behau delte Ingenieur Freytag (Berlin) das Thema „Löscheinrichtungen mittels Kohlmläurc in Per bindung mit selbsttätigen Feuermeldern". Solche Einrichtungen werden für leuergcfihrlichc Neu ine, die zur Selbstentzündung ne,gendc Sto fe enthalten, ferner für Lagerräume von Ocl, Benzin, Petroleum usw., für Pntverschuppen, Munitionskammern, .Kohlenbunker, sowie für Bibliotheken, Archive usw., in welchen wert volle Schriften und Dokumente ausbewmbrt wer den. die beim Löschen mit Wasser oder Dampf leicht zerstört werden können, hergestellt. Diese Anlagen bezwecken, daß gefährliche Temperatur erhöhungen auf elektrischem Wege rechtzeitig angezeigt und ausgebrochene Brände selbsttätig durch Anwendung von Kohlensäure rechtzeitig gelöscht werden. Quer durch die Gegend. Wiederholt schon las ich still, Daß die „Well e" kommen will, Jene Welle, die erhitzt In Amerika noch sitz". Westwärts sehnt sich mein Gefühl, Weil der Kontinent so kühl, lind zur Zupfg«ng sing ich gleich Leise über'» großen Teich: -Q, komm! Ö, komm! O, komm! Wenn hier Regengüsse rauschen Nnd Euch drüben quält die Hitz': Laßt uns doch dasWettcr rausche n, Das wär doch ein guter Witz! Alles mögliche haben wir mit Amersia 'chon ausgetausch:: Denkmäler und Professoren gegen Washington-Post und Bärentang; war um sollen wir nicht auch einmal einen schö nen, deutschen, feuchten Sommer gegen eine amerikanische Hitzewelle auslauschen? Ich glaube, unser T h e a t c r v ö l k ch e n, das zu seinem eigenen Leidwesen in dieser wässe rigen Sommerszeit draußen in der Natur mimt, würde vor lauter Freude dann über haupt nur noch in Nck.ura mimen. Stücke wie „Susanna im Bade", Im Freibad „Stein- l ruch" usw. können info ge der Kälte je!" nicht gerochen werden. Ich finde, daß die Mutter Erde von beb Sonne mal wieder recht einseitig behandelt wird. Drüben stürzen sich die Menschen vor Hitze ins Meer und in Ober! u n g w i tz kann man vor Kälte nicht ein»yr! mehr freibaden. Es ist nur gut, daß es iu Hohensleiu-Ernstthal-Neuoberlungwitz- H tteugrund noch keine B a d c a u st a-l!t gibt, denn die hotte in diesem Sommer wahr scheinlich doch ihre» Beruf verehlt. Natür lich macht sich hier zu Laude eine ehr kühle Auffassung über den sogenannten Sommer be merkbar, ja selbst unsere Stadtvätw bleiben selbst den größten Forderungen (150 0-00 Mk.- An'cil e) kühl bis ins Herz hinein. Kein Ton regt? sich oder auch nur einer der sonst so Redel u st i g e n aus dem Rate der F ü u fs u n d z w a n z i g bat um eine kleine Erläuterung. lieber solche „Kleinigkeiten" ist man erhaben. Es herrschte eine ^ruhe, Ivie mau sie sonst zu nächtlicher Stunde nur noch auf der Scherbelberg-Filiale aus dem hiesigen Hauptbahnhos, der jetzt „all seitig" gestrichen ist, antrifft. Seit Fer tigstellung des neuen Waschhauses, anno 1912, liegt nämlich ans dem Bahnsteig immer »och ein großer Dreckhaufen, den die K. Post aus Schamgefühl vor den ankommen den Reisenden mitunter mit ihren Postwagen verdeckt. Lange Zeit habe ich über die Be wandtnis dieser ScherbelberghFiliale nachge dacht, jetzt endlich- bin ich auf den wahren Zweck gekommen. Der Dreckhaufen soll wahr- schclnlich andeuteu, daß der Reisende sich in der „B e r g st a d t" H o h e n st e i n befindet, oder aber „von dieses Berges Zinnen" wird die Begrüßungsansprache beim demnächstigen Königsbesuch gehalten! Sei deni, wie ihm wolle, wenn ich Staatsbahnbesitzer wäre, dem betr. Unternehmer, der den Berg „vergeben" lat, würde ich mir mal gehörig kaufen,. Wir Halen doch ani Pfaffen-, Ziegen-, Scherbel-, Logen-, Bad- und anderen Bergen (Dr. spee.) re. geradezu keinen Mangel und gegen dcrarng willkürliche Veränderungen der Erd bodenoberfläche muß mit Entschiedenheit Front gemacht werden. Entschiedenheit gebärt een mitunter dazu, denn sie hat letzten Endes auch dazu gejährt, daß die „F u n k e. n h n- v g" nun doch mit einer tadellosen Front paradiert. Das Frontmachen im allgemeinen und lei Mitttärvereineu im besonderen wird manchen Leuten entschieden zu schwer ga macht, Ueberall mehren sich in den letzten Jahren die Fälle, wo Militärvereinen die Vorschrift, bei durch Selbstmord geendeten .Kameraden nicht! in 11 n i f o r m und mit F a h n c zu erscheinen, als entschieden zu hart er'cheink. Handelt es sich dabei noch dazu um einen alten Veteranen, dann wbrd das Ver bot, das sich auch auf das Abfeuern von Sal ven erstreckt, besonders schmerzlich e m p- f u n d e n. Gewiß ist es ein bedauerlicher Fall, wenn jemand sein Leben durch Selbst mord beschließt. Man wird denjenigen lin vie len Fällen nicht verstehe», der, um dem Kamps ums Dasein zu entgehen, lieber den großen Schlußstrich zieht. Aber wer will den ersten Stein auf solch einen in Verzweiflung geratenen Mitmenschen werfen, der durch lange Krankbe-.t den Mut verloren, durch mißliche Verls ß.nisic zu diesem Schritt getrieben wurde? Daß er Persönlichen Mut in hohem Maße be saß, dos hat der alte Veteran in den Schlach ten von 1866 und 1870/71 wiederholt gezeigt. Für das Vaterland hat er noch Kräften ge stritten und seine Kameraden stellen ihm ein rühmendes Zeugnis aus. Nach rem mensch lichem Ermessen würde man es seinen Kame raden so<M verdenken müssen, wenn sie ihn bei seinem letzten Gange nicht begleiten wür den, wenn sie nicht wenigstens versuchen wür den, ihm die Ehren zu erweisen, die einem alten Krieger zustehen. Endet jemand sein Leben, um einer wohlverdienten Straf? zu ent gehen oder weil ihm das Leben keinen Ge nuß mehr zu bieten vermag, aus schierem Leichtsinn usw., so wird im allgemeinen nie mand böse um solch ein Opfer seiner Verhält nisse sein, ja man darf sagen: es ist in sol- chen Fällen doppelt verwerflich. — Bedauerlich an dem kürzlich vorgekommenen Falle ist es, daß die vom Kirchenregiment voroe ck-riebenen Formen nun einmal gewahrt werden m üssen, daß es keine Ausnahme bestimmungen gibt. Es wäre doch Sache der beiden in Frage kommenden Behörden, der Kirche sowohl wie des Militärvereinsbundes, die d'es' ezügstäben, keineswegs huma nen Grundsätzen entsprechenden Bestim mungen doch mal einer Revision zu un terziehen. Doch nun zu etwas anderem: Ja, revi dieren, was ließe sich da nicht alles dar- -"ber schreiben! Wenn man z. B. äine bessere K i st e bekommt, enthaltend Wein, so tut man im allgemeinen gut, den Inhalt erst ein mal vcrßckttig auf seine Güte zu prüfen, sonst kanns passieren, wie kürzlich einer Fami - ie in der Neustadt, die in solch glücklicher Lage beinahe unglücklich wurde. Aus Versehen war auch eine Flasche mit Säure darunter geraten, und gerade d e mußte zu einem Probeschluck herhalten! Es war nur gut, daß der Apotheker nicht weit wohnte. Ganz entrüstet schreibt mir ein guter Freund aus Oberlungwitz, daß das Amtsblatt der Kgl. Amtsbauptmannschast kürzlich verord- Bernhard von der Eiche Roman von Baronin Gabriele v. Tchlippenbach. 14) (Nachdr. verb.) Aus der Küche erklang munteres Lachen und Geplauder. Die Sennerin tafelte dort mit den beiden Burschen, die sie schon von frühe ren Aufstiegen kannte. Dazu brannte das Strauchfeucr und warf rote Lichter durch die Hüttentür, eine Kuh brüllte auf der nahen Mat?e, und der zottige Hund lief wachsam um die Herde, deren melodisch gestimmte Glocken hin und wieder leise läuteten. Die beiden jun gen Menschen hatten das Gefühl, als seien sic sich schon lange bekannt, sie unterhielten sich munter. Nichts streifte ihr eigentliches Leben, die Stellung, die sie einnahmen. Wozu hier das ergründ»! wollen, was gesellschaftliche Form gewöhnlich verlangte. Wie losgelöst von lästiger Etikette kamen sie sich vor-, der Mensch trat dem Menschen gegenüber, ohne viel zu fragen: „Wer bist Dil? Was tust Du gewöhn lich? Welchem Stande gehörst Du an?" „So," sagte die Fremde, „ich hoffe, Sie sind satt geworden; wir haben tüchtlig au ge räumt unter den Eßwaren der Sennerin." Sic standc» von ihren H-olzschemcln aus und gingen wieder an ihren früheren Platz, von wo ans sich die Schönheit der Berge am besten zeigte. Dazwischen polterte etwas mit lautem Geräusch zu Tal, küc Kirwenslille nu terbrechend. „Das ist der Steinschlag," erklärte einer der Führer, und er- fing an, den beiden Reisenden von den vielen Umglücksfällen zu erzählen, bei denen er zugegen gewesen war. Erst Sürzlich batte ein aus der Bergeshöle mit gewaltiger Wucht herabsausender Stein einen Touristen getötet. Die Fremde erschauerte; ihr junges lcbensstisches Wesen sträubte sich bei dein Ge- !-rucken a-n Tod nnd Vergehen. Sic hattc sich auf einem Felsblock niedergelassen, Bernhard lag halb zu ihren Füßen im weichen Alm- grase. Der zweite Führer hatte ebne Zither aus der Hütte geholt und spielte wunderhübsch darauf. Er und die Sennerin sangen dazu. Der kräftige Baß des Burschen, der HE So pran des Mädchens einten sich zu jenen mun teren Schnadahüpferln und Volkslicdchen, die ihren Weg weit ins Land genommen HKcn. lind leise summten Bernhard und die Fremde die Melodien mit, die sich durch ihre Einfach heit schmeichelnd ins Ohr stahlen. Es war spät geworden, die Müdigkeit mel dete sich, „Gute Nachk," sagte die Fremde und hielt Bernhard die Hand hin, „ich kann tue Augen kaum mehr offen bebakten." „Gute Nacht, gnädiges Fräulein," entgegnete er, „morgen in der Frühe muß ich aufbrechcn." Ein leichtes Bedauern klang hindurch. „O, wir haben wohl denselben Weg," sagte sie, „ich will nach Laulerbrunmu hinunter. Und Sie?" Es hatte in seiner Absicht gelegen, noch eine weitere Tour zu machen, aber er gab es auf und erwiderte, daß auch er nach Lauter brunnen wollte. Auf duftender» Heu rultc es sich -in der Sennerin Kammer gut, sodaß die Femde so gleich fest cin-schlief. Trotz seiner Müdigkeit blieb Bernhard noch eine Weile draußen mit seiner Zigarre. Er fragl.e sich, wer wohl die junge Dame sei. Die beiden Führer schnarchten schon, als Eiche sich neben ihnen ausstrcckte, um in einen festen, traumlosen Schlaf zu verfallen-. Am anderen Morgen waren die Berge in dichte Nebel gehüllt. Als sich die kleine Gesell schaft früh vor der Sennhütte versammelte, wurde ein eiliges Mahl eingenommen. Dann brach man auf; es war empfindlich kalt. Der Führer der fremden Dame hatte diese aug? feilt und schritt voraus, hinterher kamen Bern hard und ssine Führer. War cs der Einfluß des Wetters, war es etwas anderes? Heute war die ungezwungene fröhliche Stimmung des gestrigen Abends ver flogen. Wortkarg und frostig begegnete die "wge Dame Bernhard. Bcoaucrtc sie, sich frei und zwanglos gegeben zu haben, fürchtete sic, er könne es mißbrauchen, wünschte sie, die Schranke zwischen- ihnen auszuoichten, die gestern, angesichts der großartigen Natur ge- -allen schien? Fast bedauerte es Eiche, wie der »ach Lauterbrunnen hiiiabzusteigen, und seine Tour in entgegengesetzter Richtung auf- gegeben zu- haben. Die Stimmen der Führer, die zur Vorsicht mahnten, klangen durch den dichten Nebel ge- dmpst herüber. Es war ein gefährlicher Ab stieg, es ging über Eisfelder, wo der Fuß leicht auögle-itet, dann wieder über spitze Felicn- fchrof-cn und im nächsten Augenblick durch lockeren, fußlohen Schnee. Dazwischen r.üc- ten die Reisenden. Bernhard näherte sich aber der Fremden nicht, er war ärgerlich, sein Stolz bäumte sich unter ihrem veränderten Wesen. Was ging sie ihn überhaupt an? Ihre Lebenswege trennten sich von heute, wahr scheinlich »m nie mehr einander zu kreuzen. Um die Mittagszeit Urach die Sonne sieg reich durch das Gewölk. Nach und nach traten die Berge deutlicher lervor und die wunder bar schöne Alpenlandtcha't bot sich den Micken dar. In der Tiest brauten noch die Nebel. Es war ein eigentümliches Gefühjl, so im Sonnenlicht gebadet dazustehen, als fei man losgelöst von der Erde, die init ihrem Hasten und Treiben unsichtbar blieb. „Kommen Sie doch her!" rief die Fremde, „von hier hat man einen herrlichen Rundblick auf die Berge." Es klang Bernhard fast wie ein Be'eT. Trotzdem trat er näher, sic dürste sich nicht einbildcm, daß er empfindlich war. Gewiß-, sic war launisch. Sic sprach jetzt ungezwungen und cv ging auf die Worte ein. Heute be merkte er etwas, was ihm gestern entgangen war. Sie hatte den wildledernen Handschuh abgezogen, ein glatter, goldener Rcif schim merte an ihrem Finger. Er glaubte ihn gestern dort nicht gesehen zu haben, oder hatte sic ibn erst heute wieder angestcckt, wollte sic damit sagen: „Ich bin verbciratet, du sollst es wissen." Ja, dgs war allerdings die beste Schranke zwischen ihm und ihr. Bernhard war ziemlich stumm. Sie be merkte es und fragte: „Sie scheine» nicht recht ausgeschlafe» z» hcOen." „Im Gegenteil," sagte er kurz, „ich über lege nur, ob es nicht besser wäre, wenn ich mich nicht noch erst bis Lauterbrunnen b-in- unter begebe, sondern den Weg einschlage, der mich direkt nach .1k. führt. Ich muß heute abend mit der Bahn abreisen." „So tun Sie es doch," versetzte sie trocken. Wie sie so dastand unter der steilen Fels wand, sah sie sehr hochmütig von oben herab auf ihn nieder, der sich etwas tiefer ans sei nem Bergstock lehnte. In diesem Augenblick polterte es gewaltig über ihnen. Mit Blitzesschnelle hatte Bern hard die Gefahr begriffen, der Ruf des einige Sckiritte weiter stehenden Führers war nicht mehr nötig. „Der Steinfchlag!" rief der Bursche, und er sprang auf die Fremde zu, um sie von der gefährlichen Stelle fortzureißen. Bernhard war ihm zuvorgekommen. Mit -rüstigen Ar men l ob er die schlanke Frauengestast auf und eilte aus dem Bereich der Felswand. Es kam von dort herabgeschossen, es kollerte und hupte in wildem Sprung über die Schroffen. Es stürzte donnernd hernieder. Gerade da, wo die Fremde gestanden, sauste ein groß sc Stein her- cO und zersplitterte auf dem felsigen Grund in mc rere faustgroße Stücke. Noch immer lagen ihre Arme wie Schutz suchend um seinen Hals; in der Bestürzung hatte die Fremde sich um Bernhard geworfen. Er ließ sie sanft niedergleiten. „Das Hütte schlimm werden können," sagte ec und eine tiefe Erregung zitterte in seiner Stimme. „Ich verdanke Ihnen mein Leben, mein Herr, ohne Ihre Dazwischenkunft läge ich jetzt tot oder verstümmelt da." Sie schaudecke. Ein Gessihl der Ohnmacht kam über sie. Er hielt sie noch immer gestützt. Jetzt winkte er seinem Führer und sie legten sic auf eine vom Schnee freie Stelle. Bern hard trat zur Seite. Als die Fremde die Augen aufschilug und als er sah, daß sie sich austichtetc, zog Eiche den Lodenbut. „Ich empfehle mich Ihnen," sagte er sehr fremd und höflich. Im nächsten Moment verschwand er hinter einem Felsen. Sie war aufgesprungen. Es schien, als ob sic ilm nacheilen wollte, aber dann trat ein trotziger Ausdruck in ihr schönes Gesicht. Leicht stampfte sie mit dem Fuß auf und schweigend mackste sic sich auf den Wcg nach Lauter brunne». (Fortsetzung folgt.) 0rsksI6sr2Si6sn1isus OIiCMnilr, k-cke Post- u. Kwnknsti'. «Ä"«