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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-27
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.07.1913
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La« spanische ASni--paar in Pari». Auf der Durchreise nach London traf gestern vormittag das spanische Königspaar in Paris ein. Der König und die Königin, die am heutigen Sonnabend als Gäste des englischen Hofes in London eintrefifen, wurden von dem Präsidenten der Republik und dessen Gemahl lin auf dem Bahnhof empfangen, und abends auch dorthin zurückgeleitet, nachdem sie im Elysee an einer Festtafel teilgenommen hatten. Ler HeereSauSschutz des franzSstschen Senat- förderte die Beratung des Gesetzes über die dreijährige Dienstzeit dermaßen, vaß das Gesetz schon Mitte der neuen Woche das Plenum des Senats beschäftigen und von diesem bald an genommen werden wird. In der Kammer errang der Ministerpräsident Barthou einen Sieg über den Radikalen Caillaux durch die Er.lärung, er habe gerade so gehandelt, wie Caillaux es als Ministerpräsident getan habe, und in einer Frage der Landessicherheit die Mitwirkung aller Franzoien ohne Prrteiunter- schied angerufen. Dieser Sieg enthebt die Re gierung jedoch nicht der Unannehmlichkeit, daß sie im nächsten Jahre die Deckung des Defizits von rund einer Milliarde zu beschaffen hat. Lie englischen Flottenmanöver, d-ie mit einer vollkommenen Niederlage der die englische Ostküst« verteidigenden Flotte und mit der Landung der Eiufallsarmee, die alsbald die Städte Grimsby, Cleetworpes und Jm- mingham eroberte, geendet haben, dürsten die Sympathien des englischen Volkes für die ChurchWfche Idee eines Flottenbau-Feierjahres oder für Reduzierung des Flottenbauprogramms nicht gerade vermehrt haben. Man hat ein sehen müssen, daß die numerische Ueberlegen- heit einer Flotte noch nicht genügt, Angriffe auf dte Küste und zumal fremde Truppenlan dungen zu verhindern. Allerdings ist durch den Ausgang dieser Flottenmanöver noch nicht viel bewiesen. Im Ernstfälle erforderten die Truppennachschübe der feindlichen Macht einen ständigen Schutz durch die Flotte, der schwer aufrecht zu erhalten wäre, jede Unterbrechung mit dem Heimallande würde sich bitier rächen. In England Hot man davon gesprochen, daß die Idee dieser Manöver einen deutschen Ein falt annöhme. Man kann umgekehrt aber auch von einem geglückten Einfall Englands in Deutschland sprechen. Doch der braucht uns nicht zu beunruhigen. Bismarck wurde einmal gefragt, was er tun würde, wenn England in Schleswig-Holstein Truppen landen würde. Der Altreichskanzler antwortete ruhig rind gc mütlich: „Ich würde sie eiusteckeu assen." Die Revolution in China wüter weiter, ohne daß es den Truppen der Pekinger Zentralregierung gelingt, der süd- chinesischen Rebellen Herr zu werden. Es fin den tä-Vih o!u!i?e Kämpfe statt. Diejenigen um das Arsenal von Kiauguan, unweit Shang ai -, waren besonders heftig. Es ge lang dm mumeu der Regierung zwar, den wieder len Aujnirm der südchinesischen Sol- daren a znvelreu; infolge Munitionsmangels dür le die Besatzung jedoch keinen Ausfall wa gen; an erdem war sie auch numerisch den Angreifern weil unterliegen. Die Zahl der Re bel'en betrug erwa 10 000, die der Regiacungs- truppen in Kiauguan nur 2000. In Peking ist man überzeugt, daß die Japaner im Bunde mit den Südchineten stehen, und befürchtet, daß neben der Mongolei auch viele Teile Süd chinas dem alten Reiche verloren gehen wer den. — Bei den Kämpfen um Shanghai sm- len Geschosse auch in das europäische Viertel geflogen sein. Die Zeitungen verlangen die Ausweisung Sunyatsens, des Paters der Re publik, dem die Schuld an den verderblichen Wirren zugeschrieben wird. Das europasiche Freiwilligenkorps ist wieder unter Waffen ge treten, um das Fremdenviertel gegen etwaige Angriffe zu verteidigen. Das französische Vier tel wurde am stärksten beschädigt, sodaß der französische Generalkonsul telegraphisch seine Regierung um die Entsendung von Schisteil und Truppen ersuchte. — In Peking wurde das Kriegsrechil proklamiert. Der Präsident Juanschi.'ai erklärte, er werde von seinen Kreu zern alle Fahrzeuge mir Rebellen an Bord ver senken lassen, gleichviel, welche Flagge sie führen. OrrtlicheS und LächstfcheS. * — WitterungsauSsicht für Sonntag, den 27. Juli: Ostwinde, aufheiternd, wärmer, Nachlassen der Niederschläge. l. Fußball. Der am gestrigen Freitag abend in Meerane slaltgefundenen Gauaus schußsitzung des Gaues Westsachsen vom Mit teldeutschen Ballspielverband wohnten auch je 1 Vertreter vom Sportklub „Sandow"-Hoheu- stcin-Ernstthal und Sportklub Falken beft Er sterer Klub ist bereits dem Verbände beigetre ten, während letzterer kurz vor der Anmeldung steht. Es wurde beschlossen, die Herbslserie der Verbandswettspiele am 31. August begim nen zu lassen. Beide fast gleichwertigen Klubs werden voraussichtlich in der 4. Klasse spielen. In dieser Klasse spielen außer den beiden ge n.mntcn noch zwei Mannschaften von Glauchau und drei von Meerane. * Hohenstein-Crnstthal, 26. Juli. Mor gen Sonntag findet Platzmusik aus dem Neu markte vormittags von 11 bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Hock) Nassauen, Marsch von Hoser; 2. Ouvertüre „Tempelweil e" von Ke er-Bela; 3. Der Rose Hochzeitszug, Cha ralterstück von Jessel; 4. Aeroplau Mälzer aus der Operette „Der Lustschlösser" von Römisch; 5>. Potpourri aus C. M. von Webers „Pre ciosa" von Freund; 6. Deutscher HcldeiiMuß, Marsch von E. Schubert. * — Kornblumentag i n H o h e n- st e i n - E r n ft t h a l ! In der gestern abend stattgesundenen Sitzung des aus Mitgliedern hiesiger Mili'tärvereine gebildeten erweiterten Ausschusses wurde der srühere Beschluß;, betr. die Abhaltung des Kornblumentages am 31. August, aufrechterhalteu. Um weitere Kreise der Einwohnerschaft für diesen Kornblumen tag zu interessieren, hält man es für richtig, alle Vereinsvorsteher von Hohenstein-Ernstthal und Hüttengrnud zu einer gemeinschaftlichen Sitzung au einem noch näher festzusetzeuden Tage einzuladen. Bei dieser Gelegenheit will mau gleichzeitig bemüht sein, junge Damen für den Verkauf der Blumen aus den gesam ten Vereinen zu gewinnen. Ferner werden mehrere Mllitärversinsmitglieder in den näch sten Tagen an die hiesigen Ladenbesitzec her- autreten und Anfragen wegen meterweisec A - nähme von Blumen zu Vorzugspreisen stellen. Für Tekorationszwccke ist die „Blume der Treue" besonders geeignet und eine Schniük- kung der Straßen und Häuser aus Anlaß des Königsbesuches, der am darauffolgenden Tage vorgesehen ist, lehr angebracht. Bekanntlich findet am Korublumentag auch ein Verbands tag des ZwickawGlauchauer Krelsfeuerwehr- verbandes hier statt, doch soll es tunlichst ver mieden werden, die auswärtigen Feuerwehr- leme zu sehr anzugehen, da der Tag in erster Linie für die hiesigen Bevöllerungskreise ge dacht ist. Der Reinertrag kommt bedürftigen Veteranen zugute. * — Feueralarm schreckte iu vergan gener Nacht die Einwohnerschaft aus dem Schlafe. Aus noch unaufgeklärter Urfache, ver mutlich infolge Brandstiftung, war in der zuni Martin Lutherstift im Hüttengrund gehörigen großen Scheune, dem früheren Tangsaal des Gasthofs „Lerche", ehedem zu Abtei-Ob erlang-- witz gehörig, Feuer ausgebrochen. Der Haus- viter Einert bemerküe den Braud, der gegen 2 Ulr auskam, glücklicherweise bald und machte sich sofort an die Löscharbeiten. Als man un ten damit fertig war, schlugen die Flammen oben am Dach erneut heraus. Inzwischen traf die 1. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr mm später auch die 2. Kompagnie an der Brandstelle ein. Den Bemühungen der Wehr gelang es, die Nachbargebäude zu 'chntzen, während die Scheune selbst völlig niederlranute. Die iu der Werkstatt umerge- drachten Geräte konnten geredet werden, wäh rend viel Stroh und sonstige Erntevorräte ver brannten. Die Scheune, die dem Kreisvereiu nir Innere Mission gehört, ist ebenso wie die Vorräte versichert, sodaß der Schaden nicht wesentlich ist. * — D i e M e i l e n s ä u l e a m B a h u- o f. Von 1702 ab führte im Auftrage Kur- sürsl August des starken der frühere Psarrer Zörner von Skassa bei Großenhain die Ver meffung der sächsischen Straßen und die Setzung von Meilensäulen aus. Er brachte dieser Ar beit großes Interesse entgegen, Halle er doch ans Liebe zur Feldmeßkunst 'ein geistliches Aull niedergelegt. Seitdem erfreuen sich viele ächsische Städte jener Meileusäulen, die wahre Prunkstücke sind. Den oberen Teil des Ole lisken schmückt je in zweifacher Aussnyruig das tursächsische und das polnische Wappen mi'c der Königskroue darüber. In der jetzigen pietätvollen Zeit hat man die Säulen o el ach erneuert, die Wappen buntbemalt, ein Schutz gitter ausgestellt und so der betreffenden Stadt ein interessantes Altertum erhalten. Wir fin den sie noch in Frankenberg, Leisnig, Zwö nitz, Oberwie'entlSal, Dohna und an anderen Orten. Die an den vermessenen Landstras en in Entfernungen von viertel, halben und gan zen Meilen aufgestellten Säuen sind dagegen wohl sämtlich verschwunden. Ob die in den Städten erhaltenen durch ihre Angabe der Ent fernung vieler Orte nickst doch wieder noch andere Bedeutung erkalten, als die von bloßen Altertümern? Fast möchte es so scheinen; denn wir leben in einer Zeit, in der nach e-.ner langen Periode der Verödung der Land strafte durch den Eisenbahnverkehr ein Um schwung eingeEeten ist. Die Landstraße hat durch das Automobil wieder ihre frühere Be deutung erlangt. Die heutige Zeit hat uns aber auch einen Teil der Poesie der Land strafte wieder beschert, den frischen, sangeslusti gen Wanderburschen. Seit unsere Jugend wie der der Nützlichkeit des Wanderns innegewor den ist, können wir uns wieder der braunen, zur Bedürfnislosigkeit und damit zu wab-rer Fröhlichkeit und Gesundung zurückgekehrten Ge stalten erfreuen, d. h. wenn sie nicht gerade ein Auto in seine Staubwolken hüllt. Sic werben zu denen gehören, die ab und zu noch die alten kursächsischen Postmeileusäuleu studie ren werden. Bei uns froilich können sie es nickst; denn das Schönburgi'che war ehemals ein „anderes Land" und Halle sie nickst. Di- für haben wenigstens wir in Hohenstein--Ernst- ihal seit vorgestern am Bahnhof so eine Art Meilenfäule aus Sandstein in moderner Aus- f-hrung mit Angabe von Ortsentf-crnungm und Höhenlagen. Als Schmuck trägt sie das S adtwappen. Die S ch ü tz e n f e st der priv. Lchutzen'omoagnic Neustadt wird heute atzend mit einem Zapsemüreich durch die Hauptstraßen einge'c tel Im Anschluß daran nimmt die MusiLprobe im großen Saal des Schützenhau ses ihren Anfang. Die gesam'en kouzertlichcn Veranstaltungen werden von der Oo Sucher Bwglapelle ausgeführl. Gelegentlich der Heu tigen Musikprobe ist den Besuchern Gelegen heil geboten, die fsir das Fest augeschaftteu wertvollen Schießpreise und die Fubil mms scheiben zu besichtigen. Für die Montag mit tag auf dem Neumarkt stattsindende Platzmusik ist folgende Vortragsfolge aufgestellt worden: 1. Florentiner Marsch von Jurick; 2. Jubel- Ouverture von Weber; 3. Introduktion und Chor aus der Oper „Der Schwur" von Merca dante; 4. Aufzug der Stadtwache, Charakter stück aus der Biedermeierzeit von Jessel; 5. Aus Liebe zur Kunst, Walzer von Linke und 6. Soldatenleben, militärisches Tonge mälde von Keler-Bela. * — D i e A l t st ä d t e r Teschiu- S ch i e ß - G e ' e l l s ch a s t hat für die heute abend beginnenden Festlichkeiten, die Fahnen weihe usw. folgendes Programm ausgestellt: Nach einigen Änleliteuden Musikstücken der Stadtkapell-r und Begrüßung durch deu Vor steher gelangt ein Männerchor „Willkommen" von R. Succo durch die Säugerabteilung des Turnerbundes zum Vortrag, worauf d e Uebcr- gabe der Fahne erfolget. Danach wird Herr Fachschuldirektor E. Hauck die Festrede hallen, der ein Männerchor „Fahnenlied" von Abt durch die Sänger-Abteilung des Turnerhundes -olgt. Einer Ansprache des Bundes-Vorstehers Herrn E. Enzmann-Frankenberg folgen Musik vorträge und turnerische Vorführungen des Turnerbuudes und sonstige Ansprachen. Das Programm für den Sonntag haben wir be reits gestern veröffentlicht. * — Im Hinblick auf die ge m e i u n ü tz i g e n B e st r e b u u g e u des hiesigen Erzgebirgsvereins hak der Stadtrat den hiesigen Saalbesitzern die für den 10. August d. I. nachgcsuchte Tanzerlaubnis nicht genehmigt, damit die Konzentration der Be sucher besser gewahrt bleiben kann. - — Naturtheater am Pfaffen- b e r g. Heute abend wird „Sizilianische Bau ernehre" und „Salome" gegeben, während Sonntag nachmittags ^3 Uhr „Die Hussiten vor Naumburg" Wiederholung findet. Um Ulr wivd „Im welßen Rößl" in Szene gehen und um 7 Uhr als Fortsetzung „Als ich wiederkain". Bei ungünstigem Wetter fin det abends im „Gewerbehaus" eine Lussipiel- aufführung statt. * — Nach einem umlaufenden Ge rücht sollte der 13jährige Schüler N. von der Limbacher Straße den Tod des 4jährigen Uhle, der gestern im Johannisgartenteich ertrunken ist, dadurch verschuldet haben, daß er ihn „Karpfen haschen" u. a. geheißen hätte. Die polizeilichen Ermittlungen haben die Redereien nicht bestätigt gefunden; auch liegt kein Grund zu der An nahme vor, daß dos kleine Kind in den Teich gestoßen worden wäre. * — Keine Strumpffabrik. Wie oereils mitgeteilt, beabsichtigte die Firma Drechsel und Günther in Meinersdorf an der Bchnstraße eine dreistöckige Strumpffabrik zu errichten. Wegen Ankaufs der Grundstücke waren bereits zum Teil bindende Abmachun gen getroffen worden, doch hat Herr Appre- luranstallsbesitzer Lchreiber seine Einwilligung zu der Errichtung nicht gegeben, weil ihm, wie es heißt, dadurch das Licht genommen würde. Herr Schreiber hat deshalb zwei dor- lüge Grundstücke, Johann Beyer Nr. 24 und Hermann Stiezel Nr. 27, angetauft und ist dL er Kauf bereits gerichtlich abgeschlossen wor den. Der neue Besitzer beabsichtigt aus dem Stiezelschen Grundstück einen Erweiterungsbau errichten zu lassen, mit dessen Ausssihrung Herr Baumeister Rich. Müller betraut wurde. - Die Meinersdorfer Finna wird sich hof fentlich durch den vereitelten Kauf uicht a - schreaen lassen und dürfte sich vermutlich nun nah anderem geeigneten Areal umiehen. * — Der Ratskeller, dessen Zu- stmd in letzter Zeit wicht sonderllch schön war, ist völlig erneuert worden. Die künstlerisch ausge^ihrten Malerarbeiten haben dem Restau rationsgewölbe ein völlig neues, jedenfalls aber geschmackvolles und anziehendes Gepräge verliehen. Dazu kommt noch, daß auch ^ie Beleuchtung nach besseren Grundsätzen geregelt wurde. Der das Licht versperrende Kronleuch ter ist in Fortfall gekommen und das Licht an den Tsichen verbessert worden. Da auch K iche und Keller des Ratskellers untoc des neuen Pächters Leitung wieder eine bessere ist, lo sei der Besuch der Rats ellerräuml.ch- keiten der Bürgerschaft auch hierdurch empfohlen. * — Das Hotel Schweiz er Haus am Bahnhof hat seit einigen Tagen wiederum neue Bewirtung erhalten. k. — Aus d e in Gewerkschafts- leben. Die hiesige Zahlstelle der Metall arbeiter beabsichtigt die Anstellung eines eige nen Geschäftsführers. — Die Mitglieder der hiesigen Gewerkschaften sammeln zum morgigen Gewerbschastsfest um j^1 Uhr amMeisterhaus. X Oberlungwitz, 26. Juli. Wie uns mitge- tcilt wird, beabsichtigt Herr Oberlehrer und Kantor Anton Robert Lungwitz, der seit 1890 hier amtiert und in diesem Jahre sein 20jäh- riges Jubiläum als Kantor und Organist der Hauptkirche begehen konnte, voraussichtlich mit Michaelis d. I. in den Ruhestand zu treten. Mit Herrn Oberlehrer Lungwitz würde ein sehr beliebter und allseitig geachteter Pädagoge aus dem Lehre, kollegium ausscheiden, der in der Ein wohnerschaft und auch in Säugerkreisen, als Dirigent des Mannergesangvereins, hohes An sehen genießt. h. Oberlungwitz, 26-Juli. Der Herr K r i e g s m i n i st e r - A s p i r a n t ! Einem Schwindler in die Hände gefallen ist die eltern lose Guts esitzerstochler Emma Gerhard von hier. Im Mai d. I. lernte das junge Mäd chen in Chemnitz einen Herrn kennen, der sich ü r als G. Th. Curt Klemm, Aspirant des Kal. Sächs. Ministeriums aus Dresden vor- pellte. Dis ju-ngc Mädchen sand Gefallen an dem elegant austretenden jungen Manne, der sie dann auch hier besuchte. Am 1. Ium wurde unter ziemlichen! Aufwand die Verlobung ge feiert und — so erzählt Frau Fama' — es gab damals gewiß eine Anzahl junge Mäd chen, -Ke dbe frohe Braut beneideten. Letztere gab dem Verlobten gar bald ein Sparkassen buch dar Hohenstein-Ernstthaler Sparkasse in Verwahrung, von dem der Herr Bräutigam, der überall sicher auftrat, 800 Mk. abhob und sann durch Herausreiften eines Blattes das Buch fälschte. Das Pärchen unternahm in den letzten Wochen ständig Autofahrten in die nähere und weitere Heimat, sodaß schließlich der Krastwagenführer allein eine Rechnung von übet! 700 Mk. pvä'entierte. Da wurde dem Herrn zukünftigen Minister denn doch der Bo sen zu heiß und er verschwand inst dem jun gen Mädchen von hier, das er jedenfalls zu der Flucht überredet hat. Dem Chauffeur drückrc er das fast abgehobene Sparkassenbuch in d e Hand, wodurch der Schwindel ans Licht tun. Zurzeit beschäftigen sich die Gerichte mit dec Angelegenheit und wird Klemm, der sich als Chemnitzer Stadtceisender entpuppte, be reits steckbrüessich verfolgt. — Mit dem ver- jül ölen Mädchen kann man nur Mitleid haben. b Oberlungwitz, 26. Juli. Daß beiWund- laufen eines Fußes Vorsicht geboten erscheint, beweist folgender Fall: Infolge Wundlaufenß eines Fußes zog sich die Hausbesitzerin Frau W. von hier eine Blutvergiftung zu, sodaß der Fuß anschwoll. Die Frau nahm sofort ärztliche Hilfe in Anspruch. b. Oberlungwitz, 26. Juli. Mit der Grummet- ernte ist hier teilweise schon begonnen worden, während die Getreideernte noch zurücksteht. — Damenkönigin beim letzten Schießen der hiesigen Schützengesellschaft wurde Frau Privatmann Max Löbel von hier. m. Oberlungwitz, 26. Juli. Der L. Bahnersche Fabrikanbau ist nunmehr so weit gefördert, daß das Bauheben heule erfolgen kann. K. Oberlungwitz, 26. Juli. Gestern zogen nach langer Zeit wiederum eine größere Anzahl Zigeuner durch unsern Ort Die braunen Ge sellen, die 5 Wagen, eine größere Anzahl Pferde, sowie 2 Esel mit sich führten, wurden von der hiesigen Gendarmerie bis an die Ortsgrenze begleitet h. Gersdorf, 26. Juli. Die unter dem Schwcinebestande des Gutsbesitzers Emil Kretzschmar ausgebrochene Schweinepest ist er loschen. Da auch die Gehöfte iu benachbarten Ortschaften wieder seuchenfrei sind, ist die Qua rantäne ausgehoben worden. — Von einem Unfall wurde das Geschirr eines hiesigen Händ lers betrosten, das auf der Stollöerger Sttshfte ein Rad verlor und dadurch den Jnhaft, Holz und Kohlen, umladen mußte. Hf Gersdorf, 26. Juli. Eine Fecienreise unternahm diese Woche Herr Kirchschullehrer Hohlfeld mit den Schülern des Kirchcnchors nach Dresden und der Sächsischen Schweiz. Am Donnerstag abend ^11 Uhr traf die Neisegesell- schäft wohlbehalten mittels der Straßenbahn wieder in der Heimat ein. Die Witterung war in der dortigen Gegend günstiger, so daß die Reiseeindrücke den Teilnehmern lange in ange nehmer Erinnerung bleiben werden. r. Gersdorf, 26. Juli. Herr Gutsbesitzer Kändler, der Besitzer des Omnibusses der vor maligen Omnibusverbindung mit Hohenstein- Ernstthal, beabsichtigt eine Omnibusfahrt nach Callnberg b. L. zum Jahrmarkt am 14. August einzurichlen, worauf Interessenten schon heute aufmerksam gemacht werden. t. GerSdorf, 26. Juli. Im „Blauen Stern" findet Montag abend ein Vor'rag des ehemaligen Fremdenlegionärs Arthur Eber hardt statt, der über die Erlebnisse während einer 8jährigen Dienstzeit in der französischen Fremdenlegion, die mit Recht^ den Namen „Schmach Europas" verdient, sprechen wird. Da der Vortrag eintrittfrei ist und Aufschluß über das Wesen der Fremdenlegion und die Beschaffenheit des Nordstrichs Afrikas zu geben verspricht, so sei er der Einwohnerschaft bc sonders empfohlen. X Langenberg, 26. Juli. Der gestrige Aus flug des hiesigen Landwirtschaftlichen Äereins, der durch die Witterung etwas beeinträchtigt wurde, verlief in vollster Harmonie. Mit großen! Interesse wurde die Viehzucht des oberen Erz gebirges, die Genossenschaftsweide in Schwarzen berg, wo an diesem Tage gerade Jungviehschau abgehalten wurde, u. a. besichtigt. Abends wurde in bester Stimmung die Heimkehr angc- treten. — Heute nahmen die Ferien an der hie sigen Schule ihren Anfang. n . Falken, 26. Juli. Die Schützen gesell 'chaft II hält morgen Sonntag und Montag ihr diesjähriges Haupt- und Königsschießen im Petermanuschen Gasthaus „zur Hoffnung" ab, wozu ein reichhaltiges Festprogramm zur Austellung gelaugt. Der Feftwirt hat Küche und Keller aufs beste bestellt und hofft aus zahlreichen Besuch. * Oelsnitz, 26. Juli. Die 19jährige Fabrik arbeiterin Helene Friese von hier wurde heute früh in einem tiefen Wasscrtümpel in der Nähe der Kaiserin-Augusta-Schacht-Straßc ertrunken aufgefunden. * Chemnitz, 26. Juli. Wie gestern gcmcldet, hatte sich aus der Frankenberger Straße ein Dienstmädchen, das nachts im Bett gelesen, durch Umwerfen einer Petroleumlampe "schwere Brandwunden zugezogen. Im Krankenhause ist das Mädchen gestern vormittag an den Ver letzungen gestorben. * Dresden, 25. Juli. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Freitag vormittag in einem Ladenanbau in der Leipziger Straße. Die Zement decke stürzte plötzlich zusammen. Von den Arbeitern, die über der Decke arbeiteten, wurden zwei schwer verletzt. Es war ein Glück, daß niemand unter der Decke beschäftigt war. ' Auerbach t. V., 25. Juli. Falsche Zwan-
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