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Bildern die deutschen Waffen zu Lande, zu Wasser und zur Luft vor. In seinem Vov- wort bespricht Kronprinz Wilhelm in ernster Weise die Schäden unserer Zeit. Er warn vor dem überhandnehmenden Luxus und mahnt, zur altväterlichen Einfachheit der Sitten zu- vüöhukehren. „Deswegen brauche man noch kein Säulenheiliger zu werden*, aber man solle die Mannheit nicht erschlaffen lassen in Weichlich keit der Lebenshaltung. — Aus den höchst be merkenswerten Ausführungen des Kronprinzen seien folgende Stellen zitiert: „Nur auf das gute Schwert gestützt, können wir den Platz an der Sonne erhalten, der uns zusteht, aber nicht freiwillig eingeräumt wird. Die tüchtige Lei stung als solche gilt heutzutage leider weniger als das Vermögen, das einer ererbt oder er- rafft hat. Und aus welche Weise das Ver- mögen verdient worden ist, danach wird ost schon kaum mehr gefragt. Diese Sucht nach dem Besitz möglichst großer Geldmittel droht alte und ehrwürdige Begriffe zu verschieben. Dinge, die früher nicht als „fair" oder besser gesagt, nicht als „anständig" galten, werden stillschweigend geduldet; dem hitzigen Geld erwerb wird alles geopfert. Die alten Ideale, ja selbst Ansehen und Ehre der Nation können in Mitleidenschaft gezogen werden; denn zum ungestörten Geldverdienen braucht man Frie den, Frieden um jeden Preis. Und doch lehrt uns das Studium der Geschichte, daß noch immer alle diejenigen Staaten, bei denen rein kaufmännische Interessen in Entscheidungsstun den den Aufschlag gaben, elend zugrunde ge gangen sind. Mögen wir den Komfort und Luxus, den wir als Kinder unserer in der Technik 'o fortgeschrittenen, an praktischen Er findungen so reichen Zeit genießen, als ange nehme Beigabe betrachten, die an sich keine selbständige Berechtigung hat. Als ein Neber- flüssiges, das wir lachend in die Ecke werfen in dem Augenblick, wenn der Kaiser uns ruft und wenn wir die Hände frei haben müssen für das Schwert . . ." Zurdeutsch-frauzöfischenBerställdigungskonferenz, die am Pfingstsonntag in Bern zusammen tritt, haben sich bisher nur 30 deut che Rcichs- tagsabgeordnete angemeldet, während bereits 120 Mitglieder der französischen Deputierten kammer ihr Erscheinen zugesagl haben. Von den bis jetzt angemeldeten deutschen Konfe renzmitgliedern gehören 6 der Fortschrittspar tei, 6 dem Zentrum, 16 der Sozialdemokratie und 2 der elsässischen Reichstagsfraktion an. Der Unterschied in der Stärke der voraussicht lichen Beteiligung erklärt sich nicht allein aus dem kürzeren oder längeren Wege nach Bern, sondern beruht wesentlich darauf, daß man sich in den parlamentarischen Kreisen Deutschlands weniger praktischen Nutzen von der Konferenz verspricht. Daß wir zu Frankreich freundnach barliche Beziehungen wünschen, weiß man jen seits der Vogesen ganz genau, man wird dort aber auch zugeben müssen, daß es nicht Deutsch lands Schuld ist, wenn der erwünschte Zu stand nicht besteht. „Die Geste der Versöh nung", die die französischen Parlamentarier in Bern machen wollen, wäre also gar nicht nö tig, wenn Frankreich gleiches mit gleichem ver gälte. OertlicheS und Sächsisches. * — Witterungsaussicht für Sonnabend, den 3. Mai: Wärmer und Nieder schläge. * — Der Himmelfahrtstag be glückte uns Heuer mit ausgesucht prächtigen! Maienwetter. Das lichte Gewölbe über uns, das den Namen „Himmel" führt, erstrahlte an seinem großen Namens- und Ehrentage im holdesten Mau. Gewitter, wie sie nach dem a ten Volksglauben den Tag der Himmelfahrt durchtoben lassen, blieben auch diesmal nicht aus, in der Langenchursdor-Waldenburger Ge gend waren sie sogar ziemlich lebhaft, so daß im allgemeinen alle Wanderpläne der ausflugs lustigen Bevölkerung ungestört zur Durchfüh rung gebracht werden konnten. In den bekann ten Ausflugsorten nah und fern herrschte denn auch während des ganzen Tages reges Leben und Treiben. * Hohenstein-Ernstthal, 2. Mai. Die seit über 2 5 Iahren in der Wirknadel fabrik der Firma Anton -Haase hier tätigen Nadelmacher Herr Richard Oskar Gräfe, Herr Karl Eduard Vieweger und Herr Karl Christian Hermann Müller wurden durch Verleihung st ä d t i s ch e r Ehren- diplome ausgezeichnet. Am Mittwoch, den 30. April, wurden sie ihnen an Ratsstelle im Beisein des Firmeninhabocs, Herrn Albert Haase, durch Herrn Bürgermeister Dr. Patz unter Glückwünschen überreicht. * — A l l g. Ortskrankenkasse. Am Mittwoch hielt die Allgemeine Ortskran kenkasse im Gasthaus „zur Zeche" eine von Ver tretern der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sel ten gut besuchte ordentliche Generalversamm lung ab. Zu Punkt 1 der Tagesordnung wurde der Rechnungsabschluß auf das Jahr 1912 vorgetragen. Die Gesamteinnahme be ziffert sich auf 129 219,4-4 Mk. Darunter be finden sich 85 987,54 Mk. Beitragseinnahme, 3560,03 Mk. Kapüalzinrn und 3209,85 Mk. Vergütung von der Landes Versicherungsanstalt Kgr. Sachsen Dresden für Besorgung der Ge schäfte der Invalidenversicherung. Die Gesamt ausgabe beträgt 114 647,20 Mk. Für ärztliche Behandlung wurden verausgabt 17 363,35 Mk., für Arznei und sonstige Heilmittel 9584,13 Mark, für Krankengeld 33 397,86 Mk., für Fa milienunterstützung 1362,42 Mk. An Wöchne- rinnenunterstützung sind 5547,23 Mk. gezahlt wovden, an Krankenanstalten für Kur-und Ver« pflegikosten 4210,85 Mk. Das Gesamtvermögen der Kasse beträgt 118 863,24 Mk. Die Rech nung wurde auf Antrag des Prüfungsaus schusses einstimmig richtig gesprochen. Eine rege Aussprache zeitigte der Vorschlag des Vorstan des wegen Einführung einer weiteren Beitrags und Unterstützungsklasse. Die Versammlung billigte die Errichtung einer solchen Klasse und übertrug die weitere Erledigung der Verwal tung. — Die Kasse unterhält seit Oktober 1911 eine eigene Schwesternftation, die unter der bewährten Leitung der Albertinerin Schwester Minna steht. Diese Einrichtung, die allen Kassenmitgliedern und ihren Angehörigen kostenlos zur Verfügung steht, hat einem drin genden Bedürfnis abgeholfen, wie die starke Inanspruchnahme beweist. Im Jahre 1912 sind von Schwester Minna 186 Kassenpatien ten gepflegt worden. 2146 Krankenbesuche und 13 Nachtwachen waren hierbei auszuführen. * — Feuerwehr - Zusammen- kunf t. Am Mittwoch abend fand in Pleißa im Saale des Gasthofes zum „weißen Roß" die alljährliche Zusammenkunft der Feuerweh ren des hiesigen Bezirks statt. Hieran beteilig ten sich die Wehren von Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Langenberg, Wüstenbrand, Lim bach und Callenberg. Begrüßt durch den Leiter der Pleißaer Wehr, verbrachten die Teilneh mer einige Stunden in kameradschaftlichem Bei sammensein, das durch gesangliche und kon zertliche Darbietungen verschönt wurde und durch Ansprachen der Hauptleute noch eine be sondere Würze erhielt. Beschlossen wunde, die Zusammenkunft im folgenden Jahre in Callenberg abzuhalten. —r. An der H i m m e-l f a h r t s t u rn- fahrt des Turnvereins von 1856 beteiligten sich 35 Mann. Nach einem dreistündigen Marsche, der von einer kurzen Einkehr in der „Schönen Burg" in St. Egidien unterbrochen wurde, traf man am Bismarckturm in Glau chau ein, wo sich in der in der Nähe befind lichen Sandgrube ein regelrechtes Lagerleben entwickelte. Es wurde abgekocht, sodaß nach kurzer Zeit jeder seine „Ration" Erbssuppe mit Brot erhallen konnte. Später fanden sich die Teilnehmer mit den Glauchauer Turngenossen in deren Heim zu einem kurzen Beisammen sein zusammen, um dann in den Abendstun den mit der Bahn die Heimfahrt anzutreten. k. Eine Sängerfahrt nach Jahnsdors unternahm gestern die Ge sangsriege des Turnerbundes. Bis Ursprung gings per Balm, dann zu Fuß. Die Auf nahme bei den Turngeuossen in Jahnsdor' war eine herzliche. Heber Chemnitz, wo noch mals Rast gemacht wurde, kehrte man heim. k. Der Elits-Varieteeabend, den der theatralisch-artistische Verein gestern abend im Altstädter Schützenhaus arrangiert hatte, konnte besser besucht sein. Die Mitglie der des Vereins boten aber trotzdem ihr Bestes. Abermals hatten sich Mitglieder des „Lieder- guell" bereitgefunden, durch Gaben des Ge sangs' den Abend zu verschönern. Die Dar bietungsfolge zeigte im übrigen eine heitere Note und wurde wirklich viel gelacht. Ganz besonders gefielen „Die Spreewälder Amme", „Feldwebels Liebling" und „Der Mann im ge- älrlichen Alter". —g. Sport und Spiel. Nachdem am Sonntag die 1. Jugend-Mannschaft des H.-B.-C. die erste Elf des Langenberger Sportklubs mit 2 : 1 geschlagen hatte und die 2. Jugend-Elf die Wüstenbrander Turner mit 1 : 1 zufammenspielten, fertigte gestern die 1. Elt des Hohensteiner Ballspielklubs die 1. Elf )es Chemnitzer Fußballklubs „Wettin" mit 6:0 ab. „Wettin" war nicht vollzählig ange treten. * — Fe st genommen und in das Kgl. Amtsgericht eingelie'ert wurde von der hiesigen Polizei ein vom Kgl. Amtsgericht Weimar wegen Betrugs steckbrieflich verfolgter Bäckergeselle namens Murschack. g. Oberlungwitz, 2. Mai. Die Lohnbe wegung der Strick- und Wirkhandschuharbciter von hier, Rabenstein, Lichtenstein rc. ist für Rabenstein selbst zu einem gewissen Abschluß gekommen. Die Kündigungen bei vier Naben- teiner Firmen sind zurückgezogen worden, nach dem die Fabrikanten sich zu einer Lohn erhöhung von 5—10 Pfg. pro Dutzend bereit erklärt halten. Ta für Oberlungwitz diese Lohnerhöhung zu einem Teile bereits einge- 'ührt wurde, dürsten auch hier für die nächste Zeit Verhandlungen zum Abschluß kommen, die eine gewisse Gleichmäßigkeit im Bezirk ge währleistet. —r. Gersdorf, 2. Mai. Auch in unserer Gemeinde hat sich ein Ausschuß gebildet für die Sammlung der Kaiser-Jubiläumsspende. Derselbe wird am Donnerstag, den 8. Mai, abends 8 Uhr im Gasthof „zum blauen Stern" einen Vortragsabend mit Lichtbildern veran- talten. Bekanntlich soll ja die Kaiserspende verwendet werden zur Unterstützung der Mis- ionen in unseren deutschen Kolonien. Leider ;aben die meisten Christen von der Kulturar beit, welche die Mission in unseren Kolonien eistet, gar keine Ahnung, sonst würde die Zahl der Missionsfreunde nicht eine so kleine sein. Da soll denn dieser Lichtbildervortrag aufklä rend wirken. In Wort und Bild wird da ge zeigt werden, wie die Mission unseren Handel und unsere Industrie wesentlich fördert und schon aus diesen! Grunde mehr unterstützt wer den ollte. Alle nationalgesinnten Kreise wer den aufgefordert, sich nächsten Donnerslag, abends 8 Uhr im „blauen Stern" zu diesem Vortrag einzufinden, den Herr Missionar Oldenahe halten wird. h. Gersdorf, 2. Mai. Die diesjährige Maifeier, die für den gesamten Kartellbezivk in unserem Orte stattfand, wurde zu einer Massenkundgebung. Die Teilnehmer aus Ober lungwitz und Hohenstein-Ernstthal waren in großer Zahl erschienen und beteiligten sich am Zuge, dem Musik voranschritt. Im „grünen Tal" fand eine starkbesuchte Versammlung statt, doc Ball folgte. — Die auswärtigen Teilneh mer hie ten abends in ihren Parteilokalen ge trennte Feiern ab. )( Langenberg, 2. Mai. Auch hier hat sich ein Ortsausschuß zur Sammlung der National spende anläßlich des Kaiserjubiläums gebildet. Die Broschüre „Nationalspende zum Kaiserjubiläum" ist dieser Tage den einzelnen Haushaltungen zu gegangen und wird zur Lektüre bestens empfohlen. Der Ortsausschuß wird in nächster Woche wieder zusammentreten und die Sammelstellen bestimmen, wo Sammellisten öffentlich ausliegen sollen. Vielleicht wird es auch möglich sein, einen Missionar zu einem Vortrage zu gewinnen. )( Falken, 2. Mai. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr schlug der Blitz im benachbarten Spills- dorf in die alleinstehende Gartenwirtschaft des Herrn Zobel, die völlig in Asche gelegt wurde. Das Vieh konnte gerettet werden, während der Besitzer und seine Familie kaum das nackte Leben retten konnten. Erschienen waren die Spritzen von Callenberg und Langenchursdvrf; der Besitzer hat vorläufig in Callenberg Unter kunft gefunden. — Die Wirtschaft gehört politisch zu Langenchursdorf, der Volksmund gab ihr die Bezeichnung „Spülsdorf". )( Falken, 2. Mai. Der Naturheilverein H.ohenftein-Evnftthal unternahm gestern einen Ausflug zum hiesigen Gasthof, an dem otwa 60 Personen teilnahmen. * Wüstenbrand, 2. Mai. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Materialwarenhändlers Heinrich Maximilian Lasch hier soll die Schlußvevteilung vorgenom men werden. Verfügbar sind 677,47 Mark, wovon die Gerichtskosten sowie die Gebühren und Auslagen des Verwalters und des Gläu bigerausschusses in Abzug zu bringen sind. Zu berücksichtigen sind bei der Verteilung 80 Mk. bevorrechtigte und 2742,10 Mark nicht bevorrechtigte Forderungen. — Das König!. Amtsgericht Limbach gibt bekannt: Das im Grundbuche für Wüstenbrand Blatt 85 auf den Namen Robert Gustav Lasch eingetragene Grundstück soll am 19. Juni 1913, nachmit- tigs 4 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung varsteigekt werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 87,8 Ar groß, mit 293,15 Steuereinheiten belegt und einschließlich des Zubehörs auf 50 500 Mark — Pfg. geschätzt. Es besteht aus einem Wohn gebäude, Stallgebäudc mit Futterboden, Wirt- schastsgebäude, Brennmaterial- und Geräte schuppengebäude, Scheunengebäude, Dämpferei- gcbäude. Bleichereigebäuide mit Garnttockenräu- men, Anbauten, Dampfschornstein, Nebenwohn gebäude, Hofraum und Garten. Die Gebäude sind mit 37 390 Mk. und zum Satze von 0,40 Mark für das Tausend auch gegen Er- plosionsgefahr versichert. Die Einsicht der Mit teilungen des Grundbuchamts sowie der übri gen das Grundstück betreffenden Nachweisun gen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. k . Ursprung, 2. Mai Für die Nationalspendc anläßlich des 25jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers sind in hiesiger kleinen Parochie 80 M. eingesammelt worden; aus Ursprung 50,85 M., aus Scifersdorf 29,15 M. Dieselben sind an die Kgl. Amtshauptmann schaft Stollberg mit dem Wunsche zur Verwen dung für die ostafrikanische Leipziger Mission abgeliefert worden. * Chemnitz, 1. Mai. Auf dem Bahnhöfe Hilbersdorf verunglückte gestern vormittag der 42 Jahre alte Weichenwärter Rother. Beim Schienenreinigen wurde ihm von einem abge stoßenen Güterwagen ein Bein abgefahren. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. — Am Mittwoch abend in der 8. Stunde wurde im Hofe eines Grundstückes in der Westvorstadt ein 13 jähriger Schulknabe erhängt aufgefunden. Der Grund zu diesem Schritt ist nicht bekannt. * Dresden, 1. Mai. Ein schwerer Unglücks fall trug sich gestern nachmittag auf der Großen hainer Straße zu. Der 1884 geborene Büffetier Deininger rannte mit seinem Motorrad gegen einen Straßenbahnwagen der Linie 6 und erlitt dabei einen Schädclbruch. Der Verunglückte wurde nach dem Friedrichstädtcr Krankenhause gebracht, wo er kurz nach seiner Einlieferung verstarb. * Wurzen, 1. Mai. Im nahen Pausitz brannten 3 Güter nieder. Zwei Güter gehörten dem Gutsbesitzer Hammer und eins dem Guts besitzer Kern. Das Feuer hatte ein 4jähriges Kind durch Spielen mit Streichhölzern verursacht. * »rotzrückerSwnlde, 2. Mai. Am Mittwoch brannten im benachbarten Mauersbera die Häuser der Wirtschaftsbesitzer Hugo Franke und Ernst Mayer, sowie das Wohnhaus der Witwe Schreiter vollständig nieder. Acht Familien sind obdachlos geworden. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. * Scheibenberg, 1. Mai. Am Montag abend fiel das 5jährige Söhnchen des Bäcker meisters Greifenhagen auf dessen Neubau befind lichen frischgelöschten Kalk, wobei es sich die Beine bis zum Unterleib derart verbrannte, daß es bald darauf verstarb. Depeschen. Berlin. Die gestrige Maifeier der Sozial demokraten in Groß-Berlin ist in dem gewohn ten Rahmen verlaufen. Ruhestörungen sind nicht vorgekommen.. Die Gewerkschaften hatten nicht weniger als 63 öffentliche Versammlun gen, die sämtlich mittags 12 Uhr begannen, veranstaltet. Als Referenten, die überall das gleiche Thema „Die Bedeutung des 1. Mai" behandelten, waren außer Reichstagsabgeord neten der Partei, Stadtverordneten und Ge- werkschastssührern auch Frauen tätig. Trotz lebhafter Propaganda für den Besuch der Ver sammlungen war die Beteiligung stellenweise nicht stark. Die Nachmittags- und Abendver sammlungen der Partei, die alle in großen Sommerlokalen Groß-Berlins abgehalten wur den, waren bei dem schönen Wetter stark besucht. Berlin. In der Nähe der Ortschaften Gransee bei Oranienburg war gestern nachmit tag vermutlich infolge Funkenfluges aus einer Lokomotive ein Waldbrand ausgebrochen, der sich in einer Länge von etwa 300 Metern dicht am Eisenbahndamm entlang ausdehnte. Als abends gegen 8 Uhr der Kopenhagener D-Zug herankam, schlugen die Flammen noch lichter loh empor. Der Zug wurde zunächst zum Hal ten gebracht, fuhr aber dann zum Entsetzen der Reifenden, die schleunigst die Fenstep schlos sen, mitten durch den Rauch und die Flam men hindurch. Der Passagiere bemächtigte sich eine große Erregung, doch evlitt niemand Schaden. Brandenburg. (P r i v. - T e l.) Auf der Chaussee Brandenburg—Plaue wurde der Flie geroffizier v. Ledebour, der mit dem Offizier v. Aruim auf einem Motorzweisitzer fuhr, in folge eines Motovdefcktes vom Rad an einen Baum geschleudert. Er erlitt eine schwere Ge hirnerschütterung und wurde nach Brandenburg geschafft, wo er im Lause der Nacht starb. Wien. (P r i v. - T e l.) Einem gemein samen Ministerrat, der um 11 Uhr begann, wohnten außer dem Ministar des Auswärtigen, Gra en Berchtold, noch der Marinekommandeur und beide Finanzminister 0ei. Man mißt dem Ministerrat eine entscheidende Bedeutung bei. Kurz vor Beginn der Börse begab sich Hofrat Lopozanski ins Ministerium des Aeußern, um dort Informationen zur Beruhigung der Börse zu orhalten. Man sagte ihm aber, daß man ilm noch keinerlei Auskunst geben könne. Wien. (P r i v. - T e l.) Ein polnischer Abgeordneter teilte mit, daß die galizischen Korpskommandeure nach Wien abgereift und heute morgen dort angekommen seien. Wien. (P r i v. - T e l.) Aus Cattaro wird berichtet, daß Erbprinz Danilo an die Einwohner von Skutari ein Manifest gerichtet habe, in dem er die Annektion Skutaris aus spricht. Gestern zirkulierte hier das Gerücht, daß König Nikita nachgegeben habe. Brüssel. Im St. Jean-Hospital brach gestern abend Feuer aus, das namentlich in dem Pavillon für weibliche Tuberkulöse große Verheerungen anrichtete, so daß sämtliche Säle des Pavillons geräumt werden mußten. Die Aerzte und Wärter beruhigten die aufgeregten Kranken. Um 11 Uhr abends war das Feuer eingedämmt. Obwohl die Decke des Kcanken- saalss einstürzte, sind Opstr an Menschenleben nicht zu beklagen. Marochie St. Trinitalis zu Koyenstei« Krustthal. Am Sonntag Exaudi, den 4. Mat, vormittag» 9 Ubr PredigtgotteSdienst: Joh. 15,28 bi» 16,4 Herr Pastor Bocßncck Jüngling-verem: abend» 8 Uhr im Gemeindehaus. Heute Freitag abend Borstaud»fi-uug. Jungfrauenvcrcin: abend» '/,8 Uhr im Gemeindehaus. Wochcnami: Herr, Pastor Schmidt. Marochie Kt. Lßriktopyori zu AoSe«S<i«--raIN-as. Nm Sonntage Exaudi vorm 9 Uhr tzauptgotteSdienst. Predigt über Joh. 15,26 bi» 16,4. Herr Pastor Dybeck. Nachmittag» 2 Uhr Betstunde. Ev.-l. Jungfrauenvcrein: Abend» 8 Uhr im BereinSlokal. Tv. lutd. Jüngltngrvcrcin: Nachmittag» im Garten, abends 8 Uhr im VercinSlokal Vortag: Ein Besuch bet den Indianern Nordamerika». Herr Pastor Dybeck. KM kckmm Osrinxotsr rv «sasrvsrkraueti 8oli6 xoookvsissts Vsrbinckungv- otoHsn. Iva Oanron vsrsivtrt von 20 — Igü. »u. — krosobüro gratie. ?vknl>. NIiiivi-, Vdvmmtr 288. Zu kaksn in voraodiockonsn 8s- sokiikisn cksr kranok«. Kettel-uMhstriimpfe gibt aus Otto Schraps, Hoh.-Er. kN ui! Mim vom 1. Juli ab mietfrei Hoh.-Er., Oststraße Nr. 42. Mill»« mit Schlafstube und Zubehör 1. Juli mietfrei Hoh.-Er., Feldstraße 40. 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