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persönlicher und politischer Freund de« Prä sidenten Poincotree ist. wird in seiner Pro^ § ramm rede auf die Wahtreformsrag« und di« darüber bestehenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Kammer und Senat nicht eingehen, dafür jedoch um so nachdrücklicher die Not wendigkeit der Wiedereinführung der dreijäh rigen Dienstzeit betonen und hervorheben, daß das gesamte Ministerium in diesem Punkte eines Sinnes ist. — Mit der Zusammen setzung des neuen Kabinetts können die Drei bundmächte und kann insonderheit Deutschland zusvieden sein. Daß Herr Pichon wieder zur Leitung der auswärtigen Politik Frankreichs berufen wurde, hat angenehm beriihrt. Pichon ist kein Hetzer und kein professioneller Deut- schenftesser, sondern ein ruhiger und besonne ner Mann, der, allen Phantastereien abhold, mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Wirklichkeit steht, und dem die Potihik die Kunst des Erreichbaren ist. Der Kriegs- wie der Marinominister sind die alten geblieben. Herr Poincaree, der auch im Elysee maß gebenden Einfluß auf die wichtigsten Fragen der innoren und namentlich der äußeren Poli tik auszuüben entschlossen ist, behielt im In teresse einer glatten Verabschiedung der Wehr vorlagen die Herren Etienne und Baudin im Amte. Wir Deutschen können mit der neuen Negierung, wie gesagt, zufrieden sein, wenn wir nur nie vergessen, daß Frankreich nie vergißt. ««Slaub imtz Aroulreich. Im englischen Unterhaufe fragte Bytes, ob England Frankreich gegenüber verpflichtet sei, bei gewissen Ereignissen bewaffnete Streit kräfte nach dem Festland zu entsenden. Auch King fragte an, ob die englische auswärtige Politik gegenwärtig frei von Verträgen Ab kommen oder Verpflichtungen sei, nach denen die englischen Streitkräfte unter Umständen an militärischen Operationen auf dem Festland teilnehmen müßten. Weiter richtete King an die Regierung die Frage, ob England in den Jahren 1905, U>08 und 1911 freiwillig Frank reick) die Unterstützung der englischen Armee zu Operationen auf dem Festland für den Fall europäischer Konflikte angeboton habe. Pre mierminister Asguith antwortete: „Wie bereits >vie der holt sestgestellt wurde, ist England durch keine geheime und dem Parlament unbekannte Verpflichtung gezwungen, an irgend einem Kriege teilzunehmen, mit anderen Wooten, wenn ein Krieg zwischen europäischen Mäch ten entsteht, so gibt es teure nicht veröffent lichten Abmachungen, welche die Freiheit der Regierung und des Parlaments beschränken, und sie lyndevte, sich zu entscheiden, ob Eng land an dem Kriege teilnehmen soll oder nicht. Welcher Gebrauch von Armee und Flotte ge macht wüirde, falls Regierung und Parla ment besch össcn, an dem Kriege toilzunel men, darüber kann ans ofsensichilichen Gründen vor her keine öffentliche Erklärung abgegeben werdens Die feierliche BeheMg des Miss Georg mn Gnecheolood, an der die Könige von Bulgarien und Ser bien persönlich teilnehmen, und bei der die europäischen Staatsoberhäupter durch Abge sandte, Kaiser Wilhelm durch den Prinzen Heinrich, vertreten sein werden,, findet am Sonntag im Mausoleum der königlichen Som- merresidenz zu Trtm statt. Am morgigen Mitt woch toifft ein Kriegsschiff, mit der köuigp lichen Familie an Bord, zur Abholung der Leiche des Königs in Saloniki ein, das am Donnerstag im Piräus vor Anker gel)i. Die Leiche des Königs wird so auxgebahrl, daß es den Hellenen ermöglicht ist, am Freitag und Sonnabend von ihrem toten König Ab schied zu nehmen. Wie der „Sächsische Landesdienst" erfährt, wird sich als Vertreter des Königs von Sachsen der Oberhofjägernieister Graf Rex zur Beisetzung nach Athen begeben. Unser Bild zeigt König Georg bei seinem Einzüge in Saloniki am 8. November. Stolz geschwellt zog der erfolgreiche Hcllenenkönig in diese Stadt, in der er wenige Wochen später auf so tragische Weise sterben sollte. OertlicheS und LächfifcheS. *— Nach dem Feste. Die Festtage haben bei weitem nicht das gehalten, was die Tage vor Ostern in frühlingsfrohem Auftakt versprochen hatten, und es kamen leider die Propheten, die den Feiertagen Uebles voraus gesagt hätten, teilweise zu il)rem Recht. Der Ostersonntag ließ sich zwar recht wohlgemut an, und namentlich in den ersten Nachmit tagsstunden strömten Hunderte hinaus ins Freie, um sich in einem Spaziergange zu er gehen. Aber das nasse Ende kam nach. Schon in den Abendstunden setzte der Regen ein und er behielt dann ohne Unterlaß das Regiment in seinen Händen. Am zweiten Feiertagmor gen regnete es immer noch, und so mußten denn etwaige Frühpartien unterbleiben. Auch tagsüber herrschte grauer Himmel, und wenn auch die Niederschläge völlig aufhötten, so trat doch eine nicht unwesentliche Abkühlung der Temperatur ein, unter der der Ausflugs verkehr stark Litt. Immerhin war das Wetter noch ein passables — nur war der Umstand der, daß man nach den herrlichen voran gegangenen Tagen etwas enttäuscht war. Aber der Frühling ist ja kaum angebrochen und der Sommer kommt erst noch. Tragen wir des halb dem Osterwetter keinen Groll nach: gure Tage stehen uns in sicherer Aussickst. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 26. März: Teilweise bedeckt, kalt und trocken. *— Die Feiert agsveran st al- t u n g e n hatten, hauptsächlich am 2. Oster tage, etwas unter der Ungunst der Witterung zu leiden Die Mehrzahl aller Veranstaltungen wurden von den Turnern in Stadt und Land abgehalten, die, wie bekannt, zu den Festen geradesuchjte Aufführungen bieten. In Hohe n- st e i n - E r n st t h a l veranstalteten die ver einigten Riegen des Turnvereins von l 8 5 6 ftir Mitglieder und deren Angehörige im Logenhaus einen FamAienabend; der Turnerbund bot im Altstädler Schützen haus eine öffentliche Aw^i ührung zum Besten seiner Turnhallenbaukassc; der theatra- l i s ch - a r tt i ft i s ch c Verein bot im Verein mit dem Doppelguartett „Lieder- quell" im Schwanensaale Varicteevorstellun-- gen; der Turnverein H ü t t e n g r u n d unterhielt seine Gäste in der Hüttenmühle; gleichfalls eine Abendunterhaltnng in der „Zeche" bot der Gesangverein Echo, während im B e r g g a st h a u s e neben guter Unterhaltungsmusik erzgebirgische Volkslieder zum Vottrag kamen; in der Zen trat - Halle konzertierte das Gesangs -- Ensemble „Edelweiß"; in W ü st e n b r a n d bot der Turnverein in Georgis Gasthof, in M i t t e ß bach der Turnverein in Eckerts Gasthof, in Kirchberg der Trnrnverein im Heilmann- schen Gasthof, in Langenberg der Turn verein im Rauschen Gasthof gute Abendunter hallungen; in KuhschnaPPel hat die Kellersche Kapelle unter Mitwirkung zweier Leipziger Künstlerinnen ein hübsch zusammen- gestelltes Konzern bestritten; außerdem fanden am 2. Feiertage in den Saallokalen die üb lichen Bälle statt, nachdem vormittags mehr oder weniger ausgedehnte Frühschoppen für den Durst und die übliche Kurzweil ge sorgt hatten. — Ueber Mangel an Veranstal tungen ließ sich nicht klagen, wenn man noch dazu bedenkt, daß auch alle anderen Wirte, Konditoreien rc. besondere Vorbereitungen ge troffen hatten,, um allen Anforderungen ge recht zu werden. Leider war sinem erhöhten Verkehr die Unbeständigkeit der Witterung am 2. Tage stark hinderlich. — Soweit uns Be richte über die vorgenannten Veranstaltungen zugingen, konstatieren wir, daß alle Darbie tungen festfreuidige Aufnahme fanden. Infolge Raummangels können wir bei der Menge der Veranstaltungen nicht über jede einzelne be sonders berichten. — Für den heutigen 3. Feiertag sind gleichfalls noch eine An zahl Veranstaltungen geplant, so in Hohen- steiwErnftthal im N c u st ä d t e r S ch ü tz en- h a u s ein Konzert des Oclsnitzer Bergorche sters, im Logenhaus Konzert mit Ball des Vogelschen Musikkorps, in der Hütten mühle, Altstädter Schützenhaus, „Drei Schwa nen", „Zeche" rc. Konzert mit darauffolgendem Ball bezw. nur Ballmusik; in Kirchberg findet am morgigen Mittwoch ein Militär- konzert mit nachfolgendem Ball statt. *— Die Musterung der G e - sl e l I u n g s p f l i ch t i g e n im Amrsge- richlsbozirk Hohenstein-Ernstthal nahm heute früh im Logenhause ihren Anfang Zu stellen hatten sich d e Mannscha ten aus Gersdorf, Harmsdorf, Lanigenberg und Meinsdorf, wäh rend sich am morgigen Mittwoch diejenigen aus Oberlungwitz und Tirschheim zu stellen haben. * — Krankenversicherungs pflicht der Lehrlinge. Krankenver- sicherungspflichtig und daher bei der zuständi gen Krankenkasse anzumelden sind die jetzt in die Lehre tretenden jungen Lertte. sobald sie vom Lehrmeister baren Lohn oder Kost oder andere Naturalbezüge erhalten. In gewerb lichen Betrieben, die der Unfallversicherung unterliegen, empfiehlt es sich aber, auch die jenigen Lehrlinge zur Krankenversicherung frei willig anzumelden, welche keinerlei Lohn or- lalten; denn wenn ein solcher Lehrling durch Unfall krank und erwerbsunfähig wird, so hat nach § 577 der Reichsversicherungsordnung der Betriebsunternehmer für die ersten dreizehn Wochen nach Eintritt des Unfalles die in 8 18L der Reichsversicherungsordnung vorge sehene Krankenhilfe aus eigenen Mitteln zu gewähren. * — F e ch t s ch u l e. Die Gründung einer Bezirksgruppe Erzgebirge des Wohittärigkeits- Vereins „Sächsische Fechtschule", die in einer am 9. Februar d. I. in Cl)«mnitz abgehal tenen Versammlung in die Wege geleitet wurde, soll in einer auf den 13. April cin- zuberu enden Versammlung vollzogen werden. Zum Beitritt in die Bezirksgruppe haben sich bis jetzt bereilerklärt die Verbände von Cl>cm- nitz, H o h e n st e i n - E r n st t h a l, Eppen dorf, Ehrenfriedersdorf, Freiberg und Mitt weida. a . Das große Ehrendiplom, die höchste Auszeichnung, die ein Schüler er halten kann, wurde gelegentlich der Entlaß sungsseier der Höheren Wirkschule in Ebem- nitz den Herren Fritz Reinhwd aus Hohe n- stein - Ernstt h a I und Alerander Georg Sieber aus Oberlungwitz vor veßam melter Schülerschaft überreicht. Die ehrenvolle Auszeichnung dürfte den Genannten sicherlich ein weiterer Ansporn sein. * — Die Zahl der rückständi- gcn Steuerzahler ist im steten Wach sen begriffen. Es ist dies eine allgemein be obachtete Erscheinung, die den Bedarf an Voll- stteckungsbeamten ständig höher schraubt. In Oschatz wurden im jetzt verflossenen Stcuerjahr rund 2500 rückständige Steuerzahler gezählt. * Hohenstein-Ernstthal, 25. März Schlechten Dank finden scheinbar die aner kenncnswerten Bestrebungen des Erzgebirgsver eins, der nach Kräften bemüht ist, die An höhen im Norden der Stadl zu bepflanzen und so der Allgemeinheit, besonders aber der hiesigen Eürwohnerschast, wertvolle Dienste lei stet. In der letzten Zett sind wiederholt Baumbcschädigungen verübt worden, so u. a. auch in der Birkenanpsianzung oberhalb des Röhrcnfteigs, wo von Schulknaben die dort stehenden Birken angebohrt wurden, sodaß der Saft verloren geht, die Bäume elbst aber cingehen müssen. Unzweifelhaft liegt, hier gro der Baumfrevel vor, der nach den gesetzlichen Bestimmungen hart bestraft wird. Ellern und Erziehungspflichtigc seien hieraus auf merksam gemacht, da sie für die Folgen der artigen Treibens ihrer Pflegebefohlenen auf zukommen haben. * — 5 0 M k. Belohnung sind vom Swdlrgte für dis Ermittlung des Täters aus gesetzt wordeu, der, wie von uns bereits mit geteilt, in einer der letzten Näckste in den Kieferuanpflanzrrngeu des Erzgebirgsvercins im Steinbruck)« unter! alb der Anlagen des Natur heilvereins eine große Anzahl Bäume der un teren Aeste beraubt hat. * — Esperanto »Kursus. Die E peraitto Bewegung hat nun auch in unserer Stadt wieder festen Fuß gefaßt. In der ver- gangenen Woche fand im Hotel „Drei Schwa neu" die erste Stunde über E peranto statt. Herr Direktor Irmscher führte die anwesenden Damen und Herren in die wichtigsten Grund regeln ein. Sämtliche Teilnehmer werden den Eindruck gewonnen haben, daß hier nicht erst jahrelanges, eifriges Studium zu dein ersehn ten Ziele führt. Da einige Teilnehmer am Erscheinen verhindert waren und um werteren Interessenten (Damen und Herren) Gelegenheit zum Beitritt zu geben, soll der behandel.e Stoff in der nächsten Ucbungsstunde Freitag, den 28. März, abends j^9 Uhr im Hotel „Drei Schwanen" wiederholt werden. Es ist also in dieser Hinsicht noch nichts versäumt, und alle Freunde dieser so leicht erlernbaren Sprache werden gebeten, sich am genannten Tage lind Otte einzufinden. Es sei nochmals erwähnt, daß der Bund das Honorar mit Buch auf nur 8 Mk. (für Lehrlinge und dem Arbeiterstunde angehörige Interessenten 6 Mk.) festgesetzt lat, um allen Interessenten die Teil nahme zu ermöglichen. m. Oberlungwitz, 25. März. Die An meldung und Ausnahme zur kaufmännisch-ge werblichen Fortbildungsschule hat am Montag, den 31. d. M., nachmittags 4 Uhr im Fort- lüldungsschulgebäude und die Anmeldung zur Pflichffortbildungsschule für die schulentlassene weibliche Jugend am gleichen Tage, nachmit tags 5 Uhr, in Zimmer Nr. 1 der unteren Schule zu erfolgen. — Anmeldungen zur kauß männißch gewerblichen Fortbildungsschule nimmt Herr Direktor Dr. Groschopp auch am Sonn tag, den 30. März, vormittags von 11—12 Uhr in seiner Privatwohnung entgegen. in. Oberlungwitz, 25. März. Die Feier- tagsveranstaLtungen der hiesigen Turnvereine hatten sich, wie nicht anders zu erwarten war, eines ausgezeichneten Besuches zu erfreuen. Im Poftsaale, wo der Turnverein I, im Casino saale, wo der Turnverein „Germania" und im Saale des „Deutschen Kaisers", wo der Turn verein „Saxonia" die Gäste und Mitglieder, mit gutgewählten Darbietungen unterhielt, herrschte frohe Festtagsstimmung. Die turnerischen, ge sanglichen, musikalischen und theatralischen Darbietungen fanden naturgemäß entsprechen den Aniklang und gute Aufnahnre «lind haben die Vereine dafür Sorge getragen, daß alle Besucher wohl nach jeder Richtung hin zu- friedengestellt worden sind. m. Oberlungwitz, 25. März. Ueber eine 35jährige Mitgliedfck)aft beim hiesigen Männer gesangverein konnten am Freitag die Herren Vorsteher Robert Hecker und Mitglied Otto Ficker zurückblicken, die dem Verein als die beiden ältesten akviven Sänger deese seltene Treue bewahrten. Möge ihr Beispiel im Männergesangverein Nachahmung finden. * Gersdorf, 25. März. In der letzten Sitzung des Oolsnitzer Gemeinderatrs "wurde angeregt, den« Verbände zur Errichtung eines Gaswerks in Gersdorf doch noch beizutrtten. Der Gemeinderat lehnte den Beitritt jedoch ab. Das Gemeinderatsimiglied Herr Berg direktor Mauersberger bemerkte u. a., daß das Oelsnitzer Wett (?) nach Lugau und Gers dorf nur unter schwierigen Verhältnissen lie fern könne, da die Höhenlage dies bedinge, außerdem ständen Lugau und Gersdorf bereits wegen Gasversorgung mitChemnitz i u U n t e v h a n d l u n g. (Inwieweit diese Mittelung den Tatsachen entspricht, vermögen wir nicht zu sagen. D. Red.) ß) GerSborf, 25. März. Während der Oster- feiertagc war hier ein lebhafter Verkehr zu beobachten, namentlich am ersten Feiertag brachte die elektrische Bahn viele Besucher nach hier. Die Wagen waren sowohl nach OelSnitz wie nach Hohenstein-Ernstthal stets voll besetzt. — Der Naturheilvercin hielt in dcnSchrebergärtcnanlagen seine Frühjahrs-Eröffnungsfeier in der geräumigen Halle ab. Ein zahlreiches Publikum wanderte dorthin. Auch sonst waren im Orte alle Lokale gut besetzt. h Gersdorf, 25. März. Der Turnver ein I, der am 1. Osterfeiertage wiederum eine Abendunterhatttung veranstaltete, konnte über ein stackgefülltes Haus quittieren. Die gut ti'sannnengestellte Darbietungsfolge fand bei den zahlreichen Zuhörern eine daükbare Aus nahme, besonders läßt sich das von den v er flottgespiclten Einaktern: „Gift", „Konkurrenz neid auf dem Lande", „Instruktion beim Flie- gerbataillvn" und „Im Wirtshaus zum zah men Assen" sagen. Aber auch die übrigen turnerischen und gesanglichen Darbietungen fanden oinc gute Wiedergabe und ernteten leb hasten Beifall. — Der Turnverein „Germa nia" veranstaltete in« „Grünen Tal" eine Abendunterlaltung, die gleichfalls sehr gut besucht war. Auch hier wurde ein auSgewähl- tes Programm dargeboten, das allentl>alben Anklang fand. g. Langenchursdorf, 25. März. Das dies jährige Vogelschießen findet am 8. und 9. Juni statt. — Am 17. April feiert der Landwirtschaft liche Verein im hiesigen „Erbgericht" sein dies jähriges Stiftungsfest. i. BZiistenbrand, 25. März. Der vom Ortsausschuß für Jugendpflege am 1. Osler feiertag im „Kronprinz" abgehaltene Eltern abend konnte sich eines vorzüg ichen Besuches erfreuen. In fesselnder, überaus anschaulicher We sc wußte der ehemalige Fremdeulegionär Richard Tost aus Grüna über seine Erlebnisse bei der Fremdenlegion zu berichten. Bei sei neu lebenswahren Schilderungen von den Lei den der Legionäre und den schweren Strafen, die bei der geringsten Vernachlässigung er geten, dürste Wohl den Zuhörern eine andere Anschauung über diese Einrichtung, die eines Kultnrstaates unwürdig ist, gekommen sein. Sehr gut zur Geltung gebrachte Vorträge des Männergesangvereins „Liederkranz", turnerische und komische Darbietungen, an denen der hie sigc Turnverein (D. T.) nicht unbeteiligt war, umrahmten den Abend, der allen Besuchern einige genußreiche Stunden bereitet haben dürfte. s. Kirchberg, 25. März. Die Wasser Versorgung des Orts-leils Neukirchberg lat den Gemeindcprt bekanntlich schon wiederholt be schäftiglt, und auch in einer Einwolyrerver samm'vng hat man schon versucht, die Frage einer zufriedenstellenden Lösung entgegenzusüh ren. Die Gemeinde Lugau hatte sich zuletzt bereit erklärt, den Neukirchbergern Wasser zum Preise von 20 Pfg. pro Kubikmeter abzu- lassen; das Angebot mußte indessen vom Gc meinderat abgelehnt werden. — In der Klag- sachc der Gemeinde Gersdorf wegen Verun- reiniguwg der Wasserleitung ist der Bescheid der Kgl. Kreishaupttnannschast bisher nicht cingsgangen * Stollberg, 24. März. Das diesjährige LandeSposaunenfest der evang.-luth. Männer- und Jünglingsvereine im Königreich Sachsen wird vom 19.—21. April dieses Jahres hier abgehalten. Es haben sich bis jetzt 550 Bläser gemeldet. * Lötznitz, 25. März. Im benachbarten Dittersdorf wurde der Gutsbesitzer Christian Schneider in seinem Gehöft am Sonnabend so unglücklich überfahren, daß er am ersten Oster feiertage seinen schweren Verletzungen erlag. * Rabenstein, 24. März. Der Bezirksaus schuß der Chemnitzer Amtshauptmannschaft ge nehmigte der hiesigen Gemeinde die Aufnahme eines Darlehns in Höhe von -MO 000 Mark zu Wasserleitungszwecken. Bei dieser Gelegenheit wurde darauf hingcwiesen, daß die Gemeinden bei den jetzigen schlechten Geldoerhältnissen mit der Aufnahme von Darlehen vorsichtig sein sollten. * Ehemnitz, 25. März. Ein Revolverattentat auf seinen Chef, den Kaufmann Schäfer irr der Südbahnstraße, verübte gestern mittag der 18 Jahre alte Kaufmannslehrling Pötzsch. Als der Lehrling im Geschäft erschien, zog er plötzlich einen Revolver aus der Tasche und gab zwei Revolverschüsse auf seinen Chef ab. Der eine Schuß ging fehl, während der andere Schuß Schäfer in den Kopf drang und ihn lebensge-