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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191303266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130326
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-26
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.03.1913
- Autor
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sährlich verletzte. Schäfer wurde ins Krankenhaus gebracht, wahrend der Lehrling,- der sich wie geistesgestört benahm, verhaftet wurde. * Dre-den, 24. März. Der Oberbür germeister Dr. Beutler hat eine Dentschvi! t her ausgegeben, die sich mit der Erhaltung der Tierärztlichen Hochschule und der Errichtung einer Universität in Dresden beschäftigt. Das Ergebnis längerer Betrachtungen in der Denk- schM 'ist in bezug auf die Tierärztliche Hoch schule, daß der Rat an die Staatsregierung und an die Stände des Landtags herantreten soll, d-ie Belassung der Tierärztlichen Hoch schule in Dresden zu verfügen und 300 000 Mark zu den Kosten eines Neubaues und jähr lich 10000 Mk. zu den Kosten der wissen schaftlichen Institute zu bewilligen. Bezüglich einer Universität in Dresden empfiehlt der Oberbürgermeister dem Rat und den Stadtver ordneten, sich grundsätzlich damit einverstanden zu erklären, daß die Errichtung einer Dresd ner Universität in Verbindung Mit der Tech nischen Hochschule und unter Angliodacung der Tierärztlichen Hochschule angestrebt werde, fer ner, zehn Millionen Mark aus Stadtmitteln zu gewähren und die neue Universität und die Fvuds dem Kultusministerium in Verwaltung zu geben. * Leipzig, 24. März. Gestern mittag wurde in der Gundorfer Straße der 6jährige Knab- Erich Besscler von einem Wagen der Großen Leipziger Straßenbahn überfahren. Der Knabe wurde in das Diakonissenhaus ge bracht, wo er am Tage darauf seinen schwe ren Verletzungen erlegen ist. - Am zweiten Feiertag früh gegen 2 Uhr ist ein Soldat der N. Kompagnie des 139. Infanterie-Regiments von der Frankfurter Brücke in selbstmörderi scher Absicht in die Pleiße gesprungen. Der Soldat ist in Begleitung seines Bruders auf dem Heimwege nach der elterlichen Wohnung in der Merseburger Straße begriffen gewesen. Als sie auf der erwähnten Brücke angekom men waren, rief er seinem Bruder zu: „Jetzt ertränke ich mich" und sprang gleichzsitig über das Brückengeländer in das Wasser. Es gelang dem Brrrder Mit einem hinzugekommenen Arzt, den Soldaten wieder aus dem Wasser heraus zuziehen und ibn, da er bereits besinnungslos war, durch Belebungsversuche wieder in das Leben zurückzurufen. Hierauf wurde der Le bensmüde in das Gavnisonlazarett gebracht. * Königswartha, 24. März. Beim Wirt schaftsbesitzer Bergau in Maukendorf war nachts Feuer auSgebrochen, daS schnell um sich griff und auch auf die Nachbargrundstücke übersprang. Insgesamt fielen dem Feuer drei Gehöfte zum Opfer. Futtervorräte und viele Wirtschastsgeräte sind mit verbrannt. * Bautzen, 24. März. Die verschiedenen seltsamen Osterbräuche haben sich in der sagen- rcick-cn Lausitz bestens erl-alten und werden erfreulicherweise noch reichlich ausgeübt. Ein großes Volks- und Kinderfest ist das Bautz- ner Eierschieben, das am ersten Osterfeiertage am romantischen Abhange des Prbitschenber- ges jenseits der Spree abgehalten wird und das auch diesmal wieder von Tausenden von Menschen besucht war. Eine riesige Kinder schar belebte den Abhang des Berges. Auf der Höhe sind ein« Reihe von Verkaufsständcn mit Pfefferkuchen, Apfelsinen^ Aepfeln und --- Grützowiirsten usw. errichtet. Alle diese Sachen werden von den Erwachsenen gekauft und den Berg hinab unter die Kinder geworfen. Höchst ergötzliche Szenen gibt es, wenn "roße, runde Kuchen, sogenannte Fladen, durch die Lüfte schweben und ihr Ziel suchen. Unter dem beutegierigen kleinen Volk gibt es einen förm lichen Kampf mn einen solchen Kuchen, von denen vorgestern einige Hundert umgesetzt wur den. Die mit einem kleinen Säckchen bewaff neten Knaben und Mädchen singen ununter brochen: „Eier, Eier!" und dazwischen dke Wen den: „Apalasina!". Dieses Fest des Eierschie bens dauert von vormittags bis zum Abend. — Das Osterreiten zu St. Marienstern bei Kmnenz fand gestern ebenfalls in der her- kömmlichen Weise statt. Der uralte wendische Volksbrauch hatte auch diesmal eine unge heure Menschenmenge angelockt. Schon in der Mittagsstunde batten sich die nach vielen Tausenden zählenden Zuschauer zu Fuß, zu Rad lind im Auto in dem weiten Klosterhof und seiner nächsten Umgebung eingefunden. Das eigenartige Schauspiel erreichte seinen Höhepunkt, als gegen 3 Uhr nachmittags aus den umliiegcnden wendischen Dörfern katholi schen Bekenntnisses etwa 200 Osterreiter auf den traditionell geschmückten Pferden in St. Marienstern ankamen, um unter Abfmgiung wendischer Ostevliedcr in langem Zuge den Klosterbof dreimal zu umreiten. Die Nach richt, daß der König mit den königlichen Prinzen und Prinzessinnen dem Osterreiten auch diesmal beiwohnen würde, bestätigte sich nicht. * Bautzen, 24. März. Der erst 17 Jahre alte Töpferlehrlinq Hans Richard Lichtenberger au« Dippoldiswalde hatte sich vor der 1. Straf kammer des hiesigen Landgerichts zu verant worten. Am 20. März 1911 kam er zu dem Töpfermeister Brückner in Königsbrück in die Lehre. Im Herbst 1912 wurde er von seinem Lehrmeister dabei erwischt, als er auS einem offenen Schreibtisch 18—20 Mark entwendet hatte. Einem Dienstmädchen hatte Lichtenberger zweimal kleine Geldbeträge und im dortigen Kino einen Film gestohlen. Gegen seinen Mei ster hegte der Lehrling einen tiefen Groll und er beschloß, ihm eins auszuwischen. Am Abend deS 8. Februar d. I. versetzte er dem Meister, als dieser ahnungslos die Werkstatt betrat, mit dem starken Stiel einer Tonhacke von hinten heftige Schläge auf den Kopf und Rücken und würgte ihn am Halse. Dann entfloh er und verbarg sich die Nacht über im Schützenhause, wo er den Gastwirt Richter bestahl. Äm näch sten Morgen wurde der gefährliche Bursche, bei dem man auch Patronen vvrfand, verhaftet. Das Landgericht verurteilte ihn zu 2 Jahren und 2 Monaten Gefängnis. * Bautzen, 24. März. Der 28 Jahre alte Dienstknecht Jung ist auf der Staatsstraße im nahen Burk von seinem mit Steinbruchsschutt schwer beladenen Wagen herabgcfallen und über fahren worden. Dabei hat der Verunglückte so schwere Verletzungen erlitten, daß er noch am gleichen Tage gestorben ist. Meine Chronik. * Stürmische Ostern gab es in Nordamerika, wo namentlich in den Süd- und Weststaaten schon in den letzten Tagen der Charwoche furcht bare Schueestürme gewütet hatten. Mehrere kleine Städte, darunter Boxie und Lower Peashtree, wurden fast völlig vernichtet. In Indianapolis, das xrst kürzlich von einen, Un wetter betroffen worden war, waren die Kirch türme so beschädigt worden, daß die Osterglocken nicht geläutet werden konnten. Die ganze Stadt bot einen so trostlosen Anblick, als wäre sie von einem Erdbeben heimgesucht worden. Die Hospi täler waren überfüllt, da viele Leute durch hcr- abstürzende Trümmer verletzt worden waren. Die Zahl der Toten betrug insgesamt über 70. Der Materialschaden geht in die Millionen und wird allein in den Staaten Ohio und Louisiana auf über 10 Millionen geschätzt. * Blutiges Ehedrama am Ostersonntag. Eine schauerliche Tragödie spielte sich am Oster sonntag vormittag gegen 10 Uhr in Erfurt im Hause Pergamentergasse 20 ab. Der dort wohn hafte frühere Bureaubeamte Hugo Lehmann hatte mit seiner Frau wegen Geldangelegen heiten einen kurzen Wortwechsel, in dessen Ver lauf er einen geladenen Revolver zog und der Frau eine Kugel in die Brust jagte. Das Ge schoß durchbohrte das Herz und führte den so fortigen Tod herbei. Darauf öffnete Lehmann sich mit einem Messer die rechte Pulsader und brachte sich auch noch einen Schuß in die Brust bei. Er wurde sofort ins städtische Krankenhaus geschafft, wo er bald nach seiner Einlieferung starb. Lehmann stand im 34. Lebensjahre. DaS Drama spielte sich ab, während die drei unmündigen Kinder des Ehepaares in der Nebeu- stube Ostereier suchten, die die Mutter ihnen versteckt hatte. * Fliegerabsturz. Aus St. Gallen wird ge meldet: An dem am Sonntag hier veranstal teten Flugtage stürzten der Flieger Zuest und sein Passagier, der Kaufmann Brunschweiler aus St. Gallen, ab. Zuest erlitt eine Kopfwunde und andere Verletzungen, Brunschweiler, der unter den Motor geraten war, konnte erst nach einer halben Stunde schwerverletzt unter den Trümmern hervorgezogeu werden. * Herzogin Isabella schwer verbrannt. Die Herzogin Isabella von Genua, eine geborene bayerische Prinzessin, hat sich im Schlosst Alia bei Turin ernstlich an der Brust und an den Armen verbrannt, als sie eine Spirituslampe anzündete, um Harzöl gegen ihr rheumatisches Leiden zu erwärmen. Noch in der Nacht wurden Aerzte aus Turin herbeigeholt, die weitere Kom plikationen abwendeten. * Durch die Schreckenstat eines Wahn sinnigen wurden in dem Dorfe Serlargius aus der italienischen Insel Sardinien mehrere Fami lien in tiefe Trauer versetzt. Der Mann be mächtigte sich eines Gewehrs und verletzte sieben Personen tödlich, dann verbarrikadierte er sich in seinem Hause, das von Gendarmen 4 Stun den hindurch belagert wurde. Schließlich er schien der Wahnsinnige auf dem Dache seines Hauses und schoß auf die Gendarmen, wobei er einen Gendarm an der Schulter schwer ver letzte. Nun eröffneten die Gendarmen das Feuer auf ihn und erschossen ihn. * Aushebung eines Falschmünzernestes. In Weimar wurde ein förmliches Nest von Falsch münzern ausgehoben, wobei die zur Prägung dienenden Gerate und Metalle konfisziert wur den. Die Hcuptbeteiligten, ein Schuhmacher Apel aus Weimar und die Schuhmachergehilfen Kneisel aus Apolda und Torfmüller aus Gera, wurden verhaftet. * Irrtümlich getötet. Der chinesische Unter richtsminister Sungschiaojen, auf den am Donners tag auf dem Bahnhof ein Anschlag verübt wor den war, ist Sonnabend früh gestorben. Vor seinem Tode empfing er einen Brief, der mit „Der Mann von Eisen" unterzeichnet war und in dem der Täter erklärte, ihn für den General Huanghsing gehalten zu haben und seinen Irr tum bedauert. Der Tod Sungschiaojens, von dem man sich noch viel versprach, wird allge mein beklagt. * Ein ruheloses Leben hat der Postassistent Kühnemund geführt, der vor 4 Jahren aus dem Ostseebad Ahlbeck nach Unterschlagung von 140000 Mark Postgeldern flüchtig geworden ist. Der Defraudant ist seines Raubes nie froh ge worden. Er fühlte sich dauernd verfolgt, überall sah er Leute, die ibn von früher her kannten, die ihn beobachteten und seine Festnahme ver anlassen wollten. Dies bat ihn schließlich in Konstanz in den Tod getrieben * 13 Millionen im Expreß-Zug gefunden. Wagenwäscher fanden in einem Abteil 1. Klasse des Expreß-Zuges Berlin-Paris während des Aufenthalts auf einem Pariser Bahnhofe in einer Ledertaschc einen Scheck über 13 Millionen, der auf eine Bank in Rom gezogen war. Da niemand den Verlust anzeigte, glaubte man anfangs, eS mit dem Streich eines Spaßvogels zu tun zu haben, doch wurde von anderer Seite angeblich die Echtheit des Schecks jestgestellt. * Der Militärdienst in den österreichischen Alpen ist mit großen Gefahren verbanden und hat schon manchem Braven den Tod gebracht. Der Felssturz, der sich kurz vor dem Feste bei Cattaro ereignete, ist nur ein Glied in der Kette der vielen Bergunfälle im österreichischen Heere; aber er war einer der verhängnisvollsten, da 11 Soldaten in einer Unterkunftsbaracke verschüttet wurden, von denen nur vier im schwerverletzten Zustande geborgen werden konnten, während die übrigen 7 umkamen. * Entsetzlicher Selbstmord eines Knaben. Ein zwölfjähriger Gymnasiast in Beuthen hat sich wegen einer ungenügenden Osterzensur auf schreckliche Weise das Leben genommen. Er be goß seine Kleider mit Spiritus rind zündete sie an. * Die englischen Suffragetten sind außer sich vor Freude, daß es Miß Silva Pankhurst, der Tochter der Führerin der Frauenrechtlerinnen, gelungen ist, durch einen Hungerstreik den Ge- fäugnisbchörden ein Schnippchen zu schlagen. Fräulein Pankhurst war ani 18. Februar wegen Fenstereinwcrfens zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden, ist aber jetzt, nachdem sie erst fünf Wochen ihrer Strafe abgebüßt hat, aus ge sundheitlichen Gründen wieder freigelasscn wor den. Wahrscheinlich zum Dank dafür äscherten die fanatischen Suffragetten das Landschloß Trevethan bei Staines, das Lady White, der Witwe des Verteidigers von Ladysmith, General George White, gehört, bis auf den Grund ein. * Eine ganz besondere Osterüberraschung bereitete eine Bergmannsfrau in Püttlingen (Saar) ihrem Ehemann, indem sie ihm gesunde Vierlinge bescherte, wodurch die Zahl der Familienange hörigen mit einem Mal von 6 auf 10 stieg. * Der Urheber des falschen Aschermittwochs- Alarms in Straßburg, der frühere Zahlmeister- Aspirant Wolter, ist jetzt der Bezirks-Heilanstalt Stephansfeld zur Beobachtung seines Geisteszu standes überwiesen worden. Lhemuitzer Marttvreise vom 22. März 1913. pro S0 Kilo. Wetzen, fremd. Sorten 10 M 50 Pf. biS IL M. — Pf . sächs. 70-7SK- 9 - — . - 9 - 55 , - - 78-77 kx 9 - Roggen, sächs. 7 - - preuß. 8 - Debtrgsroggen, sächs. 7 - Roggen, fremder — - Gerste, Brau», fremde 8 - - . sächsische 8 - » ffutter- 7 - Hafer, sächs. 8 - - - beregnet 5 - - preußischer, 8 . - ausländischer 8 - Erbsen, Koch- 10 - Erbsen, Mahl- und Futter- 9 - Heu 8 - - gebündeltes, 4 - Stroh. Flegeldrusch 2 - Stroh, Maschinendrusch, Langstroh I » Krummstroh 1 - Kartoffeln, inländische 8 - „ ausländische 8 - Butter pro 1 Kilo 2 - 55 . . 10 - — . 90 - - 8 - 80 . 45 - - 8 - 60 - - - - 7 . 75 . KO - - 10 - 75 - - - . 8 - 50 - 65 - - 7 - 90 . 10 - - 8 - »0 - 75 - - 6 - 75 - 60 - - 9 - — . 90 - - 9 - - - 50 . . II - — - — . , 9 - 50 - 70 . - 4 - 20 - — . - 4 . 50 - 60 - - 2 - 80 - 90 - - 2 - 20 - 50 - - 1 - 80 - — - - 3 » 25 - — - - 10 - — - 70 - - 2 - 90 - S 8 8 L Z Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf die Aeit vom 1«. bi» 22. März LUIS. Geburten: Ein Sohn: Dem Friseur Karl Max Möser, dem vhrmachermeister Curt Reinhold, dem Schablonensabri- kanten Karl Friedrich Gerstenberger, dem Fabrikarveiter Albert Friedrich Mothes, dem Packer Paul Gerhard Barth. Eine Tochter: Dem Handlungsgehilfen Ernst Paul Quinger, dem Hausweber Johann Karl Friedrich Sasse, dem Hausmann Hermann Ernst Lippmann, dem Dentist Karl August Sommer, dem Fabrikarbeiter Max Richard Wetzel; außerdem eine uneheliche Geburt. »> Aufgebote: Der Bautcchniker Hermann Emil Unger mit der Haustochter Margarethe Gertrud Seifert, beide hier. Der Bleichereibesitzer Arthur Fritz Meißner hier mit Elsa Camilla Junghänel in Grüna. Der Handlungs gehilfe Ernst Guido Götze hier mit Helga Margarethe Liebing in Oberlungwitz. e» Eheschließungen: Der Fabrikarbeiter Paul Richard Barthel in Rei chenbach mit der Repassiererin Klara Hedwig Hering hier. ä) Sterbefälle: Der Tischler Hermann Louis Schubert, 59 Jahre alt. Der Strumpfwirker Paul Richard Flöther, 83 Jahre alt. Elisabeth Hildegard Martin, Tochter der ledigen Anna Elisabeth Mattin, 5 Monate alt. Heinrich Ott» Bernhard Voigt, Sohn des Monteurs Karl Otto Voigt, 2 Monate alt. Marga Hildegard Böhm, Tochter der ledigen Handschuhnäherin Flora Elsa Böhm, 3 Monate nlt. Kurt Walter Funke, Sohn des Hauswebers Theodor Funke, 8 Monate alt. Der Strumpfwirkermeister Gott lob Heinrich Löser, 78 Jahre alt. Der Webermeister Friedrich Gotthilf Garbe, 72 Jahre alt. Depesetzen Frankfurt a. M. Die Zusammenkunft des Kaisers mit dem Herzog von Cumberland findet, wie der „Franks. Ztg." aus Wien gemeldet wird, am 27. März in Bad Homburg statt. Prinz Ernst August von Cumberland ist gestern abend nach Frankfurt abgereist. Ludwigshafen. (Priv.-Tel.) Ein gewal tiges Feuer brach heute früh 6 Uhr in einem der bayrischen Bahn gehörenden, an die Ge- treidofirma Zimmern vermieteten sechsstöckigen Lagerraum aus. Nachdem die herbeigerufene Alarmmannschaft des Feuers nicht Herr werden konnte, wurde die gesamte Feuerwehr gerufen. Gegen 7 Uhr stand der mächtige Bau in seiner ganzen Länge, vollgepfropft mit Korn und Mehl, in Hellen Flammen, sodaß sich die Feuerwehr auf die Rettung der anliegenden Gebäude be schränken mußte. Es ist an eine Rettung des Lagerraumes nicht mehr zu denken. Leider hat das Feuer auch zwei Feuerwehrleuten das Leben gekostet. Eine Schiebeleiter, auf der die Feuer wehrleute standen, stürzte zusammen und be grub drei derselben unter sich; zwei waren so fort tot, der dritte ist lebensgefährlich verletzt. Köln. (P r i v. - T e l.) Als ein Archi tekt in vergangener Nacht im Anto von Vonn nach Köln suhr und den Ort Gutzberg Pa^ fierte, sah er eine Anzalst schwerer Steine auf der Cbauffee liegen. Durch einen raschen Ruck der Bremse konnte er den Anprall abschwä chen. Als er die Umgegend des Ortes ab suchte, bemerkte er mehrere Personen, die aus dem Straßengraben auffprangen und davon, liefen. Gestenr wurde auf derselben Land straße eine holländische Familie durch einen äl-nlicbe» Grund aus dem Auto geschleudert Die Jnsa-üen, Mann, Frau und Kind, wur den verletzt und mußten d e Rückreise nach Holland mit der Eisenbahn mitteten Hamburg. Die gestrige Jahrß-undeütfeier zur Erinnerung an Hamburgs Befreiung von der französische» Herrschaft 1813 wurde durch einen Festgottesdienst in der groben Michac liskirchp eingeleitet. Mittaas fand unter un- gebevrer Beteiligung der Bevölkerung ein histo rischer ^estzug statt. In dem Zuge, in wel chem zirka D Kapellen marschierten, gelangten 30 Bilder au-s der Le.denszeit Hamburgs un ter d?m französischen Marschall Davoust zur Darste'Inno Der HanptseÜakt vollzog sich ans dem Rat« ausmarkt. Kulm (Westpr.). Im Alter von 80 Ja'-- ren ilt ber frühere polnische Abgeordnete von Czarlinski gestorben. Er gebörtr von 1868 bis 1871 dein konstituierenden und dann dem nord- dentbstc» Reichstage as Vertreter des Wahl- krcißcs Nenstadt-Karlbans an. Kopenhagen. Einem Telegramm der „Politiken" zufolge ist am Sonntag mittag ein deutscher Ballon in der Räbe van Aamaa in Schweden aelandet. Der Ballon ist Eigentum eines Herrn Dr. Giese aus Bitterfeld und war Sonnabend 9 Uhr 40 Minuten in Leipzig ausgestieaen. Die Fahrt ist vollständig glatt verlausen. Dr Giese und der Fübrer des Ballons, Herr Held au« Grimma in Sachsen, befinden sich bereits auf der Heimreise,- San Remo. Hier trafen am Sonnabend abend mehrer? Vertreter der Balkanstacrte» ein, die sich nach Räumen von genügender Größe nnisabe». Da alle Hotels überfüllt find rich tete» sic ibre Aufmerksamkeit auf die große» Säle des städtischen Kasinos. Man sieht dgr- m eine Bestätigung der Meldung, daß die Balkan-Bevollmächtigten sich mit denen der Türkei in San Remo znsammcnfinden wür den, um die Friedensbedingungen möglichst schnell zu vereinbaren. Rom. (P r i v. - T e l.) Die hiesigen mab- aebenden Kreiße sind überzeugt, daß der öfter - reichisch-monteneariniscbe Konflikt gütlich beige? leot werden wird. Sollte Montenegro aber de» Willen Oesterreichs und der anderen Grob - möchte nicht respektieren wollen, so wird die Londoner Konferenz die Erlangung eines Er? kutivmandats in Oesterreich nnd Italien be- antraaen. Auf Grund dieses europäischen An trages würde Italien sich an der militärischen Aktion Oesterreichs beteiligen, sonst nicht Rom. (Priv.-Tel.) Eine vvn Cetinjc cingegangenc Meldung bestätigt die Nachricht, wo nach der Kommandant von Skutari Verhandlun gen behufs Uebergabe der Stadt anqeknupft habc. London. Am ersten Osterfeiertage bcrrßchtc in Süd-Enaland ein urchtbarer Sturm. Die ocmzc Küste ist von Schiffstrümmern bedeckt. Die zahlreiche» Ausflügler sanden in den süd- "chcn Seebäder» die Promenade» von der Brand»»» überflutet In London zerstörte der Sturm Taußendc von Fensterscheiben. Ncwtzork Wie der Gouverneur von Nebraska imd der Bürgermeister von Omaha erklärten, sind bei den letzten Stürmen min destens 200 Vertonen ums Leben »ekommen >0 Straben Omahas sind zum größten Teil -crstört. cbgn'o 1°> Kirchen nnd acht Schulen. ?t» verschiedene» Teilen der Stadl brach Feuer aus Da die Schoben voll von Trümmar» waren, aestaffete» sich die Löscharbeiten sebr schwierig. Doch starker Regenfall kam ihnen sväter zugute. Es werden zahlreiche Plündc rrmoen gemeldet. Auch drei Vororte von Om-la sind völlia zerstört wordm. D"r Orkan sc»ch am Dienstag abe»d durch das Missoun- tal und richtete in Illinois, Missouri Kau- s»S. Süd-Dakota und Montana ebenfalls gro ße» Schaden a». Um Mitternacht erreichte er Ebicaog wo 100 Vertonen verletzt wurden »»> zahlreiche Brände ansbrachen. Nervosität. Nervös ist heutMtage die Mehrrahl der Mensche«, sei es durch ernste Krankheiten, Ueberarbeitnng, Aerger oder Zchicksalsschlage. Im allgemeinen beruht dieser Instand auf einer mangel hafte« Klutbildung, wodurch die Nerven nicht genügend gestärkt werden, nnd sollten alle die, welche mit Nervosität geplagt find, zn Keriferri« greife«, welches de« Körper kräftigt «vd wider standsfahig macht. Keciferri« ist sehr a«ge«ehm vo« Geschmack «nd prompter Wirkung. E Preis einer großen Flasche M. 3 —, in Apotheken, aber ficher von: Kronen- Apotheke in Chemnitz. JnHohenstein-E.z.hab. i. d.Mvhreiiapvth. a.Altm. Todesfälle von Hohenstein-Ernstthal «nd Umgegend. Johann Gottfried Lindner, 81 Jahre all,.in Langen- churedorf.
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