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fil Hchchm-AWI, LdcckUM^ 8eM 25. Jahrgang- Mittwoch, den 6. Juli 1898. * deutsche» Fachblattes antwortete man aus Prag mit einer Zeitschrift, in der behauptet wurde, Prag habe unter 550000 Einwohnern nur 12000 Deutsche. Wegen Mangel an deutschen Kräften seien fast alle Assistenten und die Hälfte aller Professoren der Prager technischen Hochschule Tschechen, tschechisch sei auch mehr als die Hälfte der Hörer. Deshalb könne man sich nicht wundern, daß die Ausstellung „rein-böhmisch" sei. Dieser unwahren Behauptung gegenüber sei auf amt liche Zahlen der letzten Volkszählung verwiesen. Sie zeigen, daß Prag neben 150161 Tschechen 29504 deutsche Einwohner hat; die Vororte eingerechnet sogar 40819 Deutsche neben 262849 Tschechen. Was die Verhältnisse der technischen Hochschule anlangt, so sind an ihr sämmtliche Professoren und Assistenten Deutsche mit Ausnahme eines tschechischen Architekten und eines ruthenischen Technikers. Unter den Hörern sind höch stens 10 v. H. Tschechen, die froh sind, die deutsche Hochschule besuchen zu dürfen, die auch den jüngsten Hochschulausstand gemeinsam mit ihren deutschen Kom militonen mitgemacht hoben. Wir batten es für selbst verständlich, daß sich deutsche Firmen an der „Tschechen- ausstellung" nicht betheiligen werden. — England als Herr der Meere. Die egyptische Regierung, die ja ganz in den Händen der Engländer ist, hat unter dem Drucke der Engländer dem spanischen Geschwader die Aufnahme von Kohlen in Port Said verwehrt. Dazu bemerkt die „Köln. Ztg.": „Hier kommt die sehr bestrittene Frage in Betracht, ob Kohle als Kriegskontrebande zu betrachten ist, und ferner muß mit dem bisher überall thatsächlich befolgten Brauche gerechnet werden, daß man die Schiffe einer krieg- ührenden Macht immer für berechtigt erachtete, soviel Kohlen in einem neutralen Hafen zu laden, als zur Fortbewegung bis zum nächsten nationalen Hafen er- orderlich sind. Wenn England nach diesem Grundsätze verfährt, so müßte es die Kohlenlieferung für die Strecke Port-Said-Malaga gestatten. Die hierfür genommene Kohlenmenge würde aber auch bis Aden reichen, und wir sehen nicht recht ein, unter welchem Vorwande England dem spanischen Geschwader die Richtung vor- chreiben will, in der es seine Kohlen verdampfen soll. Zreilich geht bei England sehr häufig Macht vor Recht. Zührt England seine Quertreibereien durch, so ist natür- ich nicht daran zu denken, daß das spanische Geschwader emals nach den Philippinen kommen kann, denn auf . >em Wege dorthin muß es nicht nur in Port Said, i sondern auch in Aden, Colomba und Singapore Kohlen i - nehmen, also durchweg auf englischen Stationen. Eine anderweitige Besorgung des Kohlen-Vorraths ist nahezu ausgeschlossen und könnte höchstens in der Weise ge schehen, daß das Geschwader Kohlendampfer niltnehme oder sich entgegenkommen ließe und auf hoher See zu kohlen suchte. Jedenfalls zeigt dieser Vorfall, welche ungeheure Bedeutung die über die ganze Erde ver theilten Kohlenstationen haben. Insbesondere der Weg nach Ostasien ist kaum anders als unter ihrer Benutzung zurückzulegen, und selbst wenn man den Weg durch den Suezkanal vermeiden wollte, würde man auf die eng lischen Kohlenstationen am Kap angewiesen sein. Was die Kohlenversorgung der amerikanischen Flotte anlangt, so dürfte sie aller Wahrscheinlichkeit noch durch Kohlen- dampser erfolgen, die englische Kohle in Singapore laden und denen man nicht so scharf auf die Finger sieht, wie den Spaniern am Suezkanal, oder durch Kohlendampfer, die von Ragasaki japanische Kohle bringen. Jedenfalls hat man noch keine amerikanischen Klagen über Kohlenmangel gehört." Rußland. Warschau, 4. Juli. Ein bei ungeschlossener Barriärein der Nähe der Station Bialystok über das Gleis fahrender Bauernwagen mit 12 Hochzeitsgästen wurde von einem heranbrausenden Schnellzug erfaßt und zermalmt. Neun Personen waren sofort todt, eine wurde chwer verletzt. Der Bahnwärter ist verhaftet. Spanien. Madrid, 4. Juli. In einer Unterredung er widerte Sagasta auf die Frage, ob die Regierung nach der Einnahme von Santiago Friedensverhandlungen einleiten werde: Niemals! und fügte hinzu, es blieben ja noch auf Cuba 100,000 Soldaten und Freiwillige welche bereit seien, für das Vaterland zn sterben. Sagasta rühmte alsdann den Heldenmuth der Vertheidiger von Santiago. Amerika. Washington 4. Juli. Das Weiße Haus macht bekannt, Admiral Sampson se, am Sonntag in den Hafen von Santiago eingedrungen und habe die Flotte Cervera's zerstört. - Das Kriegsdepartement meldet, die gesammte spanische Flotte mit Ausnahme eines Schiffes sn zerstört und an der Küste verbrannt worden. Das Weiße Haus erhielt nachfolgende Devescke des Generals Shafter aus Playa del Este vom 3 I M Heute früh habe ich d,e Uebergabe Santiagos gefordert und gedroht, tue Stadt zu bombardiren. Ich glaube, die Stadt wird sich ergeben. Tagesgeschichte. s- , Deutsches Reich. schäft hat de» Todesstoß erhalten, während das Sternen banner lustig ,m Winde flattert und vielleicht neue Ver- wickelungen der Welt verkündet. Ist der Schlag bei Santiago wirklich so vernichtend ausgefallen, wie die bis jetzt emgegangenen Nachrichten ihn darstellen, so scheint damit das Schicksal Spaniens in diesem Kriege überhaupt besiegelt. In rascher Aufeinanderfolge dürften nunmehr auch die beiden weiteren strategischen Haupt punkte, Havana und Manila, das Geschick Santiagos theilen und dann würde mau in Washington im Stande sein, den Staatslenkern in Madrid den Frieden einfach in die Feder zu diktiren. Ueber den augenblickkichen Stand der Operationen auf den Philippinen wird ge meldet, daß die Transportschiffe „Peking", „Sydney" und „Australia" mit den amerikanischen Verstärkungs mannschaften am 30. Juni in Cavite eingetrofsen seien. Auf der Fahrt hätten die Amerikaner die Ladronen-Jnseln genommen, eine Truppenabtheilung dort gelandet und den Gouverneur und seine Beamten nach Cavite mitge führt. Die Ausschiffung der amerikanischen Truppen habe am 1. Juli begonnen. Nach alledem muß weiterer Widerstand Spaniens schon jetzt nicht sowohl als Helden muth, sondern vielmehr als kindischer Trotz bezeichnet werden, der nur europäische Gesammtinteressen zu schäd^ gen droht und Spanien jeder Möglichkeit beraubt, sich noch halbwegs passable Friedensbedingungen zu sichern. Kiel, 4. Juli. Im Prozeß des Oberförsters Lange gegen den Fürsten Bismarck entschied das Ober landesgericht, daß der Fürst emen Eid zu leisten habe wonach von ihm nicht zugesagt worden sei, Langes ganzes Einkommen sei pensionsberechtigt; ferner so Fürst Bismarck, nicht zugesagt haben, Lange sille n allem gehalten werden, wie ein prenßi cher Oberförster. Leistet der Fürst diesen E-d mcht, so wird er z Zahlung einer Pension von 256 , Mk. mehr, Ä«ch- MchiEn°°r-m N-mm die Unverfrorenheit auch an . ch» A eines ladungen zu versenden. Auf bw " P JnsertionSgebühren: die fünfpespÄA" A^uswärls 12 Psg-, Raum Ätr den BerbreitungsbezirklO vlA' i be Rabatt. Reclam. 25 Pfg. Sei mehrmaliger «arm. Am,«-«« der Inserate für.dle erbeten. 10 Uhr. Größere Anzeigen - - 'n Vertonen, welche stattfindenden Revision betroffenen Säumigen, sowie dreiemW 4 ^xrer^Weise den Revisoren den Zutritt zu den Obstbäumen verweigern ooe oder hinderlich entgegentreten, unnachsichtlich mit Geldstrafe bis zu sprechender Haft bestraft werden. Oberlungwitz, am 4. Juli 1898. . Der G e m e i n d e - V 0 r st a n v. Oppermann. Bekanntmachung, Hundesperre betreffend. . .. Infolge erneuten Auftretens eines tollen Hundes in -berlung 1 Königliche Amtshauptmannschaft Glauchau die mittels Bekanntmachu g dieses Jahres für Gersdorf angeordnete Hnndefperre bis zum 22. September dieses Jahres verlängert. Gersdorf, am 30. Juni 1898. Der Gemeindevorstand. Göhler. liche GeÄA^ Sonna^^^ (Neustadt) geresisia?""^ des Rathhaur-s"'a Juli er., werden sämmt- N'cht duldende Sachen"^ und der Sparkasse , . Hierzu, sowie'^ finden. § " dringliche einen Aufschub " Hohen^^ Anzeigen ist das Wacht- y ' «IN 30. Juns 1898 — Polster. ml,, ANnachm dn auch. wi-'ch-Isächlich wahr. behafteten Obstbüumo» siesuhrt worden, daß Besitzer von mit '"eßt das geringste zur Ler6l^ bedauerlicherweise und zu ihrem eigenen Mioffm haben. Vertilgung dieses ungemein schädlichen Insektes auch in Zukunft in kurzen abermals aufqefordert, ungesäumt und -«W und Desinfektion der vm 7" möglichst sorgfältige Reinig- Gle'chzeitig wird noch darau?a^ ^une vorzunehmen. l aufmerksam gemacht, daß die bei der demnächst Redactiou und Expedition: »«hustrat« » (nahe dem K Amtsgericht). Telegramm-Adress«: Anzeiger HohensteinerirflHal. Lugau, WWen, ^-ü^rung, Mittelb-ch, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Mewsdor^^ Nr. 153.