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WßmMW NM unüAnMer Hohenftein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Madtrats behörkl» licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des AmtsgerichtF und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften^ Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. 178 ^Pfa.0Uc"7grmm^cU^ Dünnökslüü ÜöN 2 1934 BezuasvrcIS halbmonatlich «ö Nelcbsvfennlg« 8/1 Aastra LIO 21 Pfa. NachlakNallcl /r. Nachweis 2b NeichSvlcniiigc. 4/VUUrL0»Ug, UL« LLUgUs» LSOI cinlchlichltch Tröaerlob». Erscheint jeden Wochentag nachmittags. — Fernsprecher Nr. II und 28. — Postscheckkonto Leipzig 28464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigniederlassung Hohenstein-Ernstthal, Commerz- und Privat-Vank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zuriickgeschickt. — Einsendungen ohne Namens nennung finden keine Aufnahme. 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In seine Amtszeit fielen siir das deutsche Volk schicksalsschwere Ereignisse. Bei der Einweihung des Tannenbergdenkmals am 18. Juli 1927 wandte sich Hindenburg aufs schärfste gegen die Kricgsschuldliige, gegen die er am 28. Juni 1929 aus Anlaß der 10. Wiederkehr des Jahrestages der Unterzeichnung des Versailler Diktates erneut feierlich Verwahrung einlegte. Am 39. August 1939 verlieh die Rheinlandkommission und mit ihr der letzte französische Soldat deutsches Gebiet. Als im Juni 1931 die welt wirtschaftliche Lage und die Wirtschastsnot in Deutsch land immer gefahrdrohender wurden, kam es auf An regung Hindenburg» x" Verkündung des „Hoover- jahrcs". Aber auch im Innern sah sich Reichspräsident von Hindenburg durch die damaligen Machthaber des republikanisch-demokratischen Systems zu den schwersten Entscheidungen gedrängt. Eine säst hossnungslose wirt schaftliche Lage, der stete Kampf zwischen den Parteien, unfruchtbarer Parlamentarismus, der zu unzähligen Neuwahlen führte, und schließlich die Notvcrorbnungs- ära bürdeten dem Reichspräsidenten eine ungeheure Last an Verantwortung auf. Trotzdem entschloß er sich im März 1932, nach Ab laus der siebenjährigen Amtsperiode ein zweitesmal für Hindenburg ist tot! Alle Deutschen stehen in Ehrfurcht an der Bahre dieses Großen, in dem sich über drei Menschenalt« voll großer und schwerer Entwicklungen deutsches Wesen, deutsche Mannesart und Treue der gesamten Mensch heit sichtbar verkörperten. Deutschland steht an der Bahre des Siegers von Tannenberg, der den deutschen Osten der furchtbaren Brandfackel des Krieges und der Verwüstung entriß; des großen Führers der deutschen Heere im Weltkriege; des Mannes, der in der Zeit tief ster Erniedrigung dem Nus des Volkes folgte und opfer bereit und schweren Herzens die Führung des Reiches in seine Hände nahm. Der dann den Führer des er wachten neuen Deutschlands, Adols Hitler, am 39. Januar 1933 in das Kanzleramt berief, in den Früh lingsstürmen des Jahres 1933 mit dem Erwecker und Führer des nationalsozialistischen Deutschland den ewi gen Bund schloß und damit zum Wegbereiter des Drit ten Reiches wurde. Hindenburg ist tot! Kanz Deutschland steht in Ehrfurcht und Trauer an der Bahre des Mannes, der schon zu seinen Lebzeiten allen Deutschen, ja der Welt zum deutschen Mythos geworden war. Paul von Bencckcndors und von Hindenburg ent stammte dem preußischen Uradel. Er wurde am 2. Okto ber 1847 als Sohn des Königlich preußischen Majors Robert von Bencckcndors und von Hindenburg und seiner Ehefrau Luise geborcnc Schwickart in Posen ge boren. Rach Beendigung seiner Kadettenzeit in Wahlstatt und Lichterfelde trat er am 7. April 1866 als Sekonden leutnant ins 3. Gardcrcgimcnt zu Fuß ein, in dessen Reihen er den Feldzug von 1866 gegen Österreich mitmachte. In der Schlacht von Königgrätz zeichnete er sich bei der Eroberung eincr österreichischen Batterie durch hervorragend: Tapferkeit aus und wurde leicht verwundet. Im Kriege 1879 71 focht er bei St. Privat, Sedan und Le Bourget. Er erlebte am 18. Januar 1871 die Kaiserkrönung im Spicgclsaal von Versailles mit. 1999 wurde Hindenburg Generalleutnant und Kommandeur der 28. Division in Karlsruhe und 1993 Kommandierender General des 4. Armeekorps in Magdeburg. 1911 wurde er auf eigenen 'Antrag zur Dispo sition gestellt. Er nahm seinen Wohnsitz in Hannover, wo er sich mit strategischen und taktischen Stndicn befaßte. Als nach Ausbruch des Weltkrieges in der ersten Augusthälftc des Jahres 1914 die Russe» in Ostpreußen cinsielcn, wurde Hindenburg alsbald an die Spitze der ostpreußischen Truppen berufen. Sein Eeneralstabsches wurde Generalmajor Ludendorff. Schon wenige Tage später, vom 26. bis 28. August, wurden die Rus sen vernichtend in der Schlacht bei Tannenberg geschlagen. Am 29. August wurde er zum Generalobersten befördert und mit dem Orden Pouc le meritc ausgezeich net. Anfang September 1914 siegte Hindenburg an den Masurischen Seen, nnd schon im Februar 1915 wurden durch die Minterschlacht in Masuren die Russen endgültig aus Ostpreußen vertrieben. Der Kaiser ernannte nunmehr den Be treuer Ostpreußens zum Generalseldmarschall. Al? am 27. August 1916 Rumänien in den Krieg ei «trat, wurde der Feld marschall als Nachfolger Falkcnhayno Ches des Gencralstabes der Armee nnd da mit Führer des gesamten deutschen Heeres. Sein Generalquartiermristcr wurde General Ludendorff. Nach dem unglücklichen Abschluß des Weltkrieges lettete Hindenburg im Herbst und Winter 1918 bis 19 unter besonders schwieri gen Verhältnissen den Rückzug der deutschen Truppen in die Heimat und legte am 25. Juli 1919 den Obcrbcschl nieder. Wiederum wählte er Hannover als Ruh«sitz. Hier schrieb er seine Lebcnserinnerungen nieder, die im Frühjahr 1929 unter dem Titel „Aus meinem Leben" erschienen. Noch einmal mußte der greise Fcldmarschall aus der wohlverdienten Ruhe das Amt des Reichspräsidenten eincr Nundsunkansprache erklärte seinem Bcrantwortungsbewußtsein gegenüber Deutschland streben, in überparteilichem Sinne Treuhänder des ganzen Neudeck, 2. August ReichsUWM GMraWhmrsOall von Hindenburg ist Henie früh - Uhr in die Ewigkeit eingegangen. zu wollen. Mit über 19 Millionen Stimmen wurde er am 19. April wieder- gewählt. Am 39. Januar 1933 betraute der Reichspräsident den Führer Adolf Hitler mit dem Kanzleramt. An diesem heißcrsehntcn Tage der nationalsozialisti schen Erhebung huldigten Hunderttausende dem greisen Reichspräsidenten und dem Reichskanzler Adolf Hitler in einen» riesigen Fackelzug. Der Tag von Potsdam am Frühlingsansaug 1933, an dein sich Hindenburg und Hitler die Hand zum Bunde reichte», war der Tag der Erfüllung und einer neuen großen Verheißung. Eine besondere Ehrung wurde dem greisen Feldmarschall und Reichspräsi denten am 28. August 1933 zuteil. Zehntausende waren zu der historischen Stätte von Tannenberg gewallfahrtet, um Hindenburg und Hitler zu ehren. Bei dem seierlichcn Festakt in« Jnnenraum des Denkmals wurden den« Retter Ostpreußens und getreuen Eckart des deutschen Volkes die Domäne Langenau und der Forst Prenßenuald zur Bildung eines Hindenburg-Hausgutes Hindenburg-Neudeck mit Preußcnwald übereignet. Allen >n Erinnerung ist wohl noch die srische Ansprache, die Reichspräsident von Hindenburg am 1. Mai 1933, am Tag der Arbeit, vor der Terrasse des Schlosses im Berliner Lustgarten an Deutschlands Jugend hielt, die über alle deutsche» Sender verbreitet wurde, sowie die mannhaften Worte, mit denen er am Tage vor der letzten Ncichstagswahl in einer Ansprache über alle deutschen Sen der alle deutschen Volksgenossen aussordcrte, geschlossen siir ihre nationale Einheit und ihre Verbundenheit mit der Reichsrcgierung zu zeugen. * * * Hindenburg war seit 1879 verheiratet mit Gertrud von Sperling, die 1921 in Hannover starb. Dieser Ehe entstammen ein Sohn und zwei Töchter: Oberst Oskar von Hindenburg, der seinem Vater seit 1925 als Adjutant zugeteilt war, sowie Irmengard, verheiratet mit dein 1928 verstorbenen Rittergutsbesitzer Hans-Joachim von Brockhnscn. und Annemarie, verheiratet mit dem früheren Reichswehrosfizier Christian von Pentz. Außerdem hinterläßt Hindenburg 19 Enkel und zwei Urenkel.