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87 Stelle, läßt die,Bäume erst eine genügend große Krone bilden und veredelt dann die gewünschte Sorte darauf. Dies macht man hier schon seit langer Zeit und, wie mir gesagt wurde, ist es dadurch überhaupt nur mögiich, diese alten und gesunden Kirschbäume zu haben. Die Sorten auswahl ist sehr beschränkt, man hat in der Hauptsache die große schwarze Knorpelkirsche, die schwarze Ochsenherzkirsche und die Doktorkirsche. Die beigegebenen Bilder zeigen die Größe der Bäume, die Art der Pflanzung und die Schön heit der Bäume im landschaftlichen Bilde. M. Lindner. Der Kamps gegen Blattläuse und Milben. Von E. Herrmann, Dresden. Mit Heller Freude betrachtet der Gartenfreund künftiges Geschlecht. In diesem Zustande über- im Frühjahre das kräftige Austreiben seiner Rosen, dauerten sie vorzüglich die strenge Winterkälte, und er freu^sich schon auf den künftigen Schmuck Die ausschlüpfenden Insekten sind flügellose Abb. 2. Zum Artikel: Ein sächsischer Kirschenort. des Gartens. Da schaut er genauer hin. Welch Entsetzen! Die jungen Trube sitzen voll von wohlgenährten Blattläusen. Manches Blatt zeigt Kräuselung und wellige Auftreibungen. Bei näherer Untersuchung krabbelt es an der Unter seite des Blattes. Da sitzt ein neuer Feind; denn Milben sind es. Da gibt's Arbeit vollauf. Denn greift man nicht sofort zum Vernichtungs werke, so kann man dieser kleinen Feinde kaum Herr werden. Wenn andere durch ihre Gefräßig keit schaden, so werden diese durch ihre unheim liche Vermehrung ins Unzählige lästig. Jedem Gartenfreunde dürfte das Wesen der Blattläuse genügend bekannt sein. Woher kommen sie im Frühjahre so plötzlich? Im Herbste sorgten die treuen Eltern durch zahlreiche Eier für ein Weibchen, sogenannte Ammen, welche ohne Begattung lebendige Junge gebären. Diese Vermehrung vollzieht sich durch eine Reihe von Generationen auf ungeschlechtlichem Wege. Zuletzt werden Geschlechlstiere, nämlich Männ chen und Weibchen, geboren. Nach der Be gattung legen sie Eier, welche den Winter überdauern. Nach der Farbe ist die Blattlaus zumeist grün, doch gibt es auch rote und schwarze. Sie sucht unsere Obstbäume, Beerensträucher, Gemüse, Getreide, Hopfen, selbst Blumen heim. Besonders arg werden die Rosen befallen. Die jungen Blätter und zartesten Triebe sind diesen Tieren besonders willkommen. An ihnen saugen sie begierig. Wie ihnen der Saft bekommt, bemerkt man an dem