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Die betreffenden Gesuche sind baldigst, spätestens bis zum 20. Februar l. I., bei dem Vorstande des Landes-Obstbauvereins, Großenhain, einzureichen. Großenhain, am 1. Januar 1911. Der Vorstand des Landes-Gbstbauvereins für das Königreich Sachfen. Du. Uhlemann. Ein neuer Jahrgang beginnt. Diese Gelegenheit veranlaßt mich, unsere sehr geschätzten Mitgliedern sowohl um eine rege Mitarbeit bei der Ausgestaltung unserer Zeitschrift als auch für ihre weitere Verbreitung zu bitten. Die vorliegende Zeitschrift ist das Organ der Mitglieder des Landes-Obstbauvereins, welches sie benutzen sollen, ihre Erfahrungen und Beobachtungen bekannt zu geben, damit diese, hier zu sammengestellt, Unterlagen für die Hebung der heimischen Obst- und Gartenkultur bilden. Viele unserer sächsischen Interessenten teilen ihre Beobachtungen und Erfahrungen in nichtsächsischen Zeit schriften mit und bedenken dabei nicht, daß sie dort mehr der Unterhaltung als dem Fortschritt dienen können, während wir doch ein Interesse an der Hebung der heimischen Obst- und Garten kulturen haben. Um unsere Zeitschrift mannigfaltig und lehrreich zu gestalten, möchten die Arbeiten nicht allzusehr der Vortragsform ähneln, sondern bei möglichster Kürze inhaltreich und mit Abbildungen versehen sein. Alle Aufwendungen hierfür werden gern honoriert. Falls sich unsere Mitglieder mehr wie bisher an der Ausgestaltung der Zeitschrift beteiligen, bin ich auch überzeugt, eine interessante, lehrreiche, für die Erstrebung unserer Ziele wertvolle Zeitschrift bieten zu können, was bei dem großen vorhandenen Jnteresfe nicht schwer fallen sollte. Für die nächsten Nummern ist mir Material über zweckmäßige Bepflanzung von Häuser wänden mit Obstbäumen sehr erwünscht. Alle für die nächste Nummer bestimmten Abhandlungen wolle man bis zum 15. des dem Erscheinen vorausgehenden Monates nach Dresden-A., Grunaer Straße 18, an mich einsenden. M. Lindner. Königlicher Kammerherr Otto Heinrich Freiherr von Friesen -j-. Unseren Mitgliedern bieten wir auf Seite 3 Herrn Otto Heinrich Freiherr von Friesen, unserer Zeitschrift das Bild des Ehrenmitgliedes dessen Verdienste für den sächsischen Obstbau wir unseres Vereins, Herrn Königlichen Kammer- in Nr. 11 des vorigenJahrganges ehrend gedachten. Der Kompost, seine Herstellung und Verwendung im Obst- und Gartenbau. Von A. Bode-Chemnitz. Es dürfte wohl kaum einen Gegenstand im Obst- und Gartenbau geben, der so oft und ein gehend erörtert, auf dessen Bedeutung so über zeugend hingewiesen worden ist, als der Kompost. Ja, man sollte meinen, es wäre überhaupt über flüssig, noch ein Wort darüber zu verlieren. Den noch ist festzustellen, daß hinsichtlich der Zu bereitung, sowie auch in Bezug auf die Verwendung manches zu wünschen übrig bleibt. Da außerdem oftmals ganz darauf verzichtet wird, teils aus Unkenntnis, teils aus Bequemlichkeit, so ist es notwendig, immer wieder auf den Wert dieses billigen und vorzüglichen Düngemittels hinzu weisen und die Obst- und Gartenbesitzer zu ver anlassen, weit mehr davon Gebrauch zu machen, als es im allgemeinen geschieht. In Bezug auf die Lage des Komposthaufens ist folgendes zu beachten: Man wähle dazu einen Platz auf dem betreffenden Grundstück, der leicht zu erreichen ist, also einen bequemen Zu- und Abgang gestattet, im übrigen aber unaussäüig ist, da die zusammengehäuften Bestandteile einen weniger schönen Anblick bieten. Vorbedingung ist, daß der Boden zur Aufnahme des Komposthaufens undurchlafsend ist, was schließlich durch Aufbringen und Feststampfen von lehmig-tonigen Erdmengen erreicht werden kann. Hierdurch wird dem Aus laugen der-Komposterde vorgebeugt. Eine teil weise Beschattung ist zweckmäßig, um das völlige Austrocknen zu verhüten. Voller Schatten bedingt jedoch eine zu geringe Erwärmung, wodurch die Zersetzung der Stoffe gehemmt, unter Umständen sogar verhindert wird; oder es tritt eine Ver moderung unter Begleitung von Schimmelpilzen ein, die die Bildung von Stickstoff in Form von salpetersauren Salzen, also die Nitrifikation ver-