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jahr so drängen, daß wir dann nicht dazu kommen könnten. Die jüngeren Obstbäume müssen gegen Hasenfratz geschützt werden. In vielen Gegenden unseres Vaterlandes sind auch die wilden Kaninchen sehr gefährlich. Der beste und sicherste Schutz ist engmaschiges Drahtgeflecht, mit welchem wir entweder unsere Pflanzungen umzäunen oder welches wir als Korb von 20 oru Durchmesser um die Stämme bringen. Sollten die Pflanzungen bereits umzäunt sein, so sehen wir die Umzäunung nach aus etwaige Schlupf winkel, damit keiner der Nager durchschlüpfeu kann. Es werden oft noch sehr viele andere Mittel gegen den Wild- s l aden angeführt, so das Einbinden mit Stroh oder Dornengestrüpp, Anstreichen mit Rindsblut und Kalk oder mit Obstbaumkarbolineum, aber sie erreichen den Zweck nicht so billig und sicher als Drahtgeflecht. Ebenso groß wie durch Hasen uud Wildkaninchen kann der Schaden durch Mäuse werden, welche auch in Zeiten der Not die Rinde der jungen Bäume abnagen. Auf diese Weise sind mir einmal ca. 80 Stück 8 jährige Bäume in einer Pflan zung verloren gegangen. Hier hilft ein Futter von Phosphor weizen oder vergifietem Hafer. Das auf dem Lager befindliche Obst kontrollieren wir oft und entfernen rechtzeitig alle fauligen Früchte. Bei milder Witterung lüsten wir fleitzig die Aufbewahrungs räume. Können wir nicht lüsten, weil es zu kalt ist und die Räume zu feucht sind, so stellen wir weite und flache Schüsseln, mit Kochsalz gefüllt, auf, um die Luftfeuchtigkeit zu sammeln; ist der Raum zu trocken, so feuchten wir den Fußboden nach Bedarf an. Gemüsegarten. Auch im Gemüsegarten wird nach geholt, was im November nicht feriiggestellt werden konnte. Bei frostfreiem Boden ist dringend zu raten, zu rigolen, eine Arbeit, welche in gewissen Zeiträumen immer wieder notig ist, um den Boden fruchtbar zu erhalten. Der Kompost ist umzustechen. Über die Zusammen setzung des Kompostes werden wir in der nächsten Nummer dieser Zeitschrift noch eingehend berichten. Die eingeschla genen oder im Keller befindlichen Gemüsevorräte werden wiederholt nachgesehen und von faulenden Bestandteilen gereinigt und gegen Mäuse und Rässe geschützt. Ziergarten. Falls die Witterung günstig ist, können wir Ziergehölze schneiden. Es'handelt sich bei den meisten Arten nicht um einen Rückjchniit, sondern um ein Entfernen des alten und zu dicht stehenden Holzes, denn sehr viele Ziergehölze blühen nur an ein jährigen Trieben. ' I-. Kleine Mitteilung. Ein praktisches Gartenwerkzeug von Paul Hauber, Baumschulen, Tolkewitz-Dresden. Das Bestreben der Technik ist fortgesetzt darauf ge richtet, Apparate und Geräte zu erfinden, die die mensch liche Arbeit nach Möglichkeit verringern sollen. Auch auf dem Gebiete des Gartenbaues haben wir so manches Werk zeug erhalten, das uns prak tisch von großem Wert ist. Ein solches ist auch der neue ..Bodenbearbeitungs- Rechen", D. R. P. 232141 und D. R. G. M. 432 365. Dieser Rechen besteht aus zwei Reihen gegeneinander versetz ter, seitlich geschweifter Zinken, deren eigenartige Konstruktion und Stellung eine geradezu großartige, bisher nie gekannte Leistung bewirken. Der Rechen zerschneidet den Boden nach allen Richtungen und reißt bez. schneidet beim Durcbziehen alles Unkraut am Boden ab. Be sonders auch zur Säuberung und Reinigung von Park- und Gartenwegen gibt es kein'Gartengerät, das in der Ver wendbarkeit für diese Zwecke dem Boden- bearbeitungs - Rechen gleich käme. Infolge feiner außerordent lichen praktischen Ver wendbarkeit habe ich diesen Rechen in meine Spezialabteilung für Gartenbau - Bedarfs artikel ausgenommen. Ich kann ihn jeder mann auf das Beste empfehlen. Paul Hauber, Baumschulen, Tolkewitz-Dresden. Bücherschau. Nachstehend verzeichnete Bücher sind bei der Schrift leitung eingegangen. Die Redaktion behält sich eine ein gehende Besprechung für später vor. Eine Rücksendung der Bücher findet unter keinen Umständen statt. 1. Bericht über Kirschenschaucn der Landwirtschafts- kammer für die Provinz Sachsen und Beobachtungen an Kirschbäumen im Provinzialobstgarten zu Diemitz von Gartendirektor I. Müller, Diemitz. Verlag der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachfen, Halle a. S. 2. Die Bekämpfung der Mückenplage im Winter und Sommer von Claus Schilling. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. Preis 50 Pf. 3. Die Pilze von vr. A. Eichinger. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. Preis geh.'1 M., in Leinw. geb. 1 M. 25 Pf. 4. Gut und schlecht Wetter von vr. Richard Hennig. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. Preis geh. 1 M., in Leinw. geb. 1 M. 25 Pf. 5. DieMohnungs-Warmwasserheizung nebst einem Anhänge: Über Rohrweiten bei Gewächshaus-Warm wasserheizung von H. I. Klinger. Verlag von Carl Marhold, Halle a. S. Preis 1 M. 50 Pf. 6. Bericht der Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Nh. für das Etats jahr 1910 von Geh. Reg.-Rat Prof. Or. Wortmann, Geisenheim. Verlag von P. Parey, Berlin. Preis 3 M. 50 Pf. 7. Führer durch die Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- nnd Gartenbau zu Geisenheim a. Rh. von Geh. Reg.-Rat Prof. vr. Wortmann, Geisenheim. Verlag von Rud. Bechtold L Co., Wiesbaden. 8. Leitfaden für den Unterricht im Obstbau von Direktor Karl Ulrich, Lübz (Mecklenburg). Verlag von Emil Hübner, Bautzen. 9. Die zeitgemäße Obst- und Veereuweinbereitung von R. Oppermann, Gronau. Verlag von Rud. Bechtold L Co., Wiesbaden. Preis 1 M. 80 Pf. 10. Kurerfolge mit Haus-, Heil- und Volksmitteln von Or. rnsä. Kühner. Verlag von Krüger L Co., Leipzig. Preis 3 M. 60 Pf. 11. Die wildlebenden Säugetiere Deutschlands von Or. E Schäsf. Verlag von I. Neumann, Neu damm. Preis brosch. 3 M. 50 Pf., geb. 4 M.