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179 füllen des Baumes einen winzig kleinen Kern pilz (^setriu äitissimn), dessen Fruchtkörper kleine rote Kügelchen von Nadelstichgröße darstellen. Von mancher Seite wird zwar behauptet, daß er ein ganz harmloser Saprophyt sei, der nur die abgestorbenen Rindenteile befalle. Toch durch Jmpfungsversuche mit diesem Pilze ist unzweifel haft nachgewiesen worden, daß er ein Parasit ist. Denn nach Übertragung desselben auf verwundete Bäume zeigte sich bereits innerhalb weniger Monate eine wesentliche Zunahme der Krebs bildung. Das Wurzelgiflecht (N^ool) breitet sich rasch in der Rinde und im benachbarten Gewebe aus und bringt es zum Vertrocknen und Absterben. — Auch einen andern Kernpilz von der Gestalt kleiner schwarzer Kügelchen (8pku6ropsi8 nruloruirr) hat man an den Krebs stellen gefunden. Er erzeugt mehr flache, nicht bis auf das Kernholz gehende Verwundungen. — Als Erreger des Rindenbrandes wird ein un vollendeter Pilz (Olososporiunr rriuijeortieiL) angesehen. Es ist jedoch anzunehmen, daß er nur eine Begleiterscheinung in den abgestorbenen Teilen des krebskranken Baumes ist. Auch einen Spaltpilz (Lucüüus urn^- Iovoru8) macht man sür die brandige Zerstörung der Rinde verantwortlich. Es ist jedoch ebenfalls unerwiesen, ob dieser der Ausgang der Krankheit ist. Weit augenfälliger kann man sich von den schädigenden Ein flüssen der Blutlaus überzeugen. Mit ihrem Rüssel sticht sie beim Saugen des Saftes die Rinde bis auf die Kambiumschicht an. Durch diesen Reiz entwickelt das Kambium ein lebhaftes Wachstum. Es entstehen beulensörmige Anschwellungen von lockerem Gewebe, welches aufs neue von der Blutlaus angestochen wird. Dadurch vergrößern sich die Geschwülste immer mehr. Es entstehen Zerreißungen des Gewebes, und es zeigt sich uns endlich das Bild des voll endeten Krebsgeschwüres. Dem Obstzüchter muß vor allen Dingen daran liegen, zu erfahren, wie er dieser ver derblichen Krankheit des Apfelbaums vorbeugen kann und welche Mittel zur Heilung zu ergreifen sind. Die angegebenen Ursachen weisen schon Krebs durch PUz erzeugt. auf den richtigen Weg der Behandlung. Viel Ärger erspart man sich schon, wenn man die Entstehung ves Krebses im Keime ersticken kann. Hängt von der Ernährung des Baumes die Widerstandsfähigkeit des Holz-s gegen Frost wirkungen ab, so muß zunächst dort eingesetzt werden. Die Pflanznng auf Grundstücke mit zu hoch liegendem Grundwasfir würde ebenso zu vermeiden sein wie zu tiefes Setzen der Bäume. Ist letzteres geschehen, so läßt sich durch Abgraben der Erde abhelfen. Dann muß aber auch die Düngung eine solche sein, welche dem Holze die nötige Festigkeit gibt. Allzureiche Stickstoffgabe ist zu vermeiden, dafür aber besonders Kali und Phosphor zu geben. Man erreicht dies am besten durch Komposterde, welche mit Thomasmehl, Kainit und reichlich Kalk vermischt ist. Man kann ja selten zuviel von dem so notwendigen Kalke geben. Den Kalk wende man auch als vorbeugendes Mittel 7 7- gegen Frostschäden beim An- f l streichen des Baumes an. Die ! ZU Baumscheibe bedeckt man im Winter mit Stroh oder Stall- dünger, um ein zu zeitiges Auf- ' L M tauen und Saftsteigen zu ver- hüten. Was nun aber tun, wenn die Frostschäden in Gestalt von OMHÄ tiefen Wunden schon einqetreten sind? Da gilt's vor allenDingen, die Wunden möglichst bald zu schließen. Man wird zunächst die Wunden weniger ausnahme- sähig für ZPilze machen, wenn durch Mmr-ms man die offenen Stellen mrt einem erzeugt. Teeranstrich versieht. Das Schlie ¬ ßen der Wunden geschieht am besten mit Baumwachs oder Lehm. Noch gründlicher muß verfahren werden, wenn der Krebs bereits in voller Aus bildung ist. Alle krankhaften Teile der Wunde sind sorgfältig auszuschneiden und die Abfälle natürlich zu verbrennen. Wenn die Krankheits erreger Pilze sind, so empfiehlt sich auch das Bepinseln mit einer Mischung von Glyzerin und Kupferzuckerkalkpulver. (Noch besser 15—Mo/Zges Ovstbaumkarbolineum. Die Schristl.) — Nur wenn alle diese Maßnahmen beachtet werden, dann wird man seine Freude an gesunden Bäumen haben und nicht immer wieder über den lästigen Krebs der Apfelbäume zu klagen brauchen. Obstanlage Freudenhöhe bei Zittau. Mit S Abbildungen. Herr Ernst Wagner, Besitzer der Obst- Doucinunterlage" nenne ich Ihnen folgende, die anlagen Freudenhöhe, schreibt: „Auf Ihre Frage sich bei mir ganz gut (?) bewährt haben: Ribstons in Nr. 5 der Zeitschrift für Obst- und Garten- Pepping, Gelber Edelapfel, Gelber Richard, bau: „Welche Sorten tragen mit Erfolg auf Kanadarenette, Muskatrenette, Schöner von Bos-