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Von der Löslichkeit der Nährstoffe hängt die Aufnahme durch die Pflanze und damit die Wirkung ab. kill. Düngemittel und ihr Gehalt an Stoffen. Natürliche Dünger: I. Stalldünger, enthält alle Nährstoffe. 2. Jauche, enthält Stickstoff und Kali. 3. Latrine, enthält Stickstoff. 4. Kompost, enthält alle Nährstoffe in bester Form und im besten Verhältnis, deshalb sehr wertvoll. L. Kunstdünger. 2! Schwefelsaures Ammoniak) enthalten Stickstoff. 4. 40°/oiges Kalidüngersalz j enthalten Kali. 5. Thomasmehl p enthalten Phosphorsäure und 6. Superphosphat j Kalk. 8^ S-M-Iding-rj °°chalt-nPHW 6. Kalkarten. 1. Kohlensaurer Kalk (ungebrannt, zerkleinert oder gemahlen). 2. Ätzkalk oder gebrannter Kalk, Anwendung ge löscht und pulverisiert. Letzterer für fchwere, erstere für leichte, sandige Bodenarten. IV. Anwendung der Düngerarten und in welcher Menge. 1. Stalldünger. Frisch, zur Lockerung des Bodens (sehr wichtig); älter und verrottet zur Düngung und Lockerung. Im allgemeinen ist der Stalldünger nicht reich genug an Nährstoffen, deshalb ist mit Kunstdünger nachzuhelfen. Regel: Nicht zu tief untergraben, damit eine Fäulnis eintreten kann. Anwendung alle2—3 Jahre, dann reichlich. 2. Jauche und Latrine. Anwendung im Herbst und Winter, besser im Frühjahr vor Eintritt der Vegetation und später als Kopfdüngung (Gemüse). Reichlich, am besten in ver gorenem Zustande. 3. Geflügeldünger. Anwendung in gelöstem Zustande; ein Faß mit p/4 des Inhalts Dünger und Wasser. Nach der Gärung 1—2 Liter mit 10 Liter Wasser gemischt zum Gießen. Für Obstbäume und Beeren obst am besten verkompostiert. 4. Blut. In vergorenem Zustande zur Hälfte mit Wasfer verdünnt. 5. Chilisalpeter. 1. flach eingraben oder einharken lauf 100 hm 2. ausstreuen nach Regen / 4 3. aufgelöst auf 1 Liter Wafser 1 Regel: Stickstoffhaltige Düngemittel werden längere Zeit vor oder nach einer Kalkdüngung, niemals zu gleicher Zeit aufgebracht. 6. Kalidünger. 1. Holzasche, reichlich aufstreuen und unter graben. 2. Kainit, auf 100 ym 6-7 lrA. 3. 40obiges .Kalidüngesalz, auf 300 qm 3—4 ' Je leichter der Boden, je mehr wird in der Regel gegeben, im Herbst und Frühjahr. Das 40°/oige Kalidüngesalz ist dem Kainit vorzuziehen. 7. Thomasmehl 1 im Herbst und Winter Superphosphat/ (wirkt langsam), auf 100 qm 4—5 IrK aufstreuen und untergraben. Knochenmehl ! sind Phosphorsäuredünger, Hornmehl teils schwer löslich, teils zu Peruguano j teuer. 8. Kompost. Anwendung reichlich zu jeder Zeit, auch als Kopfdünger (Gemüse). 9. Mischdünger. (3,5 llss Thomasmehl, Aus 160 nm „ 40o/oiges Kalidüngesalz, eius IW E2 0 „ Chilisalpeter (1 beim s Graben,IkxalsKopfdünger). Allgemeines über die Verwendung der Düngerarten. Hinsichtlich der Wirkung der einzelnen Stoffe ist zu bemerken, daß Stickstoff nicht nur auf die grünen Teile, Kali nicht nur auf Holz und Phosphorsäure nicht nur auf Blüte und Frucht Einfluß ausübt; zur Bildung von Blattmaffe ist Kali und Phosphorsäure ebenso notwendig, wie zur Entwicklung der Früchte alle übrigen Stoffe nicht fehlen dürfen. Tritt Mangel an einem Stoffe ein, so ist die Folge, daß die anderen nicht in dem Maße wirken können, als es er forderlich ist, um die Pflanze zur vollen Arbeit zu veranlaffen. Auch daraus geht hervor, daß für das Vor handensein aller Nährstoffe (Volldüngung) ge sorgt werden muß und daß es besser ist, es steht den Bäumen ein zu großer Vorrat zur Ver fügung, als daß das Fehlen eines der Stoffe die Wirkung der anderen aufhebt. Ferner darf niemals angenommen werden, daß ein Überschuß des einen Stoffes den Mangel eines anderen ausgleicht. Auf dieser irrigen Ansicht beruht die häufig durchgeführte starke Jauchedüngung, deren einseitige Wirkung eine einseitige Arbeits leistung des Baumes, dunkles, volles Laub und ein üppiges Wachstum ohne Früchte zur Folge hat. Äußerst wichtig ist es nun für den Praktiker, zu entscheiden, ob eine Volldüngung zu geben ist, oder ob einer der angeführten Nährstoffe genügt. Die Feststellung des Mangels einer oder mehrerer Nährstoffe und damit die der zweckmäßigen Düngung könnte auf dem Wege der Boden-