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157 Topkowitz 6925 4, Jakuben 4550 <1, Neschwitz 3750 <p, Malschwitz 700 <1, Wilsdorf 280 <1, Krieschwitz 455 g, Tetschen-Bodenbach 42500 <1 frisches und 1362 <1 Back obst, Laube 3537 <1 frisches und 4253 <1 Backobst. Ins gesamt wurden somit 347061 c; frisches und 11600 <p Backobst nach Deutschland, hauptsächlich Berlin, exportiert. Rosenfeste in Deutschland. In einigen Orten Deutschlands werden zur Zeit der Rosenblüte im Juni Rosenfeste geseieit. Zu solchem Zweck hinterließ im Jahre 1835 eine verwitwete Freifrau von Eberstein der Stadt Mainz ein Kapital von 12 000 Gulden, dessen Zinsen einer tugendhaften Jungfrau zugute kommen sollen. Bei einer derartigen Festlichleit, bei der der Bürgermeister präsidiert, erhält die neben ihm sitzende Jungfrau, die mit Rosen geschmückt ist und Rosen braut genannt wird, aus den Zinsen der Stiftung 500 Gulden. Um diesen Preis dürfen sich brave, unbe scholtene Mädchen jedes Standes bewerben, die den Nach weis führen können, daß sie ihren Eltern viele Jahre hindurch treue Pflege angedeihen ließen. Auch in den Dörfern Kirchrode und Misburg in Hannover wird ein ähnliches Fest gefeiert, dessen "Begründer der 1823 zu Misburg verstorbene Hauplmann Joh. Georg Cropp ge wesen ist, der die Stiftung am 28. Mai 1817 errichtete. Er bestinlmte, daß am 1. Sonntag nach dem 18. Juni „als am Tage der Feier des großen und glorreichen Sieges von Waterloo" dasjenige Mädchen, das die Hansväter 'im Dorfe für das gegen seine Eltern und Brotherrschaft ge horsamste, treueste', bescheidenste, sittsamste und überall tugendhasteste" erklären, eine Prämie von 25 Reichstalern und einen Kranz von „Rosen geflochten aus den Händen des Heren Pastors vor dem Altar erhalten solle." Wähl bar sind sämtliche junge Mädchen im Alter von 16 bis 28 Jahren, „sowohl die Tochter des reichen Mannes, als die des Hirtdn und Tagelöhners". Die zwei „nächstbesten" Mädchen erhalten aus den Händen des Pastors ein Rosen- bukelt und einen halben Louisdor. Diese Sitte der Tugendpreise stammt aus Frankreich. Der hannoversche Stifter hat die Sitte vielleicht auf seinen Kriegszügeu in Frankreich kennen gelernt. Dort wurden sie bereits im 5. Jahrhundert durch den heiligen Medardus eingeführt. Besonders berühmt ist das Fest der Rosenkönigin (isbs äs la rosiärs), das am 8. Juni, am Tage des genannten Heiligen, zu Salench bei Noyon gefeiert wird und das man auf eine Stiftung des Heiligen zurückführt. Auch dort wird das sittsamste Mädchen des Bezirks mit Rosen bekränzt und erhält eine Spende. Anzucht von Korbreben. Es dürfte vielleicht die Winzer zur Nachahmung an regen, wenn ich bekannt gebe, wie ich seit einigen Jahren sogenannte Korbreben (in diesem Falle Kastenreben) er ziehe. Ich mache inir auS Latten, welche ich gartenzaun- mtig zusammennagele, Kasten, 25—30 orn breit und hoch. Der Billigkeit halber kann man die Latten aus gebrauchten Eier-, Pulverkisten usw. reißm. Ich habe mir auch schon, da ich keine Zeit hatte, vom Schreiner solche machen lassen, zum Preis von 35 Pf. daS Stück. Im Frühjahr ziehe ich die Reben vom Mutterstock aus von unten durch die Kasten und grabe sie, der Oberfläche gleich, ein. Gewöhn lich bilden sich im ersten Jahre schon Wurzeln, welche durch die Zwischenräume der Kasten herauswachsen, daß man im Herbst versetzen kann. Boriges Jahr hatten sich aber, wahrscheinlich durch den nassen Sommer, keine Wurzeln gebildet, was ich fand, als ich die Kasten aus graben wollte, und lasse ich sie deshalb noch bis zum Herbst stehen. Die vorjährigen Triebe habe ich auf zwei Augen zurückgefchnitten. Ich grabe dann im Herbst die Kasten ans und setze sie in die Lücken ein. Ich habe solche dreijährige Kastenreben, welche dieses Jähr meter lange Triebe haben, daß ich nächstes Jahr Bogreben an ¬ schneiden kann. Ich halte diese Kasten für besser, als die in letzter Zeit verwendeten Töpfe aus Ton, weil die Wurzeln in den Kästen unversehrt bleiben und die Latten derselben in einigen Jahren-faul sind. Josef Sopp-Caub. (A»S: „Mitteilungen über Weinbau und Kellerwirtschast.") Riesenbäume. Eine der ältesten und stärksten Eichen Englands ist die Königin-Elisabeth-Eiche zu Huntingsield in Suffolk, welche 35 Fuß Umfang hat und bereits'zu Lebzeiten der Königin Elisabeth so hohl war, daß, wie die Sage geht, ein von der Königin angeschossener Hirsch sich in das hohle Innere der Eiche flüchtete. Nach Messungen des Pfarrers Turner in Huntingsfield hatte der Baum noch im August 1909 einen Umfang von 42 Fuß (12,80 ra), ist aber jetzt in drei Teile gespalten, von denen der eine abgestorben ist. Die stärkste englische Eiche steht aber in Newland in Gloucestershire. Nach Messungen des Pfarrers R. H. Evered betrug ihr Umfang 1910 in'1,30 in Höhe 13,40 in und in etwa 2 in Höhe noch 43 Fuß -- 13,10 ui. Die stärkste Eiche Deutschlands ist, wie Natur berichtet, die Ravens- Eiche bei Erle, welche in 1,30 rn Höhe 12,32 in, während der stärkste Baum Europas, die Linde zu Staffelstein, 17 nr in Brusthöhe mißt. Den ältesten Baum Deutschlands, eine Eiche von 380 cnn Stammumfang, besitzt die Ort schaft Krombach in der sächsischen Lausitz unweit Zittau an der österreichischen Grenze. Der Baum wird auf 2000 Jahre geschätzt. Die Mückenplage. Die Stechmücken oder Schnaken bringen nicht nur manche Badeorte und Sommerfrischen in Verruf und schädigen sie wirtschaftlich; sie können auch, soweit sie der Gattung Anopheles angehören, durch Verbreitung des Wechselfiebers gefährlich werden. Die Weibchen der meisten Arten sind es, die Menschen und Tieren Blut entziehen und sich im Laufe eines einzigen Sommers millionenweise vermehren, besonders wenn sich durch häufige Niederschläge Wasseransammlungen gebildet haben, unter deren Ober fläche sich Eier und Larsen entwickeln. Es ist also die möglichste Beseitigung kleiner Tümpel und die Erzeugung eines größeren Gefälles bei stehenden Gewässern geboten, ferner die Entfernung hemmender Wasserpflanzen. Wo nicht entgegengesetzte Zwecke der Fischzucht, des Garten baues usw. vorliegen, sind die Wasserflächen mit einer luftdichten Schicht von Petroleum oder Saprol zu über ziehen, wozu etwa 1 Liter für 50 <pnr erforderlich ist; die Larven der Mücken erleiden dann den Erstickungstod. Das Verfahren muß im Frühjahr zeitig begonnen werden und in gewissen Zeiträumen während des Sommers wiederholt werden. In beschränkterem Maße kommen als Vernichter der Mückenlarven eine Anzahl Insekten und Amphibien, sowie Goldfische, Karpfen, Stichlinge in Be tracht, auch der Wasserschlauch, der zu den fleischfressenden Pflanzen gehört. Als Vernichter der ansgekrochenen Mücken sind Fledermäuse, Bögel und Laubfrösche zu schätzen; Fässer mit Wasser finden als Mückensallen Ver wendung, in denen die Tiere auf mancherlei Art vernichtet werden können. In ihren Winterverstecken in Kellern und Schuppen tötet man die Mücken durch Ausbrennen mit Schnakenfackeln und dergleichen, oder durch Ausräuchern mit einer Mischung von'2 Teilen spanischem Pfeffer und und je einem Teil Dalmatiner Insektenpulver, Baldrians wurzel und Kalisalpeter. In den Wäldern beseitige man in der Nähe von Ortschaften die Laubanhäufungen und Reisighaufen. Ein planvolles Zusammenarbeiten der Behörden und der Bevölkerung, eine ausgebreitete Auf klärung und Bekämpfung durch geeignetes Personal ver spricht dauerhaften Erfolg. Ausführliche Angaben über Wege und Mittel findet man in der Schrift: Die Mücken-