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Produkte gesundheitsschädlich sind und ganz be sonders Kindern zum großen Nachteile für ihre spätere Gesundheit werden können. Alle, die wir es aber selbst in der Hand haben, Marme laden und Gelees herzustellen, wollen deshalb nicht mehr von dem zur Konservierung unbedingt nötigen Zucker nehmen, als ein wohlschmeckendes, gesundheitsförderndes und haltbares Produkt verlangt. Was Marmelade und was Gelee ist, darüber ist sich wohl niemand mehr im unklaren, doch sei es hier kurz wiederholt. Marmelade ist das von Obstmark und seinem Saft mit ent sprechendem Zuckerzusatz hergestellte Produkt, während bei Gelee nur'der Fruchtsaft mit ent sprechendem Zuckerzusatz bis zur Gelierfühigkeit eingedickt wirv. Beide aber müssen die natür liche Farbe und das Fruchtaroma behalten. Das schließt deshalb nicht aus, daß auch ge eignete Früchte gemischt und somit gemischte Marmeladen und Gelees hergestellt werden können. Immer aber werden reine Produkte einen höheren Wert besitzen. Die wohlschmeckend sten und zugleich lohnendsten Marmeladen sind die aus Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen, Kirschen, Mirabellen, Aprikosen, Reineclauden, Quitten und Renetienäpfel. Gemischte Marmeladen stellt man aus zwei bis drei verschiedenen Fruchtarten her, wie: Erdbeeren, Kirschen und Johannisbeeren, oder Erdbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren oder Mirabellen und Reineclauden, oder auch Aprikosen und Mirabellen. Die Früchte müssen so reif als möglicb, ja sie können selbst überreif sein, um zur Marmelade verarbeitet zu werden. Das Säubern, Zerteilen und Weichkochen der Früchte, ebenso auch das Lurchtreiben des Markes durch die Passiermaschine oder den Durchschlag müssen schnell geschehen und das Eindicken mit Zucker muß sich diesen Vorarbeiten alsbald anschließen. Das Fruchtmark soll nicht allzulange der Luft ausgesetzt werden, weil es sonst zu sehr an der natürlichen Farbe verliert. Als Zuckerzusatz nehmen wir auf 2 Pfund Brei bei Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Apri kosen, Mirabellen, Reineclauden, Pflaumen, Zwetschen l—H/4 Pfund und für Johannisbeeren Iffs—1^4 Pfund. Obstgelee läßt sich am vorteilhaftesten Her stellen aus Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren, Quitten, unreifen Weintrauben und Äpfeln. Das angeführte Beerenobst muß reif und frisch sein, nicht Tage lang gestanden, hingegen Äpfel und Quitten noch unreif. Ge mischte Gelees stellt man aus Johannisbeeren, Himbeeren und unreifen Äpfeln, oder Quitten und Äpieln, oder Johannisbeeren und Kirschen her. Den Saft gewinnen wir auf warmem Wege, d. h. wir setzen alles Beerenobst mit wenig Wasser an. Nachdem die Früchte zerkocht sind, schüttet man die Masse durch ein Tuch oder einen Spitzbeutel aus Nesseltuch, um den Saft zu gewinnen. Dieser ist alsbald fertig einzu kochen; bleibt er Tage lang stehen, dann geliert er nicht mehr. Als Zuckerzusatz nehmen wir auf 1 Liter Saft für: Äpfel, Quitten und Him beeren 1 Pfund, Stachelbeeren und Brombeeren 1^/4—1^/r Pfund, Johannisbeeren und unreife Weinbeeren 1^4—2 Pfund. Es kommt nun sehr darauf an, wie lange der Saft bis zum Gelieren gekocht wird. Kocht man zu lange, dann wird der Saft immer dünner und wird ganz dunkelfarbiger Sirup, kocht man zu kurze Zeit, so wird es kein Gelee. Der richtige Zeitpunkt zur Abnahme vom Feuer ist dann ge kommen, wenn der Saft vom Schaumlöffel tränen artig abtropft. Ähnlich macht man auch die Probe bei der Marmelade, hier muß das Mark in Klümpchen vom Rührlöffel fallen. I-. Einige Anregungen znr besseren Verwertung des Obstes im Haushalte. Von Frau W. W. in W. Das Sterilisieren des Obstes ist schon allge meiner bekannt und wird in den Obstverwertungs kursen gründlich gelehrt, so daß ich es wohl hier übergehen kann. Dagegen war ich erstaunt, ge legentlich eines Verwertungskurses zu bemerken, daß so viele Kursteilnehmerinnen keine andere Verwendung des Obstes kannten, als zu Kom pott, Kuchen und das Abbacken. Wie viele Er frischungen, Suppen und selbständige Gerichte lassen sich aber daraus bereiten, die gerade im Sommer bei großer Hitze dem menschlichen Kör per mehr zusagen, als die schweren Fleischspeisen. Es wäre wohl nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen, wenn vielleicht bei Gelegenheit der Verwertungskurse auch einige Anleitungen hierzu von den Kursleitern gegeben würden. In der Dezember-Nummer der Zeitschrift vorigen Jahres wurde schon von anderer Seite über die Verwendung des Obstsegens geschrieben, doch ist darin nur des Apfels und der Birne gedacht. Es gibt aber keine Obstart, die sich nicht zu Suppen usw. verwenden ließe. Zum Beispiel liefert die unreife Stachelbeere eine sehre pikante und wohlschmeckende Suppe. Die Beeren werden gekocht, durch ein Sieb ge strichen, mit Zucker versehen und Sago darin weich gekocht. Ebenso kann man auch „Schwe dische Grütze" daraus bereiten, die mit Gries